Sommerurlaub 2018
Für die Planung des Jahresurlaubs in Südengland investierten wir dieses Mal sehr viel Zeit. Allein das Schmökern in den Reiseführern und dem Internet verschlang sehr viele Stunden. Zur Planung der Rundtour haben wir uns wieder für den Reiseführer aus der Womo - Reihe entschieden. Parallel dazu entnahmen wir dem Reiseführer Südengland aus dem Michael Müller Verlag und zusätzlich noch dem Reiseführer Cornwall aus dem Dumont - Verlag wertvolle Tipps und Anregungen zu den vielen Sehenswürdigkeiten.
17.08.2018
Am Freitag starteten wir gleich nach der Arbeit in Richtung Südengland. Unsere Fahrt gestaltete sich am Anfang noch recht zäh und wir befürchteten schon, unser geplantes Etappenziel nicht zu erreichen. Endlich an Pforzheim vorbei leerte sich die Autobahn dann aber immer mehr. Nach einem kurzen Tankstopp in Luxemburg konnten wir dann doch noch richtig Strecke machen und fanden in der Nähe der Autobahn auf der Campercontakt App auch einen kostenlosen Stellplatz.
Übernachtung: Parking Redu, Rue de Saint Hubert 12, 6890 Redu
18.08.2018
Samstag morgen war erst einmal Ausschlafen angesagt, zeigte unser Navi doch nur noch 330 km bis Calais an. Diese waren an einem Tag locker zu schaffen und wir erreichten zur Kaffeezeit den Stellplatz in Calais. Mit den Fahrrädern machten wir uns noch auf den Weg zum Fähranleger, um für den nächsten Tag gut vorbereitet zu sein.
Übernachtung: Aire de Camping-Car Rue dˋAsfeld F-62100 Calais
19.08.2018
Für Sonntag 19.08.18 hatten wir für 7:40 Uhr die Fährüberfahrt gebucht. Nach ca. 1 1/2 Stunden erreichten wir Dover. Hier konnten wir uns gleich im Linksverkehr und Kreisverkehr üben. In Canterbury wollten wir eigentlich die Kathedrale besichtigen. Die hohen Eintrittspreise und die dazu noch eingerüstete Aussenfassade hielten uns jedoch davon ab. Daher schlenderten wir durch die schöne Innenstadt und genossen unsere 1. Portion Fish & Chips. Weiter ging die Fahrt zum gebuchten Campingplatz nach Hoddesdon. Für die Umfahrung von London steuerten wir die M 25 an, da die Londoner Innenstadt in einer Umweltzone liegt. Eine Durchfahrung/- Befahrung erfordert eine Registrierung und Bezahlung einer Gebühr. Auch auf der Ringautobahn um London ist ein kurzes Stück gebührenpflichtig. Diese Gebühr (Dartford Crossing/ Dart Charge) muss unmittelbar bis Mitternacht des Folgetages online entrichtet werden.
Am Campingplatz angekommen machten wir erst einmal Pause und registrierten uns für die Autobahngebühr, bevor wir später mit den Fahrrädern den Weg zum Bahnhof nach Brouxborn ansteuerten. Der Schalter war bereits geschlossen, somit konnten wir uns leider über die Zugtickets für den nächsten Tag nicht informieren.
Übernachtung 19.08.-22.08.2018
Lee Valley Car, Essex Road Dobbsweir, EN11 OAS Hoddesdon
20.08.2018 London
Als nächstes Ziel steuerten wir die Millennium Bridge und das Globe Theatre an, bevor wir dann in Richtung Borough Market zum London Eye gelangten. Die lange Schlange und der hohe Preis schreckten uns jedoch vor einer 30. Min.Fahrt mit dem Riesenrad ab.
Der Big Ben konnte nur hinter einem Baugerüst vermutet werden. Auch vor dem Houses of Parliament blieben wir nur kurz für ein Foto stehen, da wir um 16:00 Uhr das Absitzen der Horse Guard Parade ansehen wollten. Von hier aus kamen wir direkt in den sehr schön angelegten St. James Park. Pelikane konnten wir jedoch nirgends entdecken. Beim Buckingham Palace konnten wir durch den Zaun einen Blick auf einen der Guards mit seiner roten Paradeuniform und der Bärenfellmütze erhaschen.
21.08.2018. London 2.Tag
22.08.18 Filmkulissen Castle Combe und Lackok Abbey
Unsere Fahrt führte uns weiter nach Bath. Hier suchten wir einen Übernachtungsplatz, da wir für den nächsten Tag die Stadt genauer besichtigen wollten. Allerdings mussten wir feststellen, dass bereits 3 Plätze ausgebucht waren. Langsam wurden wir schon etwas nervös, da es schon recht spät war. Schließlich fanden wir noch kurz vor Brighton einen schönen Farmcampingplatz. Den Besitzern konnten wir noch telefonisch erreichen und bekamen schließlich einen Platz zugewiesen. Positiv überrascht waren wir von den neuen sehr sauberen Sanitäranlagen.
Die Clifton Suspensions Bridge, eine Kettenbrücke von 412 m Länge über der Avon Schlucht ist das Wahrzeichen der Stadt Bristol. Die Maut von 1 £ berechtigt zur Überfahrt. Leider fanden wir keinen Parkplatz in der Nähe der Brücke, um das Bauwerk genauer anzusehen.
24.08.18
Die Kathedrale von Wells gilt als ein Juwel der englischen Sakralarchitektur. Im Inneren beeindruckten uns die doppelt geschwungenen Scherenbögen, das Chorgestühl und die astronomische Uhr. Der an die Kathedrale angrenzende Kreuzgang beherbergt ein nettes Café.
25.08.-27.08.18
Da unser Standort nahe am Nationalpark Exmoor lag, fuhren wir am nächsten Tag durchs Exmoor zu den Tarr Steps, um eine Wanderung zu machen. Durch die immer enger werdende kleinen Straßen schlängelten wir uns durch die Landschaft. Die Enge der Straßen zwang uns mehrmals zum Rückwärtsfahren um den Gegenverkehr vorbei zu lassen. Neben den Steinmauern links und rechts der Straße wuchsen meterhohe Pflanzen und Hecken, die wie ein Tunnel zusammen gewachsen waren.
Dass Reiten und Jagen neben Wandern die Hauptattraktion des 700 km 2 großen Hochmoor ist, stellen wir fest, als wir plötzlich in mitten einer großen Jagdgesellschaft waren, die im Galopp an uns vorbeiritten.
26.08.18 Lynmouth
27.08.28 Tintagel
Auf direktem Weg fuhren wir am nächsten morgen nach Tintagel. Der kleine Ort gehört zu den am häufigsten von Touristen besuchten Zielen in England. Das erkennt man auch an der Vielzahl der Souvenirläden im Ortskern. Erhalten geblieben ist jedoch ein Herrenhaus aus dem 14. Jahrhundert mit gewelltem Schieferdach welches wir besichtigten. Der National Trust hat das Gebäude wieder renoviert und einen der Räume entsprechend seiner ehemaligen Nutzung, als viktorianische Post eingerichtet.
Nach der Artussage fand in Tintagel die Zeugung von König Artus statt. Unzählige Menschenmassen standen vor der Brücke um das Tintagel Castle, die bekannteste Burgruine Englands, zu besichtigen. Wir genossen die atemberaubende Landschaft lieber alleine und verzichteten aufgrund der Menschenmenge auf die Besichtigung des Castle. Stattdessen unternahmen wir eine kleine Rundwanderung entlang dem South West Coast Path.
Am Abend unternahmen wir noch eine Runde durch die Ortschaft Tintagel, nachdem die Massen an Touristen wieder abgereist waren. Bei einer Bäckerei entdeckten wir die Cornische Spezialität " Pasty , eine gefüllte Teigtasche in unverkennbarer D-Form. Begeistert von dem leckeren Gebäck hätten wir noch eine 2. Teigtasche nachgekauft, doch die Bäckerei hatte inzwischen geschlossen.
Übernachtung. Parkplatz Tintagel
Bedruthan Steps ist ein traumhafter von Klippen eingerahmter Strand, in der Nähe von Newquay. Mächtige Granitblöcke liegen vor den Klippen im Meer. Der Ab- und Aufstieg ist zwar etwas anstrengend, aber absolut lohnenswert.
Etwas weiter im Landesinneren besuchten wir das elisabethanische Gutshaus Trerice. Es gilt als ein echtes Juwel unter Cornwall Herrenhäusern und wurde seit seinem Bau im 16. Jahrhundert kaum verändert. Es gehört heute dem National Trust. Das Herrenhaus ist umgeben von gepflegten Blumen- und Obstgärten und war bereits ein beliebter Drehort von vielen Filmen.
Weiter fuhren wir in Richtung Redruth. Cornwall war die wichtigste Quelle für Zinn in Europa. Die beiden Dampfmaschinen von East Pool gehören zu den beeindruckendsten Zeugnissen der Bergwerksgeschichte von Cornwall. Die Mine war bis 1945 in Betrieb. Im angrenzenden Industrie-Erlebnis-Zentrum konnten wir uns mit einer audio-visuellen Präsentation eine Überblick über das industrielle Erbe Cornwalls machen.
Nach so vielen Informationen machten wir uns wieder auf den Weg zu unserem nächsten Ziel. Auf einem Parkplatz oberhalb dem Ort St. Ives fanden wir eine Platz zum Parken. Von hier hatten wir einen guten Blick über die idyllische, fotogene Stadt.
Durch die engen, gewunden Gasse, die den steilen Hügel um den Hafen säumen, gelangten wir ins touristischen Zentrum. Nach einer Kaffeepause machten wir uns auf den Rückweg zum Wohnmobil und auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz.
Rund um St. Ives waren bereits alle Campingplätze belegt. Aber im Reiseführer fanden wir den Hinweis auf einen kostenlosen Übernachtungsplatz an der Mine Carn Galver in Rosenmergy direkt an der Küste welchen wir auch ansteuerten. Erst waren wir noch etwas unsicher, ob wir wirklich an dieser Stelle nächtigen dürfen, da es aber schon langsam zu dämmern anfing wollten wir nicht mehr weiterfahren. Nach dem Abendessen erkundeten wir noch unsere Umgebung und hatten einen traumhaft schönen Ausblick auf die Klippen.
29.08.18 Tredwington Garden, St. Michaels Mount, Lizard Point
Bereits relativ früh am Morgen machten wir uns auf den Weg. An der Levant Mine fuhren wir vorbei. Hatten wir uns doch am Vortag ausführlich zu diesem Thema bereits informiert. Den Touristenmagnet Land´s End wollten wir auch nicht besuchen. Auf unserem Weg zum Minack Theater landeten wir aber seltsamerweise auf der Straße zum Land´s End. Da wir auch gleich auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz standen blieb uns nur eine Rückwärtsfahren übrig, da es nur eine Einfahrtspur gab. Zum Glück hatten wir hier noch keinen Autoschlange hinter uns. Beim Minack Theater wurden wir dann leider abgewiesen, da die Besuchszeit an dem Tag erst ab 12:00 Uhr begann und wir über 2 Stunden zu früh dran waren. Bei einer Wanderung entlang der Klippen erhofften wir eine Blick auf das Theater werfen zu können. Wir hatten zwar einen traumhaften Ausblick auf die Badebucht aber das Theater konnten wir leider nicht sehen.
Unverrichteter Dinge fuhren wir weiter und steuerten unser nächstes Ziel, den Trengwainton Garden an. Dieser Garten wird ebenfalls vom National Trust unterhalten und schmückt sich mit der größten Sammlung an Baumfarnen und Hortensien. Zur Magnolien- und Kamelienblüte ist dieser Garten bestimmt auch einen Besuch wert.
Weiter führte uns unsere Tour zu unserem nächsten Ziel. Die großen Parkplätze im Dorf verrieten uns schon, daß es sich hier wieder um einen Touristenmagnet handelt. Der St. Michaels Mount liegt als Blickfang in der Bucht von Penzanze. Ursprünglich im 6. Jahrhundert als Kloster gegründet wurde der St. Michaels Mount später als Eigentum der Krone zur Festung und noch später zu einem Herrenhaus umgebaut. Derzeit wird auch dieses Objekt vom NT unterhalten. Da gerade Ebbe war, konnten wir die Insel auf dem ca. 300 m langen Granitweg erreichen. Steil führte uns der Weg nach oben zum Eingang des ehemaligen Klosters. Endlich oben angekommen standen wir vor einer riesigen Menschenmenge, die alle die Anlage besichtigen wollten. Daher verzichteten wir auf die Besichtigung und genossen lieber den Ausblick von oben.
Wieder zurück am Wohnmobil entschlossen wir uns noch ein Stück weiter zu fahren. So steuerten wir gemütlich in Richtung der Halbinsel Lizard. Auf halber Strecke zum südlichsten Punkt Großbritanniens fanden wir einen netten Campingplatz, bei dem wir eine Nacht bleiben konnten. Bei einer Kaffeepause berieten wir unsere weiter Planung. Da unsere erste Besichtigung des Tages das Minack Theater ausgefallen war, und auch die Menschenmenge uns von der Besichtigung des St. Michels abhielten, hatten wir noch Lust etwas zu unternehmen.
Bis Lizard waren es nur noch ein ca 18 km. Der Parkplatz im Ort leerte sich auch schon und wir fanden gleich einen Platz für unser Wohnmobil. Von hier aus unternahmen wir eine Wanderung auf dem Küstenpfad in Richtung der Kynance Cove einen der schönsten Strände Englands. Überragend ist der Blick entlang der steilen Felsküste.
Übernachtung: Francis Camping Mullion ( Campercontakt )
30.08.18
In der nähe von Bodmin besuchten wir anschließend den beeindruckenden Herrschaftssitz Landydrock aus viktorianischer Zeit. Über 50 Räume können bei einem bei einem Rundgang besichtigt werden, wobei die krassen Unterschiede zwischen den Räumen der Bediensteten und den Repräsentationsräumen besonders deutlich wurden. Umgeben wird das Haus von einem wunderschönen Garten und den vielen Formgehölzen.
Nun war wieder Campingplatzsuche angesagt. Da wir für den nächsten Tag einen Besuch im Eden Projekt planten, wollten wir auch in der Nähe dieser Attraktion übernachten. Der von uns bevorzugte Platz hatte auch noch Kapazität.
Am Abend unternahmen wir noch eine Wanderung ins nahe Pub. Das Crown Inn in Lanlivery ist eines der ältesten Pubs in Cornwall. Wir probierten wieder ein typisches Englisches Bier und genossen die Atmosphäre in der urigen Gaststätte mit einen offenen Kamin im Innenraum. Auf dem Rückweg zum Campingplatz erwischen wir jedoch eine falsche Seitenstraße. Unseren Fehler entdeckten wir aber erst als wir an der Hauptstrasse ankamen und weit und breit kein Campingplatz in der Nähe war. Nun mussten wir den ganzen Weg bergauf bis zum Pup nochmals zurücklegen auf der Suche nach der richtigen Abzweigung. Zum Glück hatten wir gerade bei dieser Wanderung unsere GPS-Ortung mit der Kommot-App auf unserem Handy aktiviert. Hätten wir nur etwas früher mal einen Blick darauf geworfen, dann wäre der abendliche Fußmarsch wohl etwas kürzer ausgefallen.
Übernachtung: Eden Valley Holiday Park, Lostwithiel
Übernachtung Eden Valley Holiday Park
31.08.18
Nur wenige Kilometer vom Campingplatz entfernt besuchten wir am nächsten Tag das erst 2001 nach 6 jähriger Bauzeit eröffnete Gartenbauobjekt " Eden ." In einer verlassenen Kaolingrube wurden acht riesige Gewächshäuser errichtet, die an riesige Kunststoffblasen erinnern. Auf einer Fläche von 30 Fußballfeldern wurden 3 Klimazonen errichtet. In den großen Biomen mit feuchtwarmern Tropenklima bietet sich Platz für einen ganzen Regenwald. In den kleineren Biomen kann in das trockene-heiße Klima mit Kakteen und Sträuchern aus Kalifornien und Südafrikas Wüste eingetaucht werden.
Nach ausgiebiger Erkundung des Mileniumprojekts machten wir uns auf den Weg in den Nationalpark Darmoor.
Auf dem Campingplatz angekommen ruhten wir uns erst etwas aus und stärkten uns mit einem leckeren Abendessen.
Die Kargheit und die mystische Stimmung der Dartmoor-Landschaft erlebten wir bei einer Rundwanderung noch am Abend. Land der Legenden und Gruselgeschichten, wie ein undurchsichtige Nebel legte sich der Schleier der Finsternis des Moores um uns. Die Stimmung des Romans " Der Hund von Baskerville" hatte uns ergriffen. Wegen fehlender Wandermarkierungen konnten wir nur die Komoot-App nutzen, um an unseren Ausgangspunkt wieder zurück zu kommen.
Übernachtung Longstore Manor, Dartmoor
01.09.18
Dartmoor Wanderung, Exeter
Nach der nächtlichen Wanderung vom Vortag durch das Dartmoor wollten wir am nächsten Tag diese Moor- und Heidelandschaft auch noch bei Tageslicht erwandern. In Postbridge fanden wir einen Parkplatz in der Nähe der bereits aus frühgeschichtlicher Zeit errichteten Clapperbridge, um unsere Wanderung zu starten. Unsere ausgesuchte Route führte uns jedoch an einen Weg, der im nichts endetet, so daß wir auf gleichem Weg wieder zurück wanderten. Fasziniert von der als letzte Wildnis in Europa betiteltes Dartmoor kehrten wir wieder an unser Wohnmobil zurück um unsere Fahrt fortzusetzen.
Quer durch das Dartmoor erreichten wir am späteren Nachmittag die Stadt Exeter. Etwas außerhalb der Stadt nutzten wir einen Park und Ride Parkplatz um mit dem Bus in die Innenstadt zu gelangen. Unser Ziel war die Kathedrale von Exeter, die laut Reiseführer eine der schönsten des Landes sein soll. Versteckt zwischen modernen Shopping Centern und mehrspurigen Verkehrsadern wussten wir nicht, an welcher Stelle wir aussteigen sollten. Dass wir zu weit gefahren waren bemerkten wir, als uns der Busfahrer darauf aufmerksam machte, daß er nun an der Endhaltestelle sei. Freundlicherweise nahm er uns wieder zurück in die Innenstadt und erklärte uns an der richtigen Haltestelle, wann nun aussteigen sollten.
Durch diese Irrfahrt durch Exeter fehlte uns nun die Zeit um die Kathedrale ausführlich zu besichtigen. Wir schlichen uns noch hinter einer Gruppe in das Innere der Kathedrale um ein paar Fotos von dem längsten gotischen Gewölbe der Welt zu machen, kurz vor dem Kassenhäuschen machten wir dann jedoch kehrt und bestaunten stattdessen die Westfassade mit ihrer Hochgotischen Architektur, in der Engel, Könige und Apostel übereinander thronen.
Die Einkaufsmeile und dem Rest der Stadt schenkten wir wenig Beachtung, hatten wir doch noch einige Kilometer bis zu unserem geplanten Campingplatz zurückzulegen.
Übernachtung: Andrewhayes Holiday Park, Dalwood
Übernachtung: Andrewhayes Holiday Park, Dalwood
02.09.18 Durdle Door
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zu dem berühmten Dulde Door. Bereits am Parkplatz stellten wir fest, dass dieses Ziel auch viele andere Touristen an diesem Tag ausgewählt hatten. Nach Bezahlung der Parkgebühr wanderten wir den von Touristemnassen überfüllten Weg in Richtung Dulde Door entlang. Der Weg führte uns bei der knapp 1 stündigen, sehr steilen Weg zum verwitterten Feldtor. Ganze Vökergruppen schleppten mit ihrem Hausrat, Lautsprecherboxen, Kühltaschen etc. zum überfüllten Strand. Der Blick über die als "Jurassic Coast" genannten Küstenregion belohnte uns für den steilen Anstieg.
Nach dem Besuch dieser überfüllten Küstenecke fuhren wir noch ein Stück ins Landesinnere um die Reste der Ruine Castle Corfe zu besichtigen, die Stolz und malerisch auf dem Hügel der sonst flachen Landschaft thront.
Die Fahrt der dampfbetriebene Lokomotive konnte von der Ruinenanlage besonders gut beobachtet werden.
Da die Zeit schon wieder fortgeschritten war fuhren wir noch zum ausgesuchten Campingplatz in der nähe von Shafesbury.
Übernachtung: Church Farm Camping, Sixpenny Handley
03.09.18
Der Tag in Shaftesbury begann für uns erst mal mit einer großen Enttäuschung. Nachdem wir sämtliche Parkplätze in dem netten Dorf angefahren hatten, mussten wir leider feststellen, daß diese entweder überfüllt waren oder mit Höhenbarrieren versehen waren, so dass wir die Stadt mit ihrer bekannten Golden Hill unverrichteter Dinge wieder verlassen mussten.
Die Enttäuschung hielt jedoch nicht lange an, steuerten wir doch direkt auf das nächste Highlight von England zu. Der Steinkreis Stonehenge ist UNESCO-Weltkulturerbe und jeder hat vermutlich schon einmal ein Bild dieses monumentalen Bauwerks aus grauer Vorzeit gesehen. Dank unserer National Trust Mitgliedschaft mussten wir für diese Attraktionen keinen Eitritt bezahlen. Dafür orderten wir einen Audioguide, der uns die verschiedenen Stationen des Stonehenge ausführlich erklärte. Obwohl wir nur ein Gerät ausleihen wollten bekommen dir dann 3 zur Verfügung gestellt. Ein Busshuttle brachte uns vom Besucherzentrum ca. 2 km bis zum Bauwerk.
Auf der angrenzenden Wiese machten wir eine Picknickpause bevor wir mit dem Bustransfer wieder zum Besucherzentrum zurückfuhren.
Zu eine der schönsten Kleinstädte in Südengland zählt Salisbury. Bekannt ist Salisbury auch wegen der aus dem 13. Jahrhundert erbauten Kathedrale mit dem höchsten Kirchturm von England. Besichtigt werden kann auch eine der letzten 4 noch existierenden Ausgaben der Magna Carta von 1215, auf der bis heute die englische Gesetzgebung beruht. An der Südwestseite der Kathedrale schließt sich der größte Kreuzgang Großbritanniens an, der nur aus ästhetischen Gründen um 1300 fertiggestellt wurde. Ein Kloster war der Kathedrale nie angeschlossen.
Sehenswert ist auch der mittelalterliche Ortskern von Salisbury, in dem wir eine Kaffeepause einlegten bevor wir unsere Fahrt in Richtung Southampton fortsetzten. Nach dem Abendessen fuhren wir mit den Fahrrädern in die ca. 8 km entfernte Hafenstadt Southampton, dem Starthafen der Titanic, der sich inzwischen zu einem wichtigen Hafen für große Kreuzfahrtschiffe entwickelt hat. Bis ins Zentrum zur Anlegestelle der Kreuzfahrtschiffe war es uns dann aber doch zu weit. So besuchten wir im Yachthafen eine Bar und radelten dann anschließend wieder zurück auf den Campingplatz.
Übernachtung: Sunnydale Farm, Netley Abbey
04.09.18 Portsmouth
Am nächsten Tag entschieden wir uns gleich weiter nach Portsmouth zu fahren, und Southampton nicht noch einmal zu besuchen. Ziemlich zentrumsnah fanden wir eine Parkplatz ohne Höhenbeschränkung. Zielgerichtet steuerten wir den Spinnacker Tower an. Als nächstes Ziel wollten wir die Historic Dockyards besichtigen, in dem Museumsschiffe angeschaut werden können. Offensichtlich hat uns an diesem Tag unsere Orientierung einen Streich gespielt und wir gingen völlig in die falsche Richtung. Statt der historischen Schiffe fanden wir ein Hochregalllager für kleinere Boote und schauten dem Einlagern der Boote einige Zeit zu. Auch die Royal Garnison Church , die 1941 einem Bombenangriff zum Opfer viel, weckte unser Interesse. Letztendlich waren wir am Riesenrad und dem Vergnügungsviertel von Portsmouth gelandet. Nun mussten wir den langen Weg wieder zurücklegen, hatten dann aber auch keine Lust mehr in die andere Richtung zum Museum zu laufen. Also kehrten wir zum Wohnmobil zurück und fuhren weiter bis nach Arundel.
Gegen 15:00 Uhr erreichten wir das Arundel Castle, welches laut Reiseführer an eine Hollywood-Kulisse erinnert. An der Kasse erlebten wir zum ersten mal, daß wie unser gewünschtes Eintrittsticket nicht mehr kaufen durften, sondern aufgrund der späten Zeit ( 15:00 Uhr ) nur noch ein ein Silber-Ticket erwerben konnten. Dies berechtigte uns lediglich zum Besuch des Gartens und eine kleinen Teil der Burg. Für den stolzen Betrag von 41,00 Pfund steuerten wir den Bergfried an. Hier stellten wir aber fest, dass an den Schießscharten, die einen Blick in den Schlosshof ermöglicht hätte, überall Bretter als Sichtschutz angebracht waren. Bereits auf dem Rückweg entdeckten wir dann aber eine kleine Spalte um mit der Handkamera doch noch ein Bild zu machen. In einem Raum des Bergfriedes war die Geschichte der Burg mit lebensgroßen Figuren dargestellt. In unserer Spar-Ticket-Version war auch noch die Kirche enthalten, die am Ende des Gartens lag. Die Gärten der Anlage waren in verschiedenen Themenbereichen untergliedert, wie z.B. Rosengarten, Kapellengarten, Schnittgarten und ein viktorianisches Gewächshaus mit exotischen Frucht und Gemüsepflanzen, nicht zu vergessen ist auch das schön angelegte Wasserspiel an Obertons Palast.
Nach der Enttäuschen das vielversprechende Schloss Arundel nicht von innen besichtigen zu können, fuhren wir weiter bis nach Brighton. Kurzentschlossen steuerten wir den Campingplatz etwas außerhalb der Stadt an. Dies sollte sich als eine gute Wahl heraus, da die Gebühren für Parkplätze entlang der Strasse für eine Übernachtung die Campingplatzgebühr deutlich übertroffen hätten.
Nach dem Abendessen entschlossen wir uns, noch mit dem Fahrrad nach Brighton zu fahren. Der Fahrradweg verlief parallel zur Uferstraße und gewährte schon von weiten einen Blick auf den berühmten Brighton Pier. Unser Interesse erweckte der beleuchte Aussichtsturm Britisch Airways i360-Tower, auf Höhe des alten West Piers. Auf 173 m Höhe bietet der Turm eine Rundumsicht. Weiter fuhren wir in die Innenstadt zum Royal Palast, einem fernöstlich wirkendem Märchenpalast, den der exzentrische König Georg IV. bereits vor seiner Regentschaft erbauen ließ. Durch die Innenstadt, vorbei an kleinen Geschäften kehrten wir zum Brighton Pier wieder zurück. Leider mussten wir feststellen, daß dieser bereits am 21:00 Uhr geschlossen wurde. Dies war nun die 2. große Enttäuschung an einem Tag. Enttäuscht fuhren wir mit den Fahrrädern wieder zum Campingplatz zurück.
Übernachtung: Caravan Club Site, Brighton
05.09.18 Brighton, Eastborne
Brighton, mit einem Pier und seiner schönen Innenstadt hatte unser Interesse geweckt. Also fuhren wir am nächsten Tag mit dem Wohnmobil zur Uferstraße und fanden auch gleich einen Parkplatz. Als erstes steuerten wir den Märchenpalast Royal Pavillon nochmals an. Auf eine Besichtigung verzichteten wir jedoch, da wir noch durch die Innenstadt mit den vielen kleinen Läden und Pups schlendern wollten. Der Ort hat die höchste Dichte an Clubs, Bars und Restaurants in ganzen Land.
Beim Besuch des Brighton Piers stellten wir fest, dass dieser am Tag seinen Reiz verloren hatte. Auf der Seebrücke reihen sich Spielarkaden aneinander und sogar ein ganzer Rummelplatz mit diversen Fahrgeschäften hat darauf Platz gefunden. Ohne die bunten Lichter und Menschenmenge wirkte diese Vergnügungsmeile aber schon ziemlich heruntergekommen.
Noch am frühen Nachmittag fuhren wir weiter nach Eastborne
Vom Parkplatz des Countryside Visitor Centers begannen wir eine Wanderung zum Beach Head und in Richtung der Seven Sisters, den spektakulären Keideklippen. Die 170 Meter senkrecht abfallende Klippen sind die höchsten des Landes. Geradezu zwergenhaft wirkt der 44 Meter hohe rot-weiß gestreifte vorgelagerte Leuchtturm dagegen. Bis zum Birling Gap einer letzten Reihenhaussiedlung direkt an der Klippe war uns der Weg dann aber doch zu weit und wir kehrten zum Wohnmobil zurück.
Unser Gelüste nach einer englischen Tee-Ttime machte sich langsam bemerkbar und so fuhren wir nach Eastbourne. Dass die Stadt fest in Hand von Sprachschülern und Rentnern ist, stellten wir fest, als wir auf dem Pier unsere Teetime einnahmen wollten und plötzlich das Gefühl hatten, in einem Altersheim gelandet zu sein. Unseren traditionellen scone mit clotted cream genossen wir in den viktorianischen Tea Roms umringt von den vielen Senioren. Auch auf diesem Pier waren inzwischen Spielhöllen mit ihren bunten Geräten eingezogen.
Nach dieser genussvollen kleinen Auszeit fuhren wir noch einige Kilometer weiter bis nach Rye. Dieses kleine Städtchen wurde im Reiseführer als eines der schönsten Städtchen Englands angepriesen. Mit seinen verwinkelten, malerischen Gassen und Fachwerkhäusern soll es die perfekte Kleinstadtidylle repräsentieren.
Leider war der von uns angesteuerte Stellplatz bereits belegt. Im Reiseführer fanden wir am Bahnhof noch einen weiteren Stellplatz. Hier hätten wir aber nachts um 4 Uhr ein neues Ticket lösen müssen. Also tippten wir in unserm Navi unsere nächste Übernachtungsmöglichkeit an einem Pup in der nähe von Rye ein. Aber auch hier war der Parkplatz bereits von Pub-Besuchern mit ihren Autos belegt. Auch unser Navi bietet Campingmöglichkeiten an und so ließen wir uns zur nächsten Möglichkeit navigieren. Über kleine Feldwege erreichten wir eine Wiese, die uns aber wenig einladend erschien. Hier wollten wir unsere Nacht hat nicht verbringen und kehrten wieder um. Unsere Nervosität stieg immer mehr an, war es inzwischen doch schon nach 20:00 Uhr. Auf der Fahrt zum Pub war uns in einem Hinterhof mehrere Wohnmobil aufgefallen, also fuhren wir nochmals diese Stelle an und fanden ein netter Farmcamping vor. Laut Schild in der Einfahrt war dieser Platz aber nur für Mitglieder eines bestimmten Clubs reserviert. Die freundliche Besitzerin hieß uns dann aber willkommen und wir verbrachten eine absolute ruhige und günstige Nacht.
Übernachtung: Farmcamping Playden bei Rye.
06.09.18
Am nächsten Morgen steuerten wir nochmals den Parkplatz am Bahnhof in Rye an. Überrascht waren wir, daß am Morgen der ganze Ort und der Platz am Bahnhof bereits mit Bussen belegt war. Es war Krämermarkt und die Massen an Menschen stürmten das kleinen Städtchen. Verunsichert durch einen anderen Wohnmobilfahrer über die Höhe der Parkgebühr verließen wir Rye ohne die Innenstadt besichtigt zu haben.
Stattdessen fuhren wir nach Dungeness. Die Gegend ist einzigartig in Großbritannien als Wüste deklariert und besteht Kilometer um Kilometer nur aus Kieselsteinen. Es ist sogar die größte reine Kiesellandschaft der Erde.
Auf einem Holzbohnenweg kann man am Leuchtturm vorbei an die Landspitze gelangen. Wie wild durch einander gewürfelt wirken die Fischerhütten und Urlaubslodges neben dem im Hintergrund prangendem Atomkraftwerk. Der alte Leuchtturm direkt neben dem Kraftwerk kann besichtigt werden.
Ein schnaufendes Geräusch machte darauf aufmerksam, dass die RH&DR Railway, die kleinste Personeneisenbahn der Welt nahte. Bei einem Spaziergang am Kiesstrand entlang fanden wir einige Fischerboote und deren Netze.
Da nun unser letzter Tag in England war, fuhren wir am Nachmittag bereits nach Dover um in Fährnähe noch einen Übernachtungsplatz zu finden. Nach einer kleinen Stadtbesichtigung und den Besuch des kostenlosen Dovermuseum in der Innenstadt gingen wir in Richtung Hafen weiter. An der Uferpromenade entdeckten wir ein Café in dem wir unsere letzten Urlaubsmünzen einlösten.
Nach dem Abendessen gingen wir nochmals zu Fuß in Richtung Fährhafen um dem Treiben etwas zuzusehen und beendeten den Tag in einer Bar bei einem letzten Bier.
Übernachtung: Parkplatz Maison Dieu Park, Dover
07.09.18 Rückfahrt
Am nächsten Morgen hatten wir wieder für 7:40 Uhr die Fähre gebucht.
Mit einem weinenden Auge verließen wir dieses schöne Land. In den 3 Wochen England hatten wir nur 1 1/2 Regentage. Auch bei der Überfahrt hatten wir strahlenden Sonnenschein und konnten sogar von der französischen Küste aus in Calais noch die weißen Kreidefelsen von Dover erblicken. Mit einer Zwischenübernachtung in der Nähe von Freiburg kamen wir am Samstag Nachmittag wieder zuhause an.
Fazit :
Von England als Urlaubsziel waren wir absolut begeistert. Die Vielzahl der Sehenswürdigkeiten, die unterschiedlichsten Land- und Küstenabschnitten hat uns fasziniert. Gerne wären wir noch länger geblieben, aber da wir noch voll berufstätig sind, war die Anzahl der Urlaubstage schon auf ein Maximum ausgereizt. Im Nachgang des Urlaubs war unser Fazit: Da möchten wir wieder hin.
Bei unserer nächsten Englangtour wollen wir es dann aber etwas entschleunigter angehen und evtl. auf die eine, oder andere Sehenswürdigkeit lieber verzichten, und mehr Zeit mit Wanderungen und dem genießen der Schönen Landschaft verbringen.
Die Engländer haben wir als sehr hilfsbereit freundliches Volk kennengelernt.
Von den Lebenshaltungskosten waren wir sehr überrascht, da diese 2018 fast bei dem Niveau von Deutschland lagen. Lediglich für den Kraftstoff mussten wir einiges mehr bezahlen. Für unsere nächste Englandtour werden wir etwas weniger Proviant mitnehmen und lieber in den englischen Geschäften unseren Bestand auffüllen.
Mit unserem Touringpass des National Trust haben wir insgesamt 12 Sehenswürdigkeiten angeschaut. Für die Eintrittsgelder hätten wir ohne die Mitgliedschaft fast 400,00 Euro bezahlen müssen. Die Mitgliedschaft für 14 Tage hat uns gerade einmal 89,00 Euro gekostet. Die kurzfristige Überlegung einer Jahresmitgliedschaft hätte sich im Nachhinein nicht gelohnt.
Nachtrag:
kurz nach unserer Rückkehr aus England erhielten wir Post aus London. Offensichtlich hatten wir uns bei der Umfahrung um London kurz in der Umweltzone von London aufgehalten, ohne die dafür notwendige Zulassung dafür zu haben. Das Bußgeldverfahren haben wir an unseren Anwalt übergeben, da die Kosten sich im Laufe der Wochen inzwischen auf über 1.800 Euro aufgelaufen sind. Bis zur endgültigen Klärung des Verfahrens werden wir nun vermutlich nicht mehr nach England einreisen können.