Jahresurlaub in Schweden vom 02.09.2022 - 25.09.2022

 

 

02.09.22

 

 

EIN ENTSPANNTER START INS ABENTEUER

 

Nach einem produktiven Arbeitstag starteten wir wie üblich am frühen Nachmittag in unser nächstes Reiseabenteuer. Die Autobahn zeigte sich von ihrer besten Seite: wenig Verkehr, zügiges Vorankommen und eine entspannte Fahrt. Es war einer dieser Tage, an denen alles reibungslos läuft – genau so, wie man es sich für den Beginn einer Reise wünscht.

Unser Ziel für die Nacht war schnell gefunden. Nahe der Autobahn entdeckten wir beim Einkaufszentrum Globus in Hermsdorf einen geeigneten Übernachtungsplatz. Bereits bei unserer Ankunft standen einige Wohnmobile auf dem Gelände – anscheinend ein beliebter Spot unter Campern. Die freundliche Community vor Ort teilte uns dann auch gleich einen wertvollen Tipp mit: Am nächsten Morgen sollte hier ein Flohmarkt stattfinden, und die besten Plätze waren bereits reserviert.

Um möglichen Trubel zu vermeiden, entschieden wir uns kurzerhand, unser Wohnmobil an einen ruhigeren Bereich des Parkplatzes umzustellen. Eine Entscheidung, die sich bezahlt machte: Die Nacht verlief angenehm ruhig, und wir konnten die ersten Stunden unserer Reise in vollen Zügen genießen.

Mit Vorfreude auf den kommenden Tag und vielleicht sogar einen Besuch des Flohmarkts fielen wir schließlich in einen erholsamen Schlaf – bereit für alles, was das nächste Kapitel unserer Reise bereithalten würde.

 

Übernachtung: Parkplatz Globus, Hermsdorf

gefahrene km: ca. 480

 

03.09.22

 

 

EIN MORGENDLICHER START MIT ÜBERRASCHUNGEN

 

Mit frischen Brötchen aus der Bäckerei des Einkaufszentrums begann unser Tag herrlich entspannt. Ein gemütliches Frühstück im Wohnmobil ist doch immer der perfekte Start, bevor es wieder auf die Straße geht. Unser Ziel für den Tag: die restliche Strecke in Richtung Rostock zurücklegen.

Ein kleines Highlight überraschte uns noch vor der Abfahrt: Auf dem Parkplatz entdeckten wir eine Waschmaschinen- und Trockner-Einrichtung, die frei zugänglich war. Diese praktische Einrichtung faszinierte uns – eine clevere Lösung, die das Camperleben erheblich erleichtert. Solche kleinen Details, die man unterwegs entdeckt, machen Reisen doch gleich viel spannender.

Mit gestärktem Magen und neuer Inspiration machten wir uns schließlich wieder auf den Weg. Die Abenteuer entlang der Strecke konnten beginnen! Mit frischen Brötchen aus der Bäckerei vom Einkaufszentrum starteten wir entspannt in den Tag, bevor wir uns auf die restliche Strecke Richtung Rostock machten.  Fasziniert bestaunten wir die Waschmaschinen/Trockner-Einrichtung, die vom Parkplatz aus frei zugänglich war.

 

VON KRANICHEN, KÜSTENFLAIR UND DER GROSSEN ÜBERFAHRT

 

Die Fahrt Richtung Rostock brachte uns eine wunderbare Überraschung: In der Nähe von Fehrbellin entdeckten wir zahlreiche Kraniche, die majestätisch in den Feldern standen. Was für ein Anblick! Besonders, da wir diese faszinierenden Vögel im letzten Jahr vergeblich in derselben Region gesucht hatten. Ein kleiner Moment der Freude, der die Reise gleich noch besonderer machte.

In Rostock angekommen, parkten wir unser Wohnmobil zentrumsnah und nutzten die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt der Fähre für einen ausgedehnten Stadtbummel. Die Altstadt mit ihren historischen Gebäuden und der Spaziergang entlang des Hafens boten die perfekte Mischung aus maritimer Atmosphäre und kulturellem Flair.

Bevor es endgültig Richtung Fähre ging, erledigten wir noch einen letzten Einkauf in Deutschland: Wir füllten unsere Vorräte auf und sorgten mit einem vollen Tank dafür, dass wir gut gerüstet in die nächste Etappe starten konnten.

Am Abend war es dann endlich so weit: Wir fuhren zur Fähre der Reederei TT-Lines. Dank unserer Reservierungsnummer lief das Einchecken reibungslos, und wir erhielten schnell unsere Kabinenschlüssel, eine kleine Karte, die unser Zuhause für die Nacht markierte.

Mit Vorfreude auf die Überfahrt und das Ziel vor Augen, ließen wir uns in der Kabine nieder – bereit für das nächste Kapitel unserer Reise!

 

Übernachtung: Fähre TT-Line

gefahrene km: ca. 430

04.09.22

 

 

UNRUHIGE WELLEN UND EIN STRAHLENDER NEUBEGINN

 

Die Überfahrt nach Schweden wurde zu einem kleinen Abenteuer für sich: Der starke Wellengang ließ das Schiff ordentlich schaukeln, und so war die Nacht in unserer Kabine alles andere als ruhig. Statt erholsamem Schlaf erlebten wir eine wilde See, die uns immer wieder aus den Träumen riss. Doch irgendwie gehört so ein bisschen Seefahrer-Feeling ja auch dazu!

Pünktlich um 5 Uhr morgens wurden wir geweckt – ein deutlicher Hinweis, dass es Zeit war, uns auf die Ankunft vorzubereiten. Als wir auf das Deck gingen, wurden wir mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über Trelleborg belohnt. Die Farben des Himmels spiegelten sich in der ruhigen See, die jetzt so friedlich wirkte, als hätte sie nichts mit der turbulenten Nacht zu tun.

Dieser Moment war magisch: ein neuer Tag, ein neues Land und ein großartiger Auftakt für unser Schweden-Abenteuer. Voller Vorfreude rollten wir wenig später mit unserem Wohnmobil von der Fähre und waren gespannt, was uns in diesem skandinavischen Paradies erwarten würde.

 

 

 

 

FRÜHSTÜCK AM SÜDLICHSTEN PUNKT SCHWEDENS

 

Nach unserer Ankunft in Schweden war es Zeit für eine kleine Pause, um die Nacht auf der Fähre hinter uns zu lassen. Unsere Wahl fiel auf Smygehamn, den südlichsten Punkt Schwedens, wo wir uns auf einem ruhigen Parkplatz niederließen.

Bei einem ausgiebigen Frühstück genossen wir die frische Morgenluft und die entspannte Atmosphäre. Der Blick auf die umliegende Landschaft, kombiniert mit dem Wissen, an einem geografisch besonderen Ort zu sein, machte diesen Moment zu etwas ganz Besonderem. Es war genau der richtige Start in den Tag und unser Schweden-Abenteuer – gemütlich, eindrucksvoll und voller Vorfreude auf die kommende Reise.

Mit neuer Energie und einem klaren Ziel vor Augen, setzten wir unseren Weg fort.

 

 

 

VIELFALT UND NATUR IM STENSHUVUD NATIONALPARK

 

Frisch gestärkt von unserem Frühstück in Smygehamn setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten am Vormittag den Stenshuvud Nationalpark, den südlichsten Nationalpark Schwedens. Schon bei der Ankunft beeindruckte uns die Vielfalt der Landschaft: Sandheide, Sümpfe, eine markante Steilküste und wunderschöne Sandstrände machen diesen Ort zu einem wahren Naturparadies.

Unser erstes Ziel war der weiß strahlende Leuchtturm, den wir über einen idyllischen Wanderweg durch einen knorrigen Eichenwald erreichten. Der Weg selbst war bereits ein Highlight: die knorrigen Äste und das Lichtspiel im Wald versetzten uns in eine fast märchenhafte Atmosphäre.

Nach einer kleinen Mittagspause, die wir in der ruhigen Umgebung genossen, setzten wir unsere Wanderung fort. Der Rundweg führte uns durch die abwechslungsreiche Landschaft des Parks, und nach etwa 9 Kilometern kehrten wir schließlich zum Naturum-Besucherzentrum zurück – müde, aber voller Eindrücke.

Der Stenshuvud Nationalpark ist ein wahres Juwel und bietet eine perfekte Mischung aus Aktivität und Entspannung. Nach diesem erlebnisreichen Vormittag waren wir gespannt, was der Rest des Tages noch bereithalten würde.

Frisch gestärkt setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten am Vormittag den südlichsten Nationalpark in Schweden. Sandheide, Sümpfe, eine Steilküste und wunderschöne Sandstrände machen Stenshuvud zu einem vielfältigen Nationalpark.  Den weiß strahlenden Leuchtturm erreichten wir über einen Wanderweg, der durch einen knorrigen Eichenwald führte. Nach einer kleinen Mittagspause  setzten wir unsere Wanderung fort und kamen nach ca. 9 km wieder am Naturum-Besucherzentrum an.

 

ZWISCHEN KAFFEE UND VERGÄNGLICHKEIT – DER AUTOFRIEDHOF KYRKÖ MOSSE

 

Nach unserer Wanderung im Stenshuvud Nationalpark genossen wir eine wohlverdiente Kaffeepause am Wohnmobil. Doch statt den Nachmittag ruhig ausklingen zu lassen, packte uns die Abenteuerlust: Wir entschieden uns, noch weiterzufahren und den Autofriedhof Kyrkö Mosse inmitten des Waldes von Småland zu besuchen.

Dieser besondere Ort ließ uns staunen – und nachdenken. Mitten im Wald stehen etwa 130 Autowracks, die hier scheinbar still und friedlich verrotten. Ehemals Teil einer Werkstatt, sind die Autos, die Scheune und sogar die alte Werkstatt heute dem Verfall überlassen. Es war beeindruckend, zu sehen, wie die Natur über die Jahre ihr Terrain zurückerobert hat: Moos und Pflanzen wachsen über die rostigen Fracks, und Bäume durchbrechen längst die alten Karosserien.

Der Anblick war gleichermaßen faszinierend wie melancholisch. Die Szenerie erzählt Geschichten von vergangenem Leben und erinnert daran, wie vergänglich die Werke des Menschen sind, wenn die Natur ihren Lauf nimmt.

Nach diesem nachdenklichen Abstecher ließen wir den Tag mit vielen Eindrücken ausklingen – ein wunderbares Beispiel dafür, wie vielfältig und überraschend Schweden sein kann.

 

 

 

VON SMÅLAND BIS ZUM VÄTTERNSEE – EIN LANGER, SCHÖNER TAG

 

Unser großes Ziel auf dieser Reise war der Vildmarksvägen, und um diesem näherzukommen, wollten wir nach dem Besuch des Autofriedhofs noch ordentlich Strecke machen. Am Abend erreichten wir schließlich den Vätternsee und fanden in Huskvarna einen kostenlosen Stellplatz für die Nacht – ein kleines Glück, das den Tag perfekt abrundete.

Direkt neben dem Stellplatz führte eine Aussichtsplattform mit fantastischem Blick über den zweitgrößten See Schwedens. Pünktlich zum Sonnenuntergang machten wir es uns dort gemütlich und ließen die Farben des Himmels auf uns wirken. Der Moment war so friedlich, dass er uns trotz der Anstrengungen des Tages neue Energie schenkte.

Zurück im Wohnmobil ließen wir den Abend mit einem Glas Wein ausklingen und reflektierten, wie viel wir an diesem Tag erlebt hatten. Von der Wanderung im Stenshuvud Nationalpark über den Autofriedhof Kyrkö Mosse bis zu dieser Fahrt von über 410 Kilometern – es war ein ereignisreicher Tag, der uns dem Norden Schwedens ein gutes Stück näherbrachte.

Jetzt freuen wir uns darauf, was uns die kommenden Tage bringen, denn der Vildmarksvägen ruft bereits!

 

Übernachtungsplatz: Huskvarna, Vätternsee, Vistakullevägejn 147 

gefahrene Kilometer: 430

 

05.09.22

 

 

ENTDECKUNG DER DORFIDYLLE IN RÖTTLE BY

 

Auf unserer Reise durch Schweden machten wir einen besonders schönen Abstecher in das malerische Dorf Röttle By, ein ehemaliges Industriedorf, das idyllisch am Rande eines Naturschutzgebiets liegt. Diese charmante Ecke entpuppte sich als wahres Kleinod: Etwa zwei Dutzend rote Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert reihen sich aneinander und verleihen dem Ort einen historischen Charme, der uns sofort in den Bann zog.

Zusätzlich zu den liebevoll erhaltenen Häusern beherbergt Röttle By auch zwei historische Wassermühlen, die uns an vergangene Zeiten erinnerten. Besonders beeindruckend war der Wasserfall, den wir auf dem Weg zur Mühle entdeckten. Das Rauschen des Wassers und die malerische Kulisse machten den Moment zu etwas ganz Besonderem.

Nach einer kurzen Wanderung führte uns der Weg weiter zum Ufer des Vätternsees, wo wir die atemberaubende Aussicht und die friedliche Atmosphäre genossen. Der See, die Umgebung und die charmante Dorfidylle machten diesen Halt zu einem Highlight unserer Reise.

Dieser Ausflug zeigte uns einmal mehr, wie vielfältig und bezaubernd Schweden ist. Wir waren begeistert von der Natur, der Geschichte und der Ruhe, die uns hier begegneten.

 

 

SÜSSE PAUSE IN DER ZUCKERSTANGENSTADT GRÄNNA

 

Nur wenige Kilometer von Röttle By entfernt machten wir einen kurzen, aber umso süßeren Stopp in der charmanten Zuckerstangenstadt Gränna. Der kleine Ort ist berühmt für seine Polkagrisar – die traditionellen rot-weißen Zuckerstangen mit Pfefferminzgeschmack, die hier seit Jahrhunderten von Hand gefertigt werden.

Es war faszinierend, den Handwerkern bei der Herstellung dieser süßen Leckerei zuzusehen. Mit viel Geduld und Geschick rollten sie den Teig, bogen ihn und schnitten die farbenfrohen Zuckerstangen, die in alle möglichen Formen gebracht wurden. Es war ein wahrer Genuss, diesen kunstvollen Prozess zu beobachten.

Natürlich konnten wir uns der Versuchung nicht entziehen und deckten uns mit drei Gläsern der köstlichen Polkagrisar ein – ein perfektes Souvenir, um die süße Erinnerung an diesen Stopp mit nach Hause zu nehmen.

Nach dieser süßen Pause setzten wir unsere Reise fort, gespannt auf das, was uns noch erwartete.

 

 

 

DIE MAJESTÄTISCHE SCHLOSSRUINE BRAHEHUS

 

Unser nächster Halt führte uns zur beeindruckenden Schlossruine Brahehus, die einmal als vornehmes und auch ziemlich protziges Schloss in all ihrer Pracht erstrahlte – allerdings nur für etwa 50 Jahre. Die Geschichte des Schlosses ist ebenso faszinierend wie traurig: Es wurde nie ganz vollendet und musste nach nur wenigen Jahrzehnten des Glanzes dem Verfall weichen. Doch auch in Ruinen ist Brahehus ein wahrer Aussichtspunkt, der es in sich hat.

Heute thront die Ruine etwa 180 Meter über dem Vätternsee und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Landschaft. Vom Schloss aus hatten wir einen fantastischen Blick auf Gränna und den weiten Vätternsee, der sich in der Ferne erstreckte. Durch die Fensteröffnungen der Ruine konnten wir die Szenerie genießen, die sich aus den Mauern der alten Festung auftat – ein faszinierendes Zusammenspiel aus Geschichte und Natur.

Der Besuch der Brahehus-Ruine war ein echtes Highlight: ein Ort, der uns mit seiner Geschichte, Aussicht und der Stille beeindruckte. 

 

 

 

DURCH DEN WILDEN TIVEDEN NATIONALPARK

 

Am Nachmittag erreichten wir schließlich den Nationalpark Tiveden, einen der wildesten Wälder Schwedens. Dieser unberührte Naturpark überraschte uns mit seiner faszinierenden Landschaft: dichte Wälder, glasklare Seen und gewaltige Felsblöcke aus der Eiszeit – Tiveden ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber.

Besonders beeindruckt waren wir von den gut ausgestatteten Grillplätzen, die immer wieder entlang unserer Wanderung auftauchten. Jeder dieser Plätze war mit Holz und Werkzeug ausgestattet, sodass Wanderer ganz bequem eine Pause einlegen und die Natur in vollen Zügen genießen konnten. Wir nahmen uns kurz Zeit, um die Umgebung zu bewundern und die friedliche Atmosphäre zu genießen.

Die Wanderung führte uns auf eine 15 km lange Rundtour, doch als wir einen Blick in den dunklen Himmel warfen, beschlossen wir, nach etwa 1/3 der Strecke umzukehren und zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Der Himmel kündigte Regen an, und wir wollten nicht riskieren, von einem plötzlichen Wetterumschwung überrascht zu werden.

Trotz der kürzeren Wanderung war der Tiveden Nationalpark ein echtes Erlebnis – ein Ort, der uns mit seiner wilden Schönheit und seiner unberührten Natur tief beeindruckte.

 

 

ENTSPANNTE STUNDEN AM SEE MÖCKELN

 

Der erwartete Regen blieb schließlich doch aus, und wir konnten noch einige wunderschöne Stunden am Sandstrand des Tiveden Nationalparks genießen. Die Sonne brach immer wieder durch die Wolken, und die friedliche Atmosphäre am See ließ uns vollkommen zur Ruhe kommen. Es war der perfekte Abschluss für unseren Besuch in diesem wildromantischen Nationalpark.

Später machten wir uns wieder auf den Weg und suchten nach einem geeigneten Übernachtungsplatz mit Ver- und Entsorgung. In Karlskoga fanden wir einen schönen Stellplatz, der uns alles bot, was wir für die Nacht brauchten. Besonders die großräumigen Duschen am Stellplatz waren ein echtes Highlight und sorgten für ein erfrischendes Erlebnis nach dem langen Tag.

Am See Möckeln verbrachten wir eine ruhige Nacht – der perfekte Ort, um die Eindrücke des Tages zu verarbeiten und uns auf die nächsten Etappen unserer Schwedenreise vorzubereiten.

 

Übernachtungsplatz: Stellplatz Boforsudden, Karlskoga, Industrievägen 11

Insgesamt haben  wir an diesem Tag 295 km zurückgelegt.

06.09.22

 

 

AUF DEN SPUREN DER GESCHICHTE IN GAMLA UPPSALA

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück und der anschließenden Ver- und Entsorgung machten wir uns auf den Weg in Richtung Uppsala. Unser Ziel war Gamla Uppsala, eine historische Stätte mit beeindruckenden Hügelgräbern, die aus der Zeit der Wikinger stammen. Diese archäologische Stätte bietet einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit und zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Schweden.

Als wir dort ankamen, wurden wir jedoch von einem eher unerwarteten Anblick überrascht: Mehrere Schulklassen hatten ihren Sporttag und liefen, mit viel Eifer und Energie, um die Hügel. Während einige Kinder flott umrundeten, andere das Gelände weniger schnell durchquerten, herrschte rund um die Hügel ein gewisses Gewusel. Für uns war das der perfekte Moment, um einen kurzen Fotostopp einzulegen und uns dann schnell wieder auf den Weg zu machen, um dem Trubel zu entfliehen.

Nachdem wir uns von der lebhaften Szenerie entfernt hatten, fuhren wir weiter und ließen Gamla Uppsala hinter uns – es gab noch viele weitere Entdeckungen zu machen.

 

    

 

DAS MYSTERIÖSE DRAGON GATE

 

Auf unserer Fahrt entdeckten wir ein seltsames und merkwürdiges BauwerkDragon Gate, das wahrscheinlich eigenartigste Gebäude, das wir in Schweden gesehen haben. Direkt neben der Autobahn E4 steht dieses faszinierende Objekt, das ursprünglich als Hotel geplant war, jedoch heute verlassen und verschlossen neben einer Tankstelle thront.

Die Architektur des Gebäudes, mit seinen orientalischen und exotischen Elementen, wirkte fast wie aus einer anderen Welt – ein wahres Kuriosum auf unserer Reise. Doch was uns besonders rätseln ließ, war die Frage: Wurde es jemals eröffnet? Leider konnten wir diese Frage nicht beantworten, da alles verlassen und im Stillstand war. Es wirkte fast so, als ob das Gebäude eine andere, unerzählte Geschichte in sich trägt.

Obwohl wir keine weiteren Details herausfinden konnten, bleibt Dragon Gate ein faszinierender Zwischenstopp auf unserer Reise, der uns immer wieder ins Grübeln brachte.

 

 

 

GÄVLE – EIN STADTBESUCH, DER NICHT SEIN SOLLTE

 

Unsere Fahrt führte uns weiter auf der Europastraße E4 in Richtung Norden, vorbei an wunderschönen Rastplätzen, die immer wieder zum Verweilen einluden. Unser ursprünglicher Plan war es, einen Stadtbummel in Gävle zu machen, einer charmanten Stadt an der Ostküste Schwedens, die für ihre Geschichte und Kultur bekannt ist.

Doch die Parkplatzsuche gestaltete sich als wesentlich schwieriger als erwartet. Über eine Stunde lang fuhren wir durch die Stadt, immer auf der Suche nach einem geeigneten Platz für unser Wohnmobil. Leider blieb uns der Erfolg verwehrt, und die Geduld schwand. Die Lust auf einen gemütlichen Stadtbummel war dahin, und wir entschieden uns kurzerhand, die Stadt auf unserem nächsten Schwedenurlaub zu besichtigen – mit mehr Zeit und hoffentlich besserer Parkplatzwahl.

Manchmal läuft es eben nicht wie geplant, aber das gehört zum Reisen dazu. Stattdessen setzten wir unsere Reise fort und freuten uns auf die nächsten Abenteuer.

 

 

 

SONNENUNTERGANG UND DIE HÖGAKUSTENBRON

 

Nach dem misslungenen Versuch, einen Parkplatz in Gävle zu finden, wurden wir für die Mühen auf der Fahrt in den Norden mit einem spektakulären Sonnenuntergang entschädigt. Die Farben des Himmels waren einfach atemberaubend, und wir fingen die wunderschöne Abendstimmung gerade noch rechtzeitig ein, als wir die Högakustenbron erreichten.

Die Högakustenbron ist ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst und das zweitgrößte Bauwerk Schwedens. Mit einer Gesamtlänge von 1867 Metern und einer maximalen Stützweite von 1.210 Metern ist sie fast genauso lang wie die berühmte Golden Gate Bridge (1.280 Meter). Es war ein beeindruckender Anblick, die Brücke in der Abenddämmerung zu sehen, die sich majestätisch über das Wasser spannte.

Wir parkten das Wohnmobil noch schnell und machten uns auf den Weg zur kleinen Aussichtsplattform, von der aus wir einen fantastischen Blick auf die Brücke hatten. Dort konnten wir die stimmungsvolle Atmosphäre genießen und den panoramischen Ausblick auf die Högakustenbron und ihre Umgebung in vollen Zügen aufnehmen. Der Moment war einfach unvergesslich – ein Highlight der Reise, das uns wieder einmal zeigte, wie wunderschön Schweden ist.

 

 

EINE RUHIGE NACHT MIT BLICK AUF DIE HÖGAKUSTENBRON

 

Nachdem der Sonnenuntergang uns mit seiner Schönheit verzaubert hatte, kühlte die Temperatur merklich ab, und der frische Abendwind machte sich bemerkbar. Umso mehr waren wir froh, wieder in unser warmes Wohnmobil zurückzukehren und uns aufzuwärmen. Es gibt kaum etwas Besseres, als sich nach einem erlebnisreichen Tag in der kuscheligen Wärme des Wohnmobils niederzulassen.

Die Nacht verbrachten wir auf einem kostenlosen Stellplatz, direkt mit Blick auf die Högakustenbron. Vom Fenster aus konnten wir die beleuchtete Brücke bewundern und die ruhige, friedliche Atmosphäre genießen. Es war der perfekte Ort, um den Tag ausklingen zu lassen und uns auf die nächste Etappe unserer Reise vorzubereiten.

In solchen Momenten merkt man, wie schön es ist, die Freiheit auf vier Rädern zu genießen – einfach die Natur und die Umgebung in vollen Zügen zu erleben.

 

Übernachtung: Hornöberget, Sandköverken,  

Insgesamt legten wir über 620 km  mit einigen Zwischenstopps an diesem Tag zurück.

 

07.09.22 

 

 

HÖGAKUSTENBRON BEI TAGESLICHT

 

Am nächsten Morgen waren wir wieder begeistert von der Högakustenbron, diesmal bei Tageslicht. Der Anblick der Brücke war noch beeindruckender als am Abend, als sie in den Sonnenuntergang getaucht war. Das riesige Bauwerk spannte sich majestätisch über das Wasser, und die Architektur war im klaren Tageslicht einfach atemberaubend.

Um die gigantische Brücke aus einer anderen Perspektive zu sehen, holten wir unsere Drohne heraus und versuchten, das Bauwerk aus der Luft zu filmen. Es war ein faszinierendes Erlebnis, die Högakustenbron aus der Vogelperspektive zu betrachten und zu sehen, wie sie sich elegant über das Wasser schwingt. Die Drohnenaufnahmen fingen die Weite und Schönheit dieses beeindruckenden Bauwerks perfekt ein.

Es ist erstaunlich, wie sich der Blick auf einen Ort je nach Tageszeit verändert und wie viel mehr man durch neue Perspektiven entdecken kann.

 

 

 

ABENTEUERLICHE WANDERUNG IM NATIONALPARK SKULESKOGEN

 

Nach einigen Kilometern Fahrt auf einer Schotterpiste erreichten wir den Nationalpark Skuleskogen, ein wahres Paradies für Wanderfreunde. Unser Ziel war die Schlucht Slattdalsskervan, und wir entschieden uns, die Tagestour vom Eingang Süd aus zu starten. Der Weg begann vielversprechend mit einem gut ausgebauten Wanderweg, der uns über Bohlenwege durch den Wald führte. Doch schon bald wurde der Weg anspruchsvoller, als wir auf einen wurzelüberzogenen Pfad stießen, der uns immer weiter bergauf führte.

Der Anstieg wurde zunehmend steiler und der Pfad anspruchsvoller, doch die Mühe lohnte sich. Immer wieder hielten wir an, um die fesselnden Ausblicke auf die Landschaft der Höga Kusten zu genießen, die sich vor uns ausbreitete. Die Kombination aus grünem Wald, felsigen Klippen und der weite Blick auf die Küste war einfach überwältigend.

Doch als wir endlich den Gipfel erreichten, merkten wir, dass sich die Farbmarkierungen des Wanderwegs von orange auf blau geändert hatten (wir hatten offensichtlich irgendwann an der anderen Farbmarkierung orientiert)  – und das hatte seine Bedeutung! Von dort aus mussten wir an einer Steilwand mit einer Drahtseilsicherung hinabsteigen, um zur Schlucht zu gelangen. Dieser unerwartete Kletterabschnitt machte die Wanderung noch spannender und forderte uns richtig heraus.

Der Abstieg und die Aussicht von oben waren einfach beeindruckend und machten die Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es war eine der vielen überraschenden Entdeckungen, die uns dieser Nationalpark zu bieten hatte.

 

 

DIE SCHLUCHT SLATTDALSKREVAN UND IHRE ÜBERRASCHUNGEN

 

Nach einem anspruchsvollen Aufstieg und einigen unerwarteten Herausforderungen erreichten wir schließlich das Ziel unserer Wanderung: die beeindruckende Schlucht Slattdalskrevan. Diese natürliche Formation ist ein schmaler, aber gewaltiger Spalt, der nur sieben Meter breit und 100 Meter lang ist. Die senkrecht aufragenden Wände der Schlucht ragen 40 Meter in die Höhe – ein wahres Naturwunder, das uns in Ehrfurcht versetzte.

Unsere Wanderung führte uns weiter durch die Schlucht, die uns mit jeder Wendung neue Überraschungen bot. Wir mussten immer wieder nach den Wegmarkierungen suchen und merkten schnell, dass der Weg nicht immer einfach war. Ein unerwarteter Felssturz zwang uns zu einem großen Umweg, aber das machte die Wanderung nur noch spannender. Denn als wir weiterzogen, wurden wir mit einer atemberaubenden Landschaft belohnt. Die Schlucht bot uns immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die Felsen und die umliegende Natur – ein wahres Paradies für Naturliebhaber.

Auf unserer Tour stießen wir auf eine unverschlossene Wanderhütte, die für Wanderer zur kostenlosen Übernachtung genutzt werden konnte. Dies ist eine der wunderbaren Übernachtungsmöglichkeiten, die in vielen Nationalparks in Schweden angeboten werden. In der Hütte gab es nicht nur Platz zum Schlafen, sondern auch Brennholz und Werkzeug, damit wir uns bei Bedarf ein Feuer machen oder die Nacht im warmen Unterschlupf verbringen konnten. Diese Art von Gastfreundschaft ist typisch für Schweden und macht das Wandern in diesem Land zu einem besonderen Erlebnis.

 

 

 

 

EIN ERSCHÖPFENDER TAG UND EINE WOHLVERDIENTE PAUSE

 

Nach etwa 15 Kilometern und zahlreichen Höhenmetern war es endlich soweit: Wir erreichten völlig erschöpft unser Wohnmobil. Die Wanderung hatte uns herausgefordert, aber auch mit unglaublichen Eindrücken und Naturwundern belohnt. Wir waren dankbar, endlich wieder in unserem gemütlichen Mobil zu sein und gönnten uns eine wohlverdiente Kaffeepause, um die erschöpften Beine zu entspannen und den Moment zu genießen.

Nachdem wir uns etwas erholt hatten, setzten wir unsere Reise fort und fanden unseren Übernachtungsplatz an einem wunderschönen See in der Nähe der Bundesstraße. Der ruhige See, die frische Luft und die friedliche Umgebung waren der perfekte Ort, um den Tag ausklingen zu lassen.

Es war ein unvergesslicher Tag voller Abenteuer, und wir freuten uns, diesen besonderen Ort für die Nacht zu genießen.

 

Übernachtung: Stellplatz Vattugarden, Flärkensee

gefahren ca. 90 km

 

08.09.22

 

 

DER EINSTIEG IN DIE WILDERNESS ROAD – VILDMARKSVÄGEN

 

Schneller als ursprünglich geplant erreichten wir Vilhelmina, das Tor zum Vildmarksvägen – der Wilderness Road Schwedens. Diese legendäre Strecke führt durch das unberührte Hinterland Schwedens, vorbei an wilden Landschaften, tiefen Wäldern und klaren Seen. Wir füllten unsere Vorräte auf, tankten das Wohnmobil voll und machten uns bereit, in das Abenteuer der Wildnisstraße einzutauchen.

Kurz nach Vilhelmina legten wir eine Mittagspause an einem malerischen See ein. Der Ort war ruhig und friedlich, ideal, um den ersten Teil der Strecke zu genießen und Kräfte für das Abenteuer zu sammeln. Während unserer Pause erkundeten wir den Sagenweg, der direkt am See entlangführte. Dieser Themenweg führte uns durch den Wald, wobei an verschiedenen Punkten Gemälde aufgestellt waren, die jeweils eine Sage oder Geschichte aus der Region erzählten. Es war faszinierend, wie die Kunst und Natur hier auf so harmonische Weise miteinander verschmolzen und uns in die Mythen und Legenden der Gegend eintauchen ließen.

Der Einstieg in den Vildmarksvägen versprach schon jetzt, ein unvergessliches Erlebnis zu werden, und wir freuten uns darauf, noch tiefer in die unberührte Natur Schwedens einzutauchen.

 

 

 

 

DIE ERSTEN WASSERFÄLLE SCHWEDENS – DIMFORSEN UND LITSJOFORSEN

 

Auf unserer Reise entlang des Vildmarksvägen machten wir einen ersten Halt bei den beeindruckenden Wasserfällen Dimforsen und Litsjoforsen. Diese beiden Naturwunder boten uns einen ersten, unvergesslichen Eindruck von Schwedens majestätischen Wasserfällen.

Dimforsen, mit seinen kraftvollen Wassermassen, die sich in die Tiefe stürzen, und Litsjoforsen, das sich mit seinen wilden Strömungen durch die Felsen schlängelt, boten uns einen spektakulären Anblick. Es war faszinierend, die Wasserfälle aus nächster Nähe zu erleben, das tosende Geräusch des Wassers zu hören und die unbändige Kraft der Natur zu spüren.

Diese ersten Wasserfälle waren nur ein kleiner Vorgeschmack auf all das, was uns noch in der schwedischen Wildnis erwarten würde. Wir machten eine kurze Pause, um die Schönheit der Umgebung zu genießen und uns von der ruhigen Atmosphäre rund um die Wasserfälle verzaubern zu lassen.

 

 

 

DER TRAPPSTEGSFORSEN UND EIN UNERWARTETER RENTIERBESUCH

 

Unser nächster Halt auf dem Vildmarksvägen führte uns zum Trappstegsforsen, einem der bekanntesten Wasserfälle entlang der Strecke. Der Name „Treppenstufenwasserfall“ beschreibt diesen einzigartigen Wasserfall perfekt – das Wasser stürzt über mehrere Stufen hinweg in die Tiefe und schafft eine beeindruckende, stufenartige Kaskade. Trotz des etwas bedeckten Wetters gegen Abend, war der Anblick des Wasserfalls absolut sehenswert. Leider konnten wir die volle Pracht nur im Halbdunkel erleben, da der Himmel sich zuzog und uns dazu veranlasste, uns schnell ins Innere des Wohnmobils zurückzuziehen.

Direkt am Trappstegsforsen gibt es einen kostenlosen Stellplatz, der mit einer malerischen Aussicht auf den Wasserfall ausgestattet ist. Auch ein Kiosk befindet sich dort, allerdings war dieser aufgrund der Jahreszeit bereits geschlossen. Dennoch war es der perfekte Ort, um den Tag ruhig ausklingen zu lassen.

Während wir das Abendessen zubereiteten, hatten wir das besondere Glück, einem weißen Rentier zu begegnen! Es spazierte gemächlich die Straße entlang und kam direkt an unserem Wohnmobil vorbei. Leider ging alles so schnell, dass wir erst nach dem Anblick des Rentiers von hinten unsere Kamera und Schuhe griffbereit hatten. Doch selbst dieser Anblick war beeindruckend – so nah an einem so majestätischen Tier zu sein, war ein ganz besonderer Moment.

 

Übernachtung: Stellplatz Trappstegsforsen

gefahren: ca. 280 km 

 

09.09.22

 

 

EIN KLARER MORGEN AM TRAPPSTEGSFORSEN

 

Nach einer erholsamen Nacht im Wohnmobil und dem Wechsel zum nächsten Morgen erwartete uns ein blauer Himmel und die herbstlichen Farben des Waldes in voller Pracht. Der perfekte Zeitpunkt, um nochmals einige Aufnahmen vom Trappstegsforsen zu machen und den Wasserfall in all seiner Schönheit zu genießen. Die klare Luft und das Sonnenlicht ließen die stufenartigen Wassermassen noch beeindruckender wirken, während die bunten Blätter der umliegenden Bäume eine malerische Kulisse bildeten.

Es war der ideale Moment, um die Atmosphäre dieses besonderen Ortes in Bildern festzuhalten – und wir waren froh, dass das Wetter an diesem Morgen so mitspielte. Der Trappstegsforsen im Sonnenlicht war ein Anblick, der sich in unser Gedächtnis brannte.

Ein unvergesslicher Morgen in der schwedischen Wildnis!

 

 

 

 

DIE KIRCHENSTADT FATOMAKKE UND DER WEG DORTHIN

 

Unser erster Halt an diesem Tag führte uns zur Kirchenstadt Fatomakke, einem einzigartigen und historischen Ort in Schweden. Wir fuhren entlang des malerischen Kullsjön und folgten einer etwa 7 km langen Schotterpiste, die uns durch die unberührte Natur führte, bis wir schließlich die kleine Siedlung Fatomakke erreichten.

Fatomakke ist ein geschichtsträchtiger Ort, der früher als Sommerlager für die Samische Bevölkerung diente. Die Holzkirchen und traditionellen Gebäude, die noch heute dort stehen, zeugen von dieser reichen Kulturgeschichte. Wir genossen die Ruhe und den Charme dieses abgelegenen Ortes, der uns einen tiefen Einblick in die Geschichte und Traditionen der Region bot.

Es war der perfekte Start in den Tag – umgeben von der Natur und Geschichte, bevor wir unsere Reise fortsetzten.

 

 

FATOMAKKE – DER ORT DER UMARMUNG UND DER SAMISCHEN KULTUR

 

Fatomakke, was übersetzt so viel wie „Platz, wo man sich umarmt“ bedeutet, ist ein besonderer Ort, der tief in der Geschichte des indigenen Volkes der Samen verwurzelt ist. Die kleine Kirchenstadt, die aus dem späten 18. Jahrhundert stammt, dient seit jeher als Zentrum für die samische Gemeinschaft, insbesondere für Rentierzüchter.

Um die alte Holzkirche gruppieren sich etwa 80 samische Koten und 20 traditionelle Holzhäuser, die zusammen ein einzigartiges historisches Ensemble bilden. Der Platz war ursprünglich ein wichtiger Treffpunkt für die Rentierzüchter, die hier zusammenkamen, um ihre Angelegenheiten zu besprechen und spirituelle Rituale zu pflegen. Auch heute noch wird zu Mittsommer in der Kirche ein Gottesdienst abgehalten – eine Tradition, die den spirituellen und kulturellen Wert dieses Ortes auch in der modernen Zeit lebendig hält.

Es war ein bewegender Moment, diesen Ort zu besuchen, der nicht nur als historisches Erbe, sondern auch als lebendiges kulturelles Zentrum der Samen in Schweden gilt. Die Ruhe und spirituelle Bedeutung von Fatomakke machten es zu einem unvergesslichen Halt auf unserer Reise.

Ein weiterer faszinierender Ort inmitten der schwedischen Wildnis!

 

 

 

STEKENJOKK UND DER VERSUCH, DIE POLARLICHTER ZU SEHEN

 

Wieder auf dem Vildmarksvägen unterwegs, fuhren wir durch eine traumhafte Landschaft und erreichten am frühen Nachmittag Stekenjokk, eine beeindruckende Hochfläche auf 876 m Höhe. Hier, oberhalb der Baumgrenze, bietet sich eine weite, fast schon karge Landschaft, die uns mit ihrer rauen Schönheit fesselte.

Das Stekenjokk ist während der Zeit vom 10. Juni bis 10. Juli wegen Vogelschutzmaßnahmen nur an der Straße und den Parkplätzen zugänglich. Wir verbrachten unsere Zeit auf einem großzügigen, kostenlosen Stellplatz, der sich im Laufe des Nachmittags immer mehr füllte. Immer wieder hielten wir Ausschau nach Rentieren, die in der weiten Graslandschaft am Rand der Straße lagen, doch leider waren sie weit entfernt und blieben uns aus nächster Nähe verborgen.

Da es mit den Rentieren dieses Mal nichts wurde, beschlossen wir, unser Glück in einer anderen Richtung zu versuchen – und wollten in dieser Polarlichtregion die berühmten Aurora Borealis erleben. Im Internet hatten wir Bilder gesehen, die nur zwei Tage zuvor auf dem Stekenjokk aufgenommen worden waren, und wir hofften, ebenfalls ein solches Naturwunder zu sehen.

Die Nacht verbrachten wir mit einem offenen Blick nach draußen, das Fenster des Wohnmobils war nicht verdunkelt, um das Naturphänomen nicht zu verpassen. Doch leider blieb uns die Aurora Borealis diesmal verwehrt. Aber wir lassen uns nicht entmutigen – es ist nur ein weiterer Grund, dieses wunderbare Land bei einer zukünftigen Reise erneut zu besuchen.

 

 

Übernachtung: Stekenjokk, Klimpgjäll

 gefahren:  90 km

10.09.22

 

 

ABENTEUER IN LAPPLAND: SONNENSTRAHLEN, WEITE UND RENTIERE

 

Lappland, die unendliche Weite des Nordens, hat uns auch heute wieder mit einem besonderen Start in den Tag verwöhnt. Sonnenstrahlen durch die offene Dachluke und ein strahlend blauer Himmel weckten uns – ein perfekter Moment, der sich einfach wie Freiheit anfühlt.

Nach einem gemütlichen Frühstück setzten wir unsere Fahrt fort und tauchten tief in die beeindruckende Landschaft ein. Die schier unendliche Weite Lapplands war wie ein Gemälde vor uns, und wir konnten unseren Blick kaum davon abwenden.

Auf der Strecke hatten wir das Glück, einige Rentiere zu entdecken. Leider waren sie diesmal für ein perfektes Foto wieder etwas zu weit entfernt – aber das Erlebnis, sie in freier Wildbahn zu sehen, bleibt trotzdem einzigartig. Als wir uns langsam der Baumgrenze näherten, begegnete uns noch ein weiteres Rentier. Es schien allerdings nicht in Foto-Laune zu sein und zeigte uns lediglich sein Hinterteil.

Trotzdem: Diese kleinen Begegnungen mit der Tierwelt machen jede Fahrt durch Lappland zu einem echten Abenteuer. Morgen warten bestimmt neue Überraschungen auf uns – und vielleicht ein Rentier, das sich von seiner Schokoladenseite zeigt! 

Lappland, du beeindruckst uns immer wieder aufs Neue!

 

 

 

EIN HAUCH VON FILMZAUBER AM GAUSTAFALLET

 

Unser Tag begann mit einem besonderen Highlight: der Gaustafallet, ein beeindruckender Wasserfall in der Nähe des Vilsmarksvägens. Schon auf der Fahrt dorthin versprach das sonnige Wetter einen perfekten Start in den Tag.

Am Ziel angekommen, waren wir sofort von der atemberaubenden Natur fasziniert. Der Wanderweg führte uns am Fluss entlang und bot immer wieder spektakuläre Ausblicke auf das kristallklare Wasser. Als wir schließlich den Wasserfall erreichten, fühlte es sich an, als wären wir in einer Szene aus einem Film – und tatsächlich war es so! Hier wurden Szenen aus dem Klassiker Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren gedreht.

Der kurze Abstecher hat sich mehr als gelohnt. Nicht nur für Fans von Ronja, sondern für jeden, der die Wildheit und Schönheit der schwedischen Natur erleben möchte. Ein magischer Ort, der definitiv im Gedächtnis bleibt!

 

 

 

WEITER ZUM NÄCHSTEN HIGHLIGHT: DER BRAKKAFALLET

 

Nur kurze Zeit später standen wir vor dem nächsten Naturschauspiel: dem Brakkafallet. Auch hier zeigt die Natur ihre beeindruckende Kraft. Das Wasser hat sich über Jahrtausende hinweg seinen Weg durch die Felsmassen gebahnt und dabei einen wunderschönen Canyon geschaffen.

Die Kombination aus dem tosenden Wasser, den rauen Felsen und der unberührten Landschaft war einfach faszinierend. Es ist ein Ort, an dem man die Energie der Natur hautnah spürt und in dem man gerne verweilen möchte, um die Szenerie auf sich wirken zu lassen.

Lappland überrascht uns immer wieder mit solch einzigartigen Schätzen der Natur – und wir genießen jeden Moment davon!

 

 

 

DIE SCHÖNHEIT DER LANDSCHAFT: EIN FEST FÜR DIE SINNE

 

Unser Weg führte uns durch eine unbeschreiblich schöne Landschaft, die uns immer wieder in ihren Bann zog. Egal wie oft wir anhielten oder den Blick schweifen ließen – wir konnten uns einfach nicht sattsehen.

Die weite Natur, mit ihrer Mischung aus sanften Hügeln, klaren Flüssen und endlosen Wäldern, hatte etwas Magisches. Jeder Kilometer fühlte sich wie ein neues Gemälde an, das uns die Schönheit Lapplands in ihrer reinsten Form präsentierte.

Es sind solche Momente, die das Reisen so besonders machen: innehalten, staunen und die unvergesslichen Eindrücke mit jedem Atemzug aufnehmen. 

 

 

 

MITTAGSPAUSE AM PARADIES: EIN SEE VOR STRÖMSUND

 

Zur Mittagszeit erreichten wir einen traumhaft schönen See mit einem idyllischen Sandstrand, nur wenige Kilometer vor Strömsund. Es fühlte sich an, als hätten wir diesen Ort ganz für uns allein – und tatsächlich waren wir dort völlig ungestört.

Die Sonne schien warm vom Himmel, und wir genossen diesen wunderschönen Platz in vollen Zügen. Der klare See, das leise Rauschen des Wassers und die friedliche Abgeschiedenheit machten unsere Pause zu einem echten Highlight des Tages.

Manchmal braucht es nicht mehr als Natur, Ruhe und ein bisschen Sonne, um vollkommen glücklich zu sein. Dieser Moment der Entschleunigung bleibt unvergessen.

 

 

 

MAJESTÄTISCH UND KRAFTVOLL: DER HÄLLINGSÅFALLET

 

Unsere Reise führte uns über eine 20 km lange Schotterstraße zu einem der beeindruckendsten Naturspektakel dieser Region: dem Hällingsåfallet. Hier stürzen die Wassermassen ganze 43 Meter in die Tiefe und bahnen sich ihren Weg in einen engen Canyon, der mit seinen 800 Metern Länge als Europas längste wassergefüllte Schlucht gilt.

Die steilen, teils 50 bis 60 Meter hohen Felswände, die den Canyon säumen, strahlen eine beeindruckende Erhabenheit aus und wecken Respekt vor der rohen Kraft der Natur. Die hohe Luftfeuchtigkeit, die der Wasserfall erzeugt, hat eine üppige und schützenswerte Flora hervorgebracht, die den Ort noch faszinierender macht.

Als besonderes Highlight durften wir einen Regenbogen beobachten, der sich durch den feinen Wassernebel und das perfekte Zusammenspiel mit der Sonne zeigte. Es war einer dieser magischen Momente, der uns einmal mehr daran erinnerte, wie einzigartig die Schönheit der Natur ist. 

 

 

 

EIN ABEND AM SEE: LAGERFEUER, ABENTEUER UND GEMÜTLICHKEIT

 

Nach einer kleinen Wanderung entlang der beeindruckenden Schlucht des Hällingsåfallet kehrten wir zu unserem Wohnmobil zurück. Die Schotterpiste brachte uns wieder auf die Hauptstraße, und es wurde langsam Zeit, einen Übernachtungsplatz zu finden.

Dank der App Park4night entdeckten wir einen idyllischen Platz direkt an einem See – perfekt, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Mit einem leckeren Abendessen genossen wir die Ruhe und die wunderschöne Umgebung.

Besonders aufregend: Wir testeten zum ersten Mal unsere neue Axt und Säge und versuchten uns an einem Lagerfeuer. Leider machte uns das nasse Holz einen Strich durch die Rechnung – statt knisterndem Feuer gab es mehr Rauch als Flammen. Doch der Versuch war es wert, und das kleine Abenteuer brachte uns trotzdem Freude.

Als es am Abend schnell kühler wurde, zogen wir uns schließlich ins warme und gemütliche Wohnmobil zurück. Dort ließen wir den Tag Revue passieren und freuten uns schon auf die nächsten Abenteuer, die uns morgen erwarten würden.

 

Stellplatz: Hakolt bei Gäddede

gefahrene km: ca. 160

11.09.22

 

 

VON UMWEGEN UND WASSERFÄLLEN: RISTAFALLET UND TÄNNFORSEN

 

Unsere Fahrt führte uns über Strömsund, wo wir zunächst eine unerwartete Umleitung auf einer holprigen Schotterpiste in Kauf nehmen mussten. Das brachte unseren Reiseplan etwas durcheinander, aber am Ende war es die Mühe wert.

Unser erstes Ziel war der Ristafallet, den wir über einen nahegelegenen Campingplatz erreichten. Nach einem kurzen Spaziergang bewunderten wir diesen beeindruckenden Wasserfall, bevor wir unsere Reise fortsetzten – denn ein weiteres Highlight wartete auf uns: der Tännforsen.

Der Tännforsen, Schwedens größter Wasserfall, beeindruckte uns mit seiner schieren Kraft. Mit einer Fallhöhe von 38 Metern und einer Breite von 60 Metern bot er ein unvergessliches Naturspektakel. Mehrere Aussichtsplattformen erlaubten uns atemberaubende Blicke auf die tosenden Wassermassen. Interessanterweise konnte der Bau eines Wasserkraftwerks an diesem Ort durch die hohe Popularität des Wasserfalls und den Besuch vieler Touristen verhindert werden – ein wunderbares Beispiel für den Schutz natürlicher Schönheiten.

Leider war das zugehörige Café und Kiosk bei unserem Besuch geschlossen. Trotzdem konnten wir den Stellplatz mit Duschen bequem über einen Parkautomaten nutzen, bevor wir den Tag mit den Erinnerungen an diese spektakulären Orte abschlossen.

 

 

 

Übernachtung: Stellplatz am Tännforsen

gefahrene km: ca. 230

 

 

11.09.22

 

 

EIN LETZTER BLICK AUF DEN TÄNNFORSEN UND DIE REISE GEN SÜDEN

 

Nach einem gemütlichen Frühstück ließen wir es uns nicht nehmen, den kleinen Rundweg zu den Aussichtsplattformen des mächtigen Tännforsen noch einmal zu erkunden. Mit der Kamera in der Hand fingen wir die tobenden Wassermassen und die faszinierende Kulisse in ein paar Fotos ein – eine letzte Erinnerung an diesen beeindruckenden Ort.

Anschließend führte uns die Reise weiter gen Süden, vorbei an einer Landschaft, die so abwechslungsreich war, dass wir uns kaum sattsehen konnten. Unzählige Seen, glitzernd in der Sonne, und malerische Kirchen, die in kleinen Dörfern auftauchten, säumten unseren Weg. Die Mischung aus Natur und Kultur machte diese Etappe zu einem echten Genuss – ein perfekter Kontrast zu den wilden Wasserfällen, die wir zuvor besucht hatten.

Lappland verabschiedete sich mit einem letzten Streifzug durch seine Vielfalt und erinnerte uns erneut daran, wie wunderschön der Norden ist.

 

 

 

 

 

SPÄTANKUNFT IM NATIONALPARK FULUFJÄLLET: DER NJUPEKÄR-WASSERFALL

 

Relativ spät am Abend erreichten wir den Nationalpark Fulufjället, der direkt an der norwegisch-schwedischen Grenze liegt. Nach der langen Fahrt wollten wir uns unbedingt noch die Beine vertreten und entschlossen uns zu einer kleinen Wanderung.

Auf gut ausgebauten Wegen machten wir uns auf den Weg zum Njupekär, dem Wahrzeichen des Nationalparks. Mit seinen 93 Metern Höhe beeindruckt dieser Wasserfall durch seinen freien Fall in die Tiefe – ein atemberaubender Anblick, der die Anstrengung mehr als wert war.

Doch die Zeit drängte: Es wurde schnell dunkel, und wir mussten uns beeilen, den Rückweg zum Wohnmobil anzutreten. Trotz der Eile war dieser kurze Abstecher ein gelungener Abschluss des Tages und ein weiteres Highlight unserer Reise.

 

 

 

 

UNERWARTETE WENDUNG: ÜBERNACHTUNG AM CAMPINGPLATZ MÖRKETS

 

Leider mussten wir feststellen, dass das Übernachten auf dem Parkplatz des Fulufjället Nationalparks entgegen der Angaben in unserer App nicht gestattet war. Also machten wir uns auf den Weg zum nahegelegenen Campingplatz Mörkets, der direkt an einem idyllischen Fluss liegt – eine neue Gelegenheit, die Natur zu genießen und zu entspannen.

Es war bereits dunkel, als wir dort ankamen, aber der Platz war gut ausgeschildert und bot einen ruhigen Ort zum Übernachten. Wir fanden rasch einen Stellplatz, erledigten die Bezahlung und richteten uns für die Nacht ein. Doch kaum war alles organisiert, setzte der Regen ein – ein perfektes Timing, um sich im warmen Wohnmobil zurückzuziehen und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. 

 

 

 

Übernachtung: Camping Mörkets beim Fullusfället  Nationalpark

gefahrene km: ca. 420

 

13.09.22

 

 

REGENTAG IM FULUFJÄLLET: AUF DEM WEG GEN SÜDEN

 

Die ganze Nacht hatte es ohne Unterbrechung geregnet, und auch am Morgen war keine Besserung des Wetters in Sicht. Unsere ursprünglich geplante Wanderung durch den Nationalpark Fulufjället, um die Natur in vollen Zügen zu erleben, mussten wir leider streichen.

Trotz des schlechten Wetters beschlossen wir, den Tag zu nutzen und Strecke in Richtung Süden zu machen. Manchmal lässt sich das Wetter nicht beeinflussen, und so nahmen wir es mit einem Lächeln und fuhren weiter, immer dem nächsten Ziel entgegen. Auch bei Regen gibt es noch viel zu entdecken – und der Süden lockte mit neuen Abenteuern.

 

 

 

PLANÄNDERUNG UND SONNENSCHEIN AM AQUÄDUKT IN HAVERUD

 

Ursprünglich hatten wir geplant, den Schrottplatz in Bastnäs mitten im Wald an der norwegischen Grenze anzufahren – ein kurioses Ziel. Doch der Dauerregen machte uns einen Strich durch die Rechnung und wir entschieden uns, unsere Pläne zu ändern. Stattdessen steuerten wir das bekannte Aquädukt in Haverud an, eine der meistbesuchten Attraktionen in Dalsland.

Das Aquädukt ist besonders bemerkenswert, da hier Straße, Eisenbahn und Wasserweg an einer einzigen Stelle aufeinandertreffen – ein wahrhaft einzigartiges Bauwerk in Europa. Als wir ankamen, zeigte sich der Himmel endlich klar, und die Sonne begann wieder zu strahlen, was den Besuch noch magischer machte.

Es war ein perfekter Moment, der uns daran erinnerte, dass auch Planänderungen manchmal zu wunderbaren Entdeckungen führen. 

 

 

 

 

 

FAHRT DURCH DALSLAND UND EIN UNERREICHTER STELLPLATZ

 

Die Fahrt durch das malerische Dalsland war ein wahrer Genuss: Wir passierten unzählige Seen, Flüsse und beeindruckende Felsenlandschaften, die jedes Mal aufs Neue den Atem raubten. Immer wieder kreuzten wir die Eisenbahnschienen, was dem Land einen gewissen nostalgischen Charme verlieh.

Unsere Reise führte uns zu einem wunderschönen Stellplatz an einem See – der perfekte Ort für die Nacht. Doch leider gab es ein Problem: Das schwedische Bezahlsystem Swish, das nur für Menschen mit einem schwedischen Bankkonto zugänglich ist, verhinderte, dass wir diesen idyllischen Platz nutzen konnten. Es war enttäuschend, doch wir ließen uns nicht entmutigen und suchten weiter.

Schließlich fanden wir am Stora Lilla Le See einen weiteren wunderschönen Stellplatz, der uns sofort begeisterte. Und als ob die Natur uns für unsere Geduld belohnen wollte, verabschiedete sich der Tag mit einem farbenfrohen Sonnenuntergang, der den See in warmes Licht tauchte und uns den perfekten Abschluss des Tages bescherte.

 

 

Übernachtung: Stellplatz Ed, am Stora Lilla Le See 

gefahrene km: ca. 520

14.09.22

 

 

ABENTEUER IM NATIONALPARK TRESTICKLAN

 

Der Morgen begann mit einem kurzen Abstecher zur Gemeindeverwaltung von Ed, um die Übernachtungskosten für den Stellplatz zu begleichen. Da der Stellplatz kostenpflichtig war, mussten wir in bar bezahlen, bevor wir unsere Reise fortsetzen konnten.

Unser Ziel war der Nationalpark Tresticklan, den wir über eine Straße erreichten, die zunächst am Westufer des Stora Lilla Le Sees entlangführte. Doch die letzten Kilometer führten uns auf eine steil ansteigende Schotterpiste, die uns tiefer in die unberührte Natur führte. Der Nationalpark Tresticklan gilt als das größte unerschlossene Waldgebiet in Südschweden. Moderne Forstwirtschaft hat hier so gut wie nicht stattgefunden, was die Region besonders authentisch und wild erscheinen lässt. Es gibt nur eine Übernachtungshütte an der norwegischen Grenze, ansonsten keine Häuser oder Hütten, was dem Park eine friedliche Abgeschiedenheit verleiht.

Wir machten uns auf eine 11 km lange Tagestour und begegneten nur sehr wenigen anderen Wanderern. Die Wanderung führte uns durch unberührte Wälder, vorbei an wunderschönen Seen und durch die typische schwedische Naturlandschaft. Wir folgten schmalen Waldwegen und Pfaden, die teils von Holzstegen durchzogen waren, die uns über Moore und Felsen führten.

Obwohl wir einen Abstecher zur norwegischen Grenze in Betracht zogen, entschieden wir uns, darauf zu verzichten und kehrten lieber zum Wohnmobil zurück. Wie gewohnt, ließen wir den Tag mit einer Tasse Kaffee und einem Moment der Entspannung ausklingen.

 

 

 

 

ÜBERNACHTUNG AN HISTORISCHEN FELSRITZUNGEN

 

Unsere Reise führte uns zu einem ganz besonderen Übernachtungsplatz – einem Parkplatz mit  Felsritzungen, die etwa 3000 Jahre alt sind und aus der Bronzezeit stammen. Es war faszinierend, an einem so historischen Ort zu verweilen.

Die Felsritzungen sind eine der wichtigsten archäologischen Stätten Schwedens und geben einen einzigartigen Einblick in das religiöse und soziale Leben der Bronzezeit. Die Motive, die auf den Felsen eingraviert wurden, zeigen Szenen aus dem Alltag, Gottheiten und symbolische Darstellungen, die vieles über die damalige Kultur verraten.

Es war ein ruhiger und mystischer Ort, der uns nicht nur die Möglichkeit gab, eine interessante historische Stätte zu besuchen, sondern auch einen schönen und friedlichen Platz für die Nacht bot. Ein unvergesslicher Moment, der die Verbindung zwischen Natur und Geschichte eindrucksvoll erlebbar machte.

 

 

Übernachtung: Parkplatz in Fossum Tanushede

gefahrene km: ca. 100

 

15.09.22

 

 

FJÄLLBACKA UND DIE KUNSKLYFTAN-SCHLUCHT

 

Fjällbacka, ein malerisches Fischerdorf an der Westküste, ist im Sommer ein beliebtes Ziel, das von Trubel und Touristenmengen geprägt ist. Doch bei unserer Ankunft war der Ort überraschend ruhig und wirkte fast ausgestorben – eine willkommene Gelegenheit, die Atmosphäre ohne die gewohnte Hektik zu genießen.

Unsere Wanderung führte uns durch die bekannte Kunsklyftan-Schlucht, die nicht nur ein faszinierendes Naturerlebnis bot, sondern auch als Drehort für den Film "Ronja Räubertochter" diente. Die beeindruckenden Felsen und die enge Schlucht schufen eine fast mystische Atmosphäre. Am Ende der Schlucht stießen wir auf eine Treppenkonstruktion, die uns hinauf zum Vetteberg führte.

Von dort aus bot sich uns ein atemberaubender Ausblick über Fjällbacka und den umliegenden Schärengarten. Das weite Meer, die zahlreichen Inseln und das ruhige Dorf bildeten ein perfektes Panorama – ein Moment, der uns den Atem raubte und den Tag unvergesslich machte.

 

 

 

HAMBURGSUND: EIN MALERISCHER KÜSTENORT

 

Nur wenige Kilometer weiter erreichten wir den malerischen Küstenort Hamburgsund. Dieser charmante Ort hatte seinen eigenen, unverwechselbaren Charme und bot eine idyllische Kulisse am Wasser. Eine kostenlose Fähre verbindet die zwei Hälften des Dorfes, wobei die eine Seite auch die eindrucksvolle Kirche beherbergt.

Die Kirche von Hamburgsund thront unübersehbar auf einer Anhöhe über dem Sund und bildet ein wahrhaft bezauberndes Fotomotiv. Ihre weiße Fassade hebt sich wunderschön von der Umgebung ab und bietet einen perfekten Blick auf die umliegenden Inseln und das Meer. Es war der perfekte Ort, um innezuhalten und die friedliche Atmosphäre dieses kleinen Küstendorfes zu genießen.

 

 

 

 

 

HUNNEBOSTRAND: EIN ORT MIT GESCHICHTE UND KUNST

 

Ein weiterer schöner Küstenort, den wir besuchten, war Hunnebostrand, ein Ort, der eng mit der Tradition des Steinmetzhandwerks verbunden ist. Noch heute erinnert vieles im Ort an die einstige Bedeutung der Steinindustrie, die über Jahrhunderte hinweg eine wichtige Rolle in der Region spielte.

Besonders interessant war der Skulpturenpark Udden, der einen faszinierenden Einblick in die künstlerische Seite des Steinmetzhandwerks bietet. Der Park ist voll von Skulpturen, die aus dem regionalen Gestein geschaffen wurden, und zeigt die Vielseitigkeit und Kunstfertigkeit, mit der die Steinmetze das Material bearbeiteten. Die Kombination aus Natur, Geschichte und Kunst machte den Besuch dieses Parks zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Hunnebostrand vereint also nicht nur traditionelles Handwerk, sondern auch die moderne Kunstszene – ein perfekter Ort für alle, die sich für die Geschichte und die kreative Seite der Region interessieren.

 

 

 

SMÖGEN: EIN RUHIGER ABSCHLUSS DES TAGES

 

Als letzten Zielort für diesen Tag wählten wir Smögen, einen der bekanntesten Orte an der schwedischen Westküste. Dort bummelten wir über den berühmten Smögenbryggan, einen Pier, der sich entlang der mächtigen Granitfelsen zieht und einen atemberaubenden Blick auf das Meer bietet. Obwohl dieser Ort im Sommer von Touristen überflutet wird, war er bei unserem Besuch überraschend ruhig und verlassen – alles war still, und die Cafés, Restaurants und Boutiquen hatten bereits geschlossen, da sie in ihre Winterpause waren.

Der Spätnachmittag führte uns auf eine kleine Erkundungstour zu den Felsen. Zum Sonnenuntergang kletterten wir auf eine Anhöhe und genossen das beeindruckende Naturschauspiel: Die letzten Sonnenstrahlen tauchten den Himmel in leuchtende Farben und spiegelten sich im Wasser wider. Doch der kalte Wind blies heftig, sodass wir uns nicht lange auf den Felsen aufhielten und schnell wieder ins Wohnmobil zurückzogen. Es war ein perfekter Abschluss des Tages, auch wenn die Kälte uns dazu zwang, die Natur im Warmen zu genießen. 

 

 

Übernachtung: Parkplatz bei der Smögenbrygan

gefahrene km: ca. 70 

16.09.22

 

 

ABSCHIED VON SMÖGEN: EIN LETZTER BLICK AUF DIE SCHÄREN

 

Bevor wir die idyllische Halbinsel Smögen endgültig verließen, hielten wir noch kurz vor der imposanten Smögenbron, der großen Brücke, die die Stadt Kungshamn mit dem Festland verbindet. Von diesem Punkt aus hatten wir einen letzten, wundervollen Blick über die Schärenlandschaft, die in ihrer einzigartigen Schönheit noch einmal all ihre Anziehungskraft entfaltete.

Die 500 Meter lange Betonbrücke, ein beeindruckendes Bauwerk, verband nicht nur zwei Orte, sondern symbolisierte für uns auch den Übergang zu unserem nächsten Ziel. Mit einem Hauch von Wehmut und Vorfreude auf neue Abenteuer überquerten wir die Brücke und setzten unsere Reise fort. 

 

 

 

 

WANDERUNG IM NATURRESERVAT STÅNGEHUVUD

 

In Lysekil fanden wir schnell einen Parkplatz, um unsere Wanderung im Naturreservat Stångehuvud zu beginnen. Dieses Gebiet ist bekannt für seine atemberaubenden Landschaften und den charakteristischen rötlichen Granit, der typisch für die Region Bohuslän ist. Der Kontrast zwischen den warmen Rottönen der Felsen und dem tiefblauen Wasser der Küste schuf eine Kulisse, die uns sofort in ihren Bann zog.

Unser Weg führte uns über die geschliffenen Granitfelsen, vorbei an beeindruckenden Ausblicken auf das Meer. Schließlich erreichten wir das wohl meistfotografierte Postkartenmotiv der schwedischen Westküste: Ein kleines, strahlend weißes Leuchtfeuerhäuschen, das seit 1940 außer Betrieb ist. Trotz seiner Funktionalität als Leuchtfeuer vergangener Tage wird es weiterhin gepflegt und ist ein beliebtes Fotomotiv, das die Schönheit und den Charme der Küstenlandschaft perfekt einfängt.

Dieser Ort war ein weiteres Highlight unserer Reise und bot eine einzigartige Mischung aus Natur, Geschichte und Symbolik der Westküste.

 

 

 

INSEL TJÖRN: ABENDSTIMMUNG AN DER SCHÄRENKÜSTE

 

Unsere Reise führte uns weiter zur Insel Tjörn, die wir über zwei beeindruckende Brücken erreichten. Die Insel ist bekannt für ihre raue Schärenlandschaft und malerischen Küstenorte, die das typische Flair der schwedischen Westküste einfangen.

Unser ursprünglicher Wunschstellplatz war leider schon belegt, doch im Hafen von Bockholmen fanden wir eine ebenso schöne Übernachtungsmöglichkeit. Ein Spaziergang zur Schärenküste bot uns die Gelegenheit, die Umgebung zu erkunden. Allerdings wurde uns schnell klar, dass auch hier die Saison längst beendet war – Lokale, Cafés und andere Einrichtungen hatten geschlossen und das Gebiet wirkte wie in den Winterschlaf gefallen.

Doch diese Stille hatte ihren ganz eigenen Charme, und die Natur schenkte uns erneut ein echtes Highlight: einen traumhaften Sonnenuntergang. Die warmen Farben am Himmel spiegelten sich im Wasser und verwandelten die Küste in ein wahres Kunstwerk der Natur. Ein perfekter Abschluss des Tages, der uns einmal mehr zeigte, wie besonders die Westküste Schwedens auch abseits der Hauptsaison ist. 

 

Übernachtung: Yachthafen Bockholmen

gefahrene km: ca. 175

17.09.22

 

 

KUNST TRIFFT GESCHICHTE: PILANE GRAVFÄLT

 

Ein besonderes Highlight unserer Reise war der Besuch der Kunstausstellung Pilane Gravfält auf der Insel Tjörn. Diese außergewöhnliche Freiluftgalerie erstreckt sich über ein rund 8 Hektar großes Gelände mit einem atemberaubenden Meerblick. Die Verbindung aus moderner Kunst, historischer Stätte und der rauen Schönheit der schwedischen Landschaft macht diesen Ort einzigartig.

Hier werden Skulpturen und Kunstwerke von Künstlern aus der ganzen Welt ausgestellt. Die Werke wechseln regelmäßig, wodurch jeder Besuch eine neue Erfahrung bietet. Die einzige permanente Skulptur ist der beeindruckende weiße Kopf "Anna", der majestätisch über das Gelände blickt und zu einem Wahrzeichen von Pilane geworden ist.

Interessant war, dass Pilane der einzige Programmpunkt unserer Schwedenreise war, für den wir Eintritt bezahlen mussten – doch der Besuch war jeden Krona wert. Der Spaziergang durch die Ausstellung, umgeben von Natur, Kunst und dem Blick aufs Meer, hinterließ einen bleibenden Eindruck und bot einen inspirierenden Kontrast zu den anderen Stationen unserer Reise. 

 

 

 

PLANÄNDERUNG: ABSCHIED VON DER WESTKÜSTE UND EIN ABSTECHER ZUR RUINE BOHUS

 

Da die Saison an der schwedischen Westküste bereits vorbei war und wir fast ausschließlich auf verlassene Fischerdörfer trafen, entschieden wir uns, unseren Plan zu ändern. Statt weiter entlang der Küste Richtung Süden zu fahren, suchten wir neue Ziele im Landesinneren.

Bevor wir jedoch die Westküste endgültig verließen, legten wir einen letzten Zwischenstopp bei der Ruine Bohus ein, etwa 40 Kilometer nördlich von Göteborg. Diese beeindruckende Festung, deren Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, thront majestätisch auf einem Felsen und bot uns eine spannende Reise in die Vergangenheit.

Ein gut angelegter Wanderweg führte uns einmal um die Festungsmauern herum, was die Möglichkeit für einzigartige Perspektiven bot. Besonders spannend war der Einsatz unserer Drohne, mit der wir die Festung aus der Luft erkunden und faszinierende Aufnahmen von den Überresten der alten Mauern machen konnten.

Der Besuch der Ruine Bohus war ein gelungener Abschluss unseres Abstechers an die Westküste, bevor wir uns auf neue Abenteuer Richtung Süden einließen.

 

 

STORE MOSSE NATIONALPARK: RUHE IM HERZEN SCHWEDENS

 

Um den Nationalpark Store Mosse zu erreichen, führte uns unsere Reise 220 Kilometer ins Landesinnere. Am frühen Abend kamen wir an diesem beeindruckenden Ort an, der bekannt für sein weitläufiges Moorgebiet ist und als eines der größten seiner Art in Südschweden gilt.

Praktischerweise besteht im Park kein Übernachtungsverbot, sodass wir uns in Ruhe Zeit für die Erkundung nehmen konnten. Noch vor Sonnenuntergang machten wir einen Spaziergang zum nahegelegenen Aussichtsturm, der überraschenderweise sogar barrierefrei gestaltet ist – ein Aufzug ermöglicht es Besuchern, die Aussicht über die Seen und Feuchtgebiete bequem zu genießen.

Das Moorgebiet von Store Mosse bietet unzähligen Tierarten wie Kranichen, Elchen und Adlern einen geschützten Lebensraum. Doch leider blieb uns das Vergnügen einer Sichtung verwehrt – die scheuen Bewohner des Parks blieben gut versteckt.

Trotzdem beeindruckte uns die friedliche Atmosphäre des Parks, und die unberührte Natur hinterließ einen bleibenden Eindruck. Store Mosse war eine perfekte Gelegenheit, nach den Eindrücken der Westküste zur Ruhe zu kommen und die stille Schönheit des Landesinneren zu genießen. 

 

Übernachtung: Parkplatz Store Mosse

gefahrene km: ca. 230

18.09.22 

 

 

WANDERUNG IM STORE MOSSE: NATUR HAUTNAH

 

Unser Tag im Nationalpark Store Mosse begann mit einer 14 Kilometer langen Rundtour durch das beeindruckende Moorgebiet. Ausgangspunkt war das Naturum, das jedoch saisonbedingt geschlossen war. Dennoch lockte die Landschaft mit gut markierten Wanderwegen, die uns vor allem über Holzbohlenwege durch die abwechslungsreiche Natur führten.

Das Panorama reichte von weiten Moorflächen und stillen Seen bis zu kleinen Waldabschnitten – eine ruhige, faszinierende Umgebung, die uns die Schönheit dieses besonderen Schutzgebiets hautnah erleben ließ. Doch während wir die Natur genossen, überraschte uns ein heftiger Regenschauer. Glücklicherweise erreichten wir gerade noch rechtzeitig die einzige Schutzhütte entlang der Route.

Dort suchten wir Unterschlupf, packten unser Vesper aus und ließen uns die kleine Rast schmecken. Während wir warteten, bis sich der Regen wieder verzogen hatte, lauschten wir den intensiven Geräuschen der Natur – das Prasseln des Regens, das Rauschen des Windes und das beruhigende Plätschern des Wassers.

Nach dieser Pause setzte sich unsere Tour fort, und wir genossen die klare, frische Luft, die der Regen hinterlassen hatte. Die Wanderung bot nicht nur Bewegung, sondern auch die perfekte Gelegenheit, die Stille und Kraft der Natur in Store Mosse aufzusaugen. 

 

 

 

 

VON STORE MOSSE ZUR INSEL ÖLAND: REGEN, REGENBOGEN UND GESCHICHTE

 

Nach unserer Wanderung im Store Mosse Nationalpark und einer wohlverdienten Kaffeepause ging es für uns weiter. Da im Nationalpark nur eine Nacht übernachtet werden durfte, machten wir uns auf den Weg zur Insel Öland im Osten Schwedens – ein Ziel, das ursprünglich gar nicht in unserer Planung war.

Die Fahrt führte uns über die beeindruckende Ölandbrücke, die die Insel mit dem Festland verbindet. Doch kaum angekommen, wurden wir von einem heftigen Regenschauer begrüßt. Nach dem Unwetter offenbarte sich jedoch ein magisches Bild am Himmel: ein doppelter Regenbogen, der in seiner ganzen Pracht strahlte. Der Regenbogen, oft als Symbol für Harmonie, Ganzheitlichkeit oder die Verbindung zwischen Himmel und Erde gedeutet, verlieh diesem Moment einen besonderen Zauber.

In der Nähe des Schlosses Solliden, das als Sommerresidenz der schwedischen Königsfamilie dient, fanden wir einen kostenlosen Stellplatz. Ganz in der Nähe besichtigten wir die Überreste des Borgholm Castles, einer beeindruckenden Burgruine. Das Schloss wurde 1806 von einem verheerenden Brand heimgesucht, und heute stehen nur noch die nackten Kalksandsteinmauern, die von der einstigen Pracht zeugen.

Die Kombination aus dramatischem Wetter, dem faszinierenden Regenbogen und der geschichtsträchtigen Kulisse der Ruinen machte diesen Abstecher zu einem weiteren besonderen Erlebnis unserer Reise. 

 

 

 

Übernachtung: Parkplatz Schloss Solliden, Borgholm Castle

gefahrene km: ca. 240

 

 

19.09.22

 

 

 

SCHLOSS SOLLIDEN: EIN HAUCH VON KÖNIGLICHER ELEGANZ

 

Eine ausführliche Besichtigung des Schlossgartens von Schloss Solliden ließen wir aus, da uns der Park zwar reizvoll erschien, jedoch nicht unser Hauptinteresse weckte. Das Schloss selbst, eine dreigeschossige Villa im italienischen Stil, dient der schwedischen Königsfamilie als Sommerresidenz und beeindruckt durch seine schlichte, elegante Architektur.

Stattdessen begnügten wir uns mit dem Eingangsbereich zum Park, der ebenfalls seinen Charme hatte. Hier fanden wir eine gemütliche Mischung aus Café-Restaurant, Bäckerei, Crêperie und mehreren kleinen Läden mit Kunsthandwerk. Besonders die liebevoll gestalteten Verkaufsstände boten die Möglichkeit, typisch schwedisches Kunsthandwerk und lokale Produkte zu entdecken.

Auch ohne einen ausführlichen Schlossbesuch vermittelte der Ort einen Hauch von königlicher Atmosphäre und lud zum Verweilen ein, bevor wir unsere Erkundung der Insel Öland fortsetzten.

 

 

 

BRUDDESTA: EIN BLICK IN DIE VERGANGENHEIT

 

Nur wenige Kilometer nördlich von Borgholm stießen wir auf das verlassene Fischerdorf Bruddesta, ein Ort, der Geschichte und Tradition zum Leben erweckt. Die insgesamt neun schilfgedeckten Hütten und Bootshäuser, erbaut aus dem charakteristischen Ölandsandstein, erzählen von der Zeit, als das Dorf noch ein lebendiges Zentrum des Fischfangs war.

Heute haben diese Gebäude ihre ursprüngliche Funktion verloren, stehen jedoch seit 1985 unter Denkmalschutz. Ihr authentischer Charme und die malerische Lage machen Bruddesta zu einem faszinierenden Ausflugsziel, das uns einen Einblick in die Geschichte des Fischfangs und das Leben auf Öland in vergangenen Zeiten gab.

Die Ruhe des Ortes und die historische Architektur ließen uns für einen Moment in eine andere Zeit eintauchen – ein weiteres kleines Highlight auf unserer Reise durch diese außergewöhnliche Insel.

 

 

 

KÜSTENVÄG: KUNST AUS STEINEN UND NATURWUNDER

 

Unsere Fahrt entlang des Küstenväg im Norden von Öland brachte uns an eine besonders faszinierende Stelle. Wir fuhren durch abgebröckelte Küstenfelder, die uns zunächst wie eine riesige Schutthalde vorkamen, als ob Lastwagenweise Schutt abgeladen worden wären. Doch als wir weiterfuhren, erkannten wir, dass hier etwas ganz anderes vor sich ging.

An einem bestimmten Abschnitt entdeckten wir, dass die roten flachen Steine auf mehreren hundert Metern Länge zu wahren Kunstwerken aufgestapelt waren. Diese massiven Steinhaufen erinnerten an riesige Bausteine, die von der Natur selbst zu einem eindrucksvollen Freiluft-Mosaik zusammengesetzt worden waren. Die Landschaft hatte sich hier zu einem riesigen Baukasten verwandelt.

Inspiriert von der Umgebung konnten auch wir nicht widerstehen und wurden aktiv: Wir stapelten einen eigenen Turm, fügte uns mit einer kleinen Kreation in diese außergewöhnliche Steinskulptur ein und genossen das kreative Spiel mit der Natur. Es war ein besonderes Erlebnis, inmitten dieser landschaftlichen Schönheit und Kunstwerke einen Teil beizutragen. Ein Moment, der uns sowohl die Kraft der Natur als auch die Faszination des Menschlichen Schaffens näherbrachte.

 

 

 

 

 

BYRUMS RAUKAR: NATURKUNST ENTLANG DER KÜSTE

 

Nur wenige Kilometer weiter besuchten wir das beeindruckende Naturschutzgebiet Byrums Raukar, ein wahres Naturwunder an der Küste von Öland. Hier erstrecken sich über 600 Meter entlang der Küste die bizarr geformten Kalksteinsäulen, die durch die Kraft der Erosion über Jahrtausende zu den sogenannten Rauken geformt wurden.

Mit über 120 Kalksteinformationen, die sich dicht aneinanderreihen, erhoben sich die Rauken in die Höhe und erreichten teils beeindruckende 4 Meter. Die skurrilen, in alle Richtungen ragenden Felsen verliehen der Küste ein fast mystisches Aussehen und luden uns ein, zwischen den Felsen hindurch zu spazieren und die Stille der Natur zu genießen.

Es war faszinierend zu sehen, wie die Erosion und die Natur über die Jahrhunderte hinweg diese einzigartigen Felsformationen geschaffen haben. Byrums Raukar war ein Highlight, das uns erneut die gewaltige Schönheit der schwedischen Küstenlandschaft näherbrachte und uns mit der Zeit und den Kräften der Natur versöhnte. 

 

 

 

 

TROLLSKOGEN: DER ZAUBERWALD VON ÖLAND

 

Ganz im Norden von Öland, an einer nordöstlichen Landzunge, liegt das mystische Naturschutzgebiet Trollskogen, auch bekannt als der Zauberwald. Der Name ist kein Zufall, denn der Wald verzaubert mit seinen fantastischen Baumgestalten. Hier finden sich Kiefern, die teils über 200 Jahre alt sind und deren Äste sich in den skurrilsten Formen winden, als hätten sie sich der Magie der Natur hingegeben. Die Bäume wirken fast lebendig, wie Figuren aus einem Märchen – ein perfekter Ort, um sich in die Fantasie entführen zu lassen.

Doch nicht nur die Bäume sind beeindruckend: Am Strand des Waldes entdeckten wir auch die Wrackteile des Schoners Swiks, der Weihnachten 1926 auf den Felsen strandete. Die verfallenen Überreste des Schiffes liegen hier als stille Zeugen vergangener Zeiten und erinnern an die unberechenbare Kraft des Meeres.

Der Besuch des Trollskogen war ein ganz besonderer Moment auf unserer Reise, ein Ort, an dem Natur und Geschichte in einer nahezu magischen Atmosphäre verschmelzen. Es fühlte sich an, als ob der Wald uns in eine andere Welt entführte – voller Geheimnisse und Geschichten, die nur darauf warteten, entdeckt zu werden

 

 

 

 

BYXELKROG: STELLPLATZ MIT BLICK AUF „LANGEN ERIK“ UND EIN DOPPELTER REGENBOGEN

 

Am Rande von Byxelkrog, einem kleinen Ort auf der Insel Öland, fanden wir einen wunderschönen Stellplatz direkt an einem stillgelegten Fähranleger. Der Platz bot uns einen ungestörten Blick auf den Leuchtturm „Langen Erik“, der stolz an der Küste thronte und uns mit seinem historischen Charme immer wieder in den Bann zog. Es war der perfekte Ort, um den Tag ausklingen zu lassen und die ruhige Atmosphäre der Umgebung zu genießen.

An diesem Abend wurden wir erneut mit einem atemberaubenden Naturschauspiel belohnt: Ein fast durchgehender doppelter Regenbogen spannte sich über den Himmel und tauchte den Abend in ein magisches Licht. Es war ein Moment purer Schönheit, der uns erinnerte, wie wundervoll und unerwartet die Natur uns immer wieder überraschen kann.

Der Stellplatz in Byxelkrog war der ideale Ort, um innezuhalten und die Weite und Ruhe der schwedischen Küste zu erleben – und der Regenbogen war das i-Tüpfelchen eines perfekten Abends

 

Übernachtung: Stellplatz am Fähranleger Byxelkrok

gefahrene km: ca. 100

20.09.22

 

 

DER LEUCHTTURM „LANGER ERIK“ UND DIE WINDMÜHLEN VON ÖLAND

 

Der Leuchtturm „Langer Erik“ markiert das nördliche Ende von Öland und ist ein wahres Wahrzeichen der Insel. Bereits 1935 wurde er zum staatlichen Baudenkmal erklärt und ist damit nicht nur ein technisches, sondern auch ein kulturelles Erbe. Der Leuchtturm, der sich majestätisch über die Küste erhebt, ist ein faszinierendes Beispiel schwedischer Baukunst. Während der Sommermonate haben Besucher die Möglichkeit, den Turm bis zur Balkonhöhe von 28 Metern zu besteigen und einen atemberaubenden Blick über die Insel und die Ostsee zu genießen. Es ist ein einzigartiges Erlebnis, den Wind und die Weite der Küste von oben zu spüren.

Öland ist jedoch nicht nur für seinen Leuchtturm bekannt, sondern auch für seine zahlreichen Windmühlen, die auf der Insel verstreut sind. Rund 400 Windmühlen aus dem 19. Jahrhundert sind noch erhalten und zeugen von der reichen Geschichte der Insel. Diese Windmühlen waren für die Bauern ein Statussymbol und wurden ausschließlich für den Eigenbedarf der Höfe errichtet. Ursprünglich gab es sogar mehr als 2.000 Windmühlen, von denen viele heute noch zu bewundern sind.

Besonders hervorzuheben sind die Windmühlen-Reihen von Störlinge und Lerkaka, die zu den bekanntesten der Insel gehören. Ihre markanten Silhouetten prägen das Bild der Insel und geben einen Einblick in das traditionelle Leben der Inselbewohner. Ein Spaziergang durch diese Windmühlenlandschaften fühlt sich wie eine Reise in die Vergangenheit an, in der man die Geschichten und den Charme des alten Öland hautnah erleben kann. 

 

 

Beim Freilichtmuseum Himmelsberga standen wir leider ebenfalls vor verschlossenen Türen. Das Museum, das für seine Sammlung historischer Gebäude und handwerklicher Traditionen bekannt ist, bietet normalerweise einen faszinierenden Einblick in das ländliche Leben auf Öland im vergangenen Jahrhundert. Es zeigt alte Höhlen, Werkstätten und traditionelle Handwerkskunst, die das Erbe der Insel bewahren.

Obwohl wir diesmal nicht die Gelegenheit hatten, das Museum zu besuchen, bleibt es auf unserer Liste für zukünftige Reisen, denn die Erkundung solcher Orte ist eine wunderbare Möglichkeit, in die Geschichte und Kultur einer Region einzutauchen. Vielleicht beim nächsten Mal, wenn wir wieder nach Öland zurückkehren.

 

 

Also fuhren wir weiter und erreichten die Windmühlenreihe von Lerkaka, die aufgrund ihres hervorragenden Erhaltungszustandes zu den schönsten und besten erhaltenen Mühlenreihen der Insel zählt. Die Mühlen von Lerkaka sind ein wahres Zeugnis der schwedischen Geschichte und geben einen faszinierenden Einblick in die alte Landwirtschaftstradition der Insel.

Hier reihen sich die historischen Windmühlen majestätisch aneinander und bieten ein malerisches Panorama. Die Mühlen wurden einst für den Eigenbedarf der Hofbewohner gebaut und sind heute ein beeindruckendes Beispiel für das handwerkliche Können und den traditionellen Bau dieser windgetriebenen Konstruktionen.

Bei unserem Besuch konnten wir die Stille und Schönheit der Landschaft genießen, während die Mühlen sich sanft im Wind drehten. Es ist der perfekte Ort, um innezuhalten, die längst vergangenen Zeiten nachzuspüren und die Kraft des Windes zu erleben, die diese Mühlen über Jahre hinweg in Bewegung hielt. Ein wirklich magischer Ort auf Öland. 

 

 

Der Leuchtturm „Langer Jan“, der höchste Leuchtturm in Schweden, ist ein wahrer Höhepunkt an der äußersten Südspitze von Öland. Er befindet sich im Naturschutzgebiet Ottenby, das für seine außergewöhnliche Naturvielfalt bekannt ist. Die Steine für den Mauerbau des Leuchtturms stammten aus den Trümmern der ehemaligen Kapelle Sankt Johannes, was dem Leuchtturm eine noch tiefere historische Bedeutung verleiht.

In der Nähe des Leuchtturms befindet sich das Besucherzentrum Naturum Ottenby, wo Besucher viel Interessantes über das Naturschutzgebiet erfahren können. Ottenby ist eines der bekanntesten Vogelschutzgebiete Schwedens, und es war beeindruckend, dort eine riesige Kormoran-Kolonie zu beobachten. Die Vögel hatten sich auf den Felsen versammelt und sorgten für ein faszinierendes Naturschauspiel.

Auf den schroffen Felsen entdeckten wir auch See Hunde, die sich gemütlich auf den Steinen ausruhten – ein idyllisches Bild der schwedischen Küstennatur. Leider reichte der Telebereich unserer Kamera nicht aus, um diese Tiere aus der Nähe richtig abzulichten, aber die Erinnerung an diese Szenerie wird uns sicher noch lange begleiten.

Der Besuch des Leuchtturms „Langer Jan“ und des Naturschutzgebiets war ein unvergesslicher Moment in unserer Reise durch Öland, ein Ort, an dem Natur, Geschichte und Tierwelt perfekt miteinander verschmelzen. 

 

 

Nachdem wir die Insel Öland von Norden nach Süden vollständig durchquert hatten, steuerten wir am Abend noch die Fluchtburg Eketorp an. Diese historische Burg liegt direkt an einer Ausgrabungsstätte und wurde auf authentische Weise wiederhergestellt. Sie bietet einen faszinierenden Einblick in die mittelalterliche Geschichte der Insel und ist ein beliebtes Ziel für Geschichtsinteressierte.

Trotz des Saisonendes war die Burg noch frei zugänglich, was uns die Möglichkeit gab, in aller Ruhe die restaurierten Mauern und Bauten zu erkunden. Besonders beeindruckend war die Atmosphäre, die durch die einfache, aber dennoch imposante Architektur der Burg vermittelt wurde. Es war erstaunlich, wie gut die Wiederherstellung gelungen war und wie lebendig die Geschichte an diesem Ort wurde.

Die Fluchtburg Eketorp gab uns nicht nur einen geschichtlichen Rückblick, sondern auch einen weiteren atemberaubenden Blick auf die Natur von Öland, die sich in dieser Region noch sehr ursprünglich und unberührt präsentierte. Ein wahrer Schatz der schwedischen Kulturgeschichte, der einen perfekten Abschluss für unseren Besuch auf der Insel bildete.

 

 

Prähistorische Entdeckungen und eine malerische Nacht an der Ölandbrücke

 

Auf dem Weg zu einem Stellplatz für die Nacht stießen wir eher zufällig auf die prähistorischen Steinkreise von Gettlingen. Diese beeindruckende bronzezeitliche Schiffssetzung erstreckt sich über 30 Meter und besteht aus 23 majestätischen Granitblöcken. Die Stille und der historische Charme dieses Ortes waren eine unerwartete Entdeckung auf unserer Reise.

Kurz darauf fanden wir einen wunderschönen Stellplatz am Yachthafen von Mörbylänge, der uns einen traumhaften Blick auf die Ölandbrücke bot. Der Stellplatz war kostenlos und ermöglichte uns, den Abend in aller Ruhe zu genießen, während wir die abklingende Sonne über der Brücke und dem Meer betrachteten. Ein perfekter Abschluss für einen ereignisreichen Tag auf Öland

 

 

Übernachtung: Stellplatz Hafen Mörbylänga

gefahrene km: ca. 220

21.09.22

 

Abschied von Öland: Eine letzte Auszeit am See

 

Leider rückte das Ende unseres Schweden-Abenteuers immer näher, und wir machten uns langsam wieder auf den Weg in Richtung Trelleborg. Unsere Reise führte uns über die imposante Ölandbrücke, die den Kalmarsund überspannt und uns von der zweitgrößten Insel Schwedens zurück aufs Festland brachte.

Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Stopp bei Kristianstad und fanden einen kostenlosen Stellplatz namens Hammerslund, der direkt am idyllischen See Hammersjön gelegen war. Der perfekte Ort, um eine letzte Auszeit inmitten der Natur zu genießen. Wir verbrachten den Tag auf einem Steg, der uns direkten Zugang zu einer kleinen Terrasse bot, und tranken dort unseren Kaffee, während wir die Aussichtsplattform besetzten und den Tag in Ruhe verlebten.

Besonders schön war die Aussicht auf die Schäfchenwolken, die sich im Wasser spiegelten – ein Anblick, den wir nicht genug genießen konnten. Es war der perfekte Moment, um innezuhalten und die Schönheit der Umgebung zu bewundern.

Am Abend, als die Sonne langsam unterging, nahmen wir das Grillangebot des Stellplatzes in Anspruch. Es gab sogar kostenlos Grillkohle, was uns besonders freute. So ließen wir den Tag bei einem leckeren Abendessen ausklingen und erinnerten uns erneut an die Gastfreundschaft und den Komfort, den die schwedischen Stellplätze bieten – mit großzügigen Grillplätzen, oft ausgestattet mit Holz oder Kohle, und einer friedlichen Umgebung, die den Urlaub zu etwas ganz Besonderem macht.

Es war der perfekte Abschluss eines wundervollen Abenteuers durch Schweden.

 

 

 

Übernachtung: Stellplatz Hammerlnd, Kristianstad am See Hammerjön

gefahrene Km: ca. 240

22.09.22

 

Lund – Ein kurzer Abstecher in eine historische Universitätsstadt

 

Unser ursprüngliches Ziel war die charmante Universitätsstadt Lund, aber wie so oft auf Reisen, führte uns das Navi zunächst in die falsche Richtung. Wir fuhren von der E22 ab und genossen die malerische Landschaft, die sich an uns vorbeizog. Doch als wir realisierten, dass wir auf dem falschen Weg waren, fanden wir uns bereits kurz vor Löderöd wieder. Vielleicht war das Schicksal, denn auf dem Weg dorthin kamen wir an einer historischen Tankstelle vorbei, die ein tolles Fotomotiv abgab. Also legten wir eine kurze Pause ein, bevor wir unseren Kurs korrigierten.

Nachdem wir wieder auf dem richtigen Weg waren, begannen die Parkplatz-Suche in Lund. Mit ein wenig Geduld fanden wir schließlich einen gebührenpflichtigen Parkplatz nahe der Stadt. Dank der Eayspark-App konnten wir die Parkgebühr schnell und unkompliziert bezahlen, und machten uns dann zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt.

Lund ist eine Stadt, die mit ihren alten Backstein-Fassaden und der charmanten Atmosphäre sofort begeistert. Mit rund 100.000 Einwohnern bietet die Stadt eine gelungene Mischung aus historischen Bauwerken und modernem Stadtleben. Besonders der Lund Dom, der älteste Dom Skandinaviens und das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt, fiel uns sofort ins Auge – auch wenn er während unseres Besuchs leider wegen Bauarbeiten verhüllt war.

Eine der schönsten Oasen der Stadt ist der Botanische Garten, der am Rand der Altstadt liegt. Der Garten ist das ganze Jahr über kostenlos zugänglich und bot uns mit seinen bunten Dahlienblüten einen wunderschönen Anblick. Trotz der Bauarbeiten am Dom war es ein entspannter, schöner Tag in Lund.

 

 

Abschied an den Küsten des Öresunds – Ein entspannter Abend am Wikingermuseum Foteviken

Unser Tag endete entspannt am Wikingermuseum Foteviken, wo wir einen schönen Stellplatz fanden, der uns nicht nur eine gute Übernachtungsmöglichkeit bot, sondern auch einen atemberaubenden Blick auf den Öresund. Der perfekte Ort, um die letzten Stunden des Tages zu genießen.

Wir machten es uns gemütlich und ließen den Tag bei einem Gläschen Wein ausklingen. Der Sonnenuntergang tauchte den Himmel in ein faszinierendes Farbenspiel und wir saßen entspannt vor unserem Wohnmobil, während die letzten Strahlen des Tages über das Wasser glitten. Ein friedlicher Moment, der uns den perfekten Abschluss für einen weiteren erlebnisreichen Tag auf unserer Reise bescherte.

 

 

Übernachtung: Wikingermuseum Foteviken

gefahrene km: ca. 160

23.09.22

 

Der letzte Tag in Schweden – Abschied von Skanör und Falsterbo

 

Unser letzter Tag in Schweden führte uns nach Skanör, wo der Yachthafen von regem Treiben geprägt war. Boote wurden aus dem Wasser geholt, um sich auf den bevorstehenden Winter vorzubereiten. Der Badestrand in Skanör ist für seinen feinen Sandstrand und die charmanten Badehütten bekannt, die sich malerisch entlang der Küste reihen – ein perfekter Ort, um den letzten Tag zu genießen.

Unsere letzte Wanderung führte uns zum historischen Leuchtturm Falsterbo Fyr und dem ältesten Naturreservat Malkläppen. Der Weg führte uns zum südlichsten Punkt der Halbinsel, vorbei an weiteren typischen Badehütten und einem wunderschönen sandigen Küstenstreifen. Auf der rechten Seite das Meer, auf der linken Seite der gepflegte Golfplatz – eine harmonische Kombination aus Natur und Freizeitgestaltung.

Nachdem wir diese letzte Wanderung in vollen Zügen genossen hatten, blieb uns noch etwas Zeit, die wir an einem Parkplatz in Trelleborg verbrachten, bevor es zum Ablegen der Fähre ging. Ein ruhiger Moment, um die letzten Eindrücke der Reise zu verarbeiten und uns langsam von Schweden zu verabschieden.

 

 

  

 

Abschied auf der Fähre Peter Pan – Die Heimreise beginnt

 

Die Heimreise trat an, als wir an Bord der Fähre Peter Pan der TT-Line gingen. Zuerst verloren wir uns ein wenig in den neun Decks des Schiffes und irrten durch den Irrgarten der Zimmerkorridore, bis wir schließlich unsere Kabine fanden.

Mit einem Abschlussbier im gemütlichen Aufenthaltsraum ließen wir den Tag ausklingen und beobachteten amüsiert das Durcheinander der anderen Reisenden, die ebenfalls ihre Übernachtungsplätze suchten. Das Chaos war perfekt, doch der Seegang war dieses Mal ungewöhnlich ruhig, sodass wir uns auf eine entspannte Nacht in der Kabine freuen konnten. Der ideale Abschluss einer erlebnisreichen Reise durch Schweden!

 

Übernachtung: Fähre TT-Line Peter Pan

 

gefahrene km: ca.  50

24.09.22

 

Nach der Überfahrt – Ein Stopp auf der Pfaueninsel

 

Nach einer ruhigen Nacht an Bord der Fähre Peter Pan tranken wir noch gemütlich unseren Kaffee an Deck, bevor wir die Fähre verließen und uns auf die Heimreise machten. Als Zwischenstopp hatten wir uns die Pfaueninsel bei Potsdam ausgesucht, die wir im letzten Sommerurlaub leider aufgrund eines Getriebeschadens der Fähre ausfallen lassen mussten. Da Potsdam nun fast auf unserer Rückreise lag, wollten wir den Besuch endlich nachholen.

Allerdings mussten wir zunächst eine große Umleitung fahren, um den Fähranleger zu erreichen. Die Überfahrt selbst war blitzschnell und in wenigen Sekunden waren wir auf der Insel. Wir begannen unseren Rundweg und erkundeten das weitläufige Gelände. Leider war das weiße Schloss auf der Insel aufgrund von Renovierungsarbeiten verhüllt, sodass eine Besichtigung nicht möglich war. Dennoch konnten wir die übrigen Gebäude auf der Insel entdecken und bewunderten die frei laufenden Pfauen, die der Insel ihren Namen geben.

Am Nachmittag setzten wir die Heimreise fort und übernachteten in Pottenstein in der Fränkischen Schweiz auf einem schönen Stellplatz, um die Reise in Ruhe ausklingen zu lassen.

 

 

 

Übernachtung: Stellplatz Pottenstein

gefahrene km: ca. 590

 

25.09.22

 

Abschied von der Fränkischen Schweiz – Ein letzter Wanderung in Tückersfeld

 

Vom Stellplatz in Pottenstein waren es nur wenige Kilometer bis zum kleinen, idyllischen Dorf Tückersfeld, das im Herzen der Fränkischen Schweiz liegt. Das malerische Kirchdorf im unteren Püttlachtal ist für seine Fachwerkhäuser und Gehöfte bekannt, die sich eng an die riesigen Felsgiganten schmiegen.

Am Wanderparkplatz angekommen, stellten wir unser Wohnmobil ab und standen direkt am Startpunkt für eine Wanderung zu einem markanten Felsen. Der Wanderweg führte uns steil bergauf und wurde immer schmaler, bis wir schließlich eine Stahltreppe erreichten, die uns zur Aussichtsplattform auf dem Gipfel brachte. Der Ausblick von dort oben war atemberaubend und hätte noch Stunden des Verweilens verdient – doch leider drängte uns die Heimreise.

Wir hätten gerne mehr Zeit in der schönen Region der Fränkischen Schweiz verbracht, doch nach einer kurzen Wanderung mussten wir diesen Zauberort schweren Herzens verlassen und uns auf den letzten Teil der Heimreise machen.

 

gefahrene km: ca. 380

 

 


 

 

Rückblick auf drei unvergessliche Wochen in Schweden

 

Drei Wochen Schwedenurlaub vergingen leider wie im Flug. Im Vorfeld hatten wir oft darüber diskutiert, ob es angesichts der kurzen Zeit und der hohen Dieselpreise sinnvoll wäre, bis zum Vilsmarksvägen zu fahren. Diese Entscheidung haben wir jedoch keinesfalls bereut. Die abwechslungsreiche Landschaft hat uns von Anfang an begeistert. Besonders die Wanderungen in den Nationalparks und die Freiheit, das Jedermannrecht zu nutzen, haben uns den Aufenthalt versüßt – inmitten unberührter Natur und an wunderschönen Plätzen, an denen wir kostenlos übernachten konnten, solange keine Verbotsschilder aufgestellt waren.

Wir haben Schweden – insbesondere das faszinierende Lappland – in unser Herz geschlossen und sind uns sicher, dass wir dieses Land bald wieder besuchen werden.

Glücklicherweise hatten wir während unserer Reise ideales Wanderwetter, mit Temperaturen, die angenehm kühl und dennoch angenehm zum Erkunden der Natur waren. Die Abende waren jedoch schon recht frisch, was das gemütliche Verweilen vor dem Wohnmobil oft nicht möglich machte. Ein weiterer Vorteil der späten Jahreszeit war, dass das touristische Treiben weitgehend abgeklungen war, sodass wir viele der Highlights fast für uns alleine genießen konnten.

Insgesamt haben wir während unserer 3-wöchigen Schwedentour stolze 6.587 km zurückgelegt und einen Urlaub in vollen Zügen genossen. Dabei haben wir etwa 2.100,00 € für den gesamten Trip ausgegeben – einschließlich der Fähren. Der größte Kostenfaktor war natürlich das Tanken, während die Fähren für Hin- und Rückfahrt samt Kabine mit 350,00 € bereits in dieser Summe enthalten sind.

Unser Schwedenabenteuer bleibt uns für immer in Erinnerung, und wir können es kaum erwarten, wiederzukehren!

 

 

 

                

Tanken     1.676,79 €
Stellplatz        123,14 €
Lebensmittel        162,00 €
Eintritte          35,01 €
Luxus          91,12 €