Sommerurlaub vom 31.07.2020 - 22.08.2020

Unser Abenteuer im Ruhrgebiet – Ein Urlaub abseits der Touristenströme

 

Eigentlich hatten wir für unseren Jahresurlaub 2020 eine Rundreise durch Polen geplant. Doch aufgrund der COVID-19-Pandemie entschieden wir uns, unsere Reisepläne zu ändern und Ziele in Deutschland anzufahren, die nicht zu den typischen Touristen-Hotspots zählen. Als Hauptziel wählten wir das Ruhrgebiet, eine Region, die auf den ersten Blick vielleicht nicht die üblichen Urlaubsassoziationen weckt, aber bei genauerem Hinsehen so viel zu bieten hat.



31.07.2020 

 

Ein Zwischenstopp in Frankfurt – Skyline, Geschichte und Radler am Main

 

Bereits am frühen Nachmittag konnten wir unsere Fahrt in Richtung Norden beginnen. Das erste Etappenziel auf unserer Reise war Frankfurt. Nach einer angenehmen Fahrt erreichten wir die Stadt und fanden auf einem Parkplatz in der Nähe des Goetheturms einen Stellplatz für unser Wohnmobil, der überraschend zentrumsnah lag. Da wir hier auch die Nacht verbringen wollten, machten wir uns nach einer kurzen Stärkung schnell startklar.

 

Mit den Fahrrädern ging es dann los in Richtung Innenstadt. Schon nach wenigen Minuten waren wir beeindruckt von der imposanten Frankfurter Skyline. Die vielen modernen Wolkenkratzer inmitten der Stadt gaben der Metropole einen ganz besonderen Charme. Besonders auffällig war die lebendige Atmosphäre: Junge Leute hatten sich am Freitagabend entlang des Mains und in der Innenstadt versammelt, um den Feierabend zu genießen und das Wochenende zu begrüßen.

Unsere Fahrradtour führte uns weiter, und nach einiger Zeit erreichten wir den bekannten Römerberg, den Rathausplatz im Herzen der Altstadt. Seit dem Hochmittelalter ist dieser Platz das Zentrum Frankfurts und bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Stadt. Die fachwerkverzierten Gebäude und der berühmte Frankfurter Römer verliehen dem Platz eine ganz besondere Atmosphäre, die uns sofort in ihren Bann zog.

 

Nach der langen Fahrt und dem genussvollen Erkunden der Stadt gönnten wir uns ein erfrischendes Radler auf einem der kleinen Cafés am Römerberg. Es war genau der richtige Moment, um die Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Anschließend machten wir uns auf den Rückweg und fuhren entlang des Main wieder zu unserem Wohnmobil, wo wir den Abend ausklingen ließen.

 

Frankfurt hat uns als Zwischenstopp definitiv begeistert – eine perfekte Mischung aus modernen Eindrücken und historischem Charme. Wir sind gespannt, was der nächste Abschnitt unserer Reise noch bringen wird!



Übernachtung: Am Goetheturm, Sachsenhäuser Landwehrweg, Frankfurt / kostenlos

 

Morgens in Frankfurt – Das Bankenviertel bei Tageslicht

 

Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise fort und fuhren nochmals entlang des Mains in Richtung Frankfurt. Auch bei Tageslicht hatte das Bankenviertel seinen ganz besonderen Charme nicht verloren. Die imposanten Wolkenkratzer und die modernen Glasfassaden der Banken gaben dem Viertel eine fast schon futuristische Ausstrahlung. Es war beeindruckend, mitten in einem der wichtigsten Finanzzentren Europas zu stehen.

 

Mit mehr als 300 Banken ist Frankfurt nicht nur die Finanzmetropole Deutschlands, sondern zählt zu den bedeutendsten Wirtschaftszentren des gesamten Kontinents. Besonders auffällig war der Europäische Zentralbank-Turm, der hoch über der Stadt thronte und das Viertel mit seiner modernen Architektur prägte. Die Skyline von Frankfurt, die sowohl von den Bürotürmen als auch von den historischen Kirchtürmen der Altstadt durchzogen wird, machte einen faszinierenden Kontrast zwischen Tradition und Modernität deutlich.

 

Wir radelten durch die Straßen und genossen die Atmosphäre, die tagsüber eine ganz andere Stimmung hatte als am Abend. In den Cafés und Restaurants entlang der Straßen sah man Geschäftsleute, die ihren Kaffee tranken, und Touristen, die die Architektur bewunderten.

 

Der Blick auf das Bankenviertel und seine Wolkenkratzer aus der Nähe war eindrucksvoll und erinnerte uns daran, wie wichtig Frankfurt als Wirtschaftszentrum für Europa und die Welt ist. Es war faszinierend, diesen Global Player hautnah zu erleben, bevor wir uns auf den nächsten Abschnitt unserer Reise vorbereiteten.

 

 

Ein Blick hinter die Kulissen – Der Flughafen Frankfurt

 

Natürlich wollten wir uns auch den größten Flughafen Deutschlands nicht entgehen lassen. Obwohl wir gelesen hatten, dass die Aussichtsterrasse aufgrund von Corona geschlossen war, beschlossen wir, uns trotzdem auf den Weg zum Flughafen Frankfurt zu machen. Wer weiß, vielleicht gab es ja trotzdem eine Möglichkeit, den Flugbetrieb zu beobachten.

 

Bei unserer Ankunft stellten wir fest, dass der Flugbetrieb aufgrund der Pandemie auf eine Start-Landebahn reduziert war. Es war also deutlich weniger los als gewöhnlich, aber dennoch beeindruckend, die riesigen Flugzeuge starten und landen zu sehen. Doch die Überraschung kam, als wir den Fahrradweg entlangfuhren und plötzlich eine kleine Erhöhung entdeckten. Von hier aus hatten wir einen perfekten Blick auf den Flughafen und den gesamten Flugbetrieb.

 

Wir waren nicht die Einzigen, die diesen Geheimtipp entdeckt hatten. Schon mehrere Fotografen und Hobby-Paparazzi hatten sich hier niedergelassen, um mit ihren Kameras die Flugzeuge in voller Aktion zu fotografieren. Es war erstaunlich, wie diese unerwartete Perspektive uns den Flughafen aus einem ganz neuen Blickwinkel präsentierte. Wir nutzten die Gelegenheit, selbst ein paar Schnappschüsse zu machen und die Szenerie in Ruhe zu genießen.

 

Obwohl wir die offizielle Aussichtsterrasse nicht besuchen konnten, war diese spontane Entdeckung ein echtes Highlight unserer Reise. Es zeigt, wie oft die besten Erlebnisse genau da auf uns warten, wo wir es am wenigsten erwarten – abseits der üblichen Touristenpfade.

 

 

 

Koblenz – Sonnenuntergang am Deutschen Eck und der Festung Ehrenbreitstein

 

Gegen Nachmittag kamen wir nach einer entspannten Fahrt mit den Fahrrädern zurück zu unserem Wohnmobil und setzten die Reise fort. Unser nächstes Ziel war Lahnstein, nahe Koblenz, doch leider war der Stellplatz dort bereits voll. Also fuhren wir direkt nach Koblenz und fanden unterhalb der imposanten Festung Ehrenbreitstein einen Parkplatz, der uns einen direkten Blick auf das Deutsche Eck und die Seilbahn bot. Die Lage war perfekt, um den Tag ausklingen zu lassen.

 

Wir genossen den wunderschönen Sonnenuntergang, der die Mosel und den Rhein in goldene Farben tauchte. Der Blick auf das Deutsche Eck, wo der Rhein in die Mosel mündet, war einfach atemberaubend. Auch die Seilbahn, die elegant über den Fluss schwebte, trug zur märchenhaften Atmosphäre bei. Es war der perfekte Moment, um einfach zu entspannen und die ruhige Schönheit der Landschaft zu genießen.

 

Doch das Wetter spielte nicht ganz mit: Ein plötzlicher und heftiger Regenschauer zog auf, und wir entschieden uns, den Aufstieg zur Festung Ehrenbreitstein nicht zu Fuß zu wagen. Stattdessen nahmen wir das Wohnmobil und fuhren direkt zum Fuße der Festung. Der Regen hatte inzwischen nachgelassen, und wir machten uns auf den Weg zur Aussichtsplattform, die einen spektakulären Blick auf Koblenz, das Deutsche Eck und die Mosel bot.

 

Hier oben, bei klarer Luft und einem atemberaubenden Blick, konnten wir die Geschichte und Schönheit von Koblenz richtig auf uns wirken lassen. Es war der ideale Abschluss eines erlebnisreichen Tages.

 

 

 

Ein unerwartetes Highlight – Das Gaukler- und Kleinkunstfestival in der Festung Ehrenbreitstein

 

Als wir die Festung Ehrenbreitstein weiter erkundeten, stießen wir auf eine beleuchtete Bühne, die unser Interesse weckte. Die Bühne war jedoch abgesperrt, und wir waren neugierig, was sich dahinter verbarg. Eine junge Dame, die vor Ort war, gab uns nach einer kurzen Rückfrage die Antwort: Es handelte sich um ein internationales Gaukler- und Kleinkunstfestival, das gerade stattfand.

 

Leider hatte der heftige Regenschauer zuvor einige Zuschauer ferngehalten, und die Atmosphäre war aufgrund des Wetters eher ruhig. Doch das brachte uns einen besonderen Vorteil: Wir erhielten kostenlosen Zugang zur Veranstaltung, da nur wenige Besucher gekommen waren und die Plätze noch frei waren. Ein echtes Glück für uns, denn ohne Eintrittskarten konnten wir die Show hautnah erleben.

 

Eine freundliche Mitarbeiterin begleitete uns zu den freien Plätzen und wir gaben eine Getränkebestellung auf, um es uns während der Vorstellung gemütlich zu machen. Die Show selbst war ein faszinierendes Spektakel aus Gauklerkunst, Akrobatik und Kleinkunst, welche uns mit Humor und Geschicklichkeit immer wieder zum Staunen brachte. Es war ein unerwartetes, aber unvergessliches Erlebnis, das den Abend in der Festung zu etwas ganz Besonderem machte.

 

Es war ein Moment, der uns zeigte, wie viel Überraschungen und spontane Erlebnisse eine Reise bereithalten kann, wenn man einfach offen für das Unbekannte ist.

 

 

Ein Blick über das nächtliche Koblenz – Der perfekte Abschluss

 

Nach dem Ende der Veranstaltung in der Festung Ehrenbreitstein machten wir uns noch einmal auf den Weg zur Aussichtsplattform, um den Abend ausklingen zu lassen. Die Nacht war mittlerweile hereingebrochen, und wir genossen den atemberaubenden Blick auf das nächtliche Koblenz und das Deutsche Eck.

 

Die Lichter der Stadt reflektierten sich im Wasser von Rhein und Mosel, und die berühmte Seilbahn erstrahlte in sanften Lichtern, die über den Fluss schwebten. Das Bild der Festung Ehrenbreitstein, die im Dunkeln erleuchtet war, rundete die Szene perfekt ab und schuf eine fast magische Atmosphäre. Es war ein Moment der Ruhe, der uns half, den Tag und all die Erlebnisse noch einmal Revue passieren zu lassen.

 

Der Blick auf die zwei Flüsse, das Deutsche Eck und die umgebende Landschaft in der Stille der Nacht war der perfekte Abschluss eines unvergesslichen Abends in Koblenz. Wir fühlten uns unglaublich dankbar, solche besonderen Erlebnisse während unserer Reise genießen zu dürfen.

 

 

 

Übernachtung: ehemaliges Militärgelände  ( Niederberger Höhe ) nähe der Festung / kostenlos 

03.08.2020

 

Elsdorf – Ein Blick in das größte Loch Europas

 

Auf unserer Fahrt nach Duisburg machten wir einen kurzen Stopp in Elsdorf, um einen der eindrucksvollsten Orte der Region zu besuchen: den Braunkohletageabbau in Hambach, auch bekannt als das größte Loch Europas. Schon von weitem war die Dimension des Tagebaus überwältigend. Auf einer Fläche von etwa 85 Quadratkilometern erstreckt sich dieses gewaltige Loch, in das die riesigen Bagger und Absetzer mit ihrer gigantischen Präsenz eindringen.

Die Bagger – wahre Kolosse der Technik – dringen bis zu einer Tiefe von 450 Meter vor.  Das Ausmaß dieser Maschinen und die tiefen Gruben ließen ein Auto neben ihnen fast winzig wirken. Es war faszinierend, diesen industriellen Giganten aus nächster Nähe zu betrachten, die unermüdlich Braunkohle abbauen und dabei eine Landschaft formen, die in dieser Form nur schwer vorstellbar ist.

 

Was uns besonders beschäftigte, war die Frage, wie dieses Gebiet in 20-30 Jahren aussehen wird. Der Abbau wird irgendwann enden, und es bleibt spannend, wie man die riesigen Tagebaue renaturieren wird. Möglicherweise entsteht hier in der Zukunft eine völlig neue Landschaft, die nach dem Ende des Abbaus eine ganz andere Nutzung oder Form annehmen könnte. Die Vorstellung, wie dieses riesige Gelände irgendwann zurückerobert werden könnte – durch Natur oder neue Nutzung – war ebenso faszinierend wie nachdenklich stimmend. Ein Ort, der sowohl beeindruckt als auch zum Nachdenken anregt.

 

 

 

Der Landschaftspark Duisburg – Industriekultur trifft Natur

 

Noch am frühen Abend erreichten wir unser erstes Ziel im Ruhrgebiet: den Landschaftspark Duisburg. Nachdem wir das Wohnmobil in einer ruhigen Ecke des riesigen Geländes geparkt hatten, machten wir uns voller Vorfreude gleich auf den Weg, den Park zu erkunden. Der Landschaftspark beeindruckte uns nicht nur mit seiner industriellen Geschichte, sondern auch mit der gelungenen Integration von Natur und Kultur.

 

Glücklicherweise bekamen wir noch Tickets für die letzte Führung des Tages auf den Hochofen 5. Diese speziellen Führungen finden derzeit nur am Wochenende in reduzierter Form statt, also hatten wir wirklich Glück, noch teilnehmen zu können. Schritt für Schritt erfuhren wir viel Wissenswertes über die Geschichte des Landschaftsparks, die Produktion und die Bedeutung des Standorts Duisburg in der Industriegeschichte des Ruhrgebiets. Besonders spannend war die Führung, da sie uns nicht nur die Technik, sondern auch die Veränderung des Gebiets durch die Renaturierung näherbrachte.

 

Je weiter wir uns der Aussichtsplattform näherten, die sich auf über 70 Metern Höhe befand, desto mehr staunten wir über die überraschende Grünfläche, die sich vor uns ausbreitete. Oben angekommen, bot sich uns ein wunderschöner Blick auf das gesamte Gelände, und wir waren absolut überrascht von der grünen Umgebung, die heute den ehemals grauen Industriestandort umgibt. Anstelle des typischen Bildes eines industriellen Gebiets war hier eine erstaunliche Mischung aus Natur und Industrielandschaft zu sehen. Nur vereinzelt ragten die alten Fördertürme aus dem üppigen Grün des Umlands hervor – ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Industriegeschichte und Natur harmonisch miteinander verschmelzen können.

 

Dieser Besuch im Landschaftspark Duisburg zeigte uns eindrucksvoll, wie sich das Ruhrgebiet in den letzten Jahren verändert hat und welche Schönheit in der Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart liegen kann. Ein wahrhaft einzigartiger Ort, der uns tief beeindruckt hat.

 

 

 

 

Lichtinstallationen im Landschaftspark Duisburg – Ein faszinierendes Farbenspiel

 

An den Wochenenden haben Besucher die Gelegenheit, ein ganz besonderes Highlight des Landschaftsparks Duisburg zu erleben. In dieser Zeit verwandeln spektakuläre Lichtinstallationen das ehemalige Hüttenwerk in ein faszinierendes Meer aus Licht und Farbe. Diese nächtlichen Lichtspiele sind ein wahres visuelles Erlebnis und bieten eine ganz neue Perspektive auf die Industriekultur des Parks.

 

Die Farben der Installationen haben dabei eine tiefere Bedeutung und symbolisieren die verschiedenen Funktionen der Anlagenteile. Grün steht für das Glas, das in der Industrieproduktion eine zentrale Rolle spielte, während Blau für das Wasser steht, ein essentielles Element für die Kühlung und den Betrieb der Anlagen. Rot hingegen repräsentiert das Feuer, das die Hochöfen antrieb und die Grundlage für die Stahlproduktion bildete.

 

Es war unglaublich, zu sehen, wie diese Lichtinstallationen die ehemalige Industrieanlage in ein modernes, farbenfrohes Kunstwerk verwandelten. Die Lichter hüllten die riesigen Anlagenteile in lebendige Farben und ließen sie fast magisch wirken. Das Zusammenspiel von Farbe, Form und Technik war nicht nur eine optische Freude, sondern auch eine Hommage an die Geschichte des Ortes und die industrielle Vergangenheit des Ruhrgebiets.

 

Dieser nächtliche Spaziergang durch den Landschaftspark Duisburg war ein unvergessliches Erlebnis, das die Verbindung von Kunst und Industriegeschichte auf einzigartige Weise zeigte.

 

 

Übernachtung: Landschatspark Duisburg , kostenlos

03.08.20

 

Unterwegs auf der "Route der Industriekultur" – Von der Rheinorange bis zum Tiger and Turtle

 

Am nächsten Morgen machten wir uns mit unseren Fahrrädern auf den Weg entlang der „Route der Industriekultur“, einer Strecke, die uns zu beeindruckenden Wahrzeichen und Skulpturen der Region führen sollte. Unser erster Halt war die „Rheinorange“, eine markante Skulptur, die an der Mündung der Ruhr in den Rhein errichtet wurde. Diese riesige Stahlskulptur wiegt unglaubliche 83 Tonnen, ist 25 Meter hoch und 7 Meter breit. Sie steht direkt an der Flussmündung des größten Binnenhafens Europas und symbolisiert auf eindrucksvolle Weise die Verbindung von Industrie und Natur. Die imposante Rheinorange zieht nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch ihre Symbolkraft die Aufmerksamkeit auf sich – ein wahres Meisterwerk der modernen Kunst.

 

Nachdem wir die Rheinorange bewundert hatten, setzten wir unsere Fahrradtour fort und kamen wenig später zu einem ganz besonderen Highlight: der „Tiger and Turtle“ Skulptur. Diese außergewöhnliche Achterbahn-ähnliche Konstruktion ist eine faszinierende Mischung aus Kunst und Architektur. Die Eisenbahn-Schleifen und Loopings bieten nicht nur eine tolle Aussicht auf die Umgebung, sondern sind auch vollständig begehbar. Normalerweise kann man bis zum Looping hinaufsteigen und den Aussichtspunkt auf Schloss Nordkirchen und die Stadt Duisburg genießen. Es war ein wahrhaft atemberaubendes Erlebnis, die Skulptur aus der Nähe zu betrachten.

 

Besonders beeindruckend wird die Konstruktion in der Nacht, wenn sie mit etwa 800 LED-Lichtern in den Handläufen erleuchtet wird und wie ein schimmerndes Lichtraumobjekt über dem Himmel thront. Leider konnten wir nicht bis zum Abend warten, um dieses Lichtspiel zu erleben, aber der tägliche Anblick der Skulptur war dennoch mehr als beeindruckend. Es war ein faszinierender Moment, der uns die kreative Seite der Industriekultur näherbrachte.

 

 

 

 

 

Duisburg – Shopping, Ruhe und ein unerwarteter Zwischenfall

 

In der Innenstadt von Duisburg erwartet einen ein wahres Shoppingparadies. Doch an diesem Tag zogen wir es vor, einen entspannten Eiscafé mit Baileys zu genießen und das wilde Treiben aus sicherer Entfernung in einer ruhigeren Seitenstraße zu beobachten. Die hektische Atmosphäre der Innenstadt stand in starkem Kontrast zu den ruhigen Momenten, die wir dort verbrachten.

 

Der Duisburger Innenhafen wirkte im Vergleich zur hektischen Innenstadt fast schon verlassen. Der leere Yachthafen, umgeben von der beeindruckenden modernen Architektur der „Five Boots“, lud nicht gerade zum Flanieren ein. Es schien, als ob der Hafen in eine andere Zeit gefallen wäre – still und nahezu unberührt. Nebenan, im Garten der Erinnerung, war das Gelände nicht nur mit Grünflächen und Bäumen geschmückt, sondern auch von einem historischen Relikt geprägt: der Rest einer abgerissenen ehemaligen Lagerhalle, die von den vergangenen Industriezeiten zeugte und ein Gefühl der Nostalgie hervorrief.

 

Nachdem wir den Tag mit einem entspannten Spaziergang und vielen Eindrücken aus der Stadt abgeschlossen hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zum Landschaftspark Duisburg. Nach einer anstrengenden, 60 km langen Fahrradtour kamen wir erschöpft und verschwitzt wieder am Park an. Doch der Tag sollte noch eine unerwartete Wendung nehmen: Eine Drohne, die ständig über unser Wohnmobil kreiste, ließ uns nicht ganz zur Ruhe kommen. Vielleicht war es die Neugierde der Drohnenbesitzer oder einfach Zufall – aber es fühlte sich unangenehm an.

 

Da wir noch Wasser auftanken und Entsorgen mussten, fuhren wir zum Eingang des Parkplatzes und ließen unsere Fahrräder sicher auf dem hinteren Parkplatz zurück. Doch während dieser kurzen Zeit, in der wir uns entfernten, versuchten einige Personen, unsere gut abgesperrten Fahrräder zu entwenden. Glücklicherweise war ein aufmerksamer weiterer Camper in der Nähe und informierte sofort die Polizei. Der Vorfall ließ uns etwas beunruhigt zurück, aber letztlich verlief alles gut. Wir konnten die Nacht trotzdem noch auf dem Parkplatz verbringen, wenn auch mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Es erinnerte uns daran, wie wichtig es ist, immer wachsam zu bleiben, selbst an den ruhigeren Orten.

Trotz dieses kleinen Zwischenfalls waren wir dankbar für den ereignisreichen Tag und gingen aber mit einem unsicheren Gefühl zu Bett.

 

Übernachtung: Landschaftspark Duisburg / kostenlos

04.08.20

 

Tetraeder Bottrop – Ein faszinierender Ausblick über das Ruhrgebiet

 

Unser nächstes Ziel auf der Route der Industriekultur führte uns nach Bottrop zur beeindruckenden Skulptur „Tetraeder“. Vom Landschaftspark Duisburg aus starteten wir wieder mit unseren Fahrrädern und fuhren in Richtung Bottrop, vorbei an Oberhausen. Dabei genossen wir die schöne Landschaft und die vielen Allee- und Baumbestände, die uns den Weg versüßten.

 

In Oberhausen wollten wir uns noch die bunte Brücke „Slinky Springs“ anschauen, die wir für den Rückweg eingeplant hatten. Diese verspielte Architektur stach uns durch ihre lebendigen Farben und die geschwungene Form sofort ins Auge, ein wahres Highlight, das auf uns wartete.

Nach dieser kurzen Ablenkung ging es weiter in Richtung Bottrop, vorbei an interessanten Häusern und landschaftlich schönen Straßen, bis wir schließlich die Halde Prosper erreichten, auf der die beeindruckende Tetraeder-Skulptur thront. Diese drei­seitige Pyramide aus Stahl steht auf vier Betonpfeilern und bildet eine faszinierende Verbindung aus Industrietechnik und moderner Kunst.

 

Nachdem wir die vielen Stufen der Skulptur erklommen hatten, wurden wir mit einem atemberaubenden Ausblick über das gesamte Ruhrgebiet belohnt. Der Blick auf die benachbarten Städte und das weitläufige Industrieland war absolut beeindruckend und zeigte uns das grüne Ruhrgebiet aus einer völlig neuen Perspektive.

 

Direkt neben der Tetraeder-Skulptur liegt das Alpincenter Bottrop, wo wir die längste Indoor-Skipiste der Welt entdecken konnten. Inmitten der Industriegebäude und der Halde hatte sich diese Freizeiteinrichtung mit einer ungewöhnlichen Kombination aus Winterspaß und Industriekultur etabliert. Im Hintergrund konnten wir den Gasausstoß eines Stahlherstellers beobachten, was einen interessanten Kontrast zu der eher friedlichen Aussicht auf die Natur und die moderne Freizeitgestaltung bot.

 

Diese Kombination aus Industrie, Kunst und Freizeit machte den Besuch der Tetraeder-Skulptur zu einem unvergesslichen Erlebnis und zeigte uns einmal mehr, wie vielfältig und spannend das Ruhrgebiet ist.

 

 

 

 

Halden, Kultur und Shopping – Ein ereignisreicher Tag im Ruhrgebiet

 

Unser nächstes Ziel war die Halde Haniel, die mit 170 Metern die höchste Halde des Ruhrgebiets ist. Diese ehemalige Abraumhalde hat sich zu einem spannenden Industriedenkmal entwickelt. Ein Kreuzweg mit 15 Stationen führt die Besucher entlang eines Bergbaulehrpfades, der typische Maschinen und Geräte aus der Bergbaugeschichte erklärt. Besonders beeindruckend fanden wir das Amphitheater, das direkt unterhalb der höchsten Kante der Halde erbaut wurde. In der Bergarena mit ihren 800 Sitzplätzen finden regelmäßig Kultur- und Theaterveranstaltungen statt, die die historische Atmosphäre der Halde mit moderner Unterhaltung verbinden.

 

Nach unserem Besuch auf der Halde machten wir uns wieder auf den Weg nach Oberhausen. Dort steuerten wir das bekannte Centro an, ein riesiges Einkaufszentrum mit 250 Ladengeschäften auf zwei Ebenen. Es war der perfekte Ort, um eine kleine Shoppingpause einzulegen. Unseren obligatorischen Eiscafé genossen wir im 2. Stock der Einkaufsmeile, wo wir das bunte Treiben der Shoppingbesucher von oben beobachten konnten. Doch schnell wurde uns das hektische Treiben und die vielen Menschen zu viel, und wir entschlossen uns, weiterzuziehen.

Unsere nächste Station war der Kaisergarten, ein schöner Stadtpark, der von zahlreichen Besuchern belebt war. Der Park war jedoch so voll, dass wir beschlossen, unsere Fahrräder weiter zur Slinky Springs to Fame-Brücke zu schieben. Diese schwingende Spiralbrücke, die mit ihren 496 Aluminiumbögen über den Rhein-Herne-Kanal führt, war ein weiteres Highlight auf unserer Fahrradtour. Die Brücke, die fast wie ein Kunstwerk in den Himmel ragt, war ein faszinierender Anblick.

 

Von dort aus setzten wir unsere Fahrradtour zurück nach Duisburg fort und genossen die Fahrt durch die Gegend. Der Tag hatte uns viele Eindrücke und Erlebnisse geschenkt – vom Industriedenkmal auf der Halde Haniel bis hin zu den urbanen Erlebnissen in Oberhausen. Es war ein weiterer spannender Abschnitt auf unserer Entdeckungstour durch das Ruhrgebiet.

 

 

Ein unerwarteter Zwischenstopp in Hattingen

 

Eigentlich hatten wir geplant, die Slinky Springs to Fame-Brücke am Abend noch im beleuchteten Zustand zu bewundern. Doch leider gab es ein kleines Problem: Am Stellplatz, den wir gewählt hatten, funktionierte die einzige Stromsäule an der Entsorgungsstation nicht richtig. Trotz unserer Versuche, das Problem zu lösen, mussten wir feststellen, dass wir unsere Stromversorgung nicht sicherstellen konnten.

 

Da es immer später wurde und wir nicht ohne Strom bleiben wollten, machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Stellplatz. Die Entscheidung fiel schließlich, nach Hattingen zu fahren. Es war schon spät, und wir hatten Glück, noch den letzten freien Stellplatz zu finden. So endete unser Tag etwas unerwartet, aber immerhin mit einer sicheren Übernachtung.

 

 

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Ruhrtal, Ruhrdeich 24, Hattingen, 

05.08.20

 

Ein entspannter Tag in Hattingen

 

Nach den anstrengenden Fahrradtouren der letzten Tage entschieden wir uns, es in Hattingen etwas langsamer angehen zu lassen und den Tag gemütlich zu genießen.

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf, die malerische Altstadt zu erkunden. Hattingen ist berühmt für seine rund 150 markanten, liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser in klassischer Schwarz-Weiß-Optik, die die Ortsmitte umrahmen und der Stadt ihren charmanten, historischen Charakter verleihen. Besonders bekannt ist das Bügeleisenhaus, ein außergewöhnliches Gebäude, das mitten in der Altstadt steht und sich durch seine ungewöhnliche Form auszeichnet. Doch das wahre Juwel entdeckten wir, als wir die wenigen Stufen hinauf zur St. Georgs-Kirche gingen. Die Kirche, die inmitten der Altstadt thront, beeindruckte uns mit ihrer Architektur und dem ruhigen, friedlichen Umfeld.

 

Nach einem entspannten Nachmittag auf dem Stellplatz, bei dem wir die friedliche Atmosphäre und die Umgebung genossen, entschieden wir uns doch noch für eine kleine Fahrradtour am Abend. Wir umrundeten den nahen Kemander See, der uns mit seiner natürlichen Schönheit und der frischen Luft eine angenehme Erholung bot. Die Fahrt am See entlang war eine perfekte Möglichkeit, den Tag ausklingen zu lassen und noch etwas Bewegung in der frischen Abendluft zu bekommen.

Es war ein gelungener, entspannter Tag, der uns sowohl die Schönheit von Hattingen näherbrachte als auch den Ruhepol für die nächsten Etappen unserer Reise schuf.

 

 

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Ruhrtal, Ruhrdeich 24, Hattingen,

06.08.20

 

Ein Besuch der Villa Hügel – Symbol des Industriezeitalters

 

Für unseren Besuch der Villa Hügel, dem prächtigen Wohnhaus der Unternehmerfamilie Krupp, mussten wir zunächst wieder in die Pedale treten. Unsere Route führte uns entlang des malerischen Baldeneysees, der uns mit seiner ruhigen Atmosphäre begleitete, bis wir schließlich die Villa und den dazugehörigen 28 Hektar großen Park erreichten.

 

Die Villa Hügel, die von 1873 bis 1945 das Zuhause der Krupps war, ist ein beeindruckendes Beispiel für den Reichtum und den Einfluss der Familie, die im 19. und 20. Jahrhundert eine der bedeutendsten Industriellenfamilien Deutschlands war. Das imposante Gebäude ist ein Symbol des Industriezeitalters und spiegelt die Wachstumsjahre der Familie und des Unternehmens wider. Leider konnten wir aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie nur eine kleine Auswahl der 269 Räume besichtigen, was den Besuch etwas einschränkte. Dennoch war es faszinierend, einen Einblick in das Leben und die Geschichte der Krupps zu erhalten, die das industrielle Erbe des Ruhrgebiets maßgeblich prägten.

 

Der Park rund um die Villa bot zudem einen perfekten Ort für eine kleine Pause und eine ausgedehnte Erkundungstour. Auch ohne Zugang zu allen Bereichen war der Besuch der Villa Hügel eine spannende Reise durch die Geschichte der Region und ein eindrucksvolles Zeugnis des wirtschaftlichen Aufstiegs und des Wohlstands der Krupp-Familie.

 

 

 

Zurück am Baldeneysee – Ein Naturparadies im Süden Essens

 

Nach unserem Besuch der Villa Hügel setzten wir unsere Fahrradtour fort und fuhren wieder zurück zum Baldeneysee, dem größten der sechs Ruhrstauseen im Süden von Essen. Der See gehört zu den beliebtesten Naherholungsgebieten der Ruhrmetropole und bot uns eine erfrischende Auszeit inmitten der Natur.

 

Wir waren beeindruckt von der Vielfalt der Tiere, die sich rund um den See tummelten. Besonders faszinierend war, als wir einen Otter entdeckten, der ganz entspannt an einem Apfel nagte. Es war ein wunderbarer Moment, in dem wir die Ruhe und Schönheit der Natur inmitten des urbanen Umfelds der Ruhrregion erleben konnten.

 

Der Baldeneysee mit seiner idyllischen Umgebung und der Fülle an Wildtieren war der perfekte Ort, um unsere Radtour ausklingen zu lassen und den Tag in vollen Zügen zu genießen. Es war ein tolles Erlebnis, so nah an der Natur zu sein und zugleich die Annehmlichkeiten einer modernen Stadt wie Essen zu genießen.

 

 

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Ruhrtal, Ruhrdeich 24, Hattingen, 

07.08.20

 

Besuch der Zeche Zollverein – Ein UNESCO-Welterbe

 

Über das Internet hatten wir bereits zwei Tage im Voraus Tickets für eine Führung in der Kohlenwäscherei der Zeche Zollverein gebucht. Unser Fahrradweg führte uns entlang der Ruhr gen Norden nach Essen, und trotz der fast 37 Grad Hitze erreichten wir das beeindruckende Gelände der Zeche.

 

Die Zeche Zollverein ist nicht nur ein herausragendes Industriedenkmal, sondern wurde 2001 auch zum UNESCO-Welterbe erklärt. Oft als der Eiffelturm des Ruhrgebiets bezeichnet, war das Steinkohlebergwerk bis 1986 in Betrieb und gilt heute als eines der bedeutendsten Zeugnisse der Industrialisierung in Deutschland.

 

Unsere Tourguide erklärte uns anschaulich die verschiedenen Etappen der Kohlenwäscherei, die für die Aufbereitung der Kohle zuständig war. Wir wurden Stück für Stück durch das Gelände geführt und stiegen immer höher, bis wir die Aussichtsterrasse erreichten. Von oben bot sich uns ein beeindruckender Blick über das gesamte Ruhrgebiet. Was uns besonders auffiel: Trotz der industriellen Geschichte war die Region heute überraschend grün. Überall sahen wir die grünen Flächen und Parks, die das Ruhrgebiet inzwischen prägen, und es war faszinierend, wie sich die Region von der industriellen Vergangenheit hin zu einem modernen und grünen Lebensraum entwickelt hatte.

 

Es war ein beeindruckender und lehrreicher Tag, an dem wir sowohl mehr über die Geschichte der Zeche Zollverein als auch über die Verwandlung des Ruhrgebiets erfahren konnten.

 

 

 

 

Nach der Zeche Zollverein – Entspannung und Rückweg nach Hattingen

 

Nach der faszinierenden und anschaulichen Führung durch die Kohlenwäscherei der Zeche Zollverein nahmen wir uns noch einen Moment Zeit, um bei einem kühlen Getränk die Eindrücke sacken zu lassen. Es war der perfekte Abschluss eines lehrreichen Besuchs in einem der bedeutendsten Industriedenkmäler des Ruhrgebiets.

 

Doch die Hitze forderte ihren Tribut, und so machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Hattingen. Der Rückweg führte uns erneut entlang der Ruhr, wo die friedliche Natur und der Fluss eine erfrischende Abkühlung vom heißen Tag brachten. Trotz der anstrengenden Strecke war die Fahrt angenehm und wir genossen die Landschaft und die ruhigere Atmosphäre nach einem so intensiven und lehrreichen Besuch.

 

Es war ein schöner, wenn auch heißer, Tag, der uns nicht nur die industrielle Geschichte des Ruhrgebiets näherbrachte, sondern auch wieder einmal zeigte, wie gut sich die Region im Laufe der Jahre in eine grüne und lebenswerte Gegend verwandelt hat.

 

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Ruhrtal, Ruhrdeich 24, Hattingen, 

08.08.20

 

Ein ruhiger Tag in Hattingen

 

Nach den intensiven Erlebnissen der letzten Tage beschlossen wir, es an diesem Tag wieder etwas ruhiger angehen zu lassen. Zunächst nutzten wir den Morgen, um unsere Vorräte aufzufüllen. Bei der Hitze kamen wir kaum mit dem Getränke kaufen hinterher – die Sonne brannte unerbittlich, und wir mussten stets für ausreichend Erfrischung sorgen.

 

Den Großteil des Tages verbrachten wir entspannt auf dem Stellplatz. Die drückende Hitze machte uns beinahe kraftlos, sodass wir uns keine größeren Aktivitäten zutrauten. Doch am Nachmittag wollten wir uns dann doch noch etwas bewegen und unternahmen eine kleine Fahrradtour rund um Hattingen. Dabei fuhren wir vorbei an einer alten Zeche und erreichten schließlich die Dorfkirche Stiepel, die mit ihren beeindruckenden Malereien aus dem 12. bis 16. Jahrhundert ein wahres Kunstwerk der Region darstellt. Diese Kirche ist wirklich einzigartig und ein wunderbarer Ort, um in die Geschichte der Region einzutauchen.

 

Anschließend fuhren wir weiter in den Stadtteil Blankenstein, wo wir auf dem idyllischen Marktplatz ein erfrischendes Eis genossen. Danach statteten wir noch der Burg Blankenberg einen kurzen Besuch ab, die hoch oben auf dem Hügel thront und einen tollen Ausblick auf die Umgebung bietet. Leider hatte die Zeche Heinrichshütte, ein weiterer Meilenstein der Industriekultur, bereits geschlossen, sodass wir diese nicht mehr besichtigen konnten.

 

Nach unserer Rückkehr zum Stellplatz ließen wir den Tag bei einem Glas Wein ausklingen, während wir den warmen Abend vor dem Wohnmobil genossen.

 

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Ruhrtal, Ruhrdeich 24, Hattingen,

09.08.20

 

Zeche Zollern – Das "Schloss der Arbeit"

 

Nach fünf Tagen an einem Standort war es Zeit für einen Wechsel. Als neues Ziel hatten wir die Zeche Zollern ins Navi eingegeben. Die Zeche gilt als eines der schönsten und außergewöhnlichsten Zeugnisse der industriellen Vergangenheit Deutschlands. Besonders beeindruckend ist die Maschinenhalle mit dem Jugendstilportal, die das markante Wahrzeichen der Zeche darstellt. Es ist kaum vorstellbar, dass dieses Meisterwerk der Industriellen Architektur in den 1960er Jahren nach der Stilllegung der Zeche abgerissen werden sollte. Der erfolgreiche Kampf um die Erhaltung der Zeche und der gesamten Anlage markiert den Beginn der Industriedenkmalpflege in Deutschland – eine Geschichte, die uns bei unserem Besuch immer wieder durch den Kopf ging.

 

Zunächst erkundeten wir alleine das Zechengelände. Die weitläufigen Industrieruinen und Gebäude, die heute als Museum und Kulturstätte genutzt werden, versetzten uns direkt in die Zeit der Industrialisierung. Die Geschichte des Bergbaus und der Arbeitswelt des 19. und 20. Jahrhunderts war überall greifbar.

 

Im Anschluss nahmen wir an einer Führung teil, bei der uns die wichtigsten Eckpunkte der Zeche erklärt wurden. Die Führung brachte uns noch näher an die faszinierende Geschichte dieses Industriedenkmals und wir erfuhren viele interessante Details zur Bedeutung der Zeche Zollern in der Vergangenheit sowie zur Erhaltung und Nutzung des historischen Geländes heute.

 

Es war ein spannender und aufschlussreicher Tag, der uns die Verbindung zwischen Industriegeschichte und Denkmalschutz näherbrachte und uns ein weiteres bedeutendes Kapitel der Geschichte des Ruhrgebiets aufzeigte.

 

 

 

 

 

Revierpark Wischlingen und das Schiffshebewerk Henrichenburg

 

Nach unserem Besuch der Zeche Zollern fuhren wir zum nahegelegenen Stellplatz im Revierpark Wischlingen. Der Platz erwies sich zwar als etwas heruntergekommen, da er ursprünglich ein Tennisplatz war, bot aber immerhin Wasser und Strom – besonders wichtig, um unsere eBikes für die nächste Etappe aufzuladen. Trotz des eher bescheidenen Stellplatzes entschieden wir uns, aufgrund der Nähe zu Dortmund, eine Nacht dort zu verbringen. Der benachbarte Park mit seinem 4,5 ha großen Waldbestand lud zwar zum Spaziergang ein, doch wir entschieden uns, mit den Fahrrädern zum nahegelegenen Schiffshebewerk Henrichenburg zu fahren.

 

Leider war das Wetter an diesem Tag nicht auf unserer Seite: dickere Wolken zogen auf und der Wind wurde immer stärker, sodass wir beinahe von den Rädern geweht wurden. Trotz der widrigen Bedingungen setzten wir unsere Tour fort und machten Brückenhopping, um uns unter den Brücken etwas Schutz vor dem Wind zu suchen.

 

Was uns auf der Strecke jedoch erschreckte, war die hohe Anzahl an Menschen, die entlang des Dortmund-Ems-Kanals zum Baden und vor allem zum Party machen gekommen waren. Der gesamte Kanal war voll von Menschen, und das Ufer war mit Müll und Unrat übersät. Es war kaum ein freier Meter entlang des Kanals zu finden, und der Müll lag überall. Ein Flaschensammler hätte hier wahrscheinlich innerhalb weniger Meter ein kleines Vermögen verdienen können. Zum Glück fanden wir auf unserem weiteren Weg außerhalb des Ballungsraums wieder die Ruhe, die wir suchten.

 

Leider erreichten wir das Schiffshebewerk Henrichenburg zu spät, da es bereits geschlossen war, obwohl wir uns beeilt hatten. Es war enttäuschend, das beeindruckende Bauwerk aus der Ferne zu sehen, aber manchmal gehört auch das zu einer Reise – nicht immer klappt es mit dem Timing. Dennoch war der Tag geprägt von interessanten Eindrücken und einer weiteren Entdeckung auf unserer Tour durch das Ruhrgebiet.

 

Schloss Bladenhorst und der regnerische Abend

 

Nach unserem misslungenen Versuch, das Schiffshebewerk Henrichenburg zu besichtigen, setzten wir unsere Reise fort und fuhren zum Schloss Bladenhorst. Die Größe und Pracht dieser Anlage konnten wir nur erahnen, da das Tor leider verschlossen war und der Zugang nicht möglich war. Dennoch war es faszinierend, das imposante Gebäude von außen zu sehen, auch wenn wir nur einen kleinen Eindruck von seiner ganzen Majestät bekommen konnten.

 

Nach etwa 50 km erreichten wir schließlich wieder den Stellplatz, an dem wir den Abend verbringen wollten. Leider war das Areal eher wenig einladend, was die Stimmung nicht gerade hob. Doch das Wetter entschied uns schnell, dass wir uns nicht weiter um die Umgebung kümmern mussten: starker Regen setzte ein, was es unmöglich machte, draußen etwas zu unternehmen. In gewisser Weise war das gar nicht so schlecht, da es uns eine Entschuldigung gab, den Abend gemütlich im Wohnmobil zu verbringen.

 

Der Regen sorgte für eine ruhige Atmosphäre, und so verbrachten wir den Abend in entspannter Stimmung, während draußen der Regen unaufhörlich prasselte. Es war ein eher unspektakulärer, aber dennoch angenehmer Abschluss eines weiteren Tages auf unserer Reise durch das Ruhrgebiet.

 

 

 

 

Übernachtung: Stellplatz Revierpark Wischlingen, Dortmund

10.08.20

 

Besuch im Westfalenpark und Weiterfahrt zum Phönixsee

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Westfalenpark in Dortmund. Leider mussten wir feststellen, dass einige der Highlights, wie die Auffahrt auf den Floriansturm und die Fahrt mit der Seilbahn, nur an bestimmten Wochentagen angeboten wurden. Zudem waren die Rosen im Park bereits größtenteils verblüht, was die ansonsten beeindruckende Gartenlandschaft etwas trübte. Die Dürre der letzten Wochen hatte auch die Wiesen stark vertrocknen lassen, und so präsentierte sich Dortmunds grüne Oase nicht mehr in ihrer gewohnten Pracht.

 

Ein wenig enttäuscht über das, was wir zu sehen bekamen, entschieden wir uns, unseren Besuch im Westfalenpark relativ schnell zu beenden. Stattdessen stiegen wir auf unsere Fahrräder und fuhren weiter zum Naherholungsgebiet am Phönixsee. Der See und die umliegenden Grünflächen boten uns endlich wieder die Ruhe und Frische, die wir suchten, und wir konnten den Tag bei einer entspannten Radtour und dem Blick auf das Wasser genießen. Der Phönixsee erwies sich als ein perfektes Ziel für eine kleine Auszeit von der Stadt.

 

 

 

Rund um den Phönixsee und die Thomasbirne

 

Wir fuhren vorbei an den neuen Villen und umrundeten den künstlich angelegten Phönixsee, der auf dem ehemaligen Stahlwerksareal Phönix-Ost errichtet wurde. Die Atmosphäre rund um den See war entspannt, und im Hafenbereich fanden wir eines der zahlreichen Cafés, in dem wir die Sonne genossen und die friedliche Umgebung auf uns wirken ließen.

 

Die Thomasbirne auf der Kulturinsel, ein bedeutendes Industriedenkmal, das an 160 Jahre Industriegeschichte erinnert, konnten wir leider nicht aus der Nähe betrachten. Sie war bis 1964 in Betrieb und diente dazu, aus Roheisen Stahl zu erzeugen. Bedauerlicherweise war der Zugang zur Kulturinsel durch Polizei und Sicherheitskräfte aufgrund einer Veranstaltung gesperrt. Es war kaum zu fassen, dass dieses riesige Gelände noch vor nicht allzu langer Zeit Teil eines florierenden Industriekomplexes war. Im Jahr 2001 endete hier die Industriegeschichte, und 200 Hektar Fläche wurden plötzlich verlassen und gottverlassen zurückgelassen.

 

Trotz der kleinen Enttäuschung über den verpassten Zugang zur Thomasbirne war es faszinierend, die vergangene Industriekultur in dieser modernen Umgebung nachzuvollziehen und sich vorzustellen, wie sich der Wandel von Industrielandschaft zu Naherholungsgebiet vollzogen hat.

 

 

 

Minigolf im Glowing Rooms und die Weiterfahrt nach Hamm

 

Durch einen glücklichen Zufall stießen wir am Abend zuvor auf eine Attraktion in Dortmund, die sofort unser Interesse weckte: die Glowing Rooms – eine 3D Schwarzlicht Minigolfanlage. Ohne vorherige Reservierung versuchten wir unser Glück und verbrachten fast den gesamten Nachmittag in den klimatisierten Räumen. Es war eine fantastische Erfahrung, besonders da wir die Anlage fast für uns allein hatten. Wir durften sogar eine Extrarunde in der 18-Bahn-Anlage drehen, was uns viel Spaß bereitete.

 

Nachdem wir die Minigolf-Anlage verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zum Wohnmobil, packten zusammen und fuhren weiter nach Hamm.

 

Leider mussten wir den geplanten Besuch des Maximilianparks mit dem berühmten Glaselefanten ausfallen lassen, da wir keinen geeigneten Parkplatz fanden. Der Stellplatz in der Nähe des Parks war ebenfalls nicht einladend, also entschlossen wir uns, die Nacht auf einem Obi-Parkplatz zu verbringen. Dieser Platz war für uns praktisch, da wir dort eine neue Gasflasche besorgen konnten – ein willkommener Zusatznutzen für unsere Weiterreise.

 

 

Übernachtung: Parkplatz  Obi, Hamm

 

11.08.2020

 

Besuch des Sri Kamadche-Ampal-Tempels in Hamm

 

Nach einem stärkenden Frühstück mit frischen Brötchen und einer neuen Gasflasche machten wir uns auf den Weg zum Sri Kamadche-Ampal-Tempel in Hamm, dem größten tamilischen-hinduistischen Tempel Europas. Der Tempel, der 2002 fertiggestellt wurde, beeindruckte uns mit seiner aufwendigen Architektur und den vielen kunstvoll gestalteten Skulpturen und Verzierungen. Für den Bau des Tempels wurden mehrere Tempelbauer aus Indien engagiert, die mit viel Liebe zum Detail gearbeitet haben.

 

Als wir den Tempel betraten, waren gerade Gottesdienste im Gange, weshalb wir uns respektvoll mit dem Fotografieren zurückhielten. Die Atmosphäre war friedlich und ehrwürdig, was uns die tiefe spirituelle Bedeutung dieses Ortes noch mehr näherbrachte. Es war ein faszinierendes Erlebnis, in diesem kulturellen und religiösen Zentrum einzutauchen und die prachtvolle Architektur sowie die rituellen Traditionen zu erleben.

 

 

 Fahrradtour und Entdeckung der Umgebung in Haltern am See

 

Unser nächster Standort war in Haltern am See. Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf, die Umgebung zu erkunden, und wählten eine kleinere Fahrradtour aus. Wir fuhren durch die grünen Wälder und erreichten bald einen Feuermeldeturm, den wir bestiegen. Von dort oben hatten wir einen wunderschönen Ausblick über Haltern am See und die umliegende Natur.

 

Während unserer Weiterfahrt stießen wir auf ein großes, eingezäuntes Areal. Als wir an einem geöffneten Tor vorbeifuhren, erblickten wir eine riesige Sandlandschaft und einen idyllischen Badesee. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen Seenverbund aus vier Seen handelte, die durch die Quarzsandgewinnung entstanden sind. Ein echter Geheimtipp!

 

Unsere Tour führte uns weiter entlang des Wesel-Datteln-Kanals. An der Schleuse Flaesheim hielten wir an und verbrachten einige Zeit damit, der Schleusung eines Frachtschiffes zuzusehen – ein faszinierender Anblick.

 

Wieder am Wohnmobil angekommen, ließen wir den Tag bei einem schönen Abend ausklingen und genossen die Ruhe und die Natur um uns herum

 

 

 

Übernachtung: Wohnmobilpark, Hüllender Str. 45-49, Haltern

12.08.20

 

Fahrradtour zum Hullener Stausee und Abend in der Altstadt von Haltern

 

Das Wetter hatte es in diesem Urlaub wirklich gut mit uns gemeint – bei der Hitze war es fast nicht auszuhalten. Aber auf unseren Fahrradtouren gab es wenigstens noch etwas Fahrtwind, der uns ein wenig Erfrischung verschaffte. An diesem Tag führte uns unsere Tour zum Hullener Stausee, einem künstlich angelegten Staubecken, das der Wassergewinnung dient.

 

Der idyllische See war ein Ort der Ruhe und der stillen Erholung, besonders für Spaziergänger und Radfahrer. Entlang des Sees gab es beschauliche Aussichtsplätze, die mit ihren eindrucksvollen Blicken auf den See perfekt zum Rasten einluden.

 

Nach einem entspannten Tag machten wir uns am Abend noch auf, um die schöne Halterner Altstadt zu erkunden. Rund um den Markbrunnen waren Tische und Stühle von den umliegenden Cafés und Gastronomen aufgestellt worden, und wir fanden schnell ein gemütliches Plätzchen. Wir genossen den Abend bei einem kühlen Glas Bier und ließen die angenehme Atmosphäre der Altstadt auf uns wirken.

 

 

 

 

 

Übernachtung: Wohnmobilpark, Hüllender Str. 45-49, Haltern

13.08.20

 

Abenteuer im Naturwildpark Granat: Ein unvergesslicher Tag mit freilaufenden Tieren

 

Wenn du das Ruhrgebiet verlässt und langsam ins Münsterland übergehst, findest du eine wahre Perle der Natur: den Naturwildpark Granat. Dieser Park, eingebettet in eine atemberaubende Waldlandschaft, ist mehr als nur ein gewöhnlicher Zoo – hier dürfen die Tiere in einem riesigen, 600.000 m² großen Areal frei herumlaufen und mit den Besuchern interagieren. Ein absolutes Highlight für alle Tierliebhaber!

 

Strauße und Albino-Kängurus hautnah erleben

Kaum betreten wir das Areal, werden wir von den ersten Bewohnern des Parks begrüßt – riesige Strauße! Ihre imposante Erscheinung und die neugierigen Blicke machen sofort deutlich, dass dieser Park kein gewöhnlicher Ort ist. Weiter geht’s und wir kommen zu einer Gruppe von Albino-Kängurus. Sie hüpfen fröhlich über das Gelände und sind ein wahres Fotomotiv!

 

Doch das Besondere an diesem Park ist der enge Kontakt zu den Tieren. Rund 400 bis 500 Tiere leben hier, und viele von ihnen sind so handzahm, dass sie sich nicht nur füttern lassen, sondern auch gestreichelt werden wollen. Inmitten des Waldes, auf einer gemütlichen Bank sitzend, packen wir unsere Getränke und Kekse aus – und schon kommen die Tiere zu uns! Besonders die anhänglichen Waldbewohner suchen unsere Gesellschaft und lassen sich aus nächster Nähe beobachten. Man fühlt sich wie in einem echten Abenteuer, so nah an den Tieren zu sein, die in freier Wildbahn eigentlich sehr scheu sind.

 

Unvergessliche Erlebnisse in freier Natur

Es ist einfach überwältigend, die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum so zu erleben – ohne Zäune, ohne Barrieren. Die Strauße, die Kängurus und viele andere Tiere, die wir in den Freigehegen entdeckten, bewegten sich völlig frei, und wir konnten sie aus nächster Nähe beobachten. Es ist eine ganz andere Art der Tierbeobachtung als in einem traditionellen Zoo, und es fühlt sich fast wie ein kleines Abenteuer an.

 

Ein besonderer Moment war, als ein Reh direkt an den Tisch kam und sich von uns füttern ließ. So nah waren wir den Waldbewohnern,  die in freier Wildbahn sehr scheu sind, noch nie gekommen.  Es war ein magischer Augenblick, den wir in Erinnerung behalten werden.

 

Fazit: Ein einzigartiges Erlebnis

Der Naturwildpark Granat ist ein echtes Highlight und eine tolle Möglichkeit, die Natur und ihre Tiere hautnah zu erleben. Besonders für Familien, aber auch für alle, die mal etwas anderes erleben wollen, ist dieser Park ein absolutes Muss. Wenn du auf der Suche nach einem Ort bist, an dem du Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten und gleichzeitig eine entspannte Zeit inmitten der Natur genießen kannst, dann ist der Naturwildpark Granat der perfekte Ort für dich!

 

 

 

Übernachtung: Wohnmobilpark, Hüllender Str. 45-49, Haltern

14.08.20

 

Ein zweiter Versuch: Das Schiffshebewerk Henrichenburg und mehr

 

Nach unserem ersten misslungenen Versuch, das Schiffshebewerk Henrichenburg zu besuchen, war es nun endlich soweit. Diesmal, von Haltern aus, machten wir uns wieder auf den Weg – und hatten endlich Glück!

 

Doch bevor wir das historische Bauwerk erreichten, bemerkten wir in der Nähe des Kraftwerks Datteln 4 einige Umweltaktivisten, die für den anstehenden Aktionstag Transparente aufstellten. Das Steinkohlekraftwerk, das erst am 30. Mai 2020 seinen Betrieb aufgenommen hatte, war offensichtlich ein Thema, das die Menschen mobilisierte. Am Nachmittag war eine große Demonstration geplant – ein weiteres Beispiel für die lebendige politische und ökologische Diskussion in der Region.

 

Das Schiffshebewerk Henrichenburg – Ein Meisterwerk der Technik

Endlich angekommen am Schiffshebewerk Henrichenburg, konnten wir das beeindruckende Bauwerk von Kaiser Wilhelm II, das 1899 eingeweiht wurde, in seiner vollen Pracht erleben. Dieses historische Industriedenkmal begeistert auch heute noch Besucher aus aller Welt. Es ist das größte Bauwerk am Dortmund-Ems-Kanal und ein faszinierendes Beispiel für Ingenieurskunst der späten 1800er Jahre.

 

Wir stiegen die Treppe hinauf und erreichten die Brücke zwischen den beiden Oberhaupttürmen, von der aus wir einen fantastischen Blick auf die Stahlkonstruktion und die Umgebung genießen konnten. Der Ausblick von oben war schlichtweg atemberaubend – ein wahres Highlight unserer Reise.

 

Besonders beeindruckend war auch der Blick auf die schwimmenden Arbeitsgeräte und die historischen Schiffe im Vorhafen. Es war faszinierend, sich vorzustellen, wie dieses Schiffshebewerk damals funktioniert haben muss und welche Rolle es für den Schiffsverkehr und die industrielle Entwicklung der Region gespielt hat.

 

Der Besuch des Schiffshebewerks Henrichenburg war definitiv eines der Highlights unserer Reise und ein lohnenswerter Stopp auf unserer Entdeckungstour durch das Ruhrgebiet und darüber hinaus.

 

 

 

Köhlerplatz, Westruper Heide und ein entspannter Biergarten

 

Auf der Rückfahrt in Richtung Haltern entdeckten wir noch einen Köhlerplatz, der uns neugierig machte. Jedes Jahr am 1. Mai wird hier das alte Handwerk der Köhler wieder lebendig. Es war faszinierend, sich vorzustellen, wie diese Traditionen früher in dieser idyllischen Umgebung gepflegt wurden.

 

Anschließend fuhren wir weiter und kamen an der Westruper Heide vorbei – ein wunderschönes Naturgebiet, das uns mit seiner Ruhe und den weiten Ausblicken begeisterte. Die Heide ist bekannt für ihre vielfältige Flora und Fauna und eignet sich perfekt für einen entspannten Spaziergang.

 

Unsere Fahrradtour beendeten wir schließlich in einem gemütlichen Biergarten in Haltern. Es war der ideale Abschluss für den Tag: mit einem kühlen Getränk in der Hand, der Sonne auf der Haut und dem Blick auf die Umgebung. Ein Moment des Innehaltens und Genießens, bevor wir die Erlebnisse des Tages Revue passieren ließen.

 

 

Übernachtung: Wohnmobilpark, Hüllender Str. 45-49, Haltern

15.08.20

 

Ein entspannter Tag in Haltern: Römer, Geschichte und eine vertraute Fahrradtour

 

Nach der anstrengenden 60-km-Tour am Vortag entschieden wir uns, den heutigen Tag etwas ruhiger anzugehen. Wir begannen unseren Ausflug mit einem Besuch im Römermuseum in Haltern. Dort zeigte eine Gruppe Römer eindrucksvoll, wie das Leben zur Zeit des Römischen Reiches aussah – inklusive einer Vorführung des Brotbackens, das in antiken Zeiten eine wichtige Rolle spielte.

 

Zum Glück hatten die Römer ihre Zelte direkt vor dem Museum aufgeschlagen, sodass wir aus nächster Nähe erleben konnten, wie sie ihre Ausrüstung und Werkzeuge nutzten. Besonders spannend war die Erzählung eines Römers über sein Hobby und die damit verbundenen Kosten. Während wir seine Erklärungen aufmerksam verfolgten, konnten wir die historische Atmosphäre förmlich spüren. Den Museumsbesuch mit Maske wollten wir allerdings lieber vermeiden und uns stattdessen auf die lebendige Darstellung der Vergangenheit konzentrieren.

 

Im Anschluss an diesen informativen Stopp beschlossen wir, noch eine kleine Fahrradrunde rund um Haltern zu drehen. Doch mitten auf der Strecke mussten wir schmunzeln – wir stellten fest, dass wir diese Tour bereits einmal gefahren waren. Es war eine nette Wiederholung, die uns einmal mehr die schönen Ecken und ruhigen Wege von Haltern zeigte. Ein perfekter, entspannter Tag, der uns auf neue Erlebnisse und Erinnerungen vorbereitete.

 

 

Übernachtung: Wohnmobilpark, Hullerner Str. 45-49, Haltern

16.05.20

 

Idyllischer Stellplatz und Entdeckungstour in Greven

 

Unser Aufenthalt in Greven begann mit einer angenehmen Überraschung: Ein anderer Wohnmobilfahrer hatte uns den Stellplatz direkt am Dortmund-Ems-Kanal empfohlen, und wir hatten das Glück, einen freien Platz in der 1. Reihe zu finden. Der Stellplatz, eingebettet in eine wunderschöne Naturkulisse, ermöglichte uns einen tollen Blick auf den Kanal, und selbst am Sonntag herrschte reger Schiffsverkehr, was wir bei einer Tasse Kaffee direkt am Wasser genießen konnten. Es war der perfekte Ort, um in aller Ruhe zu entspannen.

 

Am Nachmittag machten wir uns dann auf eine Fahrradtour rund um Greven. Dabei entdeckten wir das Rieselfelder Naturschutzgebiet, das sich über rund 230 Hektar erstreckt. Ein wahres Paradies für Naturfreunde! Das Gebiet, bekannt für seine Vielfalt an Flora und Fauna, versprach ein weiteres Highlight unserer Reise zu werden. Wir beschlossen, am nächsten Tag noch einmal genauer hinzufahren, um dieses einzigartige Naturgebiet weiter zu erkunden.

 

Zurück am Stellplatz machten wir einen kurzen Abstecher zum Yachthafen, wo wir einen gemütlichen Platz zum Chillen fanden. Während wir die friedliche Atmosphäre genossen, bestellten wir eine Pizza zum Mitnehmen und verbrachten den Abend entspannt vor unserem Wohnmobil. Der Anblick der vorbeiziehenden Schiffe und das plätschernde Wasser machten den Tag perfekt und rundeten unseren Aufenthalt in Greven ab.

 

 

Übernachtung: Camp Marina, Am Yachthafen, Greven

17.08.20

 

Fahrradtour nach Münster: Entspannung und Entdeckungen

 

Mit unseren Fahrrädern fuhren wir entspannt immer dem Dortmund-Ems-Kanal entlang und erreichten nach einiger Zeit die wunderschöne Stadt Münster. Zu Fuß flanierten wir zuerst durch die malerischen Arkaden des Prinzipalmarkts, wo wir das Flair der historischen Altstadt genossen und die vielen Cafés und Geschäfte bewunderten.

 

Ein weiteres Highlight war der Besuch der Lambertuskirche, deren Orgelpfeifen uns ganz besonders ins Auge fielen. Sie ragten wie Kanonenrohre aus der Empore und gaben dem Innenraum eine fast surrealistische Atmosphäre. Es war ein eindrucksvoller Anblick!

 

Doch trotz der beeindruckenden Architektur und des lebhaften Treibens in der Innenstadt, zog es uns schnell weiter. Die Hektik der Stadt war uns ein wenig zu viel, und so suchten wir uns einen ruhigeren Ort: Das Schloss Münster. Umgeben von einem schönen Park, fanden wir dort endlich die nötige Ruhe und genossen den Moment, bevor wir unsere Tour fortsetzten.

Münster hatte uns mit seiner Mischung aus historischen Sehenswürdigkeiten und lebendigem Stadtbild sehr gefallen – ein Ort, den wir gerne wieder besuchen würden!

 

 

Entspannung und Entdeckungen in Münster

 

Nachdem wir das beeindruckende Schloss Münster besichtigt hatten, erfuhren wir, dass an diesem Abend eine Outdoor-Kinoveranstaltung stattfinden würde. Das Schloss, welches zwischen 1947 und 1953 wieder aufgebaut wurde, beherbergt heute die Universität Münster. Es war faszinierend zu sehen, wie der historische Bau nun als akademisches Zentrum genutzt wird. Doch als wir die vielen Stühle sahen, die für die Kinoveranstaltung aufgestellt worden waren, konnten wir uns nur über die Enge und die Menge der Plätze wundern, vor allem in der aktuellen Corona-Zeit.

 

Ein Abstecher in den benachbarten botanischen Garten war ein perfekter Ausgleich. Die grünen Oasen inmitten der Stadt sind immer eine erfrischende Erfahrung und luden uns zu einer kurzen Pause ein.

 

Besonders beeindruckt hat uns auch die Promenade rund um die Altstadt von Münster. Diese fast 4,5 Kilometer lange Strecke ist von Bäumen gesäumt und bildet einen grünen Ring, der die Altstadt von den angrenzenden Stadtteilen trennt. Der Weg ist nicht nur ein Highlight für Spaziergänger, sondern auch ein wahres Paradies für Radfahrer. Hier wird das Fahrradfahren in Münster besonders geschätzt – mehr als 1.000 Radfahrer pro Stunde können hier regelmäßig gezählt werden.

 

Die Promenade war für uns der perfekte Ort, um den Tag in Münster ausklingen zu lassen, den wir mit der Entdeckung dieser grünen Perle der Stadt wunderbar abrunden konnte

 

 

Entdeckung der Rieselfelder Münster – Ein Paradies für Vögel und Naturfreunde

 

Bereits am Vortag hatten uns die Rieselfelder Münster neugierig gemacht, und so setzten wir unseren Plan in die Tat um, dieses beeindruckende Naturschutzgebiet zu erkunden. Auf einer Fläche von mehr als 700 Hektar erstrecken sich die Rieselfelder, die ursprünglich zwischen 1900 und 1976 als natürliche Kläranlagen dienten, um die Abwässer der Stadt Münster zu reinigen.

 

Die Wasserflächen des Gebiets sind ein wahres Paradies für Vögel. Besonders beeindruckend war die stetig wachsende Zahl an Watvögeln, die sich hier ausruhen und mausern. Die Kombination aus nährstoffreichem Wasser und geringer Wassertiefe macht das Gelände zu einem idealen Rastplatz für diese Tiere. Die langen, dünnen Schnäbel der Watvögel sind perfekt geeignet, um im schlammigen Wasser nach Nahrung zu suchen, was uns die Möglichkeit bot, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten.

 

Ein Highlight des Ausflugs war der 12 Meter hohe Aussichtsturm, der einen spektakulären Rundumblick über das gesamte Gebiet bietet. Von dort aus konnten wir besonders gut die Vögel auf dem großen Stauteich beobachten. Der Anblick der Vögel, die in den seichten Gewässern nach Futter suchten, war einfach faszinierend und erinnerte uns an die Vielfalt und Schönheit der Natur, die in diesem Naturschutzgebiet geschützt und gepflegt wird.

 

Die Rieselfelder sind ein echtes Juwel für Naturfreunde und ein Ort der Ruhe, an dem man die faszinierende Vogelwelt in vollen Zügen genießen kann. Es war ein unvergesslicher Tag, der uns die Natur und ihre Lebewesen auf eine ganz neue Weise nähergebracht hat.

 

 

Übernachtung: Camp Marina, Am Yachthafen, Greven

18.08.20

 

Abschied vom Münsterland – Ein letzter Stopp an der Burg Vischering

 

Das Ende unseres Urlaubs nahte und wir machten uns langsam auf den Rückweg, doch bevor wir uns endgültig verabschiedeten, hatten wir noch einen letzten schönen Zwischenstopp eingeplant: die Burg Vischering. Die Burg, die sich in traumhafter Lage inmitten der malerischen Landschaft des Münsterlands befindet, gilt als eines der schönsten Fotomotive der Region. Ihre eindrucksvolle Architektur und die idyllische Umgebung boten eine perfekte Kulisse, um noch einmal die Ruhe und Schönheit dieser Gegend zu genießen.

 

Die 100 Schlösser Route führt durch das Münsterland und hält viele weitere beeindruckende Burgen und Schlösser bereit. Doch auch wenn wir noch viele weitere dieser historischen Gebäude hätten besichtigen können, entschieden wir uns, den Tag nicht mit weiteren Besichtigungen zu füllen. Stattdessen wollten wir die letzten Kilometer des Urlaubs entspannt genießen.

 

Die Burg Vischering beherbergt auch ein Museum, das interessante Einblicke in die Lebensweise vergangener Zeiten bietet und die Geschichte der Schlösser und Burgen im Münsterland beleuchtet. Da wir jedoch noch eine längere Fahrt vor uns hatten, verzichteten wir darauf, das Museum zu besuchen und nahmen uns stattdessen die Zeit, die Burg und ihre Umgebung in aller Ruhe zu genießen, bevor es weiterging.

 

Es war der perfekte Abschluss eines unvergesslichen Urlaubs, der uns durch viele verschiedene Ecken des Ruhrgebiets und des Münsterlands geführt hatte, mit vielen Erinnerungen an faszinierende Orte, historische Sehenswürdigkeiten und unvergessliche Momente in der Natur.

 

 

 

 

 

Ankunft in Saarburg – Ein Spaziergang durch die Stadt

 

Gegen Abend erreichten wir die schöne Stadt Saarburg, die für ihren Charme und die malerische Lage bekannt ist. Nach der Ankunft richteten wir uns auf dem Stellplatz ein und beschlossen, an diesem Abend ausnahmsweise mal ohne Fahrräder einen gemütlichen Spaziergang in die Stadt zu unternehmen.

 

Ein Highlight von Saarburg ist zweifellos der Wasserfall in der Stadtmitte, der fast 20 Meter in die Tiefe stürzt. Dieser beeindruckende Wasserfall hat eine interessante Geschichte: Er entstand im Mittelalter, als das Wasser durch die Stadt umgeleitet wurde, um die Wasserkraft zu nutzen – eine frühe Form von Energiegewinnung. Heute ist der Wasserfall ein faszinierendes Natur- und Architekturdenkmal und zieht viele Besucher an.

 

Am Fuße des Wasserfalls befinden sich zwei Mühlen, die früher mit der Wasserkraft betrieben wurden. Heute beherbergen diese historischen Gebäude zwei Museen, die die Geschichte der Stadt und ihrer Industriekultur näherbringen. Der Wasserfall, umgeben von der charmanten Altstadt, verleiht Saarburg ein einzigartiges, fast märchenhaftes Flair.

Wir verbrachten einige Zeit damit, den Ausblick zu genießen und die Atmosphäre der Stadt auf uns wirken zu lassen. Es war der perfekte Abschluss eines langen Reisetages, und wir waren gespannt, was die Stadt Saarburg noch für uns bereithielt

 

Übernachtung: Reisemobilpark Saarburg, Am Saarufer 18

 

19.08.20

 

Saarburg – Klein-Venedig am Leukbach

 

Am nächsten Morgen erkundeten wir Saarburgs Klein-Venedig, ein malerisches Viertel, in dem die Häuserzeilen des alten Stadtkerns auf mächtigen Eichenpfählen über dem Leukbach thronen. Dieser charmante Stadtteil hat seinen ganz besonderen Reiz, der auch tagsüber in voller Pracht zur Geltung kommt. Die engen Gassen, die bunten Fassaden und das plätschernde Wasser des Leukbachs verleihen der Stadt eine ganz besondere Atmosphäre.

 

Bereits am Vormittag war es in den Cafés entlang des Flusses lebendig und voller Leben. Viele Plätze waren bereits besetzt, da sowohl Einheimische als auch Besucher den gemütlichen Charme dieser Gegend zu schätzen wissen. Die Cafés bieten einen perfekten Platz, um den Blick auf den Fluss und die malerischen Häuser zu genießen, während man sich bei einer Tasse Kaffee oder einem frischen Croissant entspannen kann.

 

Es war ein wunderbarer Ort, um dem Trubel des Reisealltags zu entfliehen und einfach die Zeit zu genießen. Saarburg hat mit seiner Kombination aus Natur, Geschichte und urbanem Flair einen besonderen Platz in unserem Reiseherz erobert.

 

 

Ein Blick in die Tradition der Glockengießerei in Saarburg

 

Nach dem entspannten Spaziergang durch das malerische Saarburg entschieden wir uns, uns die historische Glockengießerei anzusehen, die bis 2002 das traditionelle Handwerk der Glockengießerei ausübte. Diese Handwerkskunst hat eine lange Tradition, und es war beeindruckend, mehr darüber zu erfahren.

 

In zwei anschaulichen Filmen, die extra in Saarburg gedreht wurden, konnten wir einen detaillierten Einblick in den aufwendigen Prozess der Glockenherstellung erhalten. Es war faszinierend zu sehen, wie aus reinem Metall unter hohem handwerklichem Können und mit viel Geduld beeindruckende Glocken entstanden. Der Film erklärte nicht nur den technischen Prozess, sondern auch die Geschichte und Bedeutung der Glocken, die oft als Ausdruck von Kultur und Tradition in den Städten und Dörfern dienen.

 

Besonders beeindruckend war der Klang der Glocken. Selbst mit dem Fingerknöchel angeschlagen, erhielten die mächtigen Glocken einen klaren, durchdringenden Klang, der einen tiefen Eindruck hinterließ. Diese Erfahrung machte uns die Kunstfertigkeit und Präzision, die in jeder einzelnen Glocke steckt, noch greifbarer. Es war ein faszinierender Einblick in ein Handwerk, das über Jahrhunderte hinweg eine wichtige Rolle in der Geschichte gespielt hat und auch heute noch in einigen Teilen der Welt praktiziert wird.

 

 

Fahrradtour entlang der Saar: Ein Rückblick auf Saarburg und Umgebung

 

Unsere nächste Fahrradtour führte uns entlang der Saar bis kurz vor Trier. Da wir diese historische Stadt bereits vor einigen Jahren besucht hatten, entschieden wir uns, den Fluss auf der anderen Seite zurück nach Saarburg zu fahren. Der Weg entlang des Flusses war ein wahres Vergnügen, und es war schön, die Landschaft aus einer anderen Perspektive zu erleben.

 

Am Abend wollten wir noch etwas mehr von der Umgebung sehen und machten uns auf den Weg in die entgegengesetzte Richtung, nach Mettlach. Die Strecke zwischen Saarburg und Mettlach war nicht besonders einladend, da sie nicht immer die schönsten Ausblicke bot und auch die Straßenverhältnisse weniger optimal waren. So drehten wir schließlich um, kurz bevor wir Mettlach erreichten.

 

Dennoch war es ein schöner Tag mit über 70 km auf dem Tacho. Es gab uns einmal mehr die Gelegenheit, die Landschaft zu genießen und die Region aus einer etwas anderen Perspektive zu erleben – immer wieder ein Erlebnis, das uns begeistert.

 

Übernachtung: Reisemobilpark Saarburg, Am Saarufer 18

 

 

20.08.20

 

Ein atemberaubender Blick auf die Saarschleife: Der Baumwipfelpfad

 

Unser Ziel für den Tag war ein langersehnter Wunsch: ein Blick auf die berühmte Saarschleife aus der Vogelperspektive. Der Baumwipfelpfad sollte uns diesen atemberaubenden Ausblick ermöglichen. Doch bevor wir den Pfad erreichen konnten, stellten wir fest, dass das Parken mit dem Wohnmobil in der Nähe alles andere als einfach war. Auf allen umliegenden Parkplätzen hingen Verbotsschilder für Wohnmobile, was es uns unmöglich machte, dort zu parken. Wir wollten ja nicht übernachten, sondern lediglich für ein paar Stunden parken und dafür auch die Parkgebühr bezahlen. Leider war das nicht gestattet.

 

Nach einigen Rücksprachen mit einer Dame an der Kasse, die uns leider auch nicht weiterhelfen konnte, fanden wir schließlich einen geeigneten Parkplatz bei einem nahegelegenen Supermarkt. Nun konnte es endlich losgehen!

 

Der Baumwipfelpfad führte uns auf einer Strecke von 1.250 Metern durch den Wald, wo wir zwischen den Buchen, Eichen und Douglasien schlenderten. Zahlreiche Lern- und Erlebnisstationen entlang des Pfades machten den Spaziergang besonders interessant. Doch der wahre Höhepunkt wartete am Ende: der Aussichtsturm. Von dort oben genossen wir einen atemberaubenden Blick über die grünen Hügel des Naturparks Saar-Hunsrück und die Saarschleife. Die Schönheit der Natur entschädigte uns vollständig für die anfänglichen Parkprobleme.

Es war ein unvergesslicher Moment und ein Highlight unserer Reise – ein Erlebnis, das uns in Erinnerung bleiben wird.

 

 

Von Zweibrücken in die Pfalz: Ruhe und Genuss statt Shoppingstress

 

Unsere Reise führte uns weiter Richtung Pfalz, doch vorher legten wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Zweibrücken ein – genauer gesagt im Fashion Outlet Center. „Die ganze Welt der Mode an einem Ort“, so lautete das Versprechen des Outlets. Aber wir mussten feststellen: Shopping ist einfach nicht unser Ding. Wir schlenderten ein wenig durch die Läden, doch am Ende gingen wir ohne Einkäufe wieder hinaus. Es war wie immer: Die Atmosphäre von Städten und Shopping zieht uns einfach nicht an.

 

Die Natur und Ruhe sind uns viel lieber, und genau das fanden wir auch im Anschluss. In Eschbach bei einem freundlichen Winzer fanden wir unseren nächsten Übernachtungsplatz. Der Winzer erkannte uns sogar noch von unserem letzten Besuch – dem großen Einkauf, der erst wenige Wochen zurücklag. Ein charmantes Gefühl, als wir uns an den gleichen Ort zurückkehrten.

 

Auf Empfehlung des Winzers besuchten wir am Abend noch die Madenburg, eine beeindruckende Burg in der Nähe. Leider kamen wir etwas zu spät, und der Wirt war bereits dabei, die Gastronomie zu schließen. Aber er war so freundlich, uns dennoch einen schnellen Blick über die Burgmauern zu gewähren – ein schöner, stiller Moment.

 

Nach unserem kurzen, aber eindrucksvollen Burgbesuch genossen wir den Abend in aller Ruhe vor dem Wohnmobil. Der Winzer hatte uns bereits eine gute Flasche Wein bereitgestellt, und so ließen wir den Tag entspannt und mit Genuss ausklingen. Ein perfekter Abschluss für einen Tag, der uns wieder einmal gezeigt hat, wie sehr wir die Ruhe und Gastfreundschaft der Pfalz schätzen.

 

 

Übernachtung: Bruno Wind, Weinstrasse 3-5, 76831 Eschbach

 

21.08.20

 

Der letzte Tag: Sonnenaufgang, Wein und eine letzte Fahrradtour

 

Der grandiose Sonnenaufgang weckte uns schon früh am Morgen, doch es war noch zu früh, um aufzustehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück, das wir in aller Ruhe genossen, machten wir uns schließlich auf den Weg zu unserer letzten Fahrradtour in diesem Urlaub.

 

Unsere Route führte uns zunächst nach Landau, durch eine Vielzahl kleiner, idyllischer Winzerdörfer, die uns immer wieder mit ihrem Charme verzauberten. In Geiszellen machten wir einen gemütlichen Zwischenstopp, wo wir bei leckerem Kuchen und einem erfrischenden Radler eine wohlverdiente Pause einlegten.

 

Nachdem wir die Landschaft und das gute Wetter genossen hatten, fuhren wir zurück zum Stellplatz. Dort besuchten wir noch den Verkaufsraum des Winzers, wo wir eine umfangreiche Weinprobe erhielten – begleitet von traditionellem Schmalzbrot, das den Geschmack der Weine perfekt ergänzte.

 

Nach einer letzten Pause und einem hervorragenden Abendessen vor dem Wohnmobil war es Zeit, die Fahrräder und Möbel wieder zusammenzupacken und sich auf den Rückweg vorzubereiten. Es war der perfekte Abschluss für unseren Urlaub – ruhig, entspannt und mit vielen schönen Erinnerungen an die Erlebnisse, die wir in den letzten Tagen gesammelt hatten.

 

Übernachtung: Bruno Wind, Weinstrasse 3-5, 76831 Eschbach

22.08.20

 

Abschied und Rückkehr: Ein unvergesslicher Urlaub

 

Nachdem wir uns herzlich von der Winzerfamilie verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Weg in Richtung Heimat.

 

Drei Wochen voller Abenteuer und Entdeckungen gingen zu Ende. Bei teils heißen Temperaturen von bis zu 37 Grad hatten wir nicht nur zahlreiche kilometerlange Fahrradtouren zurückgelegt, sondern auch eine ganz besondere Verbindung zur Landschaft und den Orten in Deutschland aufgebaut. Insgesamt kamen wir mit unseren Fahrrädern auf fast 1.000 km, was uns nicht nur körperlich, sondern auch seelisch bereicherte.

 

Während dieser Reise stellten wir einmal mehr fest: Deutschland hat so viel mehr zu bieten, als man vielleicht zunächst denkt. Wer mit offenen Augen durch das Land reist, wird immer wieder mit kleinen und großen Schönheiten überrascht. Ob es nun die beeindruckende Industriekultur, die idyllischen Landschaften oder die freundlichen Menschen entlang des Weges waren – jede Station dieser Reise hatte ihren ganz besonderen Charme.

 

Nun, mit vielen neuen Eindrücken und Erinnerungen im Gepäck, neigten sich unsere drei Wochen dem Ende zu. Und eines war sicher: Diese Reise war ein weiteres unvergessliches Kapitel auf unserer Entdeckungstour durch Deutschland.