11.04.25-14.04.25 Altusried, Iller
Am Freitagnachmittag machen wir uns gemütlich auf den Weg ins Allgäu. Ziel: Der kleine Ort Gschnait bei Altusried, wo sich ein besonders ruhiger Platz befindet – der Wald der stillen Kreuze.
Die Anfahrt verläuft reibungslos. Gegen 17:00 Uhr erreichen wir Gschnait – ein typisches, ruhiges Allgäuer Weiler mit viel Natur drumherum.
Nur wenige Meter zu Fuß, und schon stehen wir im Wald der stillen Kreuze – ein stiller Ort der Besinnung, mit einfachen Holzkreuzen, die an persönliches Leid und menschliche Schicksale erinnern. Kein Touristenmagnet, sondern ein Platz, der leise wirkt. Besonders in der Abendstimmung eine eindrucksvolle Atmosphäre.
Nach dem Rundgang fahren wir nur wenige Minuten weiter zum Wohnmobilstellplatz in Altusried. Er liegt ruhig, leicht erhöht am Ortsrand, mit weitem Blick über das grüne Allgäu.
Wir sind heute das einzige Fahrzeug. Absolute Ruhe, kaum Straßenlärm, – nur wir, ein warmer Abendhimmel und ein Gläschen Wein vor dem Camper. Ein perfekter Einstieg ins Wochenende. Die Nacht wird kühl, aber ruhig – wir schlafen hervorragend.
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Nach einer erholsamen Nacht starten wir gemütlich in den Tag. Die Sonne zeigt sich früh, es ist angenehm warm – perfektes Wetter für eine Radtour entlang der Iller. Wir starten direkt vom Stellplatz in Altusried, rollen zunächst bergab Richtung Fluss – die Rückfahrt wird also sportlich.
Die Strecke ist abwechslungsreich: mal auf Forstwegen, mal auf schmalen Teerstraßen. Einige Höhenmeter sind zu überwinden – nichts für ganz Untrainierte, aber machbar mit normaler Kondition. Immer wieder halten wir an, denn es bieten sich fantastische Ausblicke auf das Illertal, mit sattgrünen Wiesen, kleinen Höfen und der glitzernden Iller im Talgrund.
Unterwegs finden wir eine schöne Bank mit Blick auf den Fluss – ideal für eine kleine Brotzeit aus dem Rucksack. Danach geht’s weiter – gegen Nachmittag machen wir uns an den Anstieg zurück nach Altusried.
Am Stellplatz angekommen, lassen wir den Tag entspannt ausklingen. Duschen, ein kaltes Getränk, dann: ein traumhafter Sonnenuntergang direkt vor dem Camper. Die letzten Sonnenstrahlen färben den Himmel orange-rosa, die umliegenden Hügel werden langsam dunkel – und wir sind fast allein auf dem Platz. Nur ein weiterer Camper hat sich zu uns gesellt. Ruhe pur.
Am Morgen zeigt sich das Allgäu eher von seiner grauen Seite – leichter Hochnebel, aber trocken. Für uns kein Grund, die Räder stehen zu lassen. Nach dem Frühstück brechen wir auf zu einer weiteren Tour: von Altusried entlang der Iller bis nach Kempten.
Die Strecke ist landschaftlich erneut ein Genuss: Weite Auen, kleine Brücken, versteckte Lichtungen. Auch wenn die Sonne sich nur zaghaft zeigt, ist die Stimmung ruhig und angenehm. Die Landschaft wechselt ständig – mal idyllisch offen, dann wieder waldig und schmal. Besonders eindrucksvoll sind die steil abfallenden Uferabschnitte, fast wie kleine Klippen, die der Fluss in Jahrtausenden geformt hat.
In Kempten angekommen, werden wir überrascht: Die Magnolien stehen in voller Blüte – ein Fest aus Rosa und Weiß, direkt am Platz vor der Residenz und in den gepflegten Beeten bei der neuen Stadtbibliothek. Ein kleiner Spaziergang durch den Blumengarten an der Residenz lohnt sich – bunte Frühlingsblumen, duftende Blüten und viel Liebe zum Detail. Trotz des bedeckten Himmels leuchten die Farben regelrecht.
Am Nachmittag radeln wir gemütlich zurück nach Altusried – der Himmel beginnt aufzulockern, die letzten Kilometer fahren sich wie von selbst. Kurz vor Altusried entdecken wir am Radweg eine nette Gartenwirtschaft, bei der wir eine Halt einlegen und uns eine Tasse Kasse und ein schönes Stück Kuchen gönnen. Zurück am Stellplatz klingt der Tag entspannt aus – ein Glas Wein, etwas Musik, und das gute Gefühl, einen rundum gelungenen Ausflugstag erlebt zu haben.
Sonntagabend – Weiterfahrt nach Leutkirch zur Firma Goldschmitt
Nach einem entspannten Nachmittag und einem kleinen Abendimbiss auf dem Stellplatz in Altusried packen wir zusammen und machen uns gegen 19:00 Uhr auf den Weg nach Leutkirch im Allgäu – nur etwa 30 Minuten Fahrt.
Ziel: das Goldschmitt Technik-Center, wo am nächsten Morgen unser lang geplanter Werkstatttermin ansteht. Auf dem firmeneigenen, kostenfreien Kundenstellplatz finden wir problemlos einen Platz für die Nacht – ruhig gelegen, und direkt vor der Werkstatt.
Wir richten uns für die Nacht ein, genießen noch ein Glas Wein, dann geht’s früh ins Bett – morgen wird ein spannender Tag!
Montag – Komfort-Upgrade: Luftfederung für den Ducato
Früh am Morgen geht’s los: Pünktlich um 7:30 Uhr werden wir bei Goldschmitt Leutkirch freundlich empfangen. Nach kurzer Einweisung und Besprechung der Einbau-Details übergeben wir unseren Ducato an das Werkstattteam.
Geplant ist der Einbau einer Goldschmitt-Luftfederung für die Hinterachse – für mehr Fahrkomfort, bessere Straßenlage und einfacheres Beladen. Während die Monteure am Fahrzeug arbeiten, starten wir schon unsere nächste Fahrradtour.
Trotz der frischen Morgenluft schwingen wir uns aufs Rad – diesmal rund um Leutkirch, mit einem klaren Ziel: Wir wollen die Wasserbüffel finden, die irgendwo südlich der Stadt auf einer Weide grasen sollen.
Wir fahren durch sanfte Hügel, kleine Waldstücke und über Allgäuer Nebenstraßen – doch so sehr wir auch die Augen offen halten: Die Wasserbüffel bleiben verschwunden. Vielleicht versteckt, vielleicht umgesetzt – ein kleiner Misserfolg, aber trotzdem ein schöner Radausflug durch ruhige, abwechslungsreiche Landschaft.
Am Nachmittag steht noch ein spontaner Abstecher auf dem Programm: Wir fahren mit den Fahrrädern weiter zum nahegelegenen Center Parcs Allgäu bei Leutkirch. Zwar übernachten wir dort nicht, aber ein Rundgang über das frei zugängliche Gelände ist problemlos möglich.
Die Anlage ist weitläufig, gepflegt und modern – zwischen den Ferienhäusern immer wieder kleine Teiche, Spielbereiche und Grünflächen. Der zentrale Market Dome mit Restaurants, Bäckerei und Indoor-Angeboten ist architektonisch gelungen und gut besucht – ein netter Kontrast zum bisherigen Naturfokus des Wochenendes.
Montag – Mittagspause, Sturz & ein hübscher Arzt
Nach unserer kleinen Radtour und dem Abstecher zu Center Parcs fahren wir zurück nach Leutkirch – es ist mittlerweile früher Nachmittag, und wir gönnen uns eine Mittagspause in einem netten Lokal in der Altstadt. Freundlicher Service, gute Küche, sonniger Außenbereich – genau das Richtige nach einem aktiven Vormittag.
Gut gestärkt steigen wir wieder aufs Rad, doch kurz vor der Rückkehr zum Goldschmitt-Center passiert es: Ein Moment der Unaufmerksamkeit, ein Randstein, ein ungünstiger Winkel – und ein Sturz. Nicht dramatisch, aber eben doch: aufgeschürft, verdreht, erschrocken.
Zum Glück sind sofort mehrere freundliche Passanten zur Stelle – helfen auf, kümmern sich. Kurz darauf kommt sogar medizinische Hilfe – und wie sich herausstellt: ein sehr netter, überaus kompetenter und – sagen wir mal – auffällig gut aussehender Arzt. Auch wenn der Kopf und das Knie schmerzt, ist das zumindest „etwas fürs Auge“ in dieser Situation.
Die Untersuchung erfolgt fachmännisch, freundlich und beruhigend – nichts gebrochen, nur Prellungen und ein paar Schürfwunden. Der Arzt gibt Entwarnung, versorgt alles professionell – und wir dürfen mit einem Lächeln weiterziehen (und heimlich ein bisschen schwärmen).
Etwas langsamer, aber wohlbehalten kehren wir kurz darauf zurück zum Goldschmitt-Center.
Montagnachmittag – Technik-Einweisung & Heimfahrt
Nach der Rückkehr zum Goldschmitt Technik-Center nehmen wir unser Wohnmobil wieder in Empfang. Der Techniker nimmt sich ausgiebig Zeit für eine fachmännische Einweisung in die neue Luftfederung: Systemaufbau, Funktionen, Druckanzeige, manuelle und automatische Einstellungen – alles wird ruhig und verständlich erklärt.
Zusätzlich installieren wir gemeinsam die passende Bedien-App auf dem Smartphone. Die Verbindung via Bluetooth klappt auf Anhieb, und schon lassen sich Druckwerte und Niveaueinstellungen bequem per Fingertipp steuern. Beeindruckend, wie intuitiv das Ganze funktioniert – ein echtes Komfort-Upgrade.
Mit neuem Fahrgefühl und vielen Eindrücken im Gepäck machen wir uns am späten Nachmittag auf den Weg nach Hause.
FAZIT: VIEL ERLEBT IN WENIGEN TAGEN
Was als einfacher Werkstatttermin begann, wurde ein kleiner Allgäu-Kurzurlaub mit allem, was dazugehört:
Stille Momente am Wald der stillen Kreuze
Zwei schöne Radtouren entlang der Iller
Magnolienblüte und Gartenromantik in Kempten
Ein (glücklicherweise glimpflicher) Fahrradsturz mit charmantem Arztbesuch
Einblick in den Center Parcs Allgäu
Und schließlich: ein durchdachtes Technik-Upgrade mit Luftfederung
Kurz gesagt: Vier Tage, die sich wie eine Woche angefühlt haben – voller Natur, Bewegung, Technik und netter Begegnungen. Genau so mögen wir es.
Reisen veredelt den Geist und räumt mit Vorurteilen auf.
Oscar Wilde