Vorbereitungen und der Beginn der Reise
Die Idee, Island zu bereisen, nahm bei uns nach einem besonderen Erlebnis bei der CMT 2023 in Stuttgart Gestalt an. Während einer kleinen Erholungspause im
Urlaubskino entschieden wir uns spontan, den Film über Island anzuschauen. Schon nach wenigen Minuten war klar: Dieses faszinierende Land sollte unbedingt auf unsere
Urlaubs-Wunschliste.
Kaum wieder zu Hause, ließ uns die Vorstellung einer Islandreise nicht mehr los. Wir machten erste Rechnungen zu Fährkosten und Campingplätzen, und auch unser
Sohn war sofort begeistert von der Idee, Island zu erkunden. Um uns die Urlaubsplanung zu erleichtern, klärten wir mit unseren Arbeitgebern ab, ob wir für 2024
einen mindestens 4-wöchigen Urlaub genehmigt bekommen würden – und als das „grüne Licht“ von allen Seiten kam, setzten wir den Plan in die Tat um.
Nach einigen Überlegungen fiel die Wahl auf den Mai 2024, da dieser Monat in Island einer der regenärmsten Monate sein soll – ein Vorteil, wenn man die Natur der
Insel entdecken möchte. Zudem konnten wir durch die vielen Feiertage einige Tage Urlaub sparen.
Fährbuchung und Wohnmobilvorbereitungen
Im Mai 2023 war es dann so weit: Die Fähre Norräna, die uns von Hirtshals (Dänemark) nach Island bringen sollte, wurde gebucht. Für die fast 3-tägige
Überfahrt entschieden wir uns für eine 3-Bett-Kabine und zusätzlich eine 2-Bett-Kabine für unseren Sohn, damit wir etwas mehr Platz hätten und nicht in
einem Stockbett schlafen mussten. Zudem bestellten wir auch ein Frühstück dazu, auf weitere Speisepakete verzichteten wir zunächst, da wir uns nicht sicher waren, wie uns die
stürmischen Nordmeere bekommen würden.
Kurz nach der Buchung forderte die Reederei eine Anzahlung von fast 1/3 des Preises, was den Ernst der Reise weiter unterstrich.
Unser fast neues Wohnmobil bereiteten wir ebenfalls intensiv vor. Zunächst entschieden wir uns für eine Keramikversiegelung, um den Lack des Fahrzeugs zu
schützen. Diese Pflegeaktion verbanden wir mit einer kleinen Urlaubsreise an die Mosel und den Rhein (darüber gibt es bereits einen separaten
Bericht). Kurz vor dem Abreisetag entschlossen wir uns zusätzlich, einen Unterfahrschutz anzubringen, da wir auf Island mit vielen Gravelroads rechnen mussten.
Außerdem statteten wir unseren Kühler mit einem Racegitter aus, um Steinschläge zu verhindern. Für die Gasversorgung kauften wir uns zusätzlich
Sensoren von Mopeka, damit wir immer wissen, wie viel Gas noch in unseren Flaschen war.
In den 16 Monaten zwischen der ersten Entscheidung und dem eigentlichen Abreisetag stellte sich ständig die Frage: Brauchen wir das? Oder Ist das nötig? So viele
Reiseberichte, YouTube-Videos und Reiseführer wurden durchstöbert, dass die Vorfreude fast genauso groß war wie die Reise selbst. Auch
bekleidungstechnisch waren wir bestens vorbereitet, mit wasserfesten Schuhen, Jacken und Merinounterwäsche.
Letzte Vorbereitungen und die Fahrt zur Fähre
Eine Woche vor Reisebeginn packten wir unser Wohnmobil mit den wenigen haltbaren Vorräten, die nach Island eingeführt werden dürfen (maximal 10 Kilo pro Person), sowie unserer
Reisebekleidung. Für die Fähre packten wir für jeden eine Reisetasche, die auch etwas Essen für die Überfahrt enthielt. Da wir keine
Gastankflasche besaßen, entschieden wir uns, eine zusätzliche Gasflasche mitzunehmen.
Der Schock kam, als wir mit unserem Wohnmobil zur Schwerlastwaage fuhren und feststellen mussten, dass wir mit 3 Personen und Bekleidung
für fast 5 Wochen fast überladen waren! Ein weiteres Beispiel, wie wichtig es ist, sich gut vorzubereiten und die Gewichtskontrolle nicht zu vernachlässigen.
30.04.2024 – Der Start der Reise
Endlich war es so weit: Der erste Tag unserer Islandreise war gekommen. Nach der Arbeit machten wir uns auf die lange Strecke – 1300 Kilometer lagen vor uns, bis
wir die Fähre in Hirtshals erreichten. Trotz des späten Starts schafften wir es noch, fast 350 Kilometer zurückzulegen.
Unser ursprünglich geplanter Stellplatz in Autobahnnähe fiel leider der Straßensperrung zum Opfer. Doch glücklicherweise fanden wir in der Nähe einen P+R
Parkplatz in Bad Brückenau/Wildflecken, der sich als Übernachtungsplatz anbot.
So endete unser erster Reisetag mit einer ruhigen Nacht im Wohnmobil, auf dem P+R Parkplatz. Und der nächste Tag brachte uns dann ein Stück näher zu unserem großen Abenteuer in
Island.
Übernachtung: P+R Bad Brückenau/Wildflecken
01.05.2024 – Ein entspannter Fahrtag entlang des Nord-Ostseekanals
Der 1. Mai stand ganz im Zeichen des Fahrens. Da an diesem Feiertag die Autobahnen relativ leer waren, kamen wir zügig voran und konnten die lange Strecke ohne
größere Verzögerungen zurücklegen. Unser Ziel für den Tag war ursprünglich ein Stellplatz am Nord-Ostseekanal, doch als wir dort ankamen, mussten wir feststellen, dass dieser
bereits belegt war. Doch das war kein Problem – wir fanden schnell einen anderen Stellplatz in Schülp bei Rendsburg, der ebenso schön und ruhig war.
Dank der angenehmen Fahrt und der rechtzeitigen Ankunft gegen Kaffeezeit hatten wir noch genug Zeit, den Abend entspannt zu genießen. Direkt am Stellplatz am
Nord-Ostseekanal konnten wir die Schiffe beobachten, die gemütlich vorbeizogen, während wir im Wohnmobil saßen. Die Ruhe und
das leichte Plätschern des Wassers machten den Tag zu einem perfekten Abschluss für unsere Fahrt.
Es war ein entspannter Abend, der uns half, uns von der ersten langen Strecke zu erholen und die Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer in Island noch weiter zu steigern.
Übernachtung: Stellplatz am Nord-Ostseekanal, Schülp/Rendsburg
02.05.2024 –
Entspannte Ankunft in Hirtshals und erster Urlaubstag
Am 2. Mai war es endlich so weit – wir hatten die lange Anreise hinter uns und machten uns auf den Weg nach Hirtshals, dem Ort, an dem unsere Fähre nach Island
ablegen sollte. Auf dem Weg dorthin entschieden wir uns, keine weiteren Besichtigungen mehr zu machen. Stattdessen wollten wir den Urlaub in aller Ruhe beginnen, ohne Hektik und mit dem Fokus auf
Entspannung.
Pünktlich zur Kaffeezeit kamen wir am Campingplatz in Hirtshals an, wo wir uns für den verbleibenden Tag niederließen. Die Zeit bis zur Abfahrt der Fähre wollten
wir genießen und der Gedanke an das bevorstehende Abenteuer ließ uns den Stress der langen Fahrt schnell vergessen.
Ein Spaziergang durch die Dünen führte uns zum Bunkermuseum und dem Leuchtturm. Der Ort, der von der Natur geprägt war, bot eine sehr entspannte Atmosphäre und
war der perfekte Ort, um zur Ruhe zu kommen. Der Spaziergang war nicht nur erholsam, sondern auch sehr lehrreich, da wir einiges über die Geschichte der Gegend erfuhren.
Zum Abend hin wurden wir mit einem spektakulären Sonnenuntergang belohnt, der den Tag perfekt abrundete. Die warmen Farben des Himmels, die das Meer küssten, sorgten für einen
magischen Moment, der uns in die richtige Urlaubsstimmung versetzte.
Übernachtung: Campingplatz Hirtshals – der perfekte Start in unser Island-Abenteuer!
03.05.2024 – Ein entspannter Tag in Hirtshals: Vorbereitung auf das Abenteuer Island
Der 3. Mai begann für uns mit einem entspannten Frühstück im Wohnmobil. Nach den letzten Tagen auf der Straße freuten wir uns, endlich in
Hirtshals angekommen zu sein, wo wir den Tag ruhig angehen wollten. An diesem Morgen entschieden wir uns für einen gemütlichen Spaziergang zum Hafen von
Hirtshals und dem nahegelegenen Strand. Das Wetter war mild, und die frische Meeresbrise tat uns gut. Der Blick auf das Meer und die Wellen, die sanft
ans Ufer rollten, ließen uns in eine richtige Urlaubsstimmung eintauchen.
Da wir für die Reise nach Island alles Nötige bereits organisiert hatten, verbrachten wir den restlichen Tag mit Faulenzen und dem Aufbrauchen unserer letzten frischen Vorräte.
Wir hatten uns bewusst dazu entschieden, vor der Überfahrt alle frischen Lebensmittel wie Fleisch, Frischwurst und Milch zu
verzehren, da diese nach der Einreise nach Island nicht erlaubt sind. Der Aufbrauch der Vorräte wurde somit zu einer kleinen kulinarischen Abschlussrunde, bevor die Reise ins
Ungewisse begann.
Der Nachmittag verging gemütlich, und wir genossen die Ruhe auf dem Campingplatz in Hirtshals, der uns für diesen Moment genau das richtige Maß an Entspannung
bot. Die Vorfreude auf die bevorstehende Fähre und das Abenteuer Island wuchs mit jeder Stunde, aber an diesem Tag war der Fokus ganz auf der Entspannung und dem Genießen des
Augenblicks gerichtet.
Übernachtung: Campingplatz Hirtshals – der perfekte Ort für den letzten entspannten Tag vor der Fähre.
04.05.2024 – Die Reise nach Island beginnt: Fähre Norröna
Heute war der Tag, an dem wir endlich in See stechen – und das ganz im wahrsten Sinne des Wortes. Ab etwa 10:00 Uhr herrschte reger Betrieb an der
Ver-/Entsorgungsstation des Campingplatzes in Hirtshals. Wir waren nicht allein auf der Reise nach Island, denn viele andere Campingfreunde hatten ebenfalls ihre
Wohnmobile für die Überfahrt vorbereitet. In den Gesprächen mit anderen Reisenden erfuhren wir, dass einige von ihnen sogar noch längere Zeit auf Island verbringen würden – fast
ein bisschen Neid kam auf, aber wir freuten uns natürlich auch sehr über unsere fünf Wochen Urlaub.
Nachdem das Ver- und Entsorgen erledigt war, machten wir uns auf den Weg zur Fähre. Schon vor der Abfahrt warteten wir etwa drei Stunden in der Schlange, bis wir endlich mit
unserem Wohnmobil den Fähr-Rumpf betreten durften. Es war spannend, die anderen Fahrzeuge zu beobachten, die ebenfalls auf den Weg nach Island gingen. Kaum hatten wir unser
Wohnmobil ins Schiff gelenkt, mussten wir es auch gleich verlassen. Zum Glück hatten wir unsere Reisetaschen bereits gepackt, denn nun ging es 8 Stockwerke nach oben – das
Treppenhaus war schmal und verwirrend, aber so stieg die Vorfreude auf die kommenden Tage umso mehr.
Als die Fähre Norröna schließlich ablegte, versammelten sich viele Gäste auf dem Deck, um die Aussicht zu genießen. Leider war das Wetter nicht auf unserer
Seite: Ein dichter Nebel hatte sich über den Hafen gelegt, sodass wir außer einem schemenhaften Blick auf das Umland nichts sehen konnten. Trotzdem war die Stimmung gut, und es
herrschte ein aufregendes Gefühl, auf dem Weg nach Island zu sein.
Die ersten Stunden auf der Fähre verbrachten wir mit dem Erkunden der verschiedenen Bereiche des Schiffes. Das Schiff war riesig, und wir mussten uns erst einmal zurechtfinden.
Nach einigem Herumirren fanden wir schließlich die Restaurants und Lounges, in denen wir es uns gemütlich machen konnten. Als es dann langsam Abend wurde, gönnten wir uns noch
einen Abstecher zum Duty-Free-Shop, um ein paar Dosen Bier zu kaufen. Diese konnten wir dann in einem dafür vorgesehenen Bereich genießen – ein schöner Abschluss
für unseren ersten Tag auf See.
Übernachtung: Auf der Fähre Norröna – eine ruhige Nacht auf dem Wasser, während die Vorfreude auf Island und die kommenden Abenteuer
weiter wuchs!
05.05.2024 – Ein Tag auf See: Zwischen Entspannung und Aussicht
Nach einer ruhigen Nacht auf dem Schiff mit kaum spürbarem Seegang wachen wir erfrischt in unseren kleinen Kabinen auf. Das Schaukeln der Fähre Norröna hat uns
den Schlaf tatsächlich sehr gut gegönnt. Zum gemeinsamen Frühstück treffen wir uns im Restaurant Skansagardur, und wir sind mehr als positiv überrascht von der Vielfalt
und Qualität der Speisen. Da wir im Voraus nur das Frühstückspaket gebucht hatten, konnten wir uns richtig satt essen – von frischem Brot und Wurst bis zu warmen
Eierspeisen, es war alles dabei. So starteten wir gestärkt in den Tag.
Ein ganzer Tag auf See lag nun vor uns, und wir verbrachten die Zeit mit einer Mischung aus Kartenspielen, Lesen und einfach mal
Nichtstun. Diese langsame, entspannte Zeit an Bord war genau das, was wir brauchten, um uns auf das bevorstehende Insel-Abenteuer einzustimmen.
Ein besonders schönes Highlight war die Fahrt vorbei an den Shetland Inseln. Das Wetter war erstaunlich gut, und so füllte sich das Schiffsdeck mit anderen Gästen, die ebenfalls
die Aussicht genossen. Es war einfach faszinierend, das erste Stück des weiten Ozeans zu durchqueren und diese wilden, zerklüfteten Inseln zu sehen.
Den restlichen Tag verbrachten wir in der Aussichtsbar Laterna Magica, wo wir die Weite des Meeres genießen konnten. Auch ein weiterer Aufenthalt im Duty-Free
Shop durfte natürlich nicht fehlen – man kann nie genug von kleinen Souvenirs bekommen!
Um unser Urlaubsbudget ein wenig zu schonen (denn ein Mittagessen im Restaurant hätte uns rund 50 Euro pro Person gekostet), hatten wir vorgesorgt. Wir hatten
einen kleinen Wasserkocher eingepackt und versorgten uns selbst mit Instant-Nudeln, Suppe und auch ein bisschen Kaffee und
Tee für zwischendurch. Das war nicht nur praktisch, sondern auch eine nette Art, das Gefühl von Selbstversorgung auf hoher See zu erleben.
Der krönende Abschluss des Tages war dann unsere gebuchte Hot-Tub-Erfahrung auf dem oberen Deck. Bei frischer Brise und herrlichem Blick auf die Nordmeere
konnten wir in warmem Wasser entspannen und mit einem Glas Secco auf den Urlaub anstoßen. Es war der perfekte Moment, um die Seele baumeln zu lassen und sich
einfach mal treiben zu lassen – sowohl vom Wasser als auch vom Wind.
Übernachtung: In der Kabine auf der Fähre Norröna.
06.05.2024 – Zwischenstopp auf den Färöer Inseln: Magie in Nebel gehüllt
Der 06. Mai 2024 begann für uns mit einer früheren Frühstückseinnahme – denn heute stand ein Zwischenstopp auf den Färöer Inseln auf dem Plan.
Der Aufenthalt in Tórshavn, der Hauptstadt der Färöer, sollte etwa 5 Stunden dauern, und wir wollten die Gelegenheit nutzen, die Stadt zu erkunden.
Zu Beginn liefen wir ein wenig planlos durch die schönen Gassen der Stadt, genossen die atmosphärische Architektur und die Aussicht auf den Hafen. Da wir nicht
genau wussten, wie viel Zeit uns noch blieb, hielten wir uns auf weiter entfernte Sehenswürdigkeiten eher zurück. Ein wenig Abenteuerlust und Spontanität kamen dabei auch nicht zu kurz!
Weniger als eine Stunde vor der geplanten Abfahrt des Schiffes mussten wir schließlich zurück an Bord, um die Reise fortzusetzen. Doch was dann folgte, war wirklich
magisch. Die Färöer Inseln empfingen uns mit einer nebligen, geheimnisvollen Atmosphäre, die den Eindruck verstärkte, in eine andere Welt
eingetreten zu sein. Der Nebel verhüllte die Inseln teilweise, was den Blick auf die zerklüfteten Felsen und das grüne Land noch mystischer wirken ließ.
Der Fahrtwind war spürbar kühl, doch die Schiffsdecks waren dennoch gut besucht, da die Gäste ebenfalls von der besonderen Stimmung der Umgebung fasziniert waren. Es war fast ein
bisschen surreal, auf den Decks zu stehen und in diesen magischen Nebel hinauszuschauen. Die Panoramabar auf dem Schiff war zu dieser Zeit ebenfalls voll – jeder
wollte einen Blick auf das atemberaubende Panorama werfen.
Der restliche Tag verging mit dem Staunen über die eindrucksvolle Landschaft und einem entspannten Aufenthalt an Deck.
Übernachtung war wieder auf der Fähre Norröna – und wir freuten uns darauf, was die Reise noch bringen würde.
07.05.24 – Ein unvergesslicher Ankunftstag in Seydisfjördur
Unser letzter Tag auf der Fähre Norröna begann mit einer kleinen Änderung unserer Pläne: Eigentlich hatten wir für den Tag kein Frühstück mehr gebucht. Doch als wir sahen,
dass die Fähre erst gegen 10:00 Uhr in Seydisfjördur anlegen würde, entschlossen wir uns spontan, das Frühstücksbuffet noch einmal zu genießen.
Zum Glück war es auch kurzfristig noch buchbar, und so starteten wir den Tag mit einer reichhaltigen Auswahl – der perfekte Start in den letzten Tag auf dem Schiff.
Der Höhepunkt des Tages war jedoch die Einfahrt nach Seydisfjördur. Die Fjordlandschaft Islands empfing uns mit einem Anblick, der uns einfach den Atem raubte.
Strahlender Sonnenschein und der majestätische Anblick der schneebedeckten Berge, die sich aus dem klaren Wasser erhoben, machten diese Einfahrt zu einem
unvergesslichen Erlebnis. Nach den langen Tagen auf See war dieser Anblick eine wahre Visitenkarte Islands und ein perfekter Moment, um das Abenteuer endlich beginnen zu sehen.
Die Ausschiffung war dann auch ein kleines Abenteuer für sich. Um das Schiff zu verlassen, mussten wir rückwärts fahren. Nachdem das
Wendemanöver erfolgreich abgeschlossen war, fuhren wir direkt auf den Zoll zu – und passierten diesen völlig problemlos. Es war beinahe kurios, wie einfach es war. Im Gegensatz
zu dem, was wir uns vorgestellt hatten, gab es keinerlei Kontrolle. Es war, als hätten wir alles einführen können – und doch hielten wir uns an die strengeren Einfuhrbestimmungen
und verzichteten auf Fleisch, Milch, Frischwurst und geräucherte Wurst.
Was uns aber wirklich herausforderte, war die Leere unseres Kühlschranks. Noch nie sind wir mit so wenig in ein anderes Land eingereist. Doch der Verzicht auf diese Lebensmittel und auch auf den
Alkohol war einfach Teil des Plans. Wir wollten uns an die Regeln halten, damit unser Island-Abenteuer auch wirklich reibungslos starten konnte.
Nun ging es endlich los – nach der ganzen Reisevorbereitung und den Fährstunden durften wir nun endlich das erste Mal Fuß auf isländischen Boden
setzen! Ein neuer Abschnitt unseres Abenteuers begann, und wir waren gespannt, was uns auf der Insel erwarten würde.
08.05.24 – Erste Eindrücke in Seydisfjördur und Egilsstadir
Der erste Stopp nach unserer Ankunft in Island führte uns zur berühmten blauen Kirche in Seydisfjördur. Wie so viele andere konnten auch wir der
Versuchung nicht widerstehen und hielten für ein obligatorisches Foto. Die leuchtend blaue Kirche strahlte im sonnigen Licht, und im Hintergrund erhoben sich die dramatischen
Berggipfel – ein absolut perfektes Motiv, das uns für den Beginn unserer Reise in Island gleich die Schönheit des Landes näherbrachte.
Nach dem Fotostopp machten wir uns auf den Weg nach Egilsstadir, unserer nächsten Etappe, um endlich unsere Vorräte aufzufüllen. Die Fahrt über die Passstraße
war ein wahres Highlight. Der Ausblick auf die umliegenden Berge und das strahlend blaue Himmel waren einfach atemberaubend. Es war ein bisschen
wie ein Traum, mit den schneebedeckten Gipfeln und den weiten Tälern, die uns umgaben.
In Egilsstadir angekommen, war es an der Zeit, endlich den Supermarkt aufzusuchen und unsere Vorräte aufzufüllen. Doch wir wurden schnell auf die
spezifischen Öffnungszeiten Islands hingewiesen – sie sind nicht wirklich mit denen in Deutschland zu vergleichen. Um 10:00 Uhr standen wir dann doch tatsächlich
vor verschlossenen Türen des Supermarkts! Eine kurze Enttäuschung, da wir uns schon auf die ersten Einkäufe freuten, aber gleichzeitig auch ein amüsanter Moment.
Die Island-Geschwindigkeit hatte uns auch hier schnell eingeholt. Ein bisschen Geduld mussten wir also noch aufbringen, bevor wir uns mit den nötigen Vorräten eindecken konnten,
um die Insel in den kommenden Tagen weiter zu erkunden.
Wanderung zum Hengifoss in Island
Um die Zeit bis zur Öffnung des Supermarktes in Eglisstadir zu überbrücken, entschlossen wir uns zu einer Wanderung entlang des Lagarfljörd.
Nach einer ruhigen Überfahrt auf der Fähre war es endlich auch an der Zeit, die Beine zu vertreten und die atemberaubende isländische Natur zu genießen. Unser Ziel war der Hengifoss, einer der
höchsten Wasserfälle Islands, der uns mit seiner majestätischen Erscheinung und den einzigartigen geologischen Formationen begeistern sollte.
Der strahlend blaue Himmel und die schneebedeckten Berge machten den Ausblick noch atemberaubender. Unsere Wanderung führte uns zunächst zu einem echten Naturwunder – dem
Litlanesfoss. Der Wasserfall ist umgeben von beeindruckenden Basaltsäulen, die fast wie eine Kunstinstallation der Natur wirken. Es war der perfekte Auftakt zu unserer Wanderung.
Nach einer etwa 1 ½-stündigen Wanderung erreichten wir schließlich den Hengifoss, der mit einer Fallhöhe von etwa 128 Metern nicht nur durch seine Größe beeindruckte, sondern
auch durch die markanten roten Tonsteinlagen, die zwischen den schwarzen Basaltschichten hervorstachen. Diese geologischen Formationen erzählen eine Geschichte von vulkanischen Eruptionen und
jahrtausendelanger Sedimentation, die Island zu dem gemacht haben, was es heute ist.
Während der Wanderung hatten wir den Wasserfall fast immer im Blick. Der steile Anstieg von etwa 300 Höhenmetern war definitiv eine Herausforderung, aber der Anblick des Wasserfalls entschädigte
uns für die Anstrengung. Der Ausblick auf die umliegende Landschaft, mit den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund, war einfach überwältigend.
Leider mussten wir uns nach einem kurzen Moment des Genießens vom Wasserfall verabschieden, da wir noch unsere Vorräte im Supermarkt in Egilsstaðir auffüllen wollten. Glücklicherweise hatte der
Supermarkt mittlerweile geöffnet, und wir deckten uns mit allem Nötigen wie Milch, Brot und frischem Obst ein.
Die Wanderung zum Hengifoss war ein absolutes Highlight des Tages und ein wunderbarer Einstieg in das isländische Abenteuer. Mit frischen Vorräten und einem beeindruckenden Naturerlebnis
setzten wir unsere Reise fort, voller Vorfreude auf alles, was noch kommen sollte!
Studlagil Canyon: Ein ruhiger Abend in der isländischen Natur
Nach einem holprigen Fahrtag über Islands berüchtigte Gravelroads erreichten wir endlich unseren Übernachtungsplatz am Studlagil Canyon. Die Fahrt war zwar
durchgeschüttelt und von den unbefestigten Straßen ganz schön anstrengend, doch die Aussicht auf den Canyon mit seinen markanten Basaltsäulen entschädigte uns sofort.
Der Canyon selbst war einfach beeindruckend – die steilen Felsen und die einzigartige Struktur der Basaltsäulen waren ein wahrer Anblick. Doch der isländische Wind und die kühlen
Temperaturen forderten uns nach kurzer Zeit heraus, sodass wir uns schnell wieder in unser warmes Wohnmobil zurückzogen, um den Rest des Abends dort zu verbringen.
Da der Campingplatz nur im Sanitärbereich freien Wifi-Zugang hatte, machten wir uns dorthin auf den Weg, um ein bisschen mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben. Wir nutzten die Gelegenheit,
uns mit neuen Filmen einzudecken und ein paar Nachrichten zu checken, bevor wir uns auf den nächsten Tag vorbereiteten.
Trotz des kühlen Wetters genossen wir die ruhige Atmosphäre des Campingplatzes und fühlten uns inmitten der Natur fast wie in einer anderen Welt. Ein perfekter Ort, um in die wilde Schönheit
Islands einzutauchen.
Übernachtung: Camping Studlagil
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Dettifoss und Selfoss: Ein Tag inmitten von Eis und Wasser
Am 08. Mai 2024 begaben wir uns auf den Weg zu zwei der imposantesten Wasserfälle Islands: Dettifoss und Selfoss. Schon auf der Fahrt dorthin waren wir von der traumhaft schönen
Landschaft begeistert. Der Himmel strahlte in einem klaren Blau, während die schneebedeckte Landschaft an uns vorbeizog. Überall hatten sich kleine, himmelblaue Seen gebildet,
die aus dem zum Teil geschmolzenen Schnee resultierten. Es war eine atemberaubende Szenerie, die uns immer wieder innehalten ließ.
Als wir uns dem Parkplatz des Dettifoss näherten, war uns schnell klar, dass wir nicht alleine sein würden – der Wasserfall ist schließlich eines der bekanntesten touristischen
Highlights Islands.
Mit etwas Rangieren fanden wir einen Platz für unser Wohnmobil und machten uns auf den Weg.
Die Wanderung zum Wasserfall war härter als erwartet. Der Weg war zum Teil mehr als einen Meter hoch mit Schnee bedeckt, und der sulzige, weiche Schnee machte den Gang etwas beschwerlich. Doch
die Mühe lohnte sich: Je näher wir dem Wasserfall kamen, desto beeindruckender wurde der Blick. Die Sonne schien auf das glitzernde Eis, und wir konnten die gewaltige Kraft des Dettifoss erleben.
Als Europas größter Wasserfall schießt hier mit unglaublichen 200 Tonnen Wasser pro Sekunde über die Kante – ein wahrhaft faszinierendes Naturwunder. Die
Aussicht von der Aussichtsplattform war einfach überwältigend. Der Wasserfall, der teilweise noch mit Eis bedeckt war, stürzte mit enormer Wucht in die Tiefe.
Die ganze Anstrengung der Wanderung war auf einmal vergessen, als wir da standen und die unbändige Energie des Dettifoss in uns aufnahmen. Die Schönheit dieses Ortes hat uns vollkommen in ihren
Bann gezogen und uns einmal mehr gezeigt, wie beeindruckend Island als Reiseziel ist.
Nach diesem unvergesslichen Erlebnis machten wir uns auch auf den Weg zum benachbarten Selfoss – ein weiterer spektakulärer Wasserfall, den wir uns nicht entgehen lassen wollten.
Übernachtung: Campingplatz in der Nähe des Dettifoss
Die Wanderung zum Selfoss, dem zweiten Wasserfall an diesem Tag, war ebenso herausfordernd wie die zum Dettifoss. Der verschneite Pfad verlangte uns weiterhin einiges ab. Der
Schnee war so weich, dass wir immer wieder bis zu den Knien darin versanken, was die Strecke doppelt anstrengend machte. Doch auch hier war die Landschaft einfach spektakulär – die weiße,
unberührte Schneedecke und der steile, windige Aufstieg sorgten für eine fast schon mystische Atmosphäre.
Am Selfoss angekommen, war der Eindruck genauso eindrucksvoll wie beim Dettifoss, auch wenn der Wasserfall im Vergleich etwas kleiner ist. Der Wasserfall stürzte aus einer beeindruckenden Höhe in
einen Fluss, und das Rauschen des Wassers hallte durch die Schluchten. Wieder einmal wurde uns die immense Naturgewalt dieses Ortes bewusst.
Es war jedoch auch der Touristenzustrom bemerkenswert. Der Selfoss zieht viele Besucher an, und einige der Mutigen wagten sich bis an die Uferkante des Wasserfalls, um das Naturwunder aus
nächster Nähe zu erleben. Dies verstärkte das Gefühl, dass wir nicht allein mit dieser imposanten Landschaft waren – ein erstaunlicher Kontrast zwischen der wilden Natur und den Menschen, die
versuchten, einen Teil dieser Majestät zu erfahren.
Trotz der Anstrengung und der vielen Besucher war es auch hier eine Erfahrung, die wir nicht missen wollten. Der Selfoss, ebenso wie der Dettifoss, zeigte uns erneut, wie mächtig und ungezähmt
die Natur in Island sein kann.
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Hilfsbereitschaft auf Island – Ein unerwartetes Abenteuer
Auf unserer Fahrt durch Island, abseits der gewohnten touristischen Routen, passierten wir plötzlich eine Ansammlung von Autos. Zunächst dachten wir, wir hätten eine neue Sehenswürdigkeit
entdeckt und bogen neugierig ab, doch was wir vorfanden, war etwas ganz anderes.
Der Fahrer eines Mietwagens hatte sein Fahrzeug in einer schneebedeckten Straße festgefahren. Offensichtlich hatte er die Bedingungen unterschätzt, denn der Wagen war ohne Allradantrieb oder 4×4
ausgestattet – keine Seltenheit in Island, wo die Straßen, besonders in abgelegenen Gegenden, oft tückisch sein können. Die anderen Fahrer, die ebenfalls angehalten hatten, schienen wenig
interessiert an der Situation und begaben sich stattdessen auf eine Wanderung.
Da stand er nun – der Fahrer, festgefahren im Schnee, und wir waren die Einzigen, die noch übrig waren, um zu helfen. Anstatt einfach weiterzufahren, entschieden wir uns, ihm zu helfen.
Wir packten unseren kleinen Klappspaten aus, den wir extra für solche Situationen mitgenommen hatten, und begannen, den Schnee rund um das Fahrzeug zu schaufeln. Es war harte
Arbeit, da der Schnee tief und weich war und die Straße sich kaum befahren ließ. Doch mit Geduld und ein wenig Muskelkraft gelang es uns, das Fahrzeug langsam aus seiner
misslichen Lage zu befreien.
Es dauerte zwar mehr als eine Stunde, aber nach einigen Schaufelbewegungen und viel Ausdauer war das Auto endlich wieder frei. Der Fahrer war sichtlich erleichtert, und wir konnten uns auf den
Rückweg machen – auch wenn unsere geplante Fahrt dadurch etwas verzögert wurde.
Diese unerwartete Pause in unserer Reise erinnerte uns daran, wie wichtig es ist, einander zu helfen, besonders in einem Land wie Island, das so unberechenbar und wild sein kann. Ein kleiner
Klappspaten und etwas Zeit haben uns nicht nur das Gefühl gegeben, etwas Gutes zu tun, sondern auch gezeigt, wie hilfsbereit Reisende untereinander sein müssen – gerade in
den abgelegenen Ecken dieses beeindruckenden Landes.
Nachdem wir die Hilfeleistung abgeschlossen hatten, konnten wir unsere Reise fortsetzen und waren froh, dass wir gemeinsam dieses Abenteuer gemeistert hatten. Es war ein weiterer Moment auf
unserer Islandreise, der uns zeigte, wie wenig es braucht, um etwas Großes zu bewirken.
Wanderung zur Asbyrgischlucht – Ein Abenteuer mit Wind und Kälte
Unser nächstes Ziel auf Island führte uns zur Asbyrgischlucht, einer beeindruckenden, hufeisenförmigen Schlucht, die laut einer alten Sage der Ort ist, an dem Odins
achtbeiniges Pferd seinen Fußabdruck hinterlassen haben soll. Neugierig auf diese mystische Legende und die Schönheit der Schlucht machten wir uns auf den Weg vom Besucherparkplatz.
Die Wanderung begann entspannt, doch bald stellten wir fest, dass der Blick auf die Schlucht von unten aus nicht das gewünschte Bild bot. Die hufeisenartige Form war aus dieser Perspektive nicht
wirklich erkennbar, und so beschlossen wir, die Herausforderung einer Klettertour anzunehmen, um einen besseren Blick zu bekommen.
Mit einer Mischung aus Abenteuerlust und ein bisschen Nervenkitzel kletterten wir über Treppen und drahtseilgesicherte Felsen hinauf. Der Wind peitschte uns dabei kräftig ins
Gesicht, was das Ganze zusätzlich spannend machte. Als wir oben angekommen waren, bot sich uns tatsächlich ein deutlich besserer Ausblick auf die Schlucht. Doch die Schönheit der Natur ließ
aufgrund des späten Frühjahrs noch auf sich warten. Der Winter hatte die Umgebung noch fest im Griff, und die Landschaft wirkte eher düster und trist.
Trotz des großartigen Ausblicks und der tollen Aussicht aus luftiger Höhe konnten wir uns nicht so recht mit der kargen Szenerie anfreunden. Die kühle Brise tat ihr Übriges,
sodass wir uns schnell entschlossen, wieder den Rückweg anzutreten.
Zurück auf festem Boden und mit kalten Ohren und Händen freuten wir uns darauf, uns in unser warmes Wohnmobil zurückzuziehen. Island hatte uns wieder mit seiner rauen Natur und
unerwarteten Herausforderungen überrascht – ein weiteres unvergessliches Abenteuer, das uns zeigte, wie vielseitig und wild dieses Land ist!
Übernachtung im Camp 66.12 – Ein gemütlicher Abend trotz Wind und Nudelwasser
Nach einem ereignisreichen Tag auf Island steuerten wir das Camp 66.12 als Übernachtungsplatz an. Der Inhaber begrüßte uns sehr freundlich und ließ uns den Stellplatz selbst
aussuchen. Aufgrund des starken Windes entschieden wir uns, uns hinter einigen aufgereihten Siloballen zu parken. Diese boten uns nicht nur einen tollen Windschutz, sondern auch eine gewisse
Privatsphäre, die uns in dieser offenen, weiten Landschaft sehr willkommen war.
Da wir unseren Gasvorrat ein wenig schonen wollten, entschieden wir uns, die gut ausgestattete Gemeinschaftsküche zu nutzen. Hier standen eine Koch- und Spülgelegenheit zur
Verfügung, und viele andere Camper hatten die gleiche Idee. Es war ein geselliger, wenn auch recht einfacher Raum, in dem Reisende ihre Mahlzeiten zubereiteten und sich aufwärmten.
Die Atmosphäre war entspannt, doch es gab auch ein kleines Missgeschick: Ein junger Camper, der offenbar etwas zu sehr mit seinem Nudelwasser beschäftigt war, kippte dieses einfach in das
Spülbecken, in dem wir gerade unser Geschirr abwaschen wollten. "Ist doch nur heißes Wasser", meinte er lächelnd. Wir hingegen hatten keine Lust, unser Geschirr im Nudelwasser zu
spülen und ließen uns lieber eine neue Spüle voll frischen Wassers einlaufen. Ein kleines Abenteuer, das uns zeigte, wie vielseitig das Campingleben ist.
Trotz dieser lustigen Anekdote fühlten wir uns in der Gemeinschaftsküche wohl. Es war unser erstes Mal, in einer solchen Einrichtung zu kochen und abzuwaschen, und wir nahmen es mit Humor.
Nachdem wir unsere Mahlzeit zubereitet und das Geschirr sauber war, zogen wir uns in unser Wohnmobil zurück, um uns vor dem nächsten Abenteuer auf Island auszuruhen.
Übernachtung: Camp 66.12 –
Ein gemütlicher Platz zum Übernachten, perfekt für eine Nacht unter dem isländischen Himmel.
Besuch im Walmuseum von Husavik – Ein nachdenklicher Moment
Am 09. Mai 2024 führte uns unser Weg weiter nach Husavik, einer charmanten Hafenstadt im Norden Islands, die uns mit ihrer Nähe zur Natur und Geschichte
faszinierte. Mit nur einer kurzen Fahrt erreichten wir den Hafen, wo wir unser Wohnmobil parkten und uns auf den Weg zum Walmuseum machten.
Das Museum war eine wahre Entdeckungsreise in die Welt der Wale. Die Ausstellungen waren sehr informativ, und wir waren besonders beeindruckt von den verschiedenen
Walskeletten, die alle von gestrandeten Walen stammten. Es war ein bewegender Anblick, diese majestätischen Tiere in solch einer Form zu sehen – die Knochen und
Strukturen vermittelten einen einzigartigen Eindruck der Größe und Anmut dieser Meeresriesen.
Ein Film, der im Walmuseum gezeigt wurde, beschäftigte sich mit der Tradition des Walfangs, insbesondere auf den Färöer Inseln. Der Film zeigte die harte Realität
des Walfangs, bei dem mehr als 1500 Wale in einem einzigen Gemetzel getötet wurden. Was uns anfangs schockierte und zutiefst nachdenklich stimmte, war für die Menschen der Färöer
Inseln offenbar Teil ihrer Geschichte und Kultur. Es war schwer, dieses gewaltsame Schauspiel zu begreifen, aber der Film verdeutlichte, dass es für die Färöer eine Tradition ist,
die tief in ihrer Gesellschaft verwurzelt ist. Es war ein faszinierender und auch trauriger Moment, der uns zum Nachdenken brachte – über Traditionen, die oft schwer zu verstehen
sind, aber dennoch für die Menschen vor Ort eine tiefere Bedeutung haben.
Nach diesem nachdenklichen Erlebnis verließen wir das Museum mit gemischten Gefühlen. Einerseits hatten wir viel über die Bedeutung der Wale und den Walfang gelernt, andererseits
hinterließ der Film einen bleibenden Eindruck von der Tragödie und Komplexität solcher Traditionen.
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Hverfjall und Dimmuborgir – Zwei Gesichter der isländischen Vulkanlandschaft
Nach unserem Besuch im Geothermiegebiet Hverir machten wir uns auf den Weg zum Hverfjall, einem Vulkankrater, der uns für einen kurzen Stopp einlud. Die Landschaft rund um den
Krater war karg und unwirtlich, fast wie eine Kohle- oder Abraumhalde. Obwohl der Krater selbst imposant wirkte, entschieden wir uns gegen eine Besteigung. Der vegetationslose
Schotterberg erinnerte uns eher an eine graue Wüste als an einen typischen Vulkan, was uns die Entscheidung leicht machte, nicht noch mehr Energie für den Aufstieg aufzuwenden.
Ein paar Kilometer weiter entdeckten wir dann Dimmuborgir, eines der beeindruckendsten Wandergebiete Islands. Dimmuborgir, was so viel wie „dunkle Burgen“ bedeutet, ist ein
faszinierendes Lavafeld, in dem spitze Türme und bizarr geformte Felsen den Himmel durchbrechen. Diese Lavaformationen entstanden vor vielen Jahrhunderten, als
ein riesiger Lavasee über einem Sumpf zusammenbrach und sich die erstarrte Lava in markante Türme und Bogenstrukturen verwandelte. Der Anblick dieser „Burgen“ war wirklich einzigartig, und wir
verbrachten einige Zeit damit, die bizarre Landschaft zu erkunden.
Das Gebiet ist von zahlreichen Wanderwegen durchzogen, die sich durch die teils unheimlich anmutenden Felsen schlängeln. Besonders im Sommer, wenn die Region von grünem Bewuchs
bedeckt ist, muss eine Wanderung hier noch beeindruckender sein. Auch wenn der Frühling hier noch nicht so weit fortgeschritten war und die Farben eher schattig und braun wirkten, war es ein
faszinierendes Erlebnis, durch diese „dunklen Burgen“ zu streifen.
Dimmuborgir ist ein weiterer Beweis dafür, wie vielfältig und kontrastreich die isländische Natur ist. Ein Ort, an dem die Elemente Feuer und Erde auf spektakuläre Weise
miteinander verschmelzen und uns an die gewaltigen Kräfte erinnern, die dieses Land geformt haben.
Höfði – Eine malerische Halbinsel am Myvatn-See
Nur wenige Kilometer weiter erreichten wir Höfði, eine weitere atemberaubende Naturschönheit in der Region. Höfði ist eine Halbinsel, die sich elegant in den
östlichen Teil des Myvatn-Sees erstreckt und uns mit ihrer wilden Schönheit sofort verzauberte. Die Halbinsel ist nahezu vollständig von einem dichten
Wald bedeckt, in dem Birken und Nadelbäume dominieren. Der Wald hatte etwas Geheimnisvolles, fast märchenhaftes, und die Luft war frisch und klar
– ein wahres Paradies für Naturfreunde.
Die Wanderwege, die durch diesen Wald führten, waren hervorragend ausgebaut und luden uns zu einer Erkundungstour ein. Der gut gepflegte Pfad führte uns in regelmäßigen Abständen
zum Ufer des Sees, wo sich uns ein wunderschöner Blick auf das glitzernde Wasser und die umliegende Landschaft bot. Die Ruhe des Ortes war
überwältigend und wir genossen die unberührte Natur in vollen Zügen.
Es war ein perfekter Ort, um den Moment zu genießen und sich von der einzigartigen Stimmung der isländischen Natur tragen zu lassen.
Ein Highlight auf unserem Spaziergang war sicherlich die Aussicht auf den See, die immer wieder neue Perspektiven bot. Besonders der Kontrast zwischen den
grünen Wäldern und dem blauen Wasser des Sees war ein wahres Schauspiel, das wir nicht so schnell vergessen werden.
Höfði ist ein idealer Ort, um abzuschalten, die Seele baumeln zu lassen und die atemberaubende Schönheit Islands auf eine ruhigere Art und Weise zu erleben. Es war ein
wunderschöner Zwischenstopp, den wir in vollen Zügen genossen haben – ein wahrer Geheimtipp für alle, die die unberührte Natur der Insel lieben.
Myvatn – Ein unvergesslicher Sonnenuntergang zum Abschluss des Tages
Nach all den atemberaubenden Eindrücken des Tages machten wir uns auf den Weg zum Campingplatz Myvatn, wo wir schließlich unser Ziel für die Nacht erreichten. Der Tag hatte uns
mit einer Vielzahl von Naturwundern verwöhnt, doch das Beste sollte zum Schluss kommen.
Kaum hatten wir unseren Stellplatz auf dem Campingplatz bezogen, wurden wir mit einem grandiosen Sonnenuntergang verabschiedet. Der Himmel erstrahlte in kräftigen Orange-
und Rottönen, während die Sonne langsam hinter den fernen Bergen und dem Myvatn-See verschwand. Der Anblick war einfach überwältigend – so malerisch, dass wir es kaum
glauben konnten, dass dieser Moment wirklich real war.
Der Sonnenuntergang war so intensiv und langanhaltend, dass er uns für eine Weile in seinen Bann zog. Es war der perfekte Abschluss eines ereignisreichen Tages in Island. Der Blick auf den See,
das sanfte Leuchten der untergehenden Sonne und die absolute Ruhe der Natur ließen uns den Moment in vollen Zügen genießen.
Auch wenn die Isländische Mitternachtssonne uns mit ihren langen Tagen und kurzen Nächten schon das Gefühl von Zeitlosigkeit vermittelt hatte, war dieser Sonnenuntergang für uns
ein bleibendes Erinnerungsstück an einen ganz besonderen Tag.
Übernachtung: Camping Myvatn.
10. Mai 2024 – Godafoss: Der Wasserfall der Götter
Nach einem gemütlichen Frühstück und nur wenigen Fahrkilometern erreichten wir den Godafoss, einen der bekanntesten und schönsten Wasserfälle Islands, auch bekannt als
„Wasserfall der Götter“.
Obwohl der Godafoss mit einer Höhe von lediglich 12 Metern eher bescheiden wirkt, ist seine Breite und die gewaltige Menge an Wasser, die sich
donnernd in die Tiefe stürzt, einfach beeindruckend. Besonders faszinierend ist die Fallkante des Wasserfalls, die sich am Rand eines Lavastromes, des
Frambruni, gebildet hat. Der Wasserfall hat nicht nur eine geologische Bedeutung, sondern auch eine historische. Der Legende nach soll der Godafoss nach der
Einführung des Christentums in Island als Symbol für den Übergang von alten Göttern zu den neuen christlichen Symbolen dienen – daher auch der Name „Wasserfall der Götter“.
Am Ufer angekommen, verbrachten wir eine Weile damit, den Wasserfall in all seiner Pracht zu betrachten. Die massive Wassermenge, die in den Fluss stürzt, erzeugte eine markante Gischt, die in
der kühlen Luft des Morgens emporstieg. Es war ein atemberaubender Anblick, den wir in vollen Zügen genossen.
Der Godafoss ist definitiv ein Ort, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt und als einer der Höhepunkte auf unserer Islandreise in Erinnerung bleiben wird.
Ein Schritt zurück in die Vergangenheit: Torf-Dorf Laufás und die Schönheit des Eyjafjörður
Nach einem kurzen Fotostopp setzten wir unsere Reise fort – unser Ziel: das Torf-Dorf Laufás. Anstatt den gebührenpflichtigen Tunnel zu nehmen, entschieden wir uns für die
Passstraße, und das war genau die richtige Wahl. Die Aussicht von oben war schlichtweg atemberaubend. Eine kurvenreiche Straße führte uns durch eine Landschaft, die wie aus einem
isländischen Bilderbuch wirkte. Grüne Hügel, schneebedeckte Gipfel und das glitzernde Blau des Eyjafjörðurs weit unten – die Strecke war ein Highlight für sich.
Wenige Kilometer von Akureyri entfernt erreichten wir schließlich Laufás, einen Ort, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Hier, auf der Ostseite des Fjordes, besuchten wir einen gut
erhaltenen Bauernhof aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, der heute als Museum Einblicke in das damalige Leben bietet.
Die Gebäude, vollständig aus Torf- und Grassoden errichtet, sind ein beeindruckendes Beispiel für die traditionelle Bauweise Islands. Der Hof war einst das
Zuhause des Bezirkspfarrers und seiner Dienstleute und galt als einer der wohlhabendsten seiner Zeit. Man kann sich gut vorstellen, wie hier vor knapp 200 Jahren das Leben pulsierte, mit einem
ständigen Kommen und Gehen von Gemeindemitgliedern, Arbeitern und Familienangehörigen.
Bis 1936 war der Hof bewohnt, was ihn irgendwie noch greifbarer macht. Leider war das Museum bei unserem Besuch geschlossen, doch allein der Anblick des Gehöfts, eingebettet in die herrliche
Landschaft, war die Reise wert. Man konnte förmlich die Geschichte spüren, die hier in den Wänden steckt.
Der Besuch in Laufás war wie ein Schritt in die Vergangenheit, kombiniert mit der unvergleichlichen Schönheit des Eyjafjörðurs. Es ist ein Ort, den wir definitiv noch einmal besuchen möchten –
hoffentlich mit der Möglichkeit, dann auch die Innenräume zu erkunden.
Falls ihr selbst einmal in der Gegend seid, können wir euch diesen Abstecher nur wärmstens empfehlen. Und unser Tipp: Wählt die Passstraße. Manchmal ist der Weg das eigentliche Ziel.
Kurzer Zwischenstopp in Hauganes:
Hot Pots, Hafenflair und ein Mittagssnack am Eyjafjörður
Auf unserem Weg durch den Norden Islands legten wir einen spontanen Zwischenstopp in dem kleinen Ort Hauganes ein – eine charmante Gemeinde direkt am Ufer des Eyjafjörðurs.
Hauganes ist bekannt für seine entspannte Atmosphäre und vor allem für die Hot Pots, die direkt am Fjordufer stehen. Es klang verlockend, in dem warmen Wasser zu entspannen und dabei den Blick
über den Fjord schweifen zu lassen.
Leider waren wir nicht die einzigen, die diese Idee hatten. Alle Hot Pots waren bereits voll, sodass wir kurzerhand beschlossen, unseren Aufenthalt anders zu gestalten.
Stattdessen erkundeten wir den kleinen Hafen, der mit seinen bunten Fischerbooten und dem sanften Plätschern der Wellen eine ganz besondere Ruhe ausstrahlte.
Der Spaziergang entlang der Hafenpromenade war kurz, aber wunderschön. Wir atmeten die frische Seeluft ein und ließen die friedliche Stimmung auf uns wirken. Zum Abschluss machten wir es uns im
Wohnmobil gemütlich und genossen eine kleine Mittagspause – umgeben von der malerischen Kulisse des Fjords und mit den Bergen im Hintergrund, die sich sanft im Wasser spiegelten.
Auch wenn wir nicht ins heiße Wasser eintauchen konnten, hatte Hauganes etwas Beruhigendes und Entspannendes an sich. Manchmal sind es die kleinen, ungeplanten Momente, die eine Reise besonders
machen. Mit frischer Energie und ein wenig Wehmut, nicht länger bleiben zu können, setzten wir unsere Fahrt fort – Hauganes bleibt jedoch definitiv in Erinnerung!
Falls ihr in der Gegend seid, lohnt sich ein Abstecher hierher, ob für die Hot Pots, einen Spaziergang oder einfach nur, um die friedliche Atmosphäre zu genießen
Durch die Tunnel des Nordens: Einspurige Abenteuer und eine ruhige Weiterfahrt
Auf unserer Weiterfahrt wurden wir erneut daran erinnert, wie abwechslungsreich die Straßen Islands sein können – dieses Mal durch die vielen Tunnel, die uns auf unserem Weg
begegneten. Einige waren breit und gut beleuchtet, andere hingegen schmaler und weitaus abenteuerlicher.
Besonders aufregend war ein einspuriger Tunnel, durch den wir fahren mussten. Schon beim Einfahren fühlt man die Spannung steigen – wer wird Vorfahrt haben, und
wird es eng? Zum Glück war der Verkehr an diesem Tag recht überschaubar, und nur wenige Fahrzeuge kamen uns entgegen. Die kurzen Wartezeiten an den Ausweichstellen gaben uns Zeit,
kurz durchzuatmen und den Moment zu genießen.
Es ist beeindruckend, wie diese Tunnel den natürlichen Gegebenheiten Islands angepasst sind. Sie schlängeln sich durch Berge und Felsen, verbinden abgelegene Orte und sparen
gleichzeitig Zeit. Trotzdem ist es ein Erlebnis, das einem die Konzentration abverlangt – besonders in den einspurigen Abschnitten.
Nach diesem kleinen Adrenalinschub setzten wir unsere Fahrt entspannt fort, dankbar, dass alles reibungslos verlief. Solche Momente machen eine Reise durch Island
einfach unvergesslich: ein Mix aus Natur, Abenteuer und ein bisschen Nervenkitzel!
Siglufjörður: Farbenfrohe Einsamkeit am Ende des Fjords
Auf unserer Reise durch den Norden Islands zog es uns nach Siglufjörður, die nördlichste Stadt des Landes. Eingebettet zwischen imposanten Bergketten und geschützt von drei
Seiten, liegt das Städtchen am Ende des gleichnamigen Fjords – und ist nur über zwei Tunnel zu erreichen.
Wir entschieden uns für die Fahrt durch den neueren Tunnel, der 2010 eröffnet wurde und Siglufjörður mit dem Eyjafjörður verbindet. Schon die Anfahrt war ein Erlebnis: Die Berge schienen immer
näherzurücken, und der Ausblick, der sich hinter den Tunnelöffnungen bot, war spektakulär.
Als wir Siglufjörður erreichten, leuchteten uns bereits aus der Ferne die bunten Häuser entgegen – ein malerischer Anblick, der sich perfekt in die dramatische Fjordlandschaft
einfügt. Doch bei näherem Hinsehen wirkte das Städtchen fast wie ausgestorben. Die Straßen waren ruhig, kein Mensch war zu sehen, und es schien, als hätten wir den Ort für uns allein.
Nachdem wir einen passenden Parkplatz gefunden hatten, schlenderten wir entlang der Hauptstraße und ließen uns von der ruhigen, fast mystischen Atmosphäre treiben. Besonders beeindruckend war ein
wunderschönes Hotel, dessen Fassade sich malerisch im Wasser spiegelte. Gleich daneben entdeckten wir eine filigrane Skulptur, die sich harmonisch in die Umgebung einfügte – ein
kleines Kunstwerk, das die Stille des Ortes perfekt ergänzte.
Siglufjörður mag auf den ersten Blick ruhig und unscheinbar wirken, doch genau diese Abgeschiedenheit und der Charme der bunten Häuser machen den Ort zu etwas Besonderem. Es ist ein Platz, der
einlädt, kurz innezuhalten, die Umgebung auf sich wirken zu lassen und das Zusammenspiel von Natur und Kultur zu genießen.
Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall – schon allein die Fahrt durch die Tunnel und der erste Blick auf die Stadt bleiben unvergessen. Siglufjörður ist ein kleiner, versteckter Schatz am Ende des
Fjords.
Ein kurzer Stopp an der Grafarkirkja: Islands älteste Torfkirche
Unsere Fahrt durch den Norden Islands führte uns zu einem weiteren geschichtsträchtigen Highlight: der Grafarkirkja, einer kleinen, abgelegenen Torfkirche, die als das vermutlich
älteste freistehende Gebäude Islands gilt. Ein Ort, der Geschichte atmet und uns für einen Moment in eine andere Zeit versetzte.
Die Kirche liegt ruhig und abgeschieden inmitten der isländischen Landschaft. Teile des Gebäudes stammen aus dem 17. Jahrhundert, und ihre Konstruktion aus Torf und Holz ist ein
faszinierendes Beispiel für die traditionelle Bauweise vergangener Jahrhunderte.
Wir legten hier einen kurzen Stopp ein, parkten unser Auto in der Nähe und umrundeten die Kirche, um sie aus jeder Perspektive zu betrachten. Die dunkle, wettergegerbte Fassade stand in starkem
Kontrast zu der kargen Vegetation, die sich erst langsam von den Spuren des Winters erholte. Mit etwas mehr frischem Grün hätte die Grafarkirkja sicherlich noch malerischer
gewirkt, doch auch so strahlte sie eine besondere Ruhe und Einfachheit aus.
Es ist beeindruckend, wie ein solch kleines Bauwerk über Jahrhunderte Bestand haben kann und dabei sowohl die Kultur als auch die handwerklichen Traditionen Islands widerspiegelt. Der Besuch
dauerte nicht lange, doch der Ort hinterließ bei uns einen bleibenden Eindruck.
Falls ihr euch auf den Spuren der isländischen Geschichte bewegen wollt, ist die Grafarkirkja ein lohnender Abstecher. Ein stiller, geschichtsträchtiger Ort, der die raue Schönheit Islands
perfekt einfängt
Campingplatz Grettislaug: Holprige Anreise, heiße Quellen und pure Entspannung
Unsere Suche nach einem Campingplatz an diesem Abend war alles andere als einfach. Viele Plätze in der Region waren noch geschlossen, und einige, die laut unseren Apps geöffnet sein sollten,
hatten ihre Tore ebenfalls noch nicht geöffnet. Ein weiterer Campingplatz verlangte Barzahlung – doch wir hatten kein Bargeld in isländischer Währung dabei. Gerade als unsere Geduld auf die Probe
gestellt wurde, entdeckten wir das Schild zu Grettislaug.
Dieser Ort stand ohnehin weit oben auf unserer Wunschliste – nicht zuletzt wegen der berühmten Hotpots, die wir uns auf keinen Fall entgehen lassen wollten.
Die Zufahrt zum Campingplatz war allerdings ein Abenteuer für sich. Die 14 Kilometer lange Gravelroad hatte es in sich: Unser Wohnmobil und wir wurden ordentlich durchgeschüttelt. Doch am Ende
war die anstrengende Piste die Mühe wert – die Vorfreude auf das warme Wasser der Hotpots wuchs mit jedem Kilometer.
Am Campingplatz angekommen, wurden wir vom Betreiber herzlich empfangen und sogar mit einem kleinen Preisnachlass für die Hotpots überrascht. Ein toller Start nach dieser holprigen Anfahrt!
Nach der Ankunft machten wir uns direkt in der Gemeinschaftsküche ans Werk und zauberten ein leckeres Abendessen. Sogar unsere Serviettenknödel für den nächsten Tag konnten wir vorkochen. Gut
gesättigt bereiteten wir uns auf das Highlight des Abends vor: unser heiß ersehntes Bad in den Hotpots.
Anfangs hatten wir die heiße Quelle ganz für uns allein. Die Ruhe, die uns umgab, und der fantastische Ausblick auf die umliegenden Berge machten diesen Moment perfekt. Nach einer Weile gesellten
sich ein paar andere Campinggäste und eine fröhliche Gruppe einheimischer Mädels zu uns. Die entspannte Atmosphäre blieb, und wir genossen die Gesellschaft und die Wärme des Wassers.
Nach fast 1 ½ Stunden im Hotpot waren wir tiefenentspannt und kehrten in unser vorgeheiztes Wohnmobil zurück. Was für ein Abend!
Übernachtung: Campingplatz Grettislaug – ein Ort, den wir jedem Islandreisenden nur empfehlen können
11.05.24
Zwischen Abenteuer und Menschenmassen: Ein Abstecher zum Kolugljúfur-Canyon
Die schwierige Campingplatzsuche hatte uns am Vorabend dazu gezwungen, einige geplante Ziele ausfallen zu lassen. Dennoch starteten wir am nächsten Morgen voller Tatendrang, nachdem wir die 14
Kilometer holpriger Gravelroad von Grettislaug wieder hinter uns gebracht hatten. Zurück auf der Teerstraße stand unser nächstes Ziel fest: der beeindruckende Canyon Kolugljúfur.
Bereits bei der Ankunft merkten wir schnell, dass der Kolugljúfur ein beliebtes Ziel für Touristen ist. Busse mit Besuchern rollten an, und die Parkplätze waren gut gefüllt. Der erste Blick auf
den Canyon entschädigte jedoch für die Menschenmengen: Ein gewaltiger Riss in der Landschaft, durch den das Wasser des Flusses Víðidalsá tosend in die Tiefe stürzte. Die Natur
zeigte sich hier von ihrer rohen, ungezähmten Seite.
Leider fiel uns – wie schon bei anderen Sehenswürdigkeiten – auf, wie leichtfertig sich manche Besucher verhielten. Einige balancierten am Rand des Canyons, um das perfekte Foto zu schießen, und
schienen dabei die Gefahr völlig zu ignorieren. Es war schwer, zuzusehen, wie hier für einen Schnappschuss Leben aufs Spiel gesetzt wurden.
Trotzdem war der Kolugljúfur einen Besuch wert. Die wuchtigen Wasserfälle und die steilen Felswände boten ein beeindruckendes Naturspektakel, das uns für einen Moment innehalten ließ. Nach ein
paar Minuten abseits des Trubels fanden wir einen ruhigeren Aussichtspunkt, von dem aus wir den Canyon genießen konnten – ohne Hektik, dafür mit voller Aufmerksamkeit für die Schönheit dieses
besonderen Ortes.
Fazit: Der Kolugljúfur-Canyon ist ein beeindruckender Stopp auf jeder Islandreise, doch die Menschenmassen können die
Atmosphäre etwas trüben. Wenn ihr die Möglichkeit habt, empfiehlt es sich, frühmorgens oder spätabends zu kommen, um die Magie dieses Ortes in Ruhe zu erleben.
Hvitserkur: Ein Troll, ein Nashorn und eine abenteuerliche Anfahrt
Unsere Reise führte uns weiter zum markanten Felsen Hvitserkur, einem der bekanntesten Naturwunder Islands. Doch die Anfahrt zu diesem beeindruckenden Basaltfelsen war alles
andere als einfach. Die Straße dorthin war eine ausgefahrene Schotterpiste, die mit über 18 % Gefälle eine echte Herausforderung darstellte. Die steilen Serpentinen forderten
sowohl unser Wohnmobil als auch unsere Nerven, doch schließlich erreichten wir die Parkplattform – erschöpft, aber voller Vorfreude.
Der Felsen selbst, der 15 Meter hoch aus dem Meer ragt, hatte die Form eines Nashorns und war das Ergebnis jahrhundertelanger Brandungseinwirkung. Der Anblick war wirklich
spektakulär, und wir genossen die Ruhe und die beeindruckende Szenerie. Laut Legende soll der Felsen ein verwunschener Troll sein, der bei Tagesanbruch in Stein verwandelt wurde – eine schöne
Geschichte, die dem Ort noch mehr Mystik verleiht.
Der Hvitserkur ist nicht nur für seine Form bekannt, sondern auch als Nistplatz für Dreizehenmöwen und Eissturmvögel, die hier in den Klippen ein Zuhause gefunden haben. Der Ort
strahlt eine ganz besondere Ruhe aus, und wir verbrachten einige Zeit damit, die atemberaubende Aussicht und die tierische Gesellschaft zu genießen.
Nach einer erholsamen Mittagspause hieß es jedoch, die Auffahrt zurück zu bewältigen. Bei einem besonders großen Schlagloch in der Steigung gerieten die Räder unseres Wohnmobils ins Durchdrehen,
was uns für einen Moment den Atem stocken ließ. Ein kurzer Blick auf die unwegsame Piste, und dann hieß es: Durchatmen und weiterfahren. Erst als wir sicher wieder oben auf der Plattform standen,
konnten wir uns wieder entspannen. Es war ein echtes Abenteuer, aber genau das macht Island so besonders: Die Reise zu den beeindruckenden Orten ist oft genauso aufregend wie der Anblick selbst.
Fazit: Der Hvitserkur ist definitiv ein magischer Ort, der aber auch seinen Preis hat – besonders für diejenigen, die die steilen Pisten und unbefestigten Straßen meistern
müssen. Aber wenn man es geschafft hat, wird man mit einem der beeindruckendsten Felsen Islands und einer guten Portion Abenteuerlust belohnt.
Ein düsterer Ort und holprige Wege: Unsere Fahrt durch die isländische Geschichte
Auf unserer Weiterfahrt durch Island stießen wir auf einen besonders markanten, aber düsteren Punkt der Geschichte: eine Hinrichtungsstelle, an der 1828 die letzte
öffentliche Hinrichtung in Island nach einem Mord stattfand. Der Ort hatte eine seltsame, beinahe spürbare Schwere, die uns einen Moment lang innehalten ließ. Es war ein merkwürdiger
Ort, der uns daran erinnerte, dass Island nicht nur für seine grandiose Natur, sondern auch für seine bewegte Geschichte bekannt ist.
Während der Fahrt schauten wir immer wieder auf die Stellen, an denen man Robben beobachten sollte. Diese liebenswerten Tiere standen schon lange auf unserer Wunschliste. Doch leider hatten wir
weniger Glück: Fast alle Zufahrten zu den bekannten Beobachtungsplätzen waren gesperrt. Robben blieben uns also vorerst verborgen – ein kleiner Rückschlag auf unserer Reise, aber wir waren
optimistisch, dass wir noch andere Gelegenheiten finden würden.
Es folgten nun endlose Kilometer über unbefestigte Gravelroads. Die Straße war teilweise in so schlechtem Zustand, dass wir regelrecht durchgeschüttelt wurden. Unser Wohnmobil wackelte und hüpfte
auf den holprigen Wegen, und wir merkten, wie anstrengend es sein kann, sich auf diesen Routen fortzubewegen. Doch das gehört zu Island genauso dazu wie die grandiose Landschaft – rau, ungezähmt
und immer ein bisschen abenteuerlich.
Trotz der holprigen Straßen und der entgangenen Robbenbegegnungen war die Fahrt durch diese abgelegene Gegend eine Erinnerung daran, wie vielseitig Island ist – sowohl in seiner Natur als auch in
seiner Geschichte. Wir hielten an, schauten uns um und nahmen die Umgebung in uns auf, wissend, dass jeder Kilometer uns ein Stück näher an ein weiteres unvergessliches Erlebnis brachte.
Hamarsrétt, Skáðsvíti und der Weg nach Búðardalur: Unsere Entdeckungsreise durch Island
Unsere Reise führte uns weiter, und wir kamen an einem besonders malerischen Ort vorbei: dem Schafspferch Hamarsrétt, eingebettet zwischen beeindruckenden Felsen und dem Fjord.
Doch zunächst übersehen wir den Schafsortierplatz – er war gut versteckt in der Landschaft. Doch ein kurzes Wendemanöver brachte uns zurück zu diesem schönen Flecken, und es lohnte sich. Der
Schafspferch bot uns einen einzigartigen Anblick, und wir nutzten die Gelegenheit, um einige wunderbare Fotos zu machen. Die Kulisse mit den Felsen und dem Fjord im Hintergrund war einfach
perfekt.
Nur wenige Meter weiter erreichten wir den Leuchtturm Skáðsvíti. Der weiße Leuchtturm thronte majestätisch über dem Meer und fügte sich wunderbar in die raue, aber bezaubernde
Küstenlandschaft ein. Ein weiterer schöner Moment, den wir auf unseren Fotos festhielten, bevor wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz machten.
Die Suche nach einem Platz, um die Nacht zu verbringen, führte uns weiter in Richtung Búðardalur. Der einzige Campingplatz, der in dieser Region geöffnet war, lag noch einige Kilometer entfernt.
Wir machten uns auf den Weg, die Straßen wurden schmaler, und die Abendsonne tauchte die Landschaft in warmes Licht. Endlich erreichten wir den Campingplatz in Búðardalur, wo wir nach einem
langen, ereignisreichen Tag unser Wohnmobil parkten und den Tag ausklingen ließen.
Übernachtung: Camping Búðardalur
– der perfekte Ort, um in dieser abgelegenen Region der Insel zu ruhen und neue Energie für die nächsten Abenteuer zu tanken.
12.05.24
Ein gemütlicher Morgen mit unerwartetem Reifenwechsel
Am nächsten Morgen nahmen wir uns etwas mehr Zeit und ließen den Tag gemütlich angehen. Beim Blick aus dem Fenster bemerkten wir sofort, dass der Minicamper direkt neben uns einen Plattfuß hatte.
Uns war schnell klar: Da war Hilfe nötig.
Also entschieden wir uns, dem Fahrer ein kleines Zeichen zu geben, und ihm mitzuteilen, dass er wohl den Reifen wechseln musste. Unsere Vermutung bestätigte sich schnell, als er uns bat, ihm
dabei zu helfen – anscheinend hatte er noch nie einen Reifen gewechselt oder war mit der Situation schlichtweg überfordert.
Natürlich halfen wir gerne, doch der Wechsel des Reifens zog sich länger hin als erwartet. Zuerst musste das Ersatzrad mühselig unter dem Fahrzeug hervorgeholt werden. Dann stellte sich heraus,
dass der Kofferraum des Minicampers durch Einbauten so blockiert war, dass wir zuerst diese entfernen mussten, um an die Befestigungsschrauben zu kommen. Insgesamt kostete uns diese kleine
„Panne“ fast eine Stunde, die wir eigentlich anders geplant hatten.
Trotzdem war es ein guter Start in den Tag. Manchmal bringt das Reisen unerwartete Aufgaben mit sich, aber genau das macht es auch so spannend. Und am Ende war es schön zu wissen, dass wir
jemandem aus der Patsche geholfen hatten – auch wenn es uns ein bisschen mehr Zeit gekostet hat als gedacht!
Ein holpriger Weg zum Snaefellsnes: Kirchen, verlassene Maschinen und der Hafen von Stykkishólmur
Unsere Reise in Richtung Snaefellsnes führte uns über unzählige Kilometer Gravelroad, die uns ordentlich durchschüttelten. Stellenweise konnten wir nur noch in Schrittgeschwindigkeit vorankommen,
was uns mehr als einmal innehalten ließ, um die Landschaft zu genießen. Diese abgelegenen Straßen gaben uns ein echtes Gefühl der Isolation, weit weg von den üblichen
Touristenspots.
Besonders auffällig waren die vielen Kirchen, die wir unterwegs entdeckten. Oft standen sie einsam und verlassen inmitten der weiten Natur, ohne dass sich in unmittelbarer Nähe ein weiteres Haus
befand. Diese Kirchen wirkten fast wie kleine Inseln der Ruhe und des Glaubens, weit entfernt vom Trubel des Alltags.
Neben den Kirchen gab es noch einen anderen Anblick, der unsere Aufmerksamkeit auf sich zog: Unzählige verlassene landwirtschaftliche Maschinen, Autos und andere Gegenstände, die in der rauen
Natur vor sich hin rosteten. Es war, als würde die Zeit hier stillstehen, während die Dinge langsam von der Natur zurückerobert wurden. Diese Szenerie hatte etwas Melancholisches, aber
gleichzeitig auch etwas sehr Faszinierendes an sich.
Endlich erreichten wir für den Tag unser erstes Ziel: den Hafen von Stykkishólmur. Der kleine Hafenort war malerisch gelegen, und als wir an dem Dock entlanggingen, sahen wir
eine große Fähre, die sich gerade auf den Weg zu den Westfjorden machte. Ein wunderschöner Anblick, der uns das Gefühl gab, ein Stück weit in eine andere Welt einzutauchen.
Der Hafen von Stykkishólmur ist der perfekte Ausgangspunkt, um schnell in die abgelegenen Westfjorde zu gelangen.
Stykkishólmur und Helgafell: Moderne Kirchen und atemberaubende Ausblicke
Nach unserem kurzen Rundgang durch den Hafen von Stykkishólmur setzten wir unsere Reise fort und machten noch einen Abstecher zur Stykkihólmskirkja, einer sehr
modernen und beeindruckenden Kirche. Sie stach mit ihrem minimalistischen Design und der markanten Architektur aus der Umgebung hervor. Die Kirche war ein faszinierender Kontrast zu den
traditionellen Kirchen, die wir auf unserer Reise gesehen hatten, und passte perfekt in die ruhige, aber dennoch moderne Atmosphäre von Stykkishólmur.
Auf dem Rückweg zur Hauptverkehrsroute hielten wir noch kurz am Helgafell, einem wunderschönen Hügel mit einer weiteren Kirche, die uns von weitem ins Auge fiel. Der Anblick der
Kirche, die sich stolz vor der imposanten Naturkulisse abhob, war einfach atemberaubend. Als wir uns der Kirche näherten, erfuhren wir, dass es sich um Privatgrund handelte und man für eine
Besichtigung der Kirche Eintritt bezahlen musste. Da wir uns entschlossen hatten, diesen Aufwand nicht zu betreiben, genossen wir einfach den Blick aus der Ferne und die friedliche Atmosphäre des
Ortes.
Es war ein weiterer Moment, der uns einmal mehr zeigte, wie Island in seiner Vielfalt und Schönheit immer wieder überrascht – sei es durch moderne Architektur oder durch einen Ort, der mit
Geschichte und Natur verschmilzt. Wir fuhren weiter, froh, diese Erlebnisse in unsere Reise integriert zu haben.
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Lavafelder, Gammelhai und die Holzkirche: Eine spannende Entdeckungstour
Fasziniert von der unberührten Natur hielten wir an, um die grünen, mit Moos bewachsenen Lavafelder zu bestaunen. Diese Lava-Rock-Formationen waren ein weiteres faszinierendes
Naturwunder Islands, das uns erneut in Staunen versetzte. Die bizarren Felsen, die über die Landschaft verstreut waren, hatten etwas Magisches – als ob sie seit Jahrhunderten dort ruhen und
Geschichten aus der Vergangenheit erzählen könnten.
Unser nächster Stopp führte uns zum Haifischmuseum in Bjarnarhöfn. In einer versteckten Trockenhütte, die kaum sichtbar war, baumelten unförmige Fleischstücke –
der fermentierte Haifisch, auch als „Gammelhai“ bekannt. Der beißende Geruch ließ uns sofort erahnen, warum diese Tradition so besonders ist. Es war eine alte isländische
Methode, Haifisch zu konservieren, die noch immer praktiziert wird. Der Gedanke, diese Delikatesse zu probieren, ließ uns schaudern, aber es war spannend, einen so einzigartigen Teil der
isländischen Kultur zu erleben.
Das angrenzende Museum war uns jedoch zu teuer für den kurzen Blick auf die Trockenhütte und die Haifischstücke. Wir hatten gehofft, einfach näher an die Hütte heranzukommen, um noch mehr zu
sehen, doch die Museumsinhaberin achtete genau darauf, wer sich auf dem Gelände aufhielt. Sie schien sehr darauf bedacht, dass keine unbefugten Personen näherkamen, was unseren Plan, noch mehr zu
entdecken, etwas erschwerte.
Trotzdem war das Erlebnis beeindruckend, und unsere Entdeckungsreise führte uns noch zu einer wunderschönen, traditionellen Holzkirche, die uns durch ihre schlichte Schönheit und
die ruhige Atmosphäre ansprach. Es war der perfekte Abschluss für diese spannende Etappe unserer Reise.
Island überrascht immer wieder mit seinen einzigartigen und oft ungewöhnlichen Erlebnissen – von faszinierenden Naturwundern bis zu kulturellen Entdeckungen, die einen ganz neuen Blick auf das
Land werfen.
Mittagspause an der Matadifjall-Brücke und der imposante Kirkjufell
Unsere Mittagspause verbrachten wir an der Matadifjall-Brücke, die sich majestätisch über das weite, unberührte Land spannte. Der perfekte Ort, um den Blick über die umliegende
Natur schweifen zu lassen und einen Moment der Ruhe zu genießen. Der Wind wehte sanft, und wir nutzten die Gelegenheit, um uns zu stärken und die Atmosphäre zu genießen.
Nach der Pause setzten wir unsere Reise fort, und unser nächstes Ziel war der berühmte Kirkjufell – der wahrscheinlich meistfotografierte Berg auf der Halbinsel Snæfellsnes.
Schon von weitem war die markante Form des Berges zu sehen, und wir freuten uns darauf, diesen ikonischen Ort zu erleben. Leider war zu dieser Jahreszeit das satte Grün, das den Berg oft umgibt,
noch nicht in voller Pracht zu sehen, was die Landschaft weniger lebendig erscheinen ließ als in den Sommermonaten. Trotzdem war Kirkjufell beeindruckend und bot einen einmaligen Anblick.
Anstatt das klassische Bild mit dem Kirkjufellfoss zu machen, entschieden wir uns, auf den sehr teuren gebührenpflichtigen Parkplatz zu verzichten. Für uns war der Berg alleine
schon schön genug, und wir wollten uns nicht von den Touristenmassen und den hohen Parkgebühren abhalten lassen.
Nur wenige Meter hinter dem gebührenpflichtigen Parkplatz fanden wir jedoch eine wunderbare Gelegenheit, ein weiteres Foto mit Kirkjufell zu machen – und das ganz ohne Eintritt. An einem großen
Schloss, einem „Giant Padlock“, das die Szene schmückte, konnten wir den Berg aus einer anderen Perspektive aufnehmen. Es war der perfekte Moment, um das bekannte Wahrzeichen
ohne die üblichen Touristenmengen festzuhalten.
Island hat es einfach drauf, seine majestätischen Landschaften auf so viele verschiedene Arten zu präsentieren – und manchmal findet man die besten Ausblicke an den unerwartetsten Stellen.
Ein Fotostopp bei der beeindruckenden Kirche in Ólafsvík
Schon von weitem konnten wir die markante Kirche in Ólafsvík erkennen, die sich stolz in die Landschaft einfügte. Ihre schlichte, aber eindrucksvolle Architektur stach sofort ins
Auge und wir wussten, dass wir hier unbedingt einen kurzen Fotostopp einlegen mussten.
Wir parkten unser Fahrzeug und standen einige Minuten in der Nähe der Kirche, um den Blick auf dieses wunderschöne Bauwerk zu genießen. Umgeben von der dramatischen isländischen Küstenlandschaft,
wirkte die Kirche fast majestätisch – ein ruhiger Anblick inmitten der rauen Natur.
Die Aufnahmen, die wir hier machten, gehören definitiv zu den schönsten Erinnerungen unserer Reise. Es sind diese unerwarteten Stopps, die eine Reise so besonders machen, und die Kirche in
Ólafsvík war ein weiterer Höhepunkt auf unserer Entdeckungstour durch Island.
Ein kurzer Halt, aber ein Moment, der uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird
Ein letzter Stopp bei der Ingjaldshólskirkja und unser Übernachtungsplatz in Hellisandur
Kurz vor unserer Ankunft auf dem Campingplatz machten wir noch einen letzten Stopp bei der Ingjaldshólskirkja, einer beeindruckenden Kirche, die auf einem Hügel thront. Die
Kirche, die fast wie ein Wachtposten über die umliegende Landschaft blickte, hatte etwas Erhabenes an sich. Wir genossen den Panoramablick und die ruhige Atmosphäre, die diesen Ort umgab. Es war
der perfekte Abschluss für unseren Tag, bevor wir uns auf den Weg zu unserem Übernachtungsziel machten.
In Hellisandur fanden wir schließlich einen sehr schönen Campingplatz, der inmitten von Lavafelsen eingebettet war. Die Parzellen, die von den beeindruckenden Felsen umgeben
waren, schufen eine besondere, fast magische Atmosphäre. Der Campingplatz bot alles, was wir brauchten: ein modernes Sanitärhaus und eine gut ausgestattete Gemeinschaftsküche, die uns sehr
einladend erschien.
Der Campingplatz Hellisandur war der ideale Ort, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen und sich auf die bevorstehenden Abenteuer vorzubereiten – ein ruhiger
Rückzugsort mitten in der wilden Natur Islands
13.05.24
Kunst in Hellisandur: Ein kurzer Stopp bei den beeindruckenden Graffitis
Bevor wir uns auf die Weiterfahrt durch den Nationalpark Snæfellsnes begaben, hielten wir noch einmal in Hellisandur an, um die faszinierenden Graffitis zu bewundern. Ein
Künstler hatte beschlossen, den kleinen Ort zur „Hauptstadt der Straßenkunst“ zu machen, und so zieren heute mehr als 30 beeindruckende Murals die Wände und Gebäude des Dorfes.
Es war erstaunlich, wie diese lebendigen Kunstwerke die ruhige, naturbelassene Umgebung von Hellisandur auf so kreative Weise bereicherten. Jedes einzelne Mural erzählte eine eigene Geschichte
und fügte sich dabei harmonisch in die Landschaft ein. Wir spazierten durch den Ort und genossen die Mischung aus traditioneller isländischer Architektur und moderner Kunst – ein überraschendes
Highlight, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Nachdem wir die Graffitis ausgiebig bewundert hatten, setzten wir unsere Reise durch den Nationalpark Snæfellsnes
fort, angereichert mit neuen Eindrücken von dieser außergewöhnlichen kleinen Kunstszene.
Ein Abstecher zum Svödufoss: Ein verstecktes Naturwunder
Da es am Vortag schon spät geworden war, beschlossen wir, einige Kilometer zurückzufahren, um den Svödufoss noch zu besuchen. Der Wasserfall, den wir uns nicht entgehen lassen
wollten, hatte uns schon aus der Ferne fasziniert. Vom Parkplatz aus führte ein gut ausgebauter Wanderweg durch die Landschaft, der uns direkt zum Wasserfall brachte.
Der Weg war angenehm und bot immer wieder herrliche Ausblicke auf die umliegende Natur. Es war kaum zu fassen, dass so ein beeindruckendes Naturwunder nur wenige Schritte vom Parkplatz entfernt
war. Der Svödufoss war umgeben von Wiesen, denen allerdings das üppige Grün aufgrund der frühen Jahreszeit noch fehlte. Von den Felsen herab stürzte das Wasser in einen klaren Pool. Die Kulisse
war einfach perfekt, und wir nutzten den Moment, um in Ruhe den Wasserfall zu genießen und einige Fotos zu machen.
Dieser kleine Abstecher war definitiv lohnenswert und ein weiteres Highlight auf unserer Reise, das uns die beeindruckende Schönheit Islands noch näher brachte
Abenteuer auf dem Saxhóll-Krater: Ein unvergesslicher Ausblick trotz Sturm
Ein weiteres Highlight unserer Reise war die Besteigung des Saxhóll-Kraters, einem beeindruckenden Vulkankrater, der uns mit einer einzigartigen Aussicht auf die Umgebung lockte.
Um den Kraterrand zu erreichen, mussten wir 396 Treppenstufen aus Gitterrost hinaufsteigen – eine kleine Herausforderung, die jedoch mit jedem Schritt an Spannung gewann.
Doch was wir nicht erwartet hatten, war der extreme Wind, der uns bereits bei den ersten Metern des Aufstiegs um die Nase wehte. Der Sturm wurde immer stärker, je näher wir dem Gipfel kamen. Als
wir oben ankamen, wurden wir förmlich vom Wind erfasst – es war fast unmöglich, lange auf dem Kraterrand zu verweilen. Der Wind war so heftig, dass wir uns kaum auf den Füßen halten konnten und
froh waren, schnell wieder den sicheren Weg nach unten anzutreten.
Trotz des stürmischen Wetters war der Blick vom Saxhóll-Krater atemberaubend. Die weite, zerklüftete Vulkanlandschaft rund um uns war ein imposantes Schauspiel, das uns den Atem raubte. Auch wenn
der Aufenthalt oben kürzer war als geplant, war die Besteigung des Saxhóll-Kraters definitiv ein unvergessliches Abenteuer!
Abenteuer am Strand von Djúpalónssandur: Ein Ort der Geschichte und Natur
Auf dem Weg zum Strand von Djúpalónssandur fuhren wir erneut durch eine bezaubernde Lavalandschaft, die uns immer wieder in Staunen versetzte. Die schwarzen
Lavafelder, die sich weit in die Ferne erstreckten, schufen eine einzigartige Kulisse, die typisch für die Halbinsel Snæfellsnes ist.
Nachdem wir die Parkgebühr entrichtet hatten, begannen wir unsere Wanderung durch das schroffe Lavagestein, das den Weg zum Strand bildete. Der schwarze
Strand von Djúpalónssandur war umgeben von beeindruckenden Felsformationen und bot einen faszinierenden Kontrast zu der wilden Natur.
Auffallend waren die vielen rostigen Schrottteile, die über den Strand verstreut lagen. Diese Relikte stammten von einem englischen Schiff, das 1948 an dieser Küste strandete. Es
war ein eindrucksames Zeugnis der Geschichte, das uns nachdenklich stimmte und gleichzeitig die rauen, unberechenbaren Kräfte der Natur aufzeigte.
Der Besuch dieses mystischen Ortes, der zugleich von Naturwundern und Geschichte geprägt ist, war ein absolutes Highlight unserer Reise. Der
Schwarzstrand, die Lavastruktur und die historischen Relikte machten diesen Ort zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Kurzer Stopp am Leuchtturm von Malarrif und ein faszinierender Küstenabschnitt bei Landrángar
Unser Besuch am Leuchtturm von Malarrif war nur ein kurzer Halt, da wir noch das malerische Landrángar, einen wunderschönen Küstenabschnitt, vor
uns hatten. Der Leuchtturm, der sich majestätisch gegen den Himmel abzeichnete, bot einen schönen Anblick, aber wir wollten unbedingt weiter, um die landschaftliche Schönheit von Landrángar zu
entdecken.
In Landrángar angekommen, waren wir von den vielen brütenden Möwen beeindruckt, die an diesem geschützten Ort ihre Nester gebaut hatten. Es war ein
faszinierendes Schauspiel, wie sie in der rauen Küstenlandschaft flogen und ihre Jungen betreuten. Die Steilküsten und das turbulente Meer im Hintergrund machten diesen Ort zu
einem unvergesslichen Erlebnis.
Ein kurzer, aber sehr lohnenswerter Stopp auf unserem Abenteuer entlang der Snæfellsnes-Halbinsel.
Naturschutz und Legenden in Arnastapi: Ein faszinierender Ort
In Arnastapi machten wir einen kurzen, aber sehr beeindruckenden Stopp. Der Ort steht inzwischen unter Naturschutz, was die einzigartige Schönheit und die
wertvolle Natur dieses Fleckchens Erde schützt. Schon bei unserer Ankunft wurden wir von einer riesigen Steinfigur, Bárður Snæfellsás, begrüßt, die laut
isländischer Legende den Ort beschützen soll. Diese imposante Statue, die dem legendären Trollkönig Bárður, einem der größten Beschützer von Snæfellsnes, gewidmet ist, war ein
kraftvolles Symbol des Ortes.
Hinter der Statue erstreckt sich die Küste, an der wir den beeindruckenden Steinbogen Gatklettur bestaunen konnten. Der Bogen, der wie ein natürliches Kunstwerk
aus der Küstenlandschaft herausragt, ist ein wunderbares Beispiel für die geologische Vielfalt Islands. Die Vulkanfelsen und der ozeanische
Wind, der gegen die Küste peitschte, machten diesen Ort besonders magisch und einzigartig.
Dieser Ort, an dem Legende und Natur aufeinandertreffen, war definitiv ein Highlight auf unserer Reise entlang der Snæfellsnes-Halbinsel.
Abenteuer in der Schlucht Randfeldsgjá: Ein lohnenswerter Aufstieg
Auf unserer Weiterfahrt machten wir einen letzten Stopp, um die beeindruckende Schlucht Randfeldsgjá zu besichtigen. Der Weg dorthin war nicht einfach: Der
Aufstieg war sehr steil, und wir mussten mehrere Schneefelder durchqueren, die uns ganz schön ins Schwitzen brachten. Doch trotz der
anstrengenden Bedingungen war der Weg absolut lohnenswert.
Oben angekommen, wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht auf die umliegende Landschaft und die Schlucht selbst belohnt. Die Schlucht war von steilen Felsen
umgeben, und der Blick in die Tiefe ließ uns die Mühe des Aufstiegs sofort vergessen. Es war ein weiterer dieser besonderen Orte, die uns das Gefühl gaben, mitten in der unberührten Natur Islands
zu stehen.
Die Mühe hatte sich definitiv ausgezahlt – dieser Moment in der Randfeldsgjá war ein weiterer unvergesslicher Teil unserer Reise!
Snaefellsjökull View Point und Rückkehr nach Hellisandur
Der Snaefellsjökull View Point war ein weiterer Höhepunkt unserer Reise, und glücklicherweise konnten wir ihn ganz bequem erreichen, da der Aussichtspunkt direkt an der Straße
lag. Von dort bot sich uns ein atemberaubender Blick auf den verschneiten Gletscher Snaefellsjökull, der majestätisch in der Ferne thronte. Die weiße Pracht des Gletschers und
die klare Luft machten den Stopp zu einem echten Erlebnis. Ein perfekter Moment, um die beeindruckende Natur Islands in vollen Zügen zu genießen.
Da der Campingplatz in Arnastapi noch geschlossen war, entschieden wir uns, über einen Pass zurück nach Hellisandur zu fahren. Es war eine
willkommene Rückkehr, und zur Überraschung des Platzbetreibers erinnerte er sich noch an uns vom Vortag. Er empfing uns mit einem Preisnachlass, was uns sehr freute und den
Aufenthalt noch angenehmer machte.
Die kleine Wendung in unserer Reise führte uns also wieder zu dem charmanten Campingplatz, wo wir den Tag in der ruhigen, vulkanischen Landschaft ausklingen ließen.
14.05.24
Kunst und Kultur im kleinen Dorf Rif
Nur wenige Kilometer vom Campingplatz Hellisandur entfernt, entdeckten wir das charmante Dorf Rif, das uns mit seiner kreativen Atmosphäre sofort begeisterte. In
diesem kleinen Ort fanden wir erneut eine Vielzahl von Kunstwerken und Graffiti, die die Straßen und Gebäude schmückten. Besonders auffällig war ein Gebäude mit
dem Namen The Freezer, das früher eine Fischfabrik war und nun als kulturelles Zentrum dient. Hier werden regelmäßig Konzerte und
Kleinkunst aufgeführt, was das Dorf zu einem interessanten Anlaufpunkt für Kunst- und Kulturbegeisterte macht.
Der Besuch von Rif war eine willkommene Abwechslung und zeigte uns, wie Island Kunst und Natur auf einzigartige Weise
miteinander verbindet. Es war faszinierend, wie kreativ dieser kleine Ort auf der Snæfellsnes-Halbinsel geprägt
ist!
Rückkehr und Besichtigung der historischen Budarkirkja
Nach unserem Abstecher nach Rif fuhren wir über den Pass zurück zum Punkt, an dem wir am Vortag unsere Tour beendet hatten. Hier starteten wir unseren neuen Besichtigungstag mit einem Besuch der
wunderschönen Budarkirkja, einer schwarz-weißen Holzkirche, die aus dem Jahr 1848 stammt und als eine der ältesten Holzkirchen Islands gilt. Die
schwarz gestrichene Kirche mit ihren weißen Akzenten wirkte fast wie aus einer anderen Zeit und fügte sich perfekt in die ruhige Landschaft ein.
Vom Parkplatz aus bot sich uns ein atemberaubender Blick auf den majestätischen Gletscher Snaefellsjökull, der sich nun in der Sonne leuchtend präsentierte. Der
Anblick des Gletschers und der historischen Kirche bildeten zusammen ein wunderschönes Motiv – ein perfekter Start in den Tag!
Dieser Besuch war nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein weiteres Beispiel dafür, wie Natur und Geschichte in Island so harmonisch miteinander
verschmelzen.
Seehundbeobachtung am Strand Ytri Tunga
Wenige Kilometer weiter erreichten wir den Strand Ytri Tunga, ein weiterer beeindruckender Stopp auf unserer Reise. Schon beim Näherkommen fielen uns die Überreste eines
großen Walskeletts auf, das am Strand lag und ein faszinierendes Zeugnis der maritimen Natur Islands abgab. Doch die eigentliche Attraktion des Strandes waren
die vielen Seehunde, die sich entspannt auf den Sandbänken und Felsen in der Sonne räkeln.
Es war ein wahrer Genuss, den Tieren aus der Ferne beim Faulenzen zuzusehen. Ihre Ruhe und die malerische Kulisse machten diesen Ort zu einem besonders friedlichen und
unvergesslichen Erlebnis. Der Ytri Tunga Strand bot uns nicht nur einen wunderbaren Anblick der Seehunde, sondern auch die Gelegenheit, in der
naturbelassenen Küstenlandschaft Islands zu entspannen und zu genießen.
Mineralwasser aus der Olkeldra-Quelle
Ein weiterer Halt auf unserer Reise führte uns zur Olkeldra, einem natürlichen Mineralwasserbrunnen, der für sein frisches Wasser bekannt ist. Hier hätten wir
gegen eine kleine Gebühr unsere Flaschen auffüllen können. Doch da wir leider über kein Bargeld verfügten und der Brunnen nicht gerade den saubersten Eindruck
machte, entschieden wir uns, darauf zu verzichten.
Trotzdem war es interessant, den Ort zu sehen und mehr über die natürlichen Wasserquellen Islands zu erfahren. Wir setzten unseren Weg fort, auf der Suche nach anderen
schönen Erlebnissen in dieser einzigartigen Landschaft.
Auf Entdeckungstour: Hotpot und Doleritsäulen von Gerduberg
Unsere Reise führte uns weiter zu einem natürlichen Hotpot, der idyllisch in der Landschaft versteckt lag. Nachdem wir über eine holprige Gravelroad gefahren
waren, erreichten wir schließlich die Badestelle – doch leider war der Hotpot bereits belegt. Und das war noch nicht alles: Um dorthin zu gelangen, hätten wir einen Fluss
überqueren müssen. Da wir uns dies nicht zutrauten, kehrten wir lieber zurück zum Wohnmobil, um erst einmal eine ausgiebige Mittagspause einzulegen und uns zu
stärken.
Nach der Pause setzten wir unseren Weg fort und machten einen Abstecher zu den Doleritsäulen von Gerduberg. Diese beeindruckenden Felsen sind bis zu 14
Meter hoch und weisen teilweise einen Durchmesser von 1,50 Meter auf. Wir kletterten ein Stück hinauf, um die Formation aus der Nähe zu betrachten – doch ehrlicherweise
fanden wir die Säulen von unten aus betrachtet fast noch eindrucksvoller. Es war ein faszinierender Ort, um die geologischen Wunder Islands zu bewundern und die ruhige,
unberührte Natur zu genießen.
Krater Eldborg und Vorräte auffüllen in Borgarnes
Nach einem kurzen Stopp, um den imposanten Krater Eldborg aus der Ferne zu bewundern, machten wir uns auf den Weg, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Die
nächste größere Stadt, Borgarnes, war unser Ziel. Dort fanden wir das Bonus-Geschäft – ein isländischer Supermarkt, der ein bisschen an den deutschen
Aldi erinnert. Bonus ist bekannt dafür, eine der günstigeren Einkaufsmöglichkeiten in Island zu sein, was uns sehr entgegenkam.
Mit prall gefüllten Taschen und dem Gefühl, gut versorgt zu sein, machten wir uns dann wieder auf den Weg, um die Landschaft Islands weiterzuerkunden.
Camping Fossatun – Rock’n Troll: Ein perfekter Abschluss des Tages
Nach einem langen Tag der Entdeckungen war der Campingplatz Fossatun für uns ein wahrer Glücksgriff. Der Platz, der direkt an einem malerischen Wasserfall und
dem geheimnisvollen Trolleberg lag, bot eine traumhafte Kulisse. Nachdem wir unser Wohnmobil geparkt hatten, machten wir uns sofort auf, um die Umgebung zu
erkunden. Der Wasserfall war noch beeindruckender als erwartet, und der Trolleberg fügte dem Ganzen noch eine mystische Atmosphäre hinzu.
Das Beste kam jedoch noch: Die Hotpots waren im Übernachtungspreis inbegriffen! Als wir den Bereich erreichten, war gerade einer der Hotpots frei, und wir
stiegen ein, um uns zu entspannen. Das warme Wasser und ein erfrischendes Getränk rundeten den Tag perfekt ab. Es war der ideale Ort, um die Ruhe und Schönheit der isländischen
Natur zu genießen und die Seele baumeln zu lassen.
Übernachtung: Camping Fossatun – Rock’n Troll
15.05.24
Deildartunguhver – Die heißeste Quelle Islands
Unser nächster Stopp führte uns zum beeindruckenden Deildartunguhver, einem der größten Thermalgebiete Islands. Hier sprudeln unzählige Quellen, die sich über
etwa 500 Meter erstrecken. Mit einem Ausstoß von 180 Litern heißem Wasser pro Sekunde und einer Temperatur von 97 Grad Celsius gehören diese Quellen zu den
wasserreichsten weltweit – ein wahrhaft beeindruckendes Naturschauspiel.
In der benachbarten Gärtnerei hatten wir gehofft, uns mit frischen Tomaten und Gurken einzudecken, doch leider waren die Pflanzen noch nicht reif für die Ernte.
Es war schade, aber ein weiterer Grund, wiederzukommen, wenn die Früchte ihre volle Reife erreicht haben.
Trotzdem war der Thermalbereich ein faszinierender Ort, um
die geothermische Energie der Insel hautnah zu erleben.
Reyholt – Ein historischer Halt und der verlorene Hotpot
Schon von weitem waren die beiden Kirchen von Reyholt sichtbar, die einen markanten Anblick in der isländischen Landschaft darstellten. Sie befinden sich in einer Region, die
tief in der Geschichte verankert ist. Die Hütte Höskuldargerdi, einst ein bedeutendes Gebäude, war mittlerweile stark verfallen. Leider war der Zustand so schlecht, dass wir uns
mit einem Blick von außen begnügen mussten. Es war ein interessanter, aber auch etwas trauriger Anblick, wie die Zeit und das Wetter ihre Spuren hinterlassen hatten.
Direkt hinter den Kirchen liegt der natürliche Hotpot Snorralaug i Reyholti, ein Ort, der früher von vielen besucht wurde. Leider ist dieser Hotpot heute nicht mehr in Gebrauch
und darf nicht mehr betreten werden. Es war schade, aber gleichzeitig auch beeindruckend, zu sehen, wie diese historischen Stätten in dieser abgelegenen Gegend weiterhin von der
Natur und der Geschichte erzählt werden.
Hraunfossar und Barnafoss – Zwei beeindruckende Wasserfälle
Nach vielen Kilometern Fahrt erreichten wir endlich den Hraunfossar, einen außergewöhnlichen Wasserfall, der uns sofort in seinen Bann zog. Was diesen Wasserfall
so einzigartig macht, ist die Art, wie das Wasser aus der Lava zu sprudeln scheint. Auf einer Länge von etwa 700 Metern fließt das Wasser in hunderten von kleinen
Kaskaden, die wie magisch aus der Lava hervortreten. Es war ein faszinierender Anblick, fast so, als würde das Wasser direkt aus der Erde selbst hervorsprudeln.
Der Wasserfall Barnafoss, der nicht weit entfernt liegt, rundete unser Erlebnis ab. Über einen sehr schön angelegten Wanderweg mit mehreren
Aussichtsplattformen kamen wir näher und konnten beide Wasserfälle aus verschiedenen Perspektiven bestaunen. Der Barnafoss ist ebenso beeindruckend, mit seinem stürzenden
Wasser, das durch die Felsen tobt und einen dramatischen Anblick bietet.
Diese beiden Wasserfälle sind definitiv ein Highlight jeder Islandreise – eindrucksvoll in ihrer natürlichen Schönheit und ein perfektes Beispiel für die kraftvolle geothermische Energie, die die
Insel prägt.
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Von holprigen Straßen zum Nationalpark Þingvellir
Nach dem beeindruckenden Erlebnis bei Hraunfossar und Barnafoss wartete eine der schwierigsten Straßen unserer Reise auf uns: die Schotterpiste Nr.
52. Diese Strecke schien kein Ende nehmen zu wollen! Wir kämpften uns durch die holprigen Schlaglöcher, versuchten ständig, den besten Weg durch das unebene Gelände zu
finden, und wurden ordentlich durchgeschüttelt. Jeder Kilometer zog sich und wir fragten uns schon, ob diese Piste überhaupt je enden würde. Die ständige Schaukelbewegung des
Fahrzeugs machte uns das Fahren alles andere als angenehm. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir fast schon das Gefühl hatten, die Piste würde uns nie mehr freigeben, erreichten wir
schließlich den Nationalpark Þingvellir.
Der Nationalpark Þingvellir ist nicht nur ein geologisch bedeutender Ort, sondern auch ein historisches Highlight Islands. Es war ein wahrer Genuss, endlich wieder auf einer
besseren Straße zu fahren und uns auf die faszinierende Landschaft und Geschichte des Parks zu konzentrieren. Hier im Þingvellir wird nicht nur die spaltende
Grenze zwischen der nordamerikanischen und eurasischen Kontinentalplatte sichtbar, sondern auch die historische Bedeutung des Ortes als Versammlungsort des ersten Parlaments der
Welt. Trotz der anstrengenden Anfahrt war es die Reise wert, diesen einzigartigen Ort zu erleben.
Þingvellir Nationalpark – Auf den Spuren von Geschichte und Geologie
Vom gebührenpflichtigen Parkplatz aus war es nur ein kurzer Weg bis zur Schlucht von Þingvellir, und wir konnten direkt in die faszinierende
Landschaft eintauchen. Der Wanderweg führte uns quer durch den Grabenbruch, vorbei am historischen Parlamentsplatz, wo ab ca. 930 n. Chr. jedes Jahr für zwei
Wochen die Versammlungen des Freistaates Islands abgehalten wurden. Es war beeindruckend, an diesem historischen Ort zu stehen und sich vorzustellen, wie die ersten isländischen Parlamentarier
hier die Geschicke des Landes lenkten.
Die landschaftliche Schönheit von Þingvellir ist unübertroffen, und was uns besonders faszinierte, war die geologische Bedeutung des Gebiets. Der Nationalpark liegt mitten in der
Grabenbruchzone der Kontinentalplatten. Eindrucksvoll konnten wir das langsame Auseinanderdriften der Platten beobachten – jährlich verschieben sie sich um etwa
2 cm. Diese einzigartige geologische Aktivität macht das Gebiet zu einem der spannendsten in Island.
Weiter führte uns der Weg entlang eines malerischen Sees und schließlich zur Silfraspalte. Ein merkwürdiges Verkehrsschild weckte unser Interesse und machte uns
darauf aufmerksam, dass man hier im klarsten Wasser der Welt tauchen oder schnorcheln kann. Das Wasser hat eine Temperatur von nur 2 Grad Celsius, aber die Sicht unter Wasser
soll bis zu 100 Meter betragen – eine Erfahrung, die sicher unvergesslich bleibt!
Es war erstaunlich, in dieser geologischen und historischen Landschaft zu wandern, die nicht nur von Naturwundern, sondern auch von der tiefen Bedeutung für die isländische Geschichte geprägt
ist.
Geysir – Ein faszinierendes Naturschauspiel und unerwartete Camping-Pannen
Da der Campingplatz in Þingvellir leider wenig einladend aussah, beschlossen wir, weiterzufahren. Unser Ziel war der bekannte
Campingplatz beim Geysir, doch leider war auch dieser noch geschlossen.
Nichtsdestotrotz ließen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen, den Geysir ausgiebig zu bestaunen. Der eigentliche Geysir, der Namensgeber für diese geothermische Region, ist
heute nur noch selten aktiv. Stattdessen konnten wir mehrfach den Strokkur, den „kleinen Bruder“ des Geysirs, erleben, der alle 5–10 Minuten mit einer imposanten
Eruption von bis zu 30 Metern in die Höhe schießt. Es war einfach faszinierend, den Strokkur bei seinem regelmäßigen Ausbruch zu beobachten –
und das zu einer Stunde, in der der Besucherandrang recht gering war.
Das gesamte Gebiet rund um den Geysir war frisch für die neue Saison hergerichtet, mit gut ausgebauten Wegen und neuen Anlagen, die es den Besuchern noch angenehmer machten, die
geothermischen Wunder zu erleben.
Da es bereits relativ spät war, fanden wir schließlich doch noch einen Campingplatz, der bereits geöffnet hatte. Der Skjöll Campingplatz, nicht weit vom Geysir
entfernt, bot uns einen Schotterplatz, auf dem wir unser Wohnmobil abstellen konnten. Die Aussicht war zwar nicht spektakulär, aber wir waren froh, endlich einen Platz gefunden
zu haben.
Während wir uns gemütlich einrichteten, fiel unser Blick auf ein anderes Wohnmobil, das unglücklicherweise zu weit in die nasse Wiese gefahren war. Trotz aller
Versuche, das Fahrzeug zu befreien, steckte es am nächsten Morgen immer noch in einer Schieflage fest – ein kleines, aber lehrreiches Abenteuer, das uns daran erinnerte, bei
nassen Bedingungen vorsichtiger zu sein.
Es war ein entspannter Abend am Skjöll Campingplatz, nahe dem Geysir, mit einer wunderschönen, ruhigen Nacht, bevor es am nächsten Tag weiterging.
Übernachtung: Skjöll Campingplatz, Nähe Geysir (mit riesigen Trucks, aber ruhiger Atmosphäre)
16.05.24
Der Gullfoss – Ein goldener Höhepunkt auf dem „Goldenen Kreis“
Ein weiteres beeindruckendes Naturwunder auf unserer Reise war der Gullfoss, auch bekannt als der „goldene Wasserfall“. Dieser atemberaubende Wasserfall stürzt in zwei Stufen in
eine tiefe Schlucht und zählt zu den bekanntesten und schönsten Wasserfällen in Island. Der Anblick war spektakulär: Das Wasser rauschte mit unbändiger Kraft in die Tiefe und erzeugte dabei einen
regenbogenartigen Schimmer – was dem Wasserfall seinen „goldenen“ Namen verleiht.
Da wir uns nun auf dem goldenen Kreis befanden, war der Gullfoss natürlich ein beliebtes Ziel für viele Touristen. Als wir zurück zu unserem Wohnmobil gingen,
war der Parkplatz von Bussen und PKWs regelrecht überfüllt – ein starker Kontrast zu den ruhigeren, abgelegeneren Orten, die wir auf unserer Reise zuvor erlebt hatten.
Nach dem Besuch des Gullfoss fuhren wir weiter entlang des goldenen Kreises und konnten den Geysir ein weiteres Mal im Vorbeifahren bestaunen. Es war ein
faszinierendes Gefühl, diese geothermische Region mit ihren unzähligen natürlichen Wundern zu durchqueren – und der Geysir, der regelmäßig seine Wasserfontänen in die Luft schoss, blieb ein
beeindruckendes Spektakel auf unserer Reise.
Ein Tomatenparadies im Herzen Islands: Besuch der Friedheimer Tomaten-Gewächshäuser
Ein ganz besonderes Erlebnis auf unserer Island-Reise war der Besuch der Friedheimer Tomaten-Gewächshäuser. Diese Gewächshäuser werden nachhaltig mit Geothermie
beheizt, was sie zu einem idealen Ort für den Anbau von Tomaten mitten in der isländischen Natur macht. Was uns besonders beeindruckte, war, wie aus kleinen Behältern unzählige
Cocktailtomaten heranwuchsen – ein wahres Paradies für Tomatenliebhaber!
Eine der einzigartigen Methoden, die in diesen Gewächshäusern angewendet werden, ist das Bestäuben der Blüten mit Hummeln, die extra eingeführt werden. Diese
kleinen Helfer sorgen für eine perfekte Bestäubung und tragen so zum Wachstum der Tomaten bei.
Während unseres Besuchs konnten wir eine leckere Tomatensuppe verkosten, die uns wunderbar erfrischte. Viele Gruppen hatten bereits im Voraus Tische reserviert und wurden mit
einem Mehrgang-Menü aus verschiedenen Tomatengerichten verwöhnt. Für uns reichte jedoch die Tomatensuppe, die wirklich köstlich war.
Zum Abschluss des Besuchs kauften wir noch ein kleines Schälchen frischer Tomaten (180 Gramm) – ein echtes Island-Souvenir, das uns 3,30 € kostete. Diese frischen, sonnengereiften Tomaten waren
eine wahre Delikatesse!
Ein Besuch am Kratersee Kerid: Ein beeindruckendes Naturwunder
Unsere nächste Station auf der Reise führte uns zum Kratersee Kerid, einer der bekanntesten und beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten Islands. Die Form des Kraters ist genau so,
wie man sich einen Krater vorstellt – fast perfekt rund, mit steilen Wänden und einem wunderschönen See in der Mitte. Das klare Wasser in dem Kratersee glänzte
in verschiedenen Blautönen und spiegelte die umliegende Landschaft wider – einfach ein malerischer Anblick!
Da das Gebiet im Privatbesitz liegt, mussten wir für den Zugang zum Krater einen kleinen Eintritt bezahlen. Die Wanderung entlang des
Kraterrands war wirklich lohnenswert, da wir von dort aus einen herrlichen Blick auf den See und die umliegende Landschaft hatten. Der Weg war gut ausgebaut, und wir konnten in
Ruhe die Schönheit dieses Naturwunders genießen.
Obwohl der Kratersee Kerid bei Touristen sehr beliebt ist, hatte der Ort trotzdem eine ruhige, fast magische Atmosphäre. Ein Highlight für alle Naturliebhaber und Fotografen!
Abenteuer in Hveradalur und Thugufoss: Geothermie und versteckte Wasserfälle
Leider mussten wir unseren Plan, in einem warmen Fluss zu baden, aufgeben. Als wir die Straße betrachteten, waren wir uns schnell einig, dass diese für unser
Wohnmobil eine echte Herausforderung darstellen würde. Die Straßen waren schmal, holprig und möglicherweise zu unwegsam, um sicher weiterzukommen. So entschieden wir uns, die
Badestelle auszulassen und setzten unsere Reise fort.
Unser nächstes Ziel war das beeindruckende Geothermiegebiet Hveradalur. Hier brodelte und blubberte es aus allen Ecken – ein faszinierendes Naturschauspiel! Die dampfenden
Quellen und heiße Erde erinnerten uns daran, wie aktiv und lebendig der planetarische Untergrund in Island ist. Es war ein surrealer Anblick, fast wie in einem anderen, fernen
Land. Ganz in der Nähe befindet sich auch das Kraftwerk Hellisheidi, das durch geothermische Energie betrieben wird. Ein Besuch war möglich, doch der
Eintrittspreis erschien uns etwas zu hoch, also beschlossen wir, weiterzufahren.
Auf der Suche nach neuen Abenteuern machten wir uns auf den Weg zum Thugufoss-Wasserfall, der sich in einem Wohngebiet versteckte und nur durch enge Straßen
zugänglich war. Wir mussten ein wenig suchen, bis wir den versteckten Wasserfall fanden, aber die Mühe hat sich gelohnt. Der Thugufoss war ein wahrer Geheimtipp: Der Wasserfall
stürzte in mehreren Stufen hinab. Ein weiterer unerwarteter Höhepunkt auf unserer Reise!
Übernachtung in der Nähe von Reykjavik: Mosskagar Camping bei der Gärtnerei
Nachdem wir einen langen, ereignisreichen Tag hinter uns hatten, erreichten wir am späten Nachmittag unseren Campingplatz in der Nähe von Reykjavik. Der Mosskagar
Campingplatz, gelegen direkt bei einer Gärtnerei, bot uns eine ruhige und grüne Oase, um uns zu erholen und neue Energie zu tanken. Umgeben von üppigem Grün und den
beruhigenden Geräuschen der Natur, war dieser Platz der perfekte Ort für unsere letzte Nacht in der Nähe der isländischen Hauptstadt.
Die Gärtnerei fügte dem Ambiente noch etwas Besonderes hinzu. Es war faszinierend, die Pflanzen zu sehen, die unter den einzigartigen klimatischen Bedingungen Islands gedeihen, und wir genossen
es, einen Spaziergang durch das Gelände zu machen.
Übernachtung: Mosskagar Camping – eine idyllische und entspannte Unterkunft, um den Tag in Island ausklingen zu lassen.
17.05.23
Ein Besuch in Reykjavik – Die nördlichste Hauptstadt der Welt
Natürlich durfte ein Besuch in Reykjavik, der nördlichsten Hauptstadt der Welt, auf unserer Islandreise nicht fehlen. Nach einer gemütlichen Fahrt parkten wir
unser Wohnmobil am Perlan Museum, das sich direkt am Rande der Stadt befindet. Von dort aus begannen wir unseren Spaziergang in die Innenstadt, immer mit der markanten
Hallgrimskirkja im Blick.
Die Hallgrimskirkja, Islands größte Kirche, beeindruckt durch ihre außergewöhnliche Architektur, die an die beeindruckenden Naturwunder Islands erinnert – an
Gletscher, Lavaformationen und Basaltsäulen. Besonders schön war es, dass wir am Morgen noch relativ früh unterwegs waren, sodass wir den Platz vor der Kirche ohne die üblichen Menschenmengen
genießen konnten. Direkt vor der Kirche steht eine Statue von Leif Eriksson, dem berühmten Entdecker Amerikas, eine der bekanntesten Figuren Islands.
Nach einem kurzen Aufenthalt in der Kirche schlenderten wir durch die bunten Straßen von Reykjavik, die voller charmant gestalteter Häuser und kreativer Architektur steckten. Schließlich
erreichten wir Harpa, die neue Konzerthalle und ein wahres Wahrzeichen der Stadt. Ihr auffälliges, wabenförmiges Glasdesign ist nicht nur ein
architektonisches Meisterwerk, sondern schimmert je nach Wetter und Lichteinfall in verschiedenen Farben und lässt die Halle nahezu magisch erscheinen.
Vor der Harpa entdeckten wir eine praktische und futuristische Neuerung, die uns direkt ins Auge sprang: beheizte Gehwege. Diese Installation sorgt dafür, dass
der Schnee und das Eis in der kalten Jahreszeit schmelzen, was den Weg für Spaziergänger sicher und bequem macht.
Reykjavik hat uns jetzt schon mit seiner Mischung aus traditioneller isländischer Architektur und modernen, innovativen Designs
begeistert. Ein wahrer Höhepunkt unserer Reise!
Mittagspause in Reykjavik – Blick über die Stadt von der Hallgrimskirkja
Nach unserem Spaziergang durch Reykjavik kehrten wir zurück zur Hallgrimskirkja, um den Aufzug zum Kirchturm zu nehmen. Von dort oben bot sich
uns ein atemberaubender Blick über die ganze Stadt und die umliegende Landschaft – ein perfekter Moment, um das Panorama von Reykjavik aus der Vogelperspektive zu genießen.
Im Anschluss machten wir eine Mittagspause in einem der gemütlichen Restaurants in der Innenstadt. Wir entschieden uns für einen klassischen Burger mit Pommes –
eine willkommene, herzhafte Mahlzeit nach unserem Spaziergang. Etwas, das uns in Island besonders auffiel: stilles Wasser wird in allen Lokalen kostenlos angeboten, was eine
nette Geste der Gastfreundschaft ist.
Mit gestärktem Magen setzten wir unsere Entdeckungstour durch Reykjavik fort – die Stadt hatte noch viele weitere Überraschungen für uns bereit.
Entspannung und Entdeckung im Perlan – Das Museum der Naturwunder Islands
Nach unserer ausgiebigen Erkundung von Reykjavik hatten wir keine Lust mehr auf weitere Stadtbesichtigungen. Stattdessen entschieden wir uns, das Perlan zu besuchen – ein
beeindruckendes Gebäude, das ursprünglich ein riesiger Warmwasserspeicher war und heute ein Museum beherbergt. Die Perla, wie der Name schon andeutet, ist nicht nur
architektonisch ein Highlight, sondern auch ein technisches Meisterwerk. In den fünf riesigen Warmwasserspeichern befinden sich insgesamt rund 4 Millionen Liter
Wasser, das mit 85 Grad Celsius besonders warm ist. Dieses Wasser versorgt nicht nur die Haushalte in Reykjavik, sondern sorgt auch für die beheizten Gehwege und Straßen
der Stadt, die im Winter eine große Erleichterung bringen.
Bevor wir jedoch das Museum besuchten, gönnten wir uns noch eine Kaffeepause im Wohnmobil – eine willkommene kleine Auszeit, um die Eindrücke der Stadt zu
verarbeiten.
Im Perlan Museum tauchten wir dann tief in die Naturwunder Islands ein. Ein Highlight war die Lavaschau, die uns das faszinierende Zusammenspiel
von Feuer und Erde näherbrachte. Besonders beeindruckend war auch die Polarlichter-Show, die uns mit den magischen Lichtern des Nordens verzauberte. Ein weiterer Höhepunkt war
der Besuch eines künstlich angelegten Gletschers samt Eishöhle, die uns das Gefühl gab, direkt in das Herz eines echten Gletschers einzutauchen.
Insgesamt verbrachten wir über 4 Stunden in diesem überaus interessanten Museum, das uns nicht nur mit seiner Architektur, sondern auch mit den geologischen und meteorologischen
Wundern der Insel in Staunen versetzte. Ein lohnenswerter Besuch, der unseren Tag in Reykjavik perfekt abrundete.
Übernachtung am Leuchtturm – Camping Gardur und die Brücke zwischen den Kontinenten
Nach unserem Besuch im Perlan entschieden wir uns für einen ruhigen Übernachtungsplatz auf der Halbinsel Reykjanes. Bevor wir uns jedoch auf den Campingplatz begaben, machten wir
noch einen Stopp an der Brücke zwischen den Kontinenten. Diese spannende Sehenswürdigkeit führt über eine kleine Schlucht, die die Grenze zwischen der
eurasischen und der amerikanischen Kontinentalplatte markiert. Hier kann man symbolisch von einem Kontinent zum anderen wechseln und den geologischen Bruch
bestaunen, der Island zu einem so besonderen Ort macht.
Mit dieser beeindruckenden geologischen Erinnerung im Hinterkopf fuhren wir weiter zu unserem Campingplatz, dem Camping Gardur. Der Platz liegt in der Nähe eines
Leuchtturms, was für eine besonders idyllische Atmosphäre sorgt. Es war der perfekte Ort, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen, mit dem beruhigenden Geräusch des Meeres und
dem Anblick des Leuchtturms, der über die Küste wacht.