Sommerurlaub Berlin, Brandenburg, Spreewald vom 23.07.2021 - 12.08.2021

 

 

23.07.21

 

 

AUF REISEN: EIN HOLPRIGER START MIT UNGEWISSEM ENDE

 

Endlich Feierabend! Schon am frühen Nachmittag konnten wir uns ins Auto setzen und die Reise beginnen. Die ersten Kilometer verliefen problemlos, und wir waren guter Dinge, eine ordentliche Strecke hinter uns zu bringen. Doch je weiter wir fuhren, desto holpriger und unrunder lief unser treues Fahrzeug.

Eine kurze Pause an einer Raststätte brachte keine Erleichterung. Reifencheck? Alles in Ordnung. Trotzdem blieb ein ungutes Gefühl. Die Geräusche und das holprige Fahrverhalten ließen uns immer unruhiger werden.

Mit dem ersten Ziel fast vor Augen entschieden wir uns, sicherheitshalber nach einem Übernachtungsplatz Ausschau zu halten. Zum Glück fanden wir einen ruhigen Ort, an dem wir den Abend bei einem wohlverdienten Feierabendgetränk ausklingen lassen konnten.

Müde und ein wenig besorgt fielen wir schließlich in unsere Betten. Was der nächste Tag wohl bringen würde? Abenteuerlust und ein Hauch von Ungewissheit gehörten wohl einfach zu dieser Reise dazu. 

 

24.07.21

 

 

EIN TAG IN FERROPOLIS – VON DER STADT AUS EISEN ZUM NATURPARADIES

 

Nach einer erholsamen Nacht an unserem ruhigen Übernachtungsplatz starteten wir den Tag voller Energie. Ein ausgiebiges Frühstück gab uns die nötige Kraft für unser nächstes Ziel: Ferropolis, ein beeindruckendes Industriemuseum und Veranstaltungsort in Gräfenhainichen nahe Dessau.

 

EINTAUCHEN IN DIE GESCHICHTE DES BRAUNKOHLEABBAUS

 

Ferropolis, gelegen im ehemaligen Tagebau Golpa Nord, entführt einen in die Welt des Braunkohleabbaus. Das Gelände selbst ist beeindruckend: Die Stadt aus Eisen befindet sich heute auf einer Insel, die durch das Fluten des ehemaligen Tagebaugebiets im neu entstandenen Gremminer See entstand. Die riesigen Bergbaugeräte – Relikte einer anderen Zeit – sind nicht nur tagsüber spektakulär, sondern werden abends in ein faszinierendes Lichtermeer getaucht.

 

MIT DEM FAHRRAD AUF ENTDECKUNGSTOUR

 

Am Nachmittag packten wir unsere Fahrräder und erkundeten die Umgebung. Die Region, geprägt von ehemaligen Tagebaugebieten, hat sich in eine erstaunliche Mischung aus Industriedenkmal und Naturerlebnis verwandelt. Geflutete Tagebaue, die heute als Seenlandschaften existieren, boten uns tolle Ausblicke und spannende Einblicke in die Renaturierung dieser Gebiete.

Ein Tag voller Geschichte, Erkundung und Natur, der uns sowohl beeindruckte als auch nachdenklich stimmte. Die Verbindung von industriellem Erbe und neu geschaffener Landschaft macht Ferropolis zu einem ganz besonderen Ort. 

 

 

Stellplatz: Ferropolis, Stadt aus Eisen

 

25.05.21

 

EINBLICKE IN DIE VERGANGENHEIT – FÜHRUNG DURCH FERROPOLIS

 

Um noch mehr über die beeindruckenden Bagger und die Geschichte des Tagebaus zu erfahren, entschieden wir uns für eine Führung über das Gelände von Ferropolis. Diese Tour war nicht nur informativ, sondern bot auch exklusive Einblicke, die uns die Bedeutung des Ortes noch näherbrachten.

 

VOM KOLOSS DER INDUSTRIE ZUM BESONDEREN TRAUZIMMER

 

Während der Führung bekamen wir die Möglichkeit, die riesigen Bergbaumaschinen aus nächster Nähe zu bestaunen. Die Dimensionen dieser Giganten sind schlicht überwältigend! Ein besonderes Highlight war der Besuch der ehemaligen Schaltwarte, die heute als außergewöhnliches Trauzimmer genutzt wird. Der Kontrast zwischen industrieller Vergangenheit und romantischer Gegenwart machte diesen Raum zu einem der faszinierendsten Orte auf dem Gelände.

Die Führung brachte uns die Herausforderungen und die Arbeit im Tagebau näher, ließ uns aber auch über den Wandel von industrieller Nutzung hin zu kulturellem Erbe staunen. Ferropolis zeigt, wie kreativ und respektvoll mit einem solch geschichtsträchtigen Ort umgegangen werden kann.

 

Unser Fazit: Eine Führung ist ein absolutes Muss für jeden, der tiefer in die Geschichte dieses einzigartigen Ortes eintauchen möchte – und wer weiß, vielleicht findet hier ja die nächste Trauung statt! 

 

 

 

 

WEITERREISE MIT HINDERNISSEN – VON FERROPOLIS ZU DEN BEELITZER HEILSTÄTTEN

 

Nach einem letzten Foto mit unserem Wohnmobil vor den beeindruckenden Baggern von Ferropolis war es Zeit, die Reise fortzusetzen. Doch bevor wir aufbrachen, schauten wir nochmals nach dem merkwürdigen Problem am Wohnmobil – und stellten einen Karkassenschaden am linken Vorderreifen fest. Eine große Beule hatte sich gebildet und ließ uns die Fahrt mit einem mulmigen Gefühl antreten.

Da es Sonntag war und kein Reifenhändler erreichbar, blieb uns nichts anderes übrig, als langsam und vorsichtig zu unserem nächsten Ziel zu fahren: dem Baumkronenpfad der Beelitzer Heilstätten.

 

 

EIN SPAZIERGANG DURCH DIE GESCHICHTE – UND DIE BAUMKRONEN

 

Wer den Baumkronenpfad betritt, spürt sofort die besondere Atmosphäre dieses Ortes. Hoch oben zwischen den Wipfeln der Bäume boten sich uns atemberaubende Ausblicke auf die umgebenden Wälder und die verfallenen Gebäude der Beelitzer Heilstätten.

Einst eine Vorzeige-Klinik für Tuberkulose-Patienten, strahlt die Anlage heute den mystischen Charme eines der größten Lost Places Deutschlands aus. Kein Wunder, dass sie ein Anziehungspunkt für Geisterjäger und Fotografen ist. Leider konnten wir keine Karten für eine Führung durch die faszinierenden Gebäude bekommen, da diese sehr begehrt und schnell ausgebucht sind.

 

 

EIN TAG VOLLER SPANNUNG UND UNGEWISSHEIT

 

Der Baumkronenpfad entschädigte uns für den Stress mit dem Wohnmobilreifen, doch die Sorge um die Weiterfahrt blieb. Nach diesem aufregenden Tag hoffen wir, bald einen passenden Ersatzreifen zu finden, um die Reise sicher fortsetzen zu können.

 

Tipp: Führungen durch die Gebäude der Beelitzer Heilstätten sollten unbedingt im Voraus gebucht werden – der Andrang ist groß, aber es lohnt sich! 

 

 

 

 

 

EIN UNERWARTETER HELFER – UNSER ABEND IN DER WERKSTATT

 

Nach einem aufregenden Tag auf dem Baumkronenpfad ging es zurück zum Wohnmobil – und wir trauten unseren Augen kaum: Ein ADAC-Abschleppwagen parkte direkt neben unserem Fahrzeug. Unser Herzschlag beschleunigte, ebenso wie unsere Schritte. Doch zum Glück stellte sich schnell heraus, dass nicht unser Wohnmobil, sondern das Fahrzeug einer Gruppe junger Leute abgeschleppt wurde.

 

HILFE IN LETZTER MINUTE

 

Nach einer kurzen Unterhaltung mit dem Fahrer des Abschleppwagens schilderten wir ihm unser Reifenproblem. Er nahm sich die Zeit, sich den Schaden genauer anzusehen, und gemeinsam entschieden wir, ihm langsam zur nächsten Autowerkstatt nach Michendorf zu folgen. Also rollten wir im Schneckentempo über die Autobahn, mit dem Abschlepper als Führungsfahrzeug – ein Anblick, der sicher für Schmunzler bei anderen Autofahrern sorgte.

 

EIN UNGEWÖHNLICHER ÜBERNACHTUNGSPLATZ

 

In Michendorf angekommen, wurde der Fuhrpark der Werkstatt kurz umorganisiert, um unserem Wohnmobil einen Platz zu verschaffen. Sogar ein Stromanschluss wurde uns bereitgestellt – ein echter Glücksfall! Der Werkstattleiter versprach, sich am nächsten Morgen um unser Reifenproblem zu kümmern.

Den Abend verbrachten wir auf dem Hinterhof der Werkstatt, umgeben von abgeschleppten und liegengebliebenen Fahrzeugen. Nicht der idyllischste Übernachtungsplatz, aber mit einem gewissen Charme – immerhin war es ein sicherer Ort, und wir waren erleichtert, eine Lösung für unser Problem in Aussicht zu haben.

 

Unser Fazit: Manchmal bringt das Reisen unerwartete Wendungen – und manchmal begegnet man genau den richtigen Menschen zur richtigen Zeit. 

 

 

Übernachtung: A&W Service Michendorf

 

26.07.21

 

 

EIN REIFENWECHSEL UND EIN TAG VOLLER ENTDECKUNGEN IN POTSDAM

 

Früh am Morgen bekamen wir die Nachricht, dass unser neuer Reifen bereitstünde – allerdings nicht in Michendorf, sondern in Potsdam. Nach langer Telefoniererei hatte man dort einen geeigneten Reifen für uns organisiert. Zwar war dieser etwas älteren Datums, doch mit einem Preis von nur 40 Euro war er genau das Richtige für unser Budget. Ein herzliches Dankeschön geht an die A&W Autoservice GmbH in Michendorf für ihre großartige Unterstützung!

 

RUCK-ZUCK UND WEITER GEHT’S

 

Langsam, aber sicher fuhren wir die letzten 20 Kilometer bis zum Reifenhändler, wo wir bereits erwartet wurden. Innerhalb von nur einer halben Stunde war der Reifen gewechselt, und wir konnten unsere Reise wie geplant fortsetzen – ein Moment der Erleichterung!

 

 

FAHRRADTOUR DURCH POTSDAM UND UMGEBUNG

 

Unser erster Stopp: der Stellplatz am Krongut in Potsdam. Nach einer kurzen Mittagspause sattelten wir die Fahrräder und machten uns auf, die Stadt und ihre Umgebung zu erkunden.

 

Glienicker Brücke und Pfaueninsel

Unser Weg führte uns vorbei an der historischen Glienicker Brücke in Richtung Pfaueninsel. Leider verhinderte ein Maschinenschaden der Personenfähre unseren Besuch auf der Insel. Als plötzlich ein Gewitter aufzog, suchten wir Schutz unter einem trockenen Unterstand. Doch der Regenschauer blieb aus, und wir konnten unsere Tour fortsetzen.

 

Schloss Glienicke und Babelsberg

Ein Zwischenstopp am Schloss Glienicke ließ uns die prächtige Architektur bewundern, bevor wir zum Schloss Babelsberg weiterfuhren. Der malerische Landschaftspark Babelsberg am Havelufer bot uns spektakuläre Ausblicke auf die Glienicker Brücke und den Schlosspark Glienicke. Hier gönnten wir uns im Biergarten eine wohlverdiente Erfrischung.

 

Auf der Suche nach dem Einstein-Turm

Leider blieb das Einstein-Observatorium auf dem Telegrafenberg unauffindbar. Der originelle Turm, ein architektonisches Meisterwerk des 20. Jahrhunderts, wird sicher auf unserer nächsten Potsdam-Reise aufgespürt.

 

 

CECILIENHOF, PFINGSTBERG UND ALEXANDROWKA

 

Für einen Besuch des Schlosses Cecilienhof war es leider schon zu spät. Doch die Gartenanlage des Schlosses bot uns noch einen wunderschönen Rundgang.

Ein weiteres Highlight war der Pfingstberg, die höchste Erhebung Potsdams. Dort thront das prachtvolle Schloss Belvedere, das uns mit idyllischer Ruhe und einer spektakulären Aussicht belohnte.

Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zur russischen Kolonie Alexandrowka. Die charmanten Holzhäuser im russischen Stil waren einst Heimat russischer Sänger und verliehen dem Ort eine einzigartige Atmosphäre.

 

FAZIT: POTSDAM – EIN ORT VOLLER CHARME UND GESCHICHTE

 

Potsdam hat uns mit seiner Mischung aus Natur, Geschichte und Kultur begeistert. Auch wenn nicht alles wie geplant verlief, haben wir den Tag in vollen Zügen genossen. Ein Grund mehr, bald wiederzukommen – vielleicht mit einem neuen Plan für den Einstein-Turm

 

Übernachtung: Stellplatz am Krongut, Potsdam

     

27.07.21 

 

EINE FAHRRADTOUR ENTLANG DER HAVEL – EIN TAG VOLLER NATUR UND KULTUR

 

Unsere Fahrradtour führte uns entlang des malerischen Havelufers und des idyllischen Templiner Sees bis nach Werder (Havel). Die Route bot uns herrliche Ausblicke auf die Natur, charmante Häuser und gepflegte Uferanlagen – ein Genuss für die Seele, auch wenn wir an diesem Tag kaum Fotos gemacht haben, um die Eindrücke festzuhalten.

Von Werder aus umrundeten wir den Schwielowsee und kehrten schließlich nach fast 50 Kilometern wieder nach Potsdam zurück. Ein wunderbarer Abschluss für diese landschaftlich beeindruckende Tour.

 

ABENDLICHER AUSFLUG ZU SCHLOSS SANSSOUCI

 

Nach dem Abendessen waren wir noch nicht müde und entschieden uns, die Fahrräder ein weiteres Mal zu satteln. Ziel: das Neue Palais und der Park von Schloss Sanssouci.

 

 

Goldglanz am Chinesischen Teehaus 

Das Chinesische Teehaus mit seinen prachtvollen, goldenen Statuen beeindruckte uns erneut. Es ist ein wahrer Blickfang, der uns jedes Mal in seinen Bann zieht.

Ein Hochzeitspaar auf den Schlosstreppen

Auf dem Treppenaufgang zum Schloss Sanssouci erlebten wir eine romantische Szene: Ein Hochzeitspaar posierte für Fotos vor der beeindruckenden Kulisse – ein magischer Moment, der das Ambiente des Schlossparks perfekt unterstrich.

 

DER NORMANNISCHE TURM UND DER RUINENBERG

 

Unser Weg führte uns weiter zum normannischen Turm auf dem Ruinenberg. Doch da die Dämmerung inzwischen einsetzte, entschieden wir uns, die Rückfahrt zum Stellplatz anzutreten.

 

FAZIT: EIN TAG VOLLER BEWEGUNG UND GESCHICHTE

 

Dieser Tag war geprägt von Natur, Architektur und Kultur. Die abwechslungsreiche Fahrradtour und der abendliche Abstecher in den Schlosspark boten uns perfekte Momente, die wir so schnell nicht vergessen werden – auch ohne viele Fotos.

 

 

 

Übernachtung: Stellplatz am Krongut, Potsdam

28.07.21

 

 

ANKUNFT IN BERLIN – EIN TAG VOLLER KONTRASTE

 

Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Stellplatz in Berlin. Ursprünglich hatten wir einen Platz am Plötzensee reserviert, doch die Absage eine Woche vor Reisebeginn stellte uns vor eine Herausforderung. Zum Glück bot uns die Wohnmobil-Oase Berlin Mitte eine Alternative, und wir sicherten uns gleich einen schattigen Stellplatz – bei den sommerlichen Temperaturen die perfekte Wahl.

 

FAHRRADTOUR DURCH DIE HAUPTSTADT

 

Am Nachmittag schnappten wir unsere Fahrräder und starteten unsere Erkundungstour durch Berlin.

 

Historische Highlights und ein Fotospot

 

Vorbei an der Charité und dem ARD-Hauptstadtstudio führte uns der Weg zunächst am imposanten Reichstagsgebäude vorbei. Doch unser erstes Ziel war der charmante Innenhof des Palazzo Ottognale, ein echter Geheimtipp und beliebter Fotospot.

Weiter ging es zum Anhalterbahnhof, einst als „Tor zur Welt“ bekannt. Heute erinnert nur noch ein Rest der Eingangsfront an die einstige Pracht und mahnt zugleich als Denkmal für die Schrecken des Krieges.

 

Technik, Geschichte und ein Baumhaus

 

Einen kurzen Stopp legten wir am Technikmuseum ein, wo wir den berühmten Rosinenbomber bestaunten, der über der Terrasse des Museums zu schweben scheint.

Unser nächstes Ziel war das Baumhaus an der Mauer, ein kurioses Bauwerk, das Kalin Osman während der Zeit der Berliner Mauer auf einer damals ungenutzten Verkehrsinsel errichtete. Diese kleine Idylle, eingebettet in Berlins Geschichte, ist heute eine beliebte Touristenattraktion.

 

Spreeufer und Subkultur

 

Besonders überrascht waren wir von der friedlichen Atmosphäre am Flutgraben, wo kleine Lokale eine fast dörfliche Idylle mitten in der Stadt erzeugen. Unsere nächste Pause legten wir am Spreeufer ein, mit Blick auf die Oberbaumbrücke und die berühmte East Side Gallery.

Zum Abschluss des Tages besuchten wir das RAW-Gelände, das heute ein pulsierendes Zentrum für Subkultur und Nachtleben ist. Die bunten Bars und Clubs machen es zu einem Hotspot für Feiernde, doch wir entschieden uns, den Abend entspannt im Wohnmobil ausklingen zu lassen.

 

FAZIT: BERLIN – VIELSEITIG UND LEBENDIG

 

Der erste Tag in Berlin bot uns eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Kultur und moderner Urbanität. Vom Baumhaus an der Mauer bis zum RAW-Gelände zeigte uns die Stadt ihre zahlreichen Facetten. Und das Beste: Es warten noch viele weitere Highlights auf uns! 

   

 Übernachtung: Wohnmobil-Oase Berlin

 

29.07.21

 

 

EIN BEWEGENDER BESUCH IN DER GEDENKSTÄTTE BERLIN-HOHENSCHÖNHAUSEN

 

Unser Besuch in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, einer ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Stasi, war ein tief bewegendes Erlebnis. Die Gedenkstätte beleuchtet die politische Verfolgung in der DDR und die Auswirkungen auf die Betroffenen.

 

EINBLICKE IN DIE GESCHICHTE DER STASI-HAFT

 

Ursprünglich hatten wir geplant, nur die kostenlose Dauerausstellung anzuschauen, die eindrucksvoll die Folgen der politischen Unterdrückung darstellt. Diese Ausstellung dokumentiert das Leid der Inhaftierten und die brutalen Methoden des DDR-Staatssicherheitsdienstes.

 

Eine unerwartete Zeitzeugenführung

 

Überraschenderweise bot sich uns die Möglichkeit, an einer Zeitzeugenführung teilzunehmen – ein Angebot, das wir nicht ausschlagen konnten. Der Guide, ein ehemaliger Häftling, führte uns fast zwei Stunden durch die Haftanstalt.

Mit seinen persönlichen Berichten schilderte er uns den Gefängnisalltag, die unmenschlichen Haftbedingungen und die perfiden Verhörmethoden, mit denen die Stasi psychischen und physischen Druck ausübte. Diese eindringlichen Geschichten ließen uns Gänsehaut spüren und hinterließen tiefe Betroffenheit.

 

NACHDENKLICH UND ERSCHÜTTERT

 

Es ist kaum zu glauben, dass solche Einrichtungen bis 1990, also bis zur Wiedervereinigung, in Betrieb waren. Die Vorstellung, dass Menschen dort leiden mussten, nur weil sie anders dachten oder sich gegen das System auflehnten, ist erschreckend.

 

FAZIT: EINE LEKTION FÜR DIE ZUKUNFT

 

Unser Besuch in Hohenschönhausen war nicht nur informativ, sondern auch eine eindringliche Mahnung an die Bedeutung von Freiheit und Menschenrechten. Eine Führung wie diese zeigt, wie wichtig es ist, die Vergangenheit zu verstehen, um ähnliche Fehler in der Zukunft zu vermeiden.

 

 

VON DÜSTEREN ERZÄHLUNGEN ZU DEN "GÄRTEN DER WELT" – EINE FAHRRADTOUR DURCH BERLIN

 

Nach dem emotional aufwühlenden Besuch in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen entschieden wir uns, mit unseren Fahrrädern weiterzufahren und einen Kontrast zu den düsteren Erzählungen zu suchen. Unser Ziel: der Erholungspark Marzahn und die berühmten „Gärten der Welt“. Diese einzigartige Oase besteht aus zehn internationalen Themengärten und neun Gartenkabinetten, die zu einer faszinierenden Reise rund um den Globus einladen.

 

MIT DER SEILBAHN AUF DEN KIENBERG

 

Bevor wir die Gärten im Detail erkundeten, entschieden wir uns, mit der Seilbahn zur Bergstation auf den Kienberg zu fahren. Von der Aussichtsplattform Wolkenhain hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die Hochhaus-Schluchten von Marzahn und die charakteristischen Plattenbauten von Hellersdorf. Beim Anblick dieser urbanen Landschaft waren wir dankbar für unsere eigene Wohnsituation im ruhigen, ländlichen Bereich des Bodensees, wo wir einen großen Garten unser Eigen nennen dürfen.

 

EINE REISE DURCH DIE WELT DER GÄRTEN

 

Unser Rundgang durch die Gärten begann mit dem christlichen Garten, der stark von der Form eines klösterlichen Kreuzgangs inspiriert wurde. Der Wandelgang, umgeben von goldfarben lackierten Textzeilen, enthielt Zitate aus dem alten und neuen Testament, die eine spirituelle Atmosphäre schufen.

Weiter ging es zum chinesischen Garten, der mit seinem Teehaus an einem idyllischen 4.500 Quadratmeter großen See liegt. Von dort fuhren wir durch den balinesischen, koreanischen, japanischen und italienischen Garten – jeder einzelne Garten war ein kleines Meisterwerk für sich. Doch der orientalische Garten zog uns besonders in seinen Bann.

 

DER ORIENTALISCHE GARTEN – EIN PARADIES AUS 1001 NACHT

 

Der orientalische Garten beeindruckte uns besonders. Umgeben von einer vier Meter hohen Mauer, spiegelt dieser Garten die Idee einer Oase oder eines Paradieses wider. Die überdachten Arkaden sind mit marokkanischen Keramikkacheln – sogenannten Zillij – verziert, und im Zentrum des Gartens befinden sich vier Wasserbecken, die den Riyad (Innenhof) prägen. Es war ein Ort der Ruhe und Schönheit, der uns an märchenhafte Erzählungen aus 1001 Nacht erinnerte.

 

EIN WEITERER BESUCH STEHT FEST

 

Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei, und die Gärten wurden bald geschlossen. Doch wir waren uns einig, dass wir bei unserem nächsten Berlin-Besuch auf jeden Fall wiederkommen werden, um die Gärten der Welt noch einmal zu genießen und in Ruhe die restlichen Gärten zu entdecken.

 

DER LANGE RÜCKWEG DURCH BERLIN

 

Der Rückweg führte uns dann wieder mit dem Fahrrad quer durch Berlin. Es war ein langer Weg, doch der Besuch in den Gärten und die erlebte Vielfalt der Kulturen gaben uns neue Energie. Ein perfekter Tag zwischen Geschichte, Kultur und Natur! 

 

 

 

Übernachtung: Wohnmobil-Oase Berlin 

 

30.07.21

 

FAHRRADTOUR DURCH BERLIN – EIN TAG VOLLER KULTUR, GESCHICHTE UND AUSSICHT

 

Nach einem entspannten Frühstück schnappten wir uns wieder unsere Fahrräder und machten uns auf den Weg in Richtung Berlin Mitte. Der Tag versprach, spannend zu werden, denn wir hatten viele Sehenswürdigkeiten auf dem Plan!

 

DIE NEUE SYNAGOGE – EIN MEISTERWERK DER ARCHITEKTUR

 

Unser erstes Ziel war die Neue Synagoge an der Oranienburger Straße, die schon von weitem sichtbar war. Dieses historische Gebäude ist ein bedeutendes Wahrzeichen der jüdischen Geschichte Berlins und steht heute unter Denkmalschutz. Nach aufwendigen Renovierungen wurde die Synagoge 1995 wiedereröffnet und zieht heute Besucher aus aller Welt an.

 

CLÄRCHENS BALLHAUS – EIN ORT VOLLER GESCHICHTE UND TANZ

 

Von der Synagoge ging es weiter zum Clärchens Ballhaus, einem der bekanntesten Tanzlokale Berlins. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1913 als Bühlers Tanzhaus ist es ein Ort, an dem gefeiert wird. Der Spiegelsaal glänzt heute noch im Originalzustand, und oben in diesem Saal tanzte die feine Gesellschaft, während im unteren Bereich im Ballsaal das einfache Volk aus Berlin zu den Klängen der Musik tanzte. Leider konnten wir nur einen kurzen Blick in den Garten werfen, da das Ballhaus erst am Nachmittag öffnete.

 

MUSEUMSINSEL – EINE REISE DURCH DIE BERLINER KULTUR

 

Mit unseren Fahrrädern erreichten wir schließlich die Museumsinsel, einen der kulturellen Hotspots Berlins. Nachdem wir die Fahrräder sicher abgestellt hatten, spazierten wir durch die Insel und bestaunten die beeindruckende Architektur der Museen. Es war faszinierend, in diesem historischen Zentrum zu sein, das eine einzigartige Sammlung von Kunst und Geschichte bietet.

 

HAUS SCHWARZENBERG UND EIN GESPRÄCH MIT EINER UR-BERLINERIN

 

Unser nächster Halt war das denkmalgeschützte Haus Schwarzenberg, ein Ort der Berliner Kultur. Besonders der Innenhof, der als touristischer Anziehungspunkt für Streetart gilt, hatte es uns angetan. Während wir uns umschauten, wurden wir plötzlich wegen unseres schwäbischen Dialektes angesprochen! Es war eine Ur-Berlinerin, die uns von ihrer Kindheit im geteilten Berlin erzählte – ein faszinierendes Gespräch, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

 

HACKESCHE HÖFE UND LP12 MALL OF BERLIN

 

Anschließend machten wir einen kurzen Abstecher zu den Hackeschen Höfen, einem wunderschönen Altbauensemble, das heute ein beliebter Treffpunkt für Besucher und Einheimische ist. Danach ging es weiter zum LP12 Mall of Berlin, einem gigantischen Shoppingcenter mit über 300 Shops. Die überdachte Fußgängerpassage bietet einen grandiosen Blick auf das Bundesratsgebäude – ein modernes Kontraststück zur historischen Architektur rundherum.

 

HOCH HINAUF IM KOLLHOFF TOWER

 

Nach einer kurzen Rast im Lindt Café entschlossen wir uns, den höchsten Turm am Potsdamer Platz zu besuchen. Mit dem Aufzug des Kollhoff Towers ging es in nur 20 Sekunden auf die 24. Etage. Oben angekommen, wurden wir mit einem atemberaubenden Blick über Berlin belohnt. Zusätzlich konnten wir noch die kostenlose Ausstellung über die Geschichte des Potsdamer Platzes besuchen, die uns interessante Einblicke in die Entwicklung des Platzes und seiner Umgebung gab.

 

 

 

 

EIN WEITERER TAG VOLLER ENTDECKUNGEN IN BERLIN – VOM SCHLOSS CHARLOTTENBURG BIS ZUR MULTIVISIONSSHOW

 

Nach einer spannenden Besichtigungstour durch Berlin wollten wir uns noch etwas bewegen und entschieden uns für eine weitere Fahrradtour durch die Stadt. Unser Ziel war der Bezirk Charlottenburg, und wir fuhren dabei an einigen der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Berlins vorbei.

 

SCHLOSS CHARLOTTENBURG – BAROCKE PRACHT UND BEEINDRUCKENDE GÄRTEN

 

Unser erster Halt war das beeindruckende Schloss Charlottenburg, die größte Schlossanlage Berlins. Vor uns erstrahlte das Gebäude in seiner barocken Pracht, und der weitläufige Schlossgarten mit seinen geometrischen Plätzen und Gewässern war einfach atemberaubend. Im Innenhof wurden gerade die Stühle für eine Open-Air-Veranstaltung aufgebaut, was eine besondere Atmosphäre schuf. Der Garten und das Schloss sind definitiv einen Besuch wert und spiegeln die Geschichte und Schönheit der preußischen Monarchie wider.

 

RÜCKFAHRT DURCH DAS REGIERUNGSVIERTEL UND DER GENDARMENMARKT

 

Nach der Besichtigung machten wir uns auf den Rückweg und kamen wieder am Reichsparteitagsgebäude und dem Regierungsviertel vorbei. Auf dem Gendarmenmarkt legten wir eine kurze Pause ein, um ein kühles Bier zu genießen. Dabei lauschten wir einer jungen Geigerin, die auf den Stufen des Konzerthauses ein wunderschönes Konzert gab. Der Platz war von einer besonderen Kulturatmosphäre umgeben, die uns sofort in ihren Bann zog.

 

MULTIVISIONSSHOW AM MARIE-ELISABETH-LÜDERS-HAUS

 

Unser Rückweg führte uns erneut durch das Regierungsviertel, wo wir einen kurzen Halt einlegten, um an einer Multivisionsshow teilzunehmen. Wir warteten etwa eine halbe Stunde, bis die Show begann. Jeden Abend verwandelt sich das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in eine Lichtspielbühne, und in einer halbstündigen Installation wurde die Geschichte des Parlamentarismus und des Reichstagsgebäudes auf beeindruckende Weise erzählt. Es war faszinierend zu sehen, wie die Geschichte der deutschen Demokratie in solch einer innovativen Form präsentiert wurde.

 

RÜCKKEHR ZUM STELLPLATZ – EIN ERFÜLLTER TAG IN BERLIN

 

Völlig erschöpft, aber voller neuer Eindrücke, machten wir uns auf den Weg zurück zum Stellplatz, vorbei am Futurium, einem innovativen Gebäude, das wir beim nächsten Mal sicher auch noch besuchen wollen. Berlin hatte uns wieder einmal mit seiner Vielfalt und Geschichte begeistert und uns einen unvergesslichen Tag voller Kultur, Geschichte und Architektur beschert.

 

 

 

Übernachtung: Stellplatz Wohnmobil-Oase

 

31.07.21

 

 

VOM FUNKTURM ZUM TEUFELSBERG – EIN TAG VOLLER GESCHICHTE UND KUNST IN BERLIN

 

Unser heutiges Ziel war eine Mischung aus Geschichte und Kunst, und wir begannen den Tag mit dem Besuch des Berliner Funkturms, der als bedeutender Sendemast errichtet wurde und heute unter Denkmalschutz steht. Der Funkturm, der als Pionier der Radiogeschichte gilt, ist nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch eine beliebte Touristenattraktion. Die Aussichtsplattform bietet einen atemberaubenden Panoramablick über Berlin, und das Restaurant im Turm lädt zu einem entspannten Besuch ein. Direkt daneben befindet sich die Messe Berlin, mit einer Hallenfläche von 170.000 qm und einem Freigelände von 100.000 qm – eine der größten Messegesellschaften Deutschlands.

 

DER TEUFELSBERG – ABHÖRSTATION UND STREET ART GALERIE

 

Unser eigentliches Ziel für den Tag war jedoch der Teufelsberg, ein faszinierender Ort, der mit seiner Geschichte aus dem Kalten Krieg und der Abhörstation zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins zählt. Auf dem Teufelsberg, der 120 Meter hoch ist, fanden wir das ehemalige Abhörzentrum, das während des Kalten Krieges von den USA genutzt wurde, um die Kommunikation der damaligen Sowjetunion abzuhören. Es war spannend, auf eigene Faust die Vielzahl der Räumlichkeiten und Gebäude zu entdecken, die heute fast wie eine Zeitkapsel wirken.

Der Turm der alten Abhörstation ragt imposant auf und bietet einen grandiosen Ausblick auf Berlin. Auf einer Höhe von 140 Metern über dem Meeresspiegel hatten wir die Möglichkeit, einen Rundumblick auf die Stadt zu genießen und die weitläufige Gegend zu überblicken.

 

TEUFELSBERG ALS STREET ART GALERIE

 

Was den Teufelsberg heute besonders macht, ist seine Umwandlung in eine der größten Street Art-Galerien der Welt. Auf dem gesamten Gelände sind internationale Künstler mit beeindruckenden Graffiti und Kunstwerken vertreten. Es war faszinierend, durch das Gelände zu schlendern und die bunte Mischung aus Kunst und Geschichte zu erleben.

 

PICKNICK AM DRACHENBERG

 

Nach dem Besuch des Teufelsbergs beschlossen wir, uns eine wohlverdiente Pause zu gönnen. Wir machten ein Picknick am nahegelegenen Drachenberg, einem ruhigen Ort, der uns einen weiteren herrlichen Blick auf die Abhörstation ermöglichte.

 

  

 

 

 

BERLINS KLEIN VENEDIG UND EINE UNERWARTETE BEGEGNUNG

 

Unser Abenteuer führte uns diesmal in den Spandauer Ortsteil Tiefenwerder, wo wir das idyllische Klein Venedig entdeckten. Diese ruhige Halbinsel ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber und bot uns einen unerwarteten Einblick in die grüne Seite Berlins. Es war kaum zu fassen, dass mitten in der Großstadt solche Oasen der Ruhe existieren – eine perfekte Gelegenheit, die Natur in vollen Zügen zu genießen und den Alltag hinter sich zu lassen.

 

EIN UNERWARTETER ZWISCHENSTOPP

 

Kurz nachdem wir unser Foto am Olympiastadion gemacht hatten, gerieten wir plötzlich in eine Querdenker-Demonstration, die unsere geplante Radtour unerwartet unterbrach. Zunächst war an ein Weiterkommen mit dem Fahrrad nicht mehr zu denken, da sich die Straßen schnell mit Menschen füllten. Wir entschieden uns, auf einer Bank Platz zu nehmen und die Menschenmenge vorüberziehen zu lassen. Es war erschreckend, welches Gewaltpotenzial teilweise von den Demonstranten ausging, die nicht nur die Polizei, sondern auch uns verbal und teilweise auch körperlich attackierten. Ein Moment, der uns nachdenklich stimmte und die Komplexität der heutigen politischen Landschaft unterstrich.

 

ENTSPANNUNG AM BIKINI BERLIN

 

Nachdem wir die anstrengende Situation hinter uns gelassen hatten, gönnten wir uns eine Pause und fuhren zum Bikini Berlin, einem modernen Einkaufszentrum in der Nähe des Berliner Tiergartens. Hier besuchten wir die Aussichtsterrasse, von der aus wir einen tollen Blick auf das Affengehege im Tiergarten hatten. Es war eine willkommene Auszeit, um den Tag mit einem ruhigen Moment inmitten der Natur und der Stadt zu genießen.

 

RÜCKKEHR ZUM STELLPLATZ

 

Nach fast 50 Kilometern mit dem Fahrrad machten wir uns schließlich auf den Rückweg und erreichten am Abend wieder unseren Stellplatz. Es war ein ereignisreicher Tag mit unerwarteten Wendungen, aber auch vielen schönen Momenten in Berlin.

 

 

 

Übernachtung: Wohnmobil-Oase Berlin

 

 

 

01.08.21

 

 

EIN BLICK IN DIE GESCHICHTE: FICHTEBUNKER UND TEMPELHOFER FELD

 

Der neue Tag führte uns zu einem besonderen historischen Ziel: der Bunkerführung im Fichtebunker. Dieser Bunker, der für rund 130 Jahre Berliner Stadtgeschichte steht, ist der älteste noch erhaltene Steingasometer Berlins und hat sich von einem Gasometer zu einem Hochbunker gewandelt. Während des Bombenangriffs in der Nacht vom 2. zum 3. Februar 1945 fanden hier rund 30.000 Menschen Schutz. Die 90-minütige Führung ermöglichte uns einen tiefen Einblick in die Nutzung und Geschichte des Bunkers, was uns sehr beeindruckte. Obwohl wir aufgrund der Urheberrechte keine Fotos machen durften, war es eine Erfahrung, die wir jedem empfehlen können. Bei einem nächsten Berlinbesuch möchten wir erneut auf die Spuren der Berliner Unterwelten gehen.

 

VOM FLUGHAFEN ZUM FREIZEITPARADIES: DAS TEMPELHOFER FELD

 

Nach der spannenden Bunkerführung fuhren wir zum Tempelhofer Feld, einem riesigen Freizeit- und Erholungsraum, der sich über 300 Hektar erstreckt. Hier, wo früher Flugzeuge starteten, können nun Menschen skaten, spazieren, picknicken und vieles mehr. Das Tempelhofer Feld ist nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein Stück Berliner Geschichte: Der Flughafen Tempelhof selbst ist das größte Baudenkmal Europas und ein Symbol für die Luftbrücke von 1948/1949, die Berlin mit der freien Welt verband und damit für Freiheit und Zusammenhalt steht.

 

HISTORISCHER HAFEN: EIN KURZER ZWISCHENSTOPP

 

Zum Abschluss unseres Ausflugs legten wir noch einen kurzen Stopp am Historischen Hafen ein. Hier lag das älteste Schiff aus dem Jahr 1863, was uns einmal mehr daran erinnerte, wie tief die Schifffahrtsgeschichte Berlins reicht und wie sich die Stadt über die Jahrhunderte verändert hat.

 

 

 

 

EIN PERFEKTER ABSCHLUSS: FLAKTURM UND SONNENUNTERGANG

 

Nach einem erlebnisreichen Tag erreichten wir gerade rechtzeitig vor dem Regenschauer wieder unseren Stellplatz und ließen uns ein gemütliches Abendessen schmecken. Doch der Tag war noch nicht zu Ende. Wir beschlossen, den Abend mit einer kleinen Wanderung zum Flakturm im Humboldthain ausklingen zu lassen. Der Flakturm, ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg, bietet heute einen einzigartigen Blick auf die Stadt. Der mühsame Aufstieg wurde mit einer atemberaubenden Aussicht und einem wunderschönen Sonnenuntergang über Berlin belohnt. Als es langsam dunkel wurde, machten wir noch einen kurzen Abstecher durch den Rosengarten des Parks, dessen Schönheit wir in der Dämmerung nur noch für einen Moment genießen konnten.

 

Es war ein Tag voller Geschichte, von den Unterwelten Berlins bis hin zum weitläufigen Tempelhofer Feld, das uns zeigte, wie Vergangenheit und Gegenwart in dieser faszinierenden Stadt miteinander verbunden sind. 

 

 

Übernachtung: Wohnmobil-Oase Berlin

02.08.21

 

 

FAHRRADTOUR IM WESTEN BERLINS: VON PLÖTZENSEE ZUM TEGELER SEE

 

Am nächsten Tag setzten wir unsere Entdeckungsreise durch Berlin mit unseren Fahrrädern fort, diesmal in die westliche Ecke der Stadt. Unsere Tour begann am Plötzensee, einem malerischen Ort, an dem wir ursprünglich einen Stellplatz direkt am See reserviert hatten. Leider erhielten wir kurz vor der Abreise eine Absage, da der Stellplatz aufgrund behördlicher Einschränkungen nicht geöffnet werden durfte.

 

Wir radelten weiter in Richtung Tegeler See. Auf dem Weg dorthin machten wir einen kurzen Fotostopp am imposanten Gebäude der Borsigwerke. Das Maschinenbauunternehmen war einst Europas größter Lieferant für Dampflokomotiven und ein wahrer Industrieriese.

 

Als wir weiterfuhren, erlebten wir eine kleine Überraschung: Ein selbstfahrendes Fahrzeug bog plötzlich um die Ecke und fuhr gemächlich an uns vorbei.

 

Unser nächstes Ziel war der Tegeler See, der mit 450 Hektar der zweitgrößte See Berlins ist. Dort legten wir eine längere Pause ein, um unser Vesper zu genießen und die friedliche Umgebung auf uns wirken zu lassen. Es war der perfekte Ort, um ein wenig zu entspannen und den Tag in Ruhe zu genießen.

 

 

 

 

ZITADELLE SPANDAU: EIN BLICK IN DIE GESCHICHTE

 

Frisch gestärkt setzten wir unsere Fahrradtour fort und erreichten schließlich die Zitadelle Spandau, eine der beeindruckendsten Festungen aus der Renaissance. Diese historische Festungsanlage vermittelt einen lebendigen Eindruck davon, wie die Menschen im 16. Jahrhundert versuchten, sich vor Feinden zu schützen. Besonders der Juliusturm, das älteste Bauwerk Berlins, das auf das frühe 13. Jahrhundert zurückgeht, bot uns einen wunderschönen Rundumblick über die Stadt und die Umgebung.

 

Nach einer ausgiebigen Besichtigung der Zitadelle und der faszinierenden Geschichte der Festung machten wir uns wieder auf den Rückweg. Diesmal fuhren wir auf der anderen Seite des Tegeler Sees zurück zu unserem Stellplatz, wo wir den Tag entspannt ausklingen ließen.

 

 

Übernachtung: Stellplatz Wohnmobil Oase Berlin

03.08.21

 

Abschied von Berlin – Unser letzter Tag in der Hauptstadt

Unser letzter Tag in Berlin war gekommen, und wir wollten ihn noch einmal in vollen Zügen genießen. Mit unseren Fahrrädern, die uns die letzten Tage schon zuverlässig durch die Stadt begleitet hatten, machten wir uns auf, eine andere Ecke Berlins zu erkunden. Die gut ausgebauten Fahrradautobahnen führten uns mühelos von einem Highlight zum nächsten, und wir waren wieder einmal beeindruckt, wie fahrradfreundlich Berlin ist.

 

UNTERWEGS IM HERZEN BERLINS

 

Zuerst passierten wir das Bode-Museum, das majestätisch am Museumsinsel liegt, und die beliebte Trabiworld, ein Muss für alle Fans des berühmtesten Autos der DDR. Es ist immer wieder faszinierend, wie sich Berlin seine Geschichte bewahrt, während sich die Stadt immer weiter verändert.

 

Unser Ziel führte uns schließlich in den Plänterwald, ein idyllisches, grünes Stück Berlin, das gleichzeitig ein kleines Stück Zeitgeschichte verbirgt. Hier wollten wir einen Blick auf den verlassenen Spreepark werfen – ein wahres Lost Place. Der einstige Freizeitpark der DDR, der nach der Wende geschlossen wurde, ist mittlerweile so überwuchert, dass es fast unmöglich war, einen Blick auf die alten Fahrgeschäfte zu erhaschen. Doch in der Zukunft soll der Spreepark in einen Natur- und Kulturpark umgewandelt werden, wobei die historischen Attraktionen erhalten bleiben. Wir sind gespannt, wie der Park in den kommenden Jahren wieder zu neuem Leben erweckt wird.

 

EINBLICKE IN DIE WELT DER SPIONAGE

 

Am Vormittag hatten wir uns bereits Tickets für das Spionagemuseum reserviert, und so machten wir uns am Nachmittag auf den Weg dorthin. Das Museum ist ein wahres Highlight für alle, die sich für die geheimen Welten der Spionage interessieren. Vom alten Ägypten bis in die Gegenwart erzählt das Museum auf spannende Weise die Geschichte von Spionen, Geheimdiensten und geheimen Missionen. Ein faszinierender Einblick in ein Thema, das oft verborgen bleibt – und ein Muss für Geschichtsinteressierte!

 

EIN UNERWARTETER ABEND

 

Nach einem erlebnisreichen Tag in Berlin hatten wir eigentlich vor, in einem angesagten Burger-Restaurant noch einmal richtig zu schlemmen. Doch als wir am Lokal ankamen, mussten wir enttäuscht feststellen, dass es geschlossen war. So beschlossen wir, den letzten Abend in Berlin ganz entspannt im Wohnmobil zu verbringen und ein selbst zubereitetes Festmahl zu genießen. Manchmal sind es gerade die einfachen Momente, die den besten Abschluss einer Reise bilden.

 

FAZIT

 

Berlin hat uns in den letzten Tagen mit seiner Vielfalt und Geschichte immer wieder überrascht. Vom Tempelhofer Feld, über die Zitadelle Spandau, bis hin zu den verlassenen Orten und den spannenden Museen – diese Stadt hat so viel zu bieten. Es gibt immer wieder neue Ecken zu entdecken, und jedes Mal fühlt es sich an, als ob wir gerade erst beginnen, all die Schätze Berlins zu erkunden.

Der Abschied fällt uns schwer, doch wir wissen: Berlin ist immer eine Reise wert – und beim nächsten Mal gibt es bestimmt noch viel mehr zu entdecken!

Reisetipps:

  • Berlin ist sehr fahrradfreundlich, und die Fahrradautobahnen sind eine tolle Möglichkeit, die Stadt schnell und umweltfreundlich zu erkunden.
  • Das Spionagemuseum ist ein Muss für alle, die sich für Geschichte und Spionage interessieren.
  • Der Spreepark ist ein faszinierender Lost Place, der in Zukunft sicherlich noch viele Besucher anziehen wird.

 

Übernachtung: Wohnmobil-Oase Berlin 

04.08.21

 

Ruhe nach dem Berliner Trubel: Ein idyllischer Zwischenstopp in Fehrbellin

 

Nach den turbulenten Tagen in Berlin freuten wir uns auf etwas Ruhe. Schon am Morgen in der Wohnmobil-Oase Berlin war es ein wenig chaotisch. Bis 11:00 Uhr sollten die Stellplätze geräumt sein, und an der Entsorgungsstation herrschte ein wildes Durcheinander. Die ersten neuen Gäste kamen an, während wir versuchten, unser Wohnmobil für den nächsten Abschnitt der Reise vorzubereiten. Es war fast wie ein kleines Verkehrschaos in der Einfahrts- und Ausfahrtszone. Doch endlich hatten wir alles entsorgt, Frischwasser aufgefüllt und machten uns auf den Weg.

 

EIN IDYLLISCHER STELLPLATZ IM GRÜNEN

 

Nach den aufregenden Tagen in der Großstadt entschieden wir uns, es etwas ruhiger anzugehen und suchten einen Stellplatz im Grünen. In einem Gewerbegebiet in Fehrbellin fanden wir einen wirklich idyllischen Platz in einem Privatgarten – perfekt, um die Seele baumeln zu lassen und von der Hektik Berlins abzuschalten. Leider hatte unser Badezimmerspiegel die holprigen Straßen Berlins nicht überlebt, und so mussten wir uns erst einmal um den Scherbenhaufen im Bad kümmern. Aber auch das war schnell erledigt, und nach einem kleinen Mittagessen machten wir uns auf, die Umgebung zu erkunden.

 

AUF FAHRRADTOUR DURCH FEHRBELLIN UND NEURUPPIN

 

Mit unseren Fahrrädern fuhren wir zunächst durch Fehrbellin. Auf unserem Weg kamen wir am alten Bahnhof Fehrbellin vorbei, wo wir eine Pause einlegten. Leider war das Lokal, das wir ins Auge gefasst hatten, noch geschlossen, also ging es weiter. Unser nächstes Ziel war Neuruppin, das wir ansteuerten, um den Ruppiner See zu umrunden. Es war eine wunderbare Strecke, die uns immer wieder an ruhige Ecken der Natur führte, weit weg von der Hektik der Großstadt.

 

EIN SCHRITT ZURÜCK IN DIE ZEIT

 

Auf der Rückfahrt durch das Umland hatten wir oft das Gefühl, als wäre die Zeit in manchen Gegenden vor etwa 30 Jahren stehen geblieben. An einigen Straßen und Häusern hatte sich offenbar seit der Wende wenig verändert. Doch das hatte seinen eigenen Charme. Es war fast, als ob die Zeit hier langsamer verging und sich eine gewisse Nostalgie über die Landschaft legte.

 

BEGEGNUNGEN IN DER NATUR

 

Während wir durch die idyllische Gegend radelten, begegneten wir zahlreichen Tieren, die die ruhige Natur ebenso genossen wie wir. Ein Fuchs huschte durch das Unterholz, ein Hase sprang über den Feldweg, und sogar ein Otter zeigte sich am Ruppiner See. Diese Begegnungen waren für uns das perfekte Zeichen dafür, dass wir genau den richtigen Ort gefunden hatten, um dem Trubel von Berlin zu entkommen und in aller Ruhe die Natur zu genießen.

 

FAZIT

 

Dieser Tag war die perfekte Erholung nach den aufregenden Tagen in Berlin. Fehrbellin und seine Umgebung boten uns genau das, was wir brauchten: Ruhe, Natur und eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit. Manchmal sind es die stilleren, unscheinbareren Orte, die einem am meisten bleiben. Wir sind gespannt, was der nächste Abschnitt unserer Reise für uns bereithält.

 

 

 

Übernachtung: Fehrbellin, Geberbepark 29

05.08.21

 

Ein zusätzlicher Tag in Fehrbellin: Ein Ausflug ins Storchendorf Linum

Da es uns auf dem ruhigen Stellplatz in Fehrbellin so gut gefallen hatte, beschlossen wir, noch einen weiteren Tag zu bleiben. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Storchendorf Linum, das nur eine kurze Radtour entfernt war. Laut Internet ist Linum ein wahres Paradies für Zugvögelliebhaber, und da wir immer für Natur und Tiere zu haben sind, wollten wir dieses Ziel unbedingt erkunden.

 

EIN PARADIES FÜR ZUGVÖGEL – ODER DOCH NICHT?

 

Linum, das zweitgrößte Storchendorf Brandenburgs, liegt eingebettet in eine wunderschöne Moorlandschaft. Die Gegend rund um die Fischteiche ist besonders faszinierend, da sie ursprünglich durch das Torfstechen entstanden sind – eine Methode, mit der die Linumer in früheren Jahren ihren Lebensunterhalt verdienten. Heute sind diese Teiche ein wichtiger Lebensraum für viele Vögel und ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber.

Im Storchenschmiede, einem Informationszentrum des Naturschutzbundes NABU, besichtigten wir eine interessante Ausstellung über die Region und ihre Vogelwelt. Leider wollten sich die Störche an diesem Tag nicht blicken lassen, was wir natürlich ein wenig bedauerten. Doch die Natur hat ihre eigenen Pläne, und so war es auch okay, dass wir an diesem Tag keine Störche zu Gesicht bekamen.

 

UNERWARTETE BEGEGNUNGEN IN DER NATUR

 

Trotz der fehlenden Störche hatte der Ausflug seine besonderen Momente. So entdeckten wir unseren ersten Waschbären in freier Natur. Leider war der kleine Kerl nicht mehr am Leben, aber es war trotzdem ein beeindruckender Moment, einen dieser Tiere in der Natur zu sehen.

Ein weiteres Highlight war die Begegnung mit einem außergewöhnlichen Vogelkundler, der uns von seiner Reise durch Deutschland erzählte. Er hatte mehrere Monate mit seinem Fahrrad unterwegs gewesen, um verschiedene Vogelarten zu beobachten – ein echtes Abenteuer! Es war faszinierend, mit ihm zu sprechen und mehr über die Kunst der Vogelbeobachtung zu erfahren.

 

RÜCKKEHR ZUR RUHE UND ENTSPANNUNG

 

Am Abend kehrten wir zu unserem Stellplatz in Fehrbellin zurück und ließen den Tag gemütlich ausklingen. Bei einem Glas Wein genossen wir die Ruhe der Umgebung und die friedliche Atmosphäre auf dem Stellplatz. Ein perfekter Abschluss für einen entspannten Tag inmitten der Natur.

 

FAZIT

 

Unser zusätzlicher Tag in Fehrbellin war eine wunderbare Gelegenheit, noch mehr von der Natur und den Tieren in Brandenburg zu entdecken. Auch wenn die Störche uns an diesem Tag nicht begleiteten, hatten wir dennoch unerwartete und eindrucksvolle Begegnungen – und genau das macht eine Reise so spannend. Fehrbellin hat uns wirklich gut gefallen, und wir sind dankbar für die Ruhe und Schönheit, die uns dieser Ort geboten hat. Wer weiß, vielleicht kommen wir irgendwann zurück, um die Störche dann doch noch zu sehen.

 

 Übernachtung: Fehrbellin,  Gewerbepark 29

 

06.08.21

 

Rund um den Werbellinsee und der Besuch in Chorin

 

Leider existierte der von uns anvisierte Stellplatz am Webelinsee nicht mehr, weshalb wir spontan einen Wanderparkplatz in der Nähe des Sees ansteuerten und dort unsere Fahrradtour starteten. Brandenburgs Landschaft, insbesondere die vielen Seen, sind wirklich beeindruckend und definitiv eine Reise wert. Doch was uns aufgefallen ist: Die Infrastruktur der Fahrradwege könnte hier noch deutlich verbessert werden, um den Radtouristen ein noch komfortableres Erlebnis zu bieten.

 

DER ASKANIERTURM: EIN AUSSICHTSPUNKT MIT GESCHICHTE

 

Unsere Tour führte uns am Askanierturm an der Südspitze des Werbellinsees vorbei. Der Turm steht unter Denkmalschutz und wurde von den Forstleuten der Schorfheide erneuert. 1991 wurde der Turm als Aussichtspunkt wiedereröffnet. Interessanterweise diente der Turm 2009 als Drehort für das Märchen „Rapunzel“ der ARD. Nach dem Besuch des Turms und dem atemberaubenden Blick auf die umliegende Natur fuhren wir durch die dichten Wälder der Schorfheide zurück zum Wanderparkplatz.

 

WEITERFAHRT ZUM KLOSTER CHORIN

 

Nach einem leckeren Abendessen entschlossen wir uns spontan, doch noch weiterzufahren. Unser Ziel: ein Parkplatz am Kloster Chorin. Auf dem Weg dorthin legten wir einen kurzen Fotostopp am sogenannten Kaiserbahnhof ein, der im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin liegt. Der Bahnhof wurde 1898 für exklusive Jagdgesellschaften des deutschen Kaisers Wilhelm II. erbaut und später denkmalgerecht saniert. Heute ist er für die Öffentlichkeit zugänglich und wird in den Sommermonaten für Lesungen, Hörspielaufführungen und Führungen genutzt – eine interessante und kulturell wertvolle Stätte.

 

ANKUNFT IN CHORIN UND MÜCKENANGRIFF

 

In Chorin angekommen, warteten wir noch bis 20:00 Uhr, um ein Tagesparkticket für den nächsten Tag zu lösen. Wir nutzten die Gelegenheit für einen kleinen Abendspaziergang, der allerdings aufgrund der Unzahl an Mücken schnell ein Ende fand. Also flüchteten wir uns wieder in unser Wohnmobil, wo wir uns bei einem gemütlichen Abendessen und einem Glas Wein von den Eindrücken des Tages erholten.

 

FAZIT

 

Die Tour rund um den Werbellinsee und die weiteren Erkundungen in der Schorfheide und Chorin haben uns wieder einmal gezeigt, wie vielfältig und schön die Natur Brandenburgs ist. Auch wenn die Fahrradinfrastruktur hier noch Potenzial nach oben hat, sind die Erlebnisse und Sehenswürdigkeiten absolut lohnenswert. Der Askanierturm, der Kaiserbahnhof und das Kloster Chorin bieten nicht nur Geschichte, sondern auch atemberaubende Ausblicke und Kultur, die die Reise noch bereichert haben.

 

Übernachtung: Parkplatz Kloster Chorin 

 

 

07.08.21

 

Besuch im Kloster Chorin: Ein Ort voller Geschichte und Kultur

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns gleich auf den Weg, um das Kloster Chorin zu besichtigen. Dieses eindrucksvolle, ehemalige Zisterzienserkloster liegt malerisch an einem See und wird von den hohen roten Backsteinmauern dominiert, die aus der norddeutschen Backsteingotik stammen. Das Kloster ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein bedeutender Kulturort.

 

Heute ist Chorin ein beliebter Ausflugsort und dient als Veranstaltungsort für kulturelle Events, insbesondere für den Choriner Musiksommer, ein jährliches Musikfestival. Während unseres Rundgangs hatten wir das Glück, dass gerade der Flügel für das abendliche Konzert gestimmt wurde. Die Atmosphäre war besonders, und man konnte die Vorfreude auf das Konzert förmlich spüren. Es war faszinierend zu sehen, wie dieses historische Gebäude als Ort für Musik und Kultur genutzt wird, und wir genossen es, in den Ruinen und der friedlichen Umgebung des Klosters zu flanieren.

 

Der Besuch im Kloster Chorin war ein wunderbarer Start in den Tag und ein weiteres Highlight unserer Reise durch Brandenburg.

 

 

 

 

Schiffshebewerk Niederfinow: Ein technisches Meisterwerk

 

Nach unserer Besichtigung des Klosters Chorin stiegen wir wieder auf unsere Fahrräder und begaben uns auf abenteuerliche Wege zum Schiffshebewerk Niederfinow. Dieses beeindruckende Industriedenkmal aus dem Jahr 1934 ist ein Meisterwerk der Technik und gehört zu den ältesten und größten Schiffshebewerken in Deutschland.

Im Ticketshop angekommen, sicherten wir uns noch schnell Karten für eine Führung, die in Kürze starten würde. Bis zum Beginn der Führung besichtigten wir die informative Ausstellung und nutzten die Zeit, um die Schleusung der Schiffe im Freien zu beobachten. Es war faszinierend zu sehen, wie die riesigen Schiffe in einer einzigen Fahrt 36 Meter Höhenunterschied überwinden – ein Prozess, der nur rund 20 Minuten dauert.

 

Pünktlich zu unserem Führungstermin begann der Rundgang mit einem jungen, sehr engagierten Guide, der uns auf spannende Weise die Geschichte des Schiffshebewerks und die technischen Details näherbrachte. Es war erstaunlich zu erfahren, wie diese Technik in den 1930er Jahren entwickelt wurde und noch heute eine wichtige Rolle für die Schifffahrt spielt. Die rund 90-minütige Führung verging wie im Flug, da unser Guide es verstand, das Thema spannend und anschaulich zu vermitteln.

 

Direkt neben dem alten Schiffshebewerk wird derzeit ein neues, noch größeres Hebewerk gebaut, das kurz vor der Fertigstellung steht. Es war beeindruckend zu sehen, wie moderne Technik auf das historische Bauwerk trifft und die Region weiterhin als wichtigen Knotenpunkt für die Schifffahrt erhalten bleibt. Der Besuch des Schiffshebewerks war auf jeden Fall ein Höhepunkt unseres Brandenburg-Abenteuers und eine faszinierende Entdeckung der Ingenieurskunst!

 

Übernachtung: Parkplatz Kloster Chorin

 

08.08.21

 

Ein Besuch in der Bücher- und Bunkerstadt Wünsdorf

 

Unseren nächsten Traumstellplatz fanden wir direkt am Wünsdorfer Standbad, wo wir mit modernster Technik einchecken konnten. Der Blick auf den ruhigen See und die idyllische Umgebung machten unseren Aufenthalt einfach perfekt. Wir richteten uns gemütlich ein und genossen die Ruhe, die dieser Platz bot.

 

Am Nachmittag entschieden wir uns, die Bücher- und Bunkerstadt Wünsdorf zu erkunden, die uns schon lange fasziniert hatte. Glücklicherweise konnten wir noch Karten für eine Führung durch die geheime Stadt ergattern – und das war ein echter Glücksgriff! Wünsdorf hat eine bewegte Geschichte, die bis in die Zeit des Nationalsozialismus zurückreicht. Hier befand sich eines der wichtigsten Kommandoszentralen der deutschen Wehrmacht. Später, nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde die Stadt kampflos an die sowjetischen Truppen übergeben und diente bis zum Abzug der letzten Soldaten im Jahr 1994 als Basis.

 

Besonders beeindruckend war für uns die Tatsache, dass viele der massiven Stahlbetonbauten der Bunkerstadt immer noch im Wald stehen – trotz der gezielten Sprengung einiger Gebäude. Diese Monumente der Geschichte sind nicht nur ein beeindruckendes Relikt der Vergangenheit, sondern auch ein eindrucksvolles Zeugnis der Kälte und des Geheimnisses, das dieses ehemalige militärische Zentrum umgab. Während der sowjetischen Nutzung lebten hier bis zu 40.000 Soldaten, Offiziere und ihre Familien unter strenger Überwachung und Abschirmung vom Rest der Welt.

Die Führung durch die geheimen Stätten der Bunkerstadt Wünsdorf war sowohl lehrreich als auch beeindruckend, und wir konnten tief in die Geschichte eintauchen, die diesen Ort zu einem der bedeutendsten Schauplätze des Zweiten Weltkriegs machte.

Abends ließen wir den Tag entspannt ausklingen. Bei einem Glas Bier am Wünsdorfer See, den wir zuvor noch mit dem Fahrrad umrundet hatten, genossen wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang und ließen die Erlebnisse des Tages Revue passieren. Dieser Ort hat auf jeden Fall seinen Platz in unseren Erinnerungen verdient – von der geheimen Geschichte bis hin zu der entspannenden Atmosphäre des Sees.

 

 

 

Übernachtung: Strandbad Wünsdorfer See

 

09.08.21

 

 

SPREEWALD-ABENTEUER MIT DEM FAHRRAD: NATUR, KULTUR UND GENUSS

 

Nach unserem Geschichtstrip in Wünsdorf war es Zeit für eine ordentliche Portion Natur – also machten wir uns am nächsten Morgen auf in den Spreewald, ein UNESCO-Biosphärenreservat, das mit seiner unvergleichlichen Landschaft aus Fließen, Wäldern und traditionellen Dörfern lockt.

 

Stellplatz-Glück in Lübben

In Lübben entdeckten wir einen echten Geheimtipp: Einen kostenlosen Stellplatz direkt vor einem Campingplatz. Perfekt gelegen und ein idealer Startpunkt für unsere geplante Fahrradtour durch den Spreewald. Schnell waren die Räder startklar, und wir radelten los in Richtung Lübbenau.

 

Schlosspark und Menschenmassen

Unser erster Halt war der Schlosspark in Lübben, ein friedliches Fleckchen mit Blick auf den romantischen Schlosssee. Bei einem erfrischenden Cold Brew Coffee genossen wir die Ruhe und den weiten Blick, bevor es weiterging. Doch je näher wir dem Großen Hafen in Lübbenau kamen, desto geschäftiger wurde es. Kahnfahrten waren offensichtlich das Highlight für die vielen Touristen, die in den kleinen Gassen wimmelten. Uns war das zunächst zu viel Trubel, also radelten wir kurzerhand weiter.

 

Idyllisches Lehde – das Herz des Spreewalds

Nur wenige Kilometer weiter lag das kleine Dorf Lehde, ein wahres Juwel des Spreewalds. Die charmanten Holzhäuser, umgeben von den stillen Kanälen, könnten direkt aus einem Märchen stammen. Das Highlight unseres Besuchs war das Freilandmuseum Lehde, das uns spannende Einblicke in das Leben der Spreewaldbewohner in früheren Zeiten gab. Wir lernten, wie die Menschen mit den Fließen als Hauptverkehrswege ihren Alltag meisterten und wie traditionsreich die Kultur hier bis heute ist.

Auf nach Burg – holprige Wege, aber wunderschöne Natur

Von Lehde aus führte unser Weg weiter in die Kolonie Burg, ein weiteres reizvolles Ziel im Spreewald. Unterwegs genossen wir die eindrucksvolle Landschaft mit Wäldern, Wasserwegen und weiten Feldern. Doch die Fahrradwege waren oft eine Herausforderung: Viele waren gepflastert oder in einem eher rustikalen Zustand, was das Radfahren zu einem etwas ruckeligen Erlebnis machte. Nach insgesamt 60 Kilometern fühlten wir uns wie auf einer kleinen Achterbahnfahrt – durchgeschüttelt, aber zufrieden.

 

Kleine Genusspause und entspannter Ausklang

Kurz vor unserem Stellplatz entdeckten wir einen kleinen Dönerimbiss, der genau das Richtige war, um unsere hungrigen Mägen zu füllen. Kein Gourmetmenü, aber genau das, was wir nach einem so langen Tag brauchten. Gut gestärkt schafften wir die letzten Meter zurück zum Wohnmobil.

Der Spreewald hat uns verzaubert: Die einzigartige Landschaft, die charmanten Dörfer und die ruhige, entschleunigte Atmosphäre waren die perfekte Mischung aus Abenteuer und Erholung. Auch wenn die Fahrradwege uns stellenweise forderten, sind wir uns einig: Dieser Abstecher hat sich absolut gelohnt.

 

 

 

 

 

10.08.21

 

 

REGEN, RAD UND SPREEWALDZAUBER – EIN BESUCH IN SCHLEPZIG

 

Trotz des regnerischen Wetters ließen wir uns auch an diesem Tag nicht davon abhalten, auf Erkundungstour zu gehen. Unser Ziel war das malerische Schlepzig, eines der ältesten und charmantesten Dörfer im Spreewald, eingebettet in eine faszinierende Landschaft aus Wasser und Wald.

 

Regenwolken und erste Hindernisse

Kaum hatten wir ein paar Kilometer zurückgelegt, wurden wir von einer Regenwolke überrascht. Glücklicherweise fanden wir schnell Unterschlupf bei einem Autohändler – sicher nicht der romantischste Stopp, aber zumindest trocken. Sobald der Regen in leichten Nieselregen überging, setzten wir unsere Tour fort. Die Strecke führte uns durch die naturbelassene Schönheit des Spreewalds: mächtige Wälder, stille Fließe und weite Wiesen, die selbst im Regen ihren ganz eigenen Zauber versprühten.

 

Zwischenstopp unter Bäumen

Die Fahrt nach Schlepzig wurde zu einer Art "Regen-Pause-Roulette". Mehrmals mussten wir anhalten, um uns unter den schützenden Kronen großer Bäume vor den immer wiederkehrenden Schauern in Sicherheit zu bringen. Doch mit der richtigen Kleidung und etwas Geduld ließen wir uns die Stimmung nicht verderben.

 

Sonnenschein am Weidendom

Als wir schließlich den Weidendom in Schlepzig erreichten, geschah das Unglaubliche: Der Himmel riss auf, und wir wurden mit strahlendem Sonnenschein belohnt. Es fühlte sich fast wie eine Belohnung für unsere Ausdauer an. Der Weidendom – eine lebendige Architektur aus Weidenästen – ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Natur und Kunst harmonisch verschmelzen können.

 

Spreewaldgenuss pur

Nach der Besichtigung zog es uns zur Gastronomie am Weidendom, wo wir unbedingt einige Spreewald-Spezialitäten probieren wollten. Allerdings war Geduld gefragt: Die Warteschlange schien kein Ende zu nehmen. Doch das Warten lohnte sich. Frisch gestärkt mit Fischbrötchen oder dem regionalen Klassiker Pellkartoffeln mit Leinöl und Quark, waren wir bereit für die Rückfahrt.

 

Zurück bei Sonnenschein

Die Heimfahrt nach Lübben wurde von strahlendem Sonnenschein begleitet, was die Landschaft noch magischer erscheinen ließ. Die Regentropfen auf den Blättern glitzerten wie kleine Diamanten, und die frische Luft machte das Radeln zum reinsten Vergnügen.

 

Trotz des durchwachsenen Wetters war unser Ausflug nach Schlepzig ein Highlight. Der Wechsel zwischen Regen und Sonne, die Ruhe der Natur und die typische Küche des Spreewalds machten den Tag unvergesslich. Schlepzig, mit seinem authentischen Charme und der malerischen Umgebung, bleibt uns definitiv als ein besonderes Erlebnis in Erinnerung.

 

 

 

 

VON REGENPAUSEN UND KRANICHFLÜGEN – EIN NATURTAG RUND UM WANNINCHEN

 

Der Tag begann turbulent mit den vielen Regenpausen, die unseren Zeitplan ordentlich durcheinandergebracht hatten. Dennoch ließen wir uns nicht entmutigen und fuhren am Nachmittag zum Natur-Erlebniszentrum Wanninchen, einem besonderen Ort, der von der Heinz Sielmann Stiftung geschaffen wurde.

 

Wanninchen – Vom Braunkohleabbau zum Naturparadies

Das Zentrum liegt in einer Landschaft, die einst vom Kohleabbau geprägt war. Heute erstreckt sich hier ein einzigartiges Naturparadies mit bizarren Dünen, neuen Wäldern, blühenden Wiesen und ausgedehnten Seen. Im Mittelpunkt steht das Naturschutz-Haus, das als einziges Gebäude die jahrzehntelangen Abbauarbeiten überdauert hat.

 

Leider war die Zeit zu knapp, um den Schlabendorfer See vollständig zu umrunden – ein Highlight der Region. Auch mussten wir uns beeilen, da die Zugangstore zum Gelände am Abend geschlossen wurden.

 

Ein magischer Moment: Kraniche auf Zwischenstopp

Eine Mitarbeiterin des Zentrums erzählte uns, dass die ersten Kraniche bereits zum Zwischenstopp in der Region eingetroffen waren. Ab etwa 21:00 Uhr sollte man ihren beeindruckenden Anflug auf den See beobachten können. Schweren Herzens entschieden wir uns jedoch, unsere ursprüngliche Planung beizubehalten. Schließlich brauchten wir dringend Frischwasser, Strom und die Möglichkeit zur Entsorgung.

 

Abendspaziergang zum Stiebsdorfer See

Nachdem wir uns auf einem neuen Stellplatz eingerichtet hatten, unternahmen wir noch einen kleinen Abendspaziergang zum nahegelegenen Stiebsdorfer See. Mit etwas Glück hofften wir, auch hier einige Kraniche beobachten zu können. Leider waren sämtliche Zugänge zum See durch Sperrschilder mit dem Hinweis auf Lebensgefahr blockiert. Ein wenig enttäuscht kehrten wir schließlich zurück.

 

Trotzdem ein Tag voller Naturerlebnisse

Auch wenn nicht alles nach Plan lief, hinterließ der Tag einen bleibenden Eindruck. Die einzigartige Landschaft rund um Wanninchen und die Vorstellung von Kranichen, die hier auf ihrem Zug Rast machen, verzauberten uns. Es zeigte uns einmal mehr, wie wertvoll die Rückgewinnung von Naturflächen ist – ein Lichtblick in einer Welt, die oft von Zerstörung geprägt ist.

Manchmal liegt der Zauber einer Reise nicht im Erlebten, sondern in den Geschichten, die man zwischen den Zeilen entdeckt.

 

 

Übernachtung: Waldbad Crinitz

 

11.08.21

 

 

 

 

EIN KÖNIGLICHER ABSCHLUSS IN MORITZBURG

 

Langsam neigte sich unser Urlaub dem Ende entgegen, und die Heimreise begann. Doch bevor wir uns endgültig verabschiedeten, wollten wir noch ein letztes Highlight erleben. Unser nächstes Ziel: die Moritzburg, ein majestätisches Schloss mit barocker Eleganz.

 

Eine zähe Anfahrt und ein erster Eindruck

Die Fahrt in Richtung Dresden zog sich durch mehrere Staus, doch gegen Mittag erreichten wir den Stellplatz an der Moritzburg. Schon beim ersten Blick auf das Schloss wurde klar, warum es so viele Besucher anzieht – es liegt malerisch inmitten eines großen Teichs. Die vielen Touristenmassen trübten jedoch zunächst unsere Vorfreude, sodass wir uns entschieden, erst einmal abseits des Trubels zu starten.

 

Entdeckungen im Wildgehege

Wir besuchten das Wildgehege Moritzburg, das inmitten naturnaher Wälder liegt. Hier leben etwa 30 verschiedene Tierarten, darunter Rotwild, Mufflons und Wildschweine. Besonders beeindruckt waren wir von der Gestaltung der Gehege, die den Tieren viel Platz und eine natürliche Umgebung bieten. Ein ruhiger Kontrast zu der Betriebsamkeit rund um das Schloss.

 

Ein Abstecher mit maritimem Flair

Auf dem Rückweg machten wir einen kleinen Abstecher zum Fasanenschlösschen, einer charmanten kleinen Anlage, die wie aus einem Märchen zu stammen scheint. Besonders faszinierend war der Leuchtturm, der als einziger in ganz Sachsen gilt. Er wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut, um als Kulisse für nachgestellte Seeschlachten zu dienen – ein skurriles, aber einzigartiges Stück Geschichte.

 

Ein musikalischer Abend an der Moritzburg

Nach einem gemütlichen Abendessen und dem Rückgang des Trubels rund um das Schloss war es endlich an der Zeit, die Moritzburg selbst zu erkunden. In der Abenddämmerung lag sie besonders romantisch vor uns, die goldene Beleuchtung spiegelte sich im Wasser. Auf der Schlossterrasse wurden wir von einem Konzert des Moritzburg Festivals überrascht. Die sanften Klänge der Musik in dieser traumhaften Kulisse verliehen dem Abend eine fast magische Atmosphäre.

 

Ein würdiger Abschluss

Mit dem Besuch der Moritzburg neigte sich unser Urlaub einem königlichen Abschluss zu. Die Mischung aus Natur, Geschichte und Kultur war der perfekte Weg, die Reise ausklingen zu lassen. Während wir zum Stellplatz zurückkehrten, waren wir uns einig: Diese Erinnerungen würden uns noch lange begleiten.

 

Übernachtung: Stellplatz Moritzburg

12.08.21

 

 

EIN SPONTANER ZWISCHENSTOPP AN DER GÖLTZSCHTALBRÜCKE

 

Der nächste Urlaubstag begann mit einer längeren Fahrt in Richtung Nürnberg. Die Autobahn war jedoch nicht auf unserer Seite – Stau und zähfließender Verkehr bremsten uns aus. Statt uns weiter durch den Stillstand zu quälen, beschlossen wir, die Autobahn zu verlassen und ein wenig Abenteuerlust walten zu lassen.

 

Ein spontaner Abstecher ins Vogtland

Ein braunes Hinweisschild mit der Aufschrift „Göltzschtalbrücke“ erregte unsere Neugier. Ohne viel nachzudenken, folgten wir dem Wegweiser und landeten bald darauf an einem beeindruckenden Wahrzeichen des sächsischen Vogtlands: der Göltzschtalbrücke, der größten Ziegelsteinbrücke der Welt.

 

Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst

Das Viadukt mit seinen 98 Bögen erstreckt sich in majestätischer Eleganz über das Göltzschtal. Die schiere Größe und die präzise Architektur der Brücke machten uns sprachlos. Die Brücke wurde im 19. Jahrhundert erbaut und besteht aus über 26 Millionen Ziegelsteinen. Nicht nur ihre technische Raffinesse, sondern auch ihre harmonische Einbettung in die grüne Landschaft des Vogtlands ist beeindruckend.

 

Ein kurzer Spaziergang und beeindruckende Ausblicke

Wir parkten das Wohnmobil und unternahmen einen kleinen Spaziergang rund um die Brücke. Der Blick von unten, hinauf zu den Bögen, war ebenso faszinierend wie der Ausblick von den Wanderwegen in der Nähe. Die Mischung aus Technik und Natur war ein unerwartetes Highlight auf unserer Reise.

 

Ein Umweg, der sich gelohnt hat

Nach einer kleinen Pause mit beeindruckenden Ausblicken setzten wir unsere Reise fort – deutlich entspannter und mit einem neuen Highlight auf unserer Liste. Die Göltzschtalbrücke ist ein echtes Kleinod für Architektur- und Geschichtsbegeisterte und ein lohnenswerter Abstecher für alle, die sich in der Region Vogtland befinden.

 

 

 

SHOPPEN, VOLKSFEST UND MUSIK: EIN ABEND IN NÜRNBERG

 

Unser nächster Zwischenstopp führte uns nach Herzogenaurach, wo wir uns in den Outlets so richtig austoben konnten. Acht Paar Schuhe – ja, nur für die beiden Männer in unserer Runde! – wanderten in unsere Einkaufstaschen. Mit diesen Schätzen im Gepäck setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten rechtzeitig den Stellplatz am Dutzendteich. Glücklicherweise konnten wir noch einen der wenigen freien Plätze ergattern.

 

Volksfeststimmung in Nürnberg

Am Abend stand ein Besuch des Volksfestes Nürnbärland auf dem Plan. Trotz der geltenden Coronaauflagen war es eine Freude, endlich wieder das bunte Treiben eines Volksfestes erleben zu können. Der Duft von gebrannten Mandeln und Bratwurst, die leuchtenden Fahrgeschäfte und die fröhliche Stimmung sorgten für einen Hauch von Normalität und Lebensfreude.

 

Ein musikalischer Abstecher zum Dutzendteich

Auf dem Rückweg durch das malerische Dutzendteichgelände hörten wir die Klänge eines Konzerts – Johannes Oerding spielte beim Strandkorbkonzert in der Nähe. Obwohl die Absperrungen uns den direkten Blick verwehrten, lauschten wir den letzten beiden Songs inmitten der guten Stimmung, die weit über den Veranstaltungsbereich hinauszuschweben schien.

 

Ein stimmungsvoller Abschluss

Dieser spontane musikalische Abstecher war das perfekte Ende für einen abwechslungsreichen Tag. Zurück auf dem Stellplatz ließen wir den Abend in Ruhe ausklingen und freuten uns auf die weiteren Erlebnisse, die unsere Reise noch bereithalten würde.

 

Übernachtung: Stellplatz am Dutzenteich, Nürnberg

  

  

12.08.21

 

 

 

EIN GESCHICHTSTRÄCHTIGER ABSCHLUSS: REICHSPARTEITAGSGELÄNDE NÜRNBERG

 

Unser letzter Urlaubstag war der deutschen Geschichte gewidmet – ein passender und nachdenklicher Abschluss unserer Reise. Mit einer Führung des Vereins „Geschichte für alle“ tauchten wir in die Vergangenheit ein und erkundeten das ehemalige Reichsparteitagsgelände in Nürnberg.

 

Zwischen Größenwahn und Mahnung

Der Rundgang führte uns durch die beeindruckenden, aber zugleich erschreckenden Überreste der nationalsozialistischen Propaganda-Architektur. Die Monumentalbauten wie die Kongresshalle und die Zeppelintribüne zeugen von einem Größenwahn, der die Funktion der Reichsparteitage als Inszenierung von Macht und Einheit unterstreichen sollte. Unser Guide beleuchtete auch, wie Nürnberg heute mit diesem schwierigen Erbe umgeht – ein Balanceakt zwischen Erinnerungskultur und Mahnung für die Zukunft.

Ein besonderer Höhepunkt

Ein Highlight der Führung war die Besichtigung der sonst nicht öffentlich zugänglichen Innenräume der Zeppelintribüne. Der sogenannte Goldene Saal, einst Schauplatz pompöser Empfänge, beeindruckte uns mit seinen aufwendigen Verzierungen, bot aber auch einen düsteren Einblick in die Mechanismen der Machtdemonstration dieser Zeit.

 

Nachklang einer bewegenden Reise

Nach diesem tiefgehenden Einblick in die deutsche Geschichte traten wir die Heimreise an. Der Besuch des Reichsparteitagsgeländes war ein eindrucksvoller Abschluss einer Reise, die uns nicht nur landschaftliche Schönheit und kulturelle Vielfalt bot, sondern auch immer wieder zu den historischen Wurzeln Deutschlands führte.

 

 

 

 

FAZIT: DREI WOCHEN ABENTEUER DURCH DEUTSCHLAND

 

21 Tage voller Erlebnisse gingen zu Ende – eine Reise, die uns durch Deutschlands bewegte Geschichte, atemberaubende Landschaften und zahlreiche Fahrradtouren führte. Dabei wurde einmal mehr klar, wie vielseitig unser Heimatland ist: von geschichtsträchtigen Städten über ruhige Seen bis hin zu kulturellen Highlights bot Deutschland eine Fülle an Eindrücken.

 

Ein Fazit der Highlights:

  • Geschichte erleben: Ob die Bunkeranlagen von Wünsdorf, das Schiffshebewerk Niederfinow oder das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg – an vielen Orten wurde die deutsche Vergangenheit lebendig.
  • Natur genießen: Von den stillen Gewässern des Spreewalds bis zu den idyllischen Wäldern der Schorfheide – die Landschaften waren genauso beeindruckend wie abwechslungsreich.
  • Aktiv unterwegs: Mit unzähligen Kilometern auf dem Fahrrad erlebten wir Natur und Städte hautnah und sammelten viele unvergessliche Eindrücke.

Ein Urlaub, der für jeden erschwinglich ist

 

Mit nur etwa 1.400 Euro zu dritt war dies einer unserer günstigsten Urlaube. Dank der Selbstversorgung im Wohnmobil und der geschickten Planung konnten wir unsere Kosten niedrig halten. Diese Tour markiert zugleich den Abschluss unserer Zeit mit unserem treuen Wohnmobil, das uns auf viele Reisen begleitet hat.

 

Voller Vorfreude auf neue Abenteuer

Nun schauen wir gespannt in die Zukunft, denn unser neues Fahrzeug wird bald geliefert. Mit diesem starten wir sicher in weitere spannende Reisen – wohin es uns wohl als Nächstes verschlagen wird? Deutschland hat uns jedenfalls gezeigt, dass es noch viele Ecken gibt, die darauf warten, entdeckt zu werden.