Unsere erste Nachtfahrt mit der Fähre: Ein Erlebnis der besonderen Art
Endlich war es soweit – wir fuhren mit unserem Wohnmobil auf die Fähre. Für die Überfahrt hatten wir uns entschlossen, Liegesessel zu buchen, anstatt eine Kabine zu nehmen. Eine Entscheidung, die wir später noch überdenken sollten.
Nach dem Boarding begaben wir uns auf das richtige Deck und fanden schließlich das Abteil mit den Liegesesseln. Dieses entpuppte sich als ein großer Raum mit über 60 Sitzplätzen. Als wir unsere reservierten Plätze aufsuchen wollten, erlebten wir die erste Überraschung: Eine ältere Dame hatte sich mit ihren zahlreichen Plastiktüten darauf niedergelassen.
Wir versuchten freundlich, die Situation zu klären, doch die Dame bestand darauf, sitzen zu bleiben. Also holten wir uns Unterstützung vom Fährpersonal. Nach über 30 Minuten Diskussion – ja, so lange hat es tatsächlich gedauert – konnten wir schließlich unsere Sitzplätze einnehmen. Doch leider war unsere Freude nur von kurzer Dauer.
Direkt vor unseren Plätzen machte es sich eine Gruppe von Reisenden auf dem Boden gemütlich. Ihre Schuhe wurden ausgezogen, was uns unfreiwillig eine kräftige Dosis ihrer Körperdüfte bescherte. Zudem zeugten ihre schwarzen Füße von einer wohl schon längeren Reise. Da half nur noch tief durchatmen – oder eher doch nicht.
In diesem Moment wurde uns klar: Beim nächsten Mal buchen wir definitiv eine Kabine! Der zusätzliche Komfort und die Ruhe wären den Aufpreis auf jeden Fall wert.
Trotz allem war dies eine Lektion, die wir so schnell nicht vergessen werden. Die Fähre hat uns zwar auf die Probe gestellt, aber nun sind wir bereit für den nächsten Abschnitt unserer Reise – diesmal mit einer großen Portion Vorfreude auf die Abenteuer mit unserem Wohnmobil!
Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit Fährüberfahrten gemacht? Oder seid ihr Team Kabine? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
11.07.19
Ein Morgen am Strand von Skanör/Falsterbo: Entspannung nach der Nachtfahrt
Nachdem wir die Fähre verlassen hatten und uns von der durchwachsenen Nacht erholten, war es Zeit für einen kleinen Neustart. Nach nur 30 Minuten Fahrt steuerten wir direkt den Strand von Skanör/Falsterbo an. Ein perfekter Ort, um tief durchzuatmen und mit einem ausgiebigen Frühstück die Lebensgeister wiederzubeleben.
Dieser Strand ist nicht umsonst bekannt: Der feine Sand, die klare Ostseeluft und die malerischen Badehütten, die wie bunte Tupfer entlang der Dünen stehen, laden zum Verweilen ein. Die Atmosphäre wirkte fast idyllisch – genau das Richtige nach der anstrengenden Nacht.
Während wir unseren Kaffee genossen, beobachteten wir die Badegäste, die hier einem faszinierenden Ritual nachgingen. Viele kamen mit dem Bademantel im Auto an, parkten direkt am Strand, und wagten einen kurzen Sprung ins kalte Wasser. Wenige Minuten später verschwanden sie wieder, als wären sie nur für diesen kurzen Moment hergekommen.
Je länger wir diesem Treiben zuschauten, desto deutlicher wurde: Der Strand zog immer jüngere Generationen an. Während am Morgen eher die älteren Badegäste vertreten waren, strömten mit zunehmender Zeit auch junge Menschen zum Wasser, die offenbar genauso von der Atmosphäre angezogen wurden wie wir.
Für uns war dieser Morgen ein gelungener Auftakt nach der Fährüberfahrt. Der Strand von Skanör/Falsterbo hat etwas Beruhigendes, fast schon Meditatives – und so tankten wir die Energie, die wir für den nächsten Abschnitt unserer Reise brauchten.
Von Skanör nach Malmö: Fahrradtour, Altstadtflair und die älteste Apotheke Schwedens
Nach unserem entspannten Frühstück am Strand von Skanör/Falsterbo und den ersten Sonnenstrahlen in Schweden machten wir uns gestärkt auf den Weg nach Malmö. Gegen 10:00 Uhr erreichten wir den Stellplatz – ein Volltreffer! Wir konnten uns einen Platz in der ersten Reihe sichern, direkt mit Blick auf die beeindruckende Öresundbrücke.
Von dort aus schnappten wir uns unsere Fahrräder und radelten die etwa 5 km ins Zentrum von Malmö. Die Stadt beeindruckt mit einem spannenden Kontrast zwischen moderner Architektur und historischem Flair. Besonders faszinierend ist der Wandel von der hochmodernen Västra Hamnen, einem nachhaltigen und stilvollen Viertel, zur charmanten Altstadt Gamla Staden.
Hier erwarten einen schonische Fachwerkhäuser, die zum Teil mehrere hundert Jahre alt sind, und hanseatisch anmutende Gebäude aus tiefrotem Backstein. Ein Spaziergang durch diese verwinkelten Gassen fühlt sich an wie eine Reise in die Vergangenheit – ruhig, authentisch und wunderschön.
Ein echtes Highlight war unser Besuch der ältesten Apotheke Schwedens, der Apotheke Lejonet (Löwen). Schon die Fassade des Gebäudes ist ein echter Hingucker, aber der Innenbereich ist wirklich einmalig. Mit seinen historischen Regalen, kunstvollen Details und der fast museumsreifen Einrichtung spürt man den Hauch von Geschichte in jedem Winkel. Und das Beste: Die Apotheke ist kein Museum, sondern noch immer in vollem Betrieb – ein funktionierendes Denkmal, das seinesgleichen sucht.
Diese Stunden in Malmö boten uns eine perfekte Mischung aus moderner Urbanität und historischer Gemütlichkeit. Wenn ihr Malmö besucht, empfehlen wir euch, sowohl das Västra Hamnen als auch die Altstadt mit ihren zahlreichen Schätzen zu erkunden. Und natürlich: Ein Abstecher zur Apotheke Lejonet ist ein Muss!
Malmö am Abend: Von moderner Architektur bis nostalgischem Badehausflair
Zurück am Wohnmobil gönnten wir uns erst einmal eine Pause, um uns von der doch recht schlaflosen Nacht zu erholen. Doch unsere Neugier ließ uns nicht lange stillsitzen: Am Nachmittag war uns der imposante Turning Torso ins Auge gefallen, und diesen wollten wir uns am Abend nochmals genauer anschauen.
Der Turning Torso – übersetzt „gedrehter Rumpf“ – ist mit seinen 190 Metern, 54 Etagen und der beeindruckenden 90-Grad-Drehung über die gesamte Höhe nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch der höchste Wolkenkratzer Skandinaviens. Wusstet ihr, dass er sogar das dritthöchste Wohngebäude Europas ist? Ein faszinierendes Bauwerk, das besonders bei Dämmerung in der Abendstimmung beeindruckt.
Auf dem Rückweg Richtung Stellplatz legten wir noch einen Stopp am Ribersborgs Kallbadhus ein. Dieses historische Badehaus wurde bereits 1898 eingeweiht und hat mit seiner charmanten Aufteilung in ein Damen- und Herrenbad einen ganz besonderen nostalgischen Reiz. Es fühlt sich an wie eine kleine Zeitreise in vergangene Epochen – perfekt, um kurz innezuhalten und die Atmosphäre zu genießen.
Wieder auf dem Weg zum Wohnmobil wurden wir von Musik angelockt. Neugierig steuerten wir direkt darauf zu und entdeckten einen Tanzkurs, der auf einer befestigten Fläche unter freiem Himmel abgehalten wurde. Ein paar Meter weiter fand sich eine Gymnastikgruppe, die mit viel Energie den Anweisungen einer motivierten Trainerin folgte. Was für eine sportliche und lebendige Abendstimmung!
Die Schweden scheinen wirklich etwas von einem aktiven Lebensstil zu verstehen, und die Mischung aus moderner Architektur, nostalgischen Badehäusern und dynamischem Gemeinschaftsgefühl hat uns an diesem Abend besonders beeindruckt.
Übernachtung: Stellplatz Andelshamnen Lagunen, Malmö
12.07.19
Ein Tag im Naturschutzgebiet Kullaberg: Wandern mit atemberaubenden Ausblicken
Nach einer erholsamen Nacht und einem stärkenden Frühstück machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg ins Naturschutzgebiet Kullaberg – ein Ort, der für seine spektakulären Landschaften und abwechslungsreichen Wanderwege bekannt ist.
Unser Ausgangspunkt war der Heimathof Himmelspforte, ein mittlerweile verlassenes Café, das dennoch mit seinem nostalgischen Charme und der idyllischen Lage einen besonderen Eindruck hinterließ. Von hier aus starteten wir unsere Wanderung durch die beeindruckende Natur des Kullabergs.
Das Naturschutzgebiet ist ein wahres Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Die Mischung aus steilen Klippen, dichten Wäldern und weiten Ausblicken auf das Meer ist einfach atemberaubend. Es ist leicht zu verstehen, warum Kullaberg ein so beliebtes Ziel für Outdoor-Aktivitäten ist.
Unser Ziel: Kunst im Verborgenen – Das Labyrinth von Nimis
Unser Tagesausflug im Naturschutzgebiet Kullaberg führte uns zu einem der wohl ungewöhnlichsten und faszinierendsten Orte der Region: dem Kunstwerk Nimis. Dieses einzigartige Labyrinth, bestehend aus mehreren Türmen, die überwiegend aus Treibholz gebaut wurden, liegt versteckt am Fuße der Steilküste und ist alles andere als leicht zu erreichen.
Die Konstruktionen des Künstlers Lars Vilks sind beeindruckend. Insgesamt sollen die Türme und Gänge mittlerweile ein Gesamtgewicht von 75 Tonnen erreicht haben. Die filigran und doch massiv wirkende Struktur lässt einen schnell vergessen, wie abgelegen und unwegsam der Weg hierher war.
Ein Kunstwerk voller Kontroversen
Nimis ist nicht nur künstlerisch beeindruckend, sondern auch eine Geschichte für sich. Jahrzehntelang war die Anlage Gegenstand eines Rechtsstreits zwischen der lokalen
Baubehörde und dem Künstler, da für das Kunstwerk im Naturschutzgebiet keine Genehmigung vorlag. Die Baubehörde forderte den Abriss, doch Lars Vilks ließ sich
davon nicht beirren.
Seine Antwort? Die Gründung des Staates Ladonien, eines symbolischen Mikronationsprojekts, das Nimis als eigenes Territorium erklärt. Die clevere Provokation machte die Konstruktion berühmt – wenn auch inoffiziell.
Ein geheimer Touristenmagnet
Obwohl Nimis in keinem Reiseführer zu finden ist und offiziell auch nicht ausgeschildert wurde, hat sich das Kunstwerk längst zu einem
Touristenmagneten entwickelt. Die Besucher nehmen gerne den teils beschwerlichen Fußweg über unwegsames Gelände in Kauf, um diesen besonderen Ort zu erleben.
Die Mischung aus Kunst, Natur und der rebellischen Haltung des Künstlers macht Nimis zu einem unvergesslichen Ziel. Es fühlt sich an, als ob man eine verborgene Welt entdeckt, die trotz ihrer Isolation Menschen aus aller Welt in ihren Bann zieht.
Von Nimis zu Gekås: Skandinaviens größtes Einkaufserlebnis
Nach der ausgiebigen Wanderung zu Nimis und den Eindrücken des Naturschutzgebiets Kullaberg waren wir zwar erschöpft, aber unsere Reise ging weiter. Unser Ziel? Gekås in Ullared – nicht nur Skandinaviens größtes Warenhaus, sondern auch Schwedens beliebtestes Ausflugsziel.
Schon die Fakten zu Gekås klingen wie aus einer anderen Welt: 82 Kassen, 8000 Einkaufswagen, die mit einem Radlader zum Eingang zurückgebracht werden, und eine Rekord-Warteschlange von sage und schreibe 1,4 Kilometern Länge! Hier wird Einkaufen tatsächlich zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Da wir jedoch erst etwa eine Stunde vor Ladenschluss ankamen, blieb unsere Ausbeute relativ überschaubar. Einerseits war das vielleicht ganz gut – bei der schieren Größe dieses Kaufhauses kann man sich sicher schnell verlieren!
Eine kurze Pause vor der Weiterfahrt
Auf dem riesigen Parkplatz, der übrigens fast wie ein eigener Campingplatz wirkt, nutzten wir die Gelegenheit für ein schnelles Abendessen in unserem Wohnmobil. Anschließend
entschieden wir uns, noch ein Stück weiterzufahren, um für den nächsten Tag flexibel zu sein.
Gekås ist wirklich ein Einkaufserlebnis der Superlative, das seinesgleichen sucht. Ob riesige Menschenmengen, gigantische Einkaufswägen oder unglaubliche Sonderangebote – ein Besuch hier ist ein Abenteuer für sich.
Späte Abenteuer in der Schlucht Borrås Skåra
Einer der Vorteile einer Reise durch Schweden im Sommer? Es wird erst sehr spät dunkel, und so nutzten wir die langen Abende voll aus. Nach unserem kurzen Zwischenstopp bei Gekås machten wir uns auf den Weg zur Schlucht Borrås Skåra – ein verstecktes Naturjuwel, das wir in der Stille der späten Stunden für uns ganz allein hatten.
Die Schlucht, die durch eiszeitliches Schmelzwasser entstanden ist, beeindruckt mit ihren steilen, glatt geschliffenen Felswänden. An der tiefsten Stelle sind die Wände bis zu 10 Meter hoch, und die Breite variiert zwischen einem und zwei Metern. Trotz der Enge lässt sich die etwa 100 Meter lange Schlucht problemlos durchwandern – ein echtes Naturerlebnis, das Abenteuergeist und Neugier weckt.
Das Highlight am Ende
Am Ende der Schlucht erwartete uns ein besonderes Highlight: ein großer Felsblock, der scheinbar mühelos zwischen den Wänden eingeklemmt ist. In etwa eineinhalb Metern Höhe
schien er dort wie von unsichtbarer Hand platziert. Natürlich war das ein perfekter Fotospot und ein kleiner Kletterspaß, bevor wir uns langsam auf den Rückweg machten.
Diese spätere Stunde machte den Besuch der Borrås Skåra zu etwas ganz Besonderem. In der völligen Ruhe der Natur, ohne andere Besucher, fühlte sich die Erkundung der Schlucht fast magisch an – ein intimes Erlebnis mit der beeindruckenden Landschaft Schwedens.
Eine unerwartete Übernachtung in Varberg
Nach unserem Besuch der Schlucht Borrås Skåra war es an der Zeit, einen Stellplatz für die Nacht zu finden. Unser Plan war es, in Varberg, in der Nähe des Kallbadhus, zu übernachten. Der Gedanke, den Abend mit Blick auf die Ostsee ausklingen zu lassen, klang vielversprechend.
Doch leider machte uns eine Veranstaltung in der Umgebung einen Strich durch die Rechnung: Die Zufahrt zum Steg und die umliegenden Straßen waren gesperrt, sodass wir unseren ursprünglichen Plan aufgeben mussten.
Auf der Suche nach einer Alternative fuhren wir eine Weile durch Varberg, was sich spät am Abend als unerwartet herausfordernd erwies. Schließlich landeten wir in einer Seitenstraße eines Industriegebiets.
Zwar nicht die malerische Aussicht, die wir uns vorgestellt hatten, aber der Platz war ruhig, und wir waren froh, endlich eine Möglichkeit zum Übernachten gefunden zu haben. Nach einem langen Tag voller Abenteuer und Eindrücke freuten wir uns einfach darauf, die Augen zu schließen und Kraft für den nächsten Tag zu tanken.
Manchmal kommt es eben anders, als man plant – aber auch das gehört zum Abenteuer einer Wohnmobilreise dazu!
Göteborg: Eine Fahrradtour durch die Stadt
Am Samstagmorgen war es im Industriegebiet überraschend ruhig, sodass wir die Gelegenheit nutzten, uns so richtig auszuschlafen und den Tag entspannt zu beginnen. Nach einer erholsamen Nacht machten wir uns auf den Weg Richtung Göteborg und legten die Strecke recht zügig zurück. Unser Ziel war der Stellplatz Liseberg, der ideal für eine Pause und als Ausgangspunkt für unsere Erkundungstour durch die Stadt war.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause entschieden wir uns, mit dem Fahrrad in die Innenstadt zu fahren. Die Strecke führte uns schnell bergab, und schon bald waren wir mitten im Stadtgeschehen. Unser erstes Ziel war der Hafen Lilla Bommen mit dem markanten, rot-weißen Bürogebäude, das wie ein riesiger Lippenstift in den Himmel ragte – ein echtes Wahrzeichen von Göteborg. Direkt davor lag die beeindruckende Viermastbark Viking vor Anker, die als Symbol für die maritime Geschichte der Stadt dient.
Ein weiteres Highlight war das extravagante Opernhaus, dessen moderne Architektur sich perfekt in das Stadtbild fügte. Die Mischung aus traditioneller und zeitgenössischer Architektur macht Göteborg zu einer spannenden Stadt für Architektur- und Kulturinteressierte.
Als nächstes steuerten wir die berühmte Fischkirche (Feskekörka) an, einen Indoor-Fischmarkt, der seinem Namen alle Ehre macht. Der Bau ähnelt einer neugotischen Kirche, wurde jedoch nie als Gotteshaus genutzt, sondern dient heute als markante Verkaufsstelle für frischen Fisch. Es war faszinierend, in diese lebendige und historische Markthalle einzutauchen und den frischen Duft des Meeres zu genießen.
Nach so vielen Eindrücken und Erkundungen hatten wir genug von weiteren Stadtbesichtigungen und entschieden uns, den Rückweg zum Stellplatz anzutreten. Leider ging die Strecke stetig bergauf, und so kamen wir ziemlich erschöpft, aber zufrieden, wieder am Stellplatz Liseberg an. Es war der perfekte Abschluss eines tollen Tages in Göteborg.
14.07.19
Ein Tag im Freizeitpark Liseberg – Achterbahn, Adrenalin und Spaß
Mit unserer Jahreskarte vom Europapark im Gepäck hatten wir das Glück, den Freizeitpark Liseberg in Göteborg kostenlos zu besuchen – ein echtes Highlight unserer Reise! Wir waren gleich zur Parköffnung vor Ort und erhielten unser Armband, das uns freien Zugang zu allen Fahrgeschäften ermöglichte.
Liseberg ist Skandinaviens größter Vergnügungspark, und er bietet eine beeindruckende Mischung aus Adrenalin und Spaß für alle Altersgruppen. Eines der Kernstücke des Parks ist die Achterbahn Balder, die sich als eine der steilsten Berg- und Talbahnen der Welt entpuppt – und das noch dazu aus reinem Holz gebaut! Die Fahrt war atemberaubend: die steilen Abfahrten und scharfen Kurven sorgten für pure Adrenalinausschüttung und machten diese Achterbahn zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Neben Balder gibt es noch viele andere Fahrgeschäfte und Attraktionen, die den Park zu einem wahren Paradies für Achterbahn- und Freizeitpark-Fans machen. Die Mischung aus traditionellem Skandinavien-Flair und modernen Attraktionen macht Liseberg einzigartig und zu einem absoluten Muss für alle, die den Nervenkitzel suchen.
Nach einem actionreichen Vormittag hatten wir das Gefühl, all unsere Energie verbraucht zu haben. Aber es war auch der perfekte Abschluss für einen Tag voller Abenteuer und Spaß im Vergnügungspark!
Glücksspiel, Tanz und ein Swimmingpool in den Wolken – Unser Liseberg-Abenteuer
Im Liseberg gab es für uns auch einige neue Erlebnisse, die wir so in keinem anderen Freizeitpark erwartet hätten: Glücksspielbuden, in denen man auf Zahlen oder sogar ganze Zahlenpakete tippen konnte, waren zahlreich vertreten. Der Gewinn? Riesige Tafeln mit Schokolade oder Keksen! Eine originelle Art, sein Glück zu versuchen. Natürlich mussten auch wir unser Glück herausfordern und setzten auf die Zahlen 11 und 13 bei einer Chips-Gewinnbude. Doch wie es der Zufall wollte, landete der Zeiger auf der 12 – genau zwischen unseren gewählten Zahlen. Schade, ein Monatsvorrat an Chips hätte unser Urlaubsglück perfekt gemacht. Aber so ist das eben mit dem Glücksspiel – manchmal gewinnt man, manchmal nicht!
Der Park bot aber nicht nur Nervenkitzel und spannende Spiele, sondern auch ein ganz anderes Highlight: die tanzbegeisterten Schweden. Immer wieder sahen wir, wie die Besucher die Sommerabende in Tänzen und fröhlichem Miteinander genossen. Das faszinierte uns und zeigte, wie sehr die Schweden den Moment und das Zusammensein feiern.
Während einer Fahrt im Riesenrad entdeckten wir dann etwas wirklich Interessantes: Direkt gegenüber dem Park, an einem Hotelkomplex, entdeckten wir einen Swimmingpool, der an der Außenfassade des Gebäudes „klebte“. Was für ein einzigartiges Design! Durch die Glaswände und den Glasboden konnten die Hotelgäste vermutlich einen atemberaubenden Ausblick genießen, während sie im Pool schwammen – ein echtes Highlight für Architektur- und Designliebhaber.
Es war ein Tag voller kleiner Überraschungen und großartiger Erlebnisse im Liseberg, von Glücksspiel über tanzende Schweden bis hin zu einem Pool in den Wolken. Was für ein unvergesslicher Besuch!
Übernachtung: Stellplatz Liseberg, Göteborg
15.07.19
Inselhopping in Göteborg: Auf den Schäreninseln mit der Fähre
Nach einer entspannten Nacht auf dem Stellplatz Liseberg machten wir uns auf den Weg zum Passagierhafen. Dort kauften wir uns jeweils eine Tageskarte für die Fähren und stiegen ein, um die idyllischen Schäreninseln zu erkunden. Die Schären sind kleine, felsige Inseln, die der Küste vorgelagert sind – und sie versprechen ein echtes Naturerlebnis.
Mit der Fähre fuhren wir von Insel zu Insel, und jede hatte ihren ganz eigenen Charme. Schließlich erreichten wir Vrangö, eine der kleineren Inseln, die wir zu Fuß erkundeten. Wir liefen einmal quer über die Insel und fanden auf der höchsten Stelle der Schäre ein kleines Lotsenhaus, das schon fast wie ein Aussichtspunkt wirkte. Von dort oben hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die umliegende Landschaft und die anderen Inseln, die wir während unserer Fahrt passiert hatten.
Wieder zurück am Fährhafen setzten wir uns in ein kleines Café und genossen die Auszeit. Leider war die Pause nur kurz, denn unsere Fähre für die Rückfahrt war bereits im Anlaufen. Also mussten wir unser Café schnell austrinken und uns wieder auf den Weg machen – der Rückweg wartete!
Das Inselhopping war ein ganz besonderes Erlebnis. Es ist erstaunlich, wie schnell man aus der Stadt in die Ruhe und Schönheit der Natur eintauchen kann. Wer hätte gedacht, dass eine Fährfahrt so viele magische Ausblicke und Entdeckungen bereithält?
Transport auf den autofreien Schäreninseln
Ein interessantes Detail, das wir auf den autofreien Inseln bemerkten, war die Art und Weise, wie dort der Transport organisiert war. Da keine Autos zugelassen sind, werden die Lasten entweder mit kleinen Transportmofas oder sogar mit Schubkarren befördert. Es war faszinierend zu sehen, wie die Bewohner und Geschäftsinhaber die Inseln auf diese umweltfreundliche und traditionelle Weise versorgen. Diese unkomplizierte Art des Transports fügt sich perfekt in die ruhige und beschauliche Atmosphäre der Schärenwelt ein.
Rückkehr nach Saltholmen
Nachdem wir die Inselwelt erkundet hatten, fuhren wir zurück nach Saltholmen. Dort machten wir einen kurzen Spaziergang zurück zum Parkplatz, wo unser Wohnmobil schon auf uns wartete. Die Zeit auf den Inseln war ein echtes Highlight, aber wir waren auch bereit, unsere Reise fortzusetzen.
Unser nächstes Ziel wartete schon auf uns, und so machten wir uns auf den Weg – gespannt auf die neuen Abenteuer, die uns erwarteten.
Smögen: Fischbrötchen, Wanderung und ein vergeblicher Versuch
In Smögen angekommen, steuerten wir als erstes einen Supermarkt an, um unsere Vorräte für die kommenden Tage aufzufüllen. Nach dem Einkauf gönnten wir uns ein köstliches Fischbrötchen, um die lokale Spezialität zu genießen und uns für den Tag zu stärken.
Frisch gestärkt machten wir uns auf zu einer kleinen Wanderung auf der Halbinsel Sandön. Der Weg führte uns zu einem fantastischen Aussichtspunkt, von dem wir eine grandiose Aussicht auf Smögen und die umliegenden Gewässer genossen. Es war wirklich atemberaubend, wie die Steilküste in den klaren Himmel überging und wir den Blick über das blaue Wasser schweifen lassen konnten.
Doch was uns besonders faszinierte, war ein Seerosenteich zwischen den Steinhügeln – eine ruhige, fast mystische Szenerie, die perfekt zu der ruhigen Atmosphäre der Insel passte.
Eigentlich waren wir auf der Suche nach den bekannten bunten Fischer- und Speicherhäusern, die jeder Reiseführer als Sehenswürdigkeit anpreist. Diese sind in Smögen ein wahres Wahrzeichen und ein beliebtes Fotomotiv. Doch an diesem Tag hat uns leider die Orientierung verlassen. Vermutlich haben wir einfach am falschen Ende von Smögen nach der berühmten Sehenswürdigkeit gesucht. Wir liefen eine Weile herum und wurden dabei zunehmend frustriert, bis wir schließlich beschlossen, erfolglos zurück zum Wohnmobil zu kehren.
Das falsche Ende von Smögen hatten wir wohl erwischt, aber wir sind uns sicher: Beim nächsten Schwedenurlaub werden wir diese bunten Häuser definitiv noch einmal aufsuchen. Vielleicht klappt es dann ja besser mit der Orientierung!
Von Orientierungslosigkeit zu einem hilfsbereiten Abend
Nachdem unser Versuch, die bunten Fischerhäuser in Smögen zu finden, fehlgeschlagen war, machten wir uns auf den Weg, um eine geeignete Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Doch die Suche gestaltete sich schwieriger als gedacht. Bei einem Campingplatz wurden wir leider abgewiesen, und es wurde langsam spät, als wir schließlich einen Stellplatz fanden. Die Erleichterung, endlich angekommen zu sein, war groß – aber der Abend hatte noch eine kleine Überraschung für uns parat.
Kaum hatten wir unser Wohnmobil abgestellt, bemerkten wir, dass unsere Campingnachbarn mit einem Problem zu kämpfen hatten: Ihr Kühlschrank funktionierte nicht richtig. Da sie noch ein kleines Kind dabei hatten und der Kühlschrank für die frischen Lebensmittel wichtig war, boten wir sofort unsere Hilfe an. Mit Tape und Lüsterklemmen konnten wir dem jungen Paar aushelfen und den Kühlschrank wieder zum Laufen bringen. Es war schön zu sehen, wie hilfsbereit alle Camper untereinander sind und wie schnell man auch unterwegs zu einer kleinen freundlichen Geste greifen kann.
Es war zwar ein unerwarteter Zwischenfall, aber am Ende fühlten wir uns gut, weil wir den anderen helfen konnten – und der Abend endete doch noch in guter Stimmung.
Kennt ihr solche Momente auf Reisen, bei denen ihr plötzlich in einer unerwarteten Hilfsaktion landet? Wie habt ihr geholfen oder wurde euch geholfen?
16.07.19
Fjällbacka: Ein Abenteuer in der schwedischen Schärenlandschaft
Nur 25 km von der norwegischen Grenze entfernt, erreichten wir die malerische Touristenstadt Fjällbacka. Diese kleine, charmante Stadt wird von den imposanten steilen Wänden des Vettebergs dominiert, die fast senkrecht hinter den letzten Häusern emporragen. Die Aussicht auf den Vetteberg ist schon an sich beeindruckend, doch es gibt noch mehr zu entdecken.
Ein weiteres Highlight ist die Kluft Kungsklyfta, eine faszinierende Felsspalte im Berg, die besonders bekannt wurde, weil hier Teile des Films „Ronja Räubertochter“ gedreht wurden. Es war ein echtes Abenteuer, durch die Kluft zu wandern und sich vorzustellen, wie die Szenen des Films an diesem besonderen Ort entstanden sind.
Am Ende der Kluft fanden wir einen eingekeilten Felsblock, und von dort aus führte eine steile Holztreppe hinauf zum Gipfel des Vettebergs. Der Aufstieg war zwar herausfordernd, aber der Lohn war mehr als lohnenswert: Oben angekommen wurden wir mit einem sensationellen Rundblick belohnt. Von dort oben hatten wir eine atemberaubende Aussicht auf den Ort Fjällbacka und die umliegende Schärenlandschaft. Es war ein perfekter Moment, um innezuhalten und die atemberaubende Natur zu genießen.
Fjällbacka hat uns mit seiner Schönheit und der Verbindung zur Natur absolut begeistert. Wer auf der Suche nach einem abenteuerlichen Ausflug und panoramatischen Ausblicken ist, sollte diesen Ort unbedingt besuchen.
Abenteuer in Trollhättan und ein unerwarteter Übernachtungsstopp
Nach unserem Abstieg vom Vetteberg in Fjällbacka mussten wir uns ein wenig beeilen, denn unser nächstes Ziel war bereits in Sicht: Trollhättan! Die Stadt ist bekannt für die beeindruckenden Kraftwerkschleusen im Fluss Göta älv, die täglich um 15:00 Uhr geöffnet werden. An diesem Zeitpunkt ergießen sich über 300.000 Liter Wasser pro Sekunde mit einer beeindruckenden Wucht in das ursprüngliche Flussbett. Es war ein spektakuläres Naturschauspiel, das man unbedingt live erleben sollte.
Wir hatten uns rechtzeitig einen Platz auf der Oskar-Brücke gesichert, um dieses beeindruckende Schauspiel hautnah zu erleben. Als das Wasser in die Tiefe stürzte, konnte man förmlich die Kraft und Energie des Flusses spüren – ein wirklich unvergessliches Erlebnis.
Für die Nacht hatten wir ursprünglich einen Campingplatz am Schloss Lackö eingeplant. Doch als wir dort ankamen, mussten wir leider feststellen, dass der Platz bereits voll war. Die einzige Möglichkeit, dort zu übernachten, wäre auf einem teuren Stellplatz ohne Strom gewesen – keine ideale Option für uns.
Also beschlossen wir spontan, einen kostenlosen Übernachtungsplatz anzusteuern. Es war eine kleine Änderung der Pläne, aber manchmal ergeben sich auf Reisen die besten Erlebnisse aus solchen unvorhergesehenen Wendungen. So fanden wir einen ruhigen Stellplatz, der uns für die Nacht den nötigen Komfort bot, und konnten uns auf den nächsten Tag freuen.
Ein magischer Übernachtungsplatz im Naturreservat Kinnekulla
Mit der Campercontact App hatten wir uns einen Platz im Naturreservat Kinnekulla ausgesucht. Die Navigation dorthin war jedoch nicht ganz einfach, und wir fanden uns auf immer enger werdenden Feldwegen wieder. Je weiter wir fuhren, desto mehr fragten wir uns, ob wir uns vielleicht total verfahren hatten. Es schien, als müssten wir nun kilometerweit rückwärts fahren, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Doch dann, wie aus dem Nichts, entdeckten wir den Stellplatz an einer verlassenen Steinmetzsiedlung.
Dieser Platz war für uns der schönste Übernachtungsplatz unserer gesamten Schwedenreise. Abgeschieden, ruhig und umgeben von der Natur – hier fanden wir den perfekten Ort zum Entspannen. Gemeinsam mit einer allein reisenden Dame, die ebenfalls den Stellplatz entdeckt hatte, genossen wir den Sonnenuntergang und die absolute Ruhe. Bei einem gekühlten Glas Wein und einem netten Gespräch fühlten wir uns einfach im Einklang mit der Natur.
Was uns besonders beeindruckte, war die Mitternachtssonne. Zum ersten Mal nahmen wir sie richtig wahr, denn selbst in der Nacht wurde es nie richtig dunkel. Der Himmel blieb in sanften Farben und die Atmosphäre war nahezu magisch. Es war ein Moment, den wir nie vergessen werden und der uns zeigt, wie besonders Reisen in den hohen Norden sein kann.
Solche unerwarteten Entdeckungen machen jede Reise zu einem einzigartigen Erlebnis. Kennt ihr auch solche magischen Orte, die ihr zufällig gefunden habt und die euch besonders beeindruckt haben?
17.07.19
Ein Abschied von einem Traumplatz
Wir verbrachten den Morgen an diesem traumhaften Stellplatz im Naturreservat Kinnekulla und genossen unser ausgiebiges Frühstück in aller Ruhe. Der Ort war so friedlich und schön, dass wir uns gut vorstellen konnten, noch einen weiteren Tag hier zu verbringen. Doch unsere Reise hatte noch viele spannende Ziele auf dem Plan, die uns weiter nach Schweden und darüber hinaus führten.
Trotz des Wunsches, noch länger zu bleiben, machten wir uns auf den Weg, die nächsten Interessanten Orte zu entdecken, die uns während unserer Reise lockten. Es war ein bisschen schade, diesen perfekten Ort zu verlassen, aber das Abenteuer rief und es gab noch so viel zu sehen und zu erleben.
Es sind genau diese unerwarteten, magischen Orte, die jede Reise zu etwas Besonderem machen und uns daran erinnern, wie wichtig es ist, auf Entdeckungsreise zu gehen. Vielleicht wird dieser Platz bei einer zukünftigen Reise ein zweites Mal auf unserer Route liegen – wer weiß?
Kennt ihr das Gefühl, von einem Ort nicht genug bekommen zu können und ihn dennoch schweren Herzens zu verlassen?
Ankunft in Uppsala: Ein kurzer Stopp in der Studentenstadt
Nach einem langen Fahrtag erreichten wir am späteren Mittag endlich die charmante Studentenstadt Uppsala. Hier stand ein Highlight auf dem Plan: der gotische Dom, der mit seinen 118,7 Metern das höchste Kirchengebäude Skandinaviens ist – sowohl in der Höhe als auch in der Länge. Dieser imposante Bau ist nicht nur Krönungsstätte, sondern auch die Grabstätte vieler schwedischer Könige, was ihn zu einem wichtigen historischen Wahrzeichen macht.
Nach dem Besuch des Doms machten wir uns auf den Weg zur nahegelegenen Bibliothek Carolina Rediviva, die für ihre beeindruckende Sammlung bekannt ist. Besonders interessiert waren wir an der berühmten Silberbibel, einem mittelalterlichen Kunstwerk von unschätzbarem Wert. Leider erwischten wir den Besuchszeitpunkt nicht ganz richtig – es war bereits kurz nach 16:00 Uhr und wir standen vor einer verschlossenen Tür.
Ein bisschen enttäuscht, aber auch pragmatisch, beschlossen wir schnell, keine weitere Stadtbesichtigung zu unternehmen. Schließlich stand für die nächsten Tage bereits die aufregende Hauptstadt Stockholm auf dem Programm, und wir wollten uns nicht allzu sehr aufhalten.
Obwohl Uppsala ein tolles Ziel ist, mussten wir die Stadt an diesem Tag ohne die Silberbibel verlassen. Vielleicht bei einer späteren Gelegenheit, wenn wir wieder in Schweden sind!
Ein ruhiger Halt am Schloss Rosersberg
Nach unserem kurzen Aufenthalt in Uppsala setzten wir unsere Reise fort und suchten uns einen Stellplatz in der Nähe von Stockholm. Schloss Rosersberg war der perfekte Ort, um eine ruhige Nacht zu verbringen – und das sogar kostenlos. Es war der ideale Ort, um nach der langen Fahrt etwas zu entspannen und die Schönheit der Umgebung zu genießen.
Nach dem Abendessen beschlossen wir, uns noch etwas die Füße zu vertreten und spazierten durch den wunderschön angelegten Schlosspark. Der Park führte uns zum Ufer des Mälarsees, von wo aus wir einen atemberaubenden Blick auf das ruhige Wasser genießen konnten. Besonders beeindruckend waren die frisch gespurten Wege im Park. Es war fast so, als dürften wir uns nicht einmal einen Schritt auf den Wegen erlauben, ohne dass unser Fußabdruck sichtbar wurde. Diese besondere Art der Weggestaltung war uns so noch nie begegnet und machte den Spaziergang zu etwas ganz Besonderem.
Es war ein perfekter Abend, um den Tag ausklingen zu lassen und die Ruhe vor den kommenden Erlebnissen in Stockholm zu genießen. Wer hätte gedacht, dass uns auf einem so ruhigen Stellplatz so viele kleine Details überraschen würden?
Übernachtung: Stellplatz Schloss Rosersberg,
18.07.19
Von Bredäng nach Gamla Stan: Ein entspannter Tag auf dem Campingplatz
Nach einer sehr ruhigen Nacht auf dem Stellplatz machten wir uns auf den Weg nach Stockholm. Ein Telefonat am Vortag mit dem Campingplatz hatte uns geraten, zwischen 11:00 und 13:00 Uhr anzukommen, um die besten Chancen auf einen Stellplatz zu haben. Also steuerten wir direkt den Campingplatz in Bredäng an, wo uns ein zugewiesenes Areal erwartete. Leider waren die Plätze ohne Strom.
Wir hatten aber auch Glück und erhielten für den Nachmittag einen Platz im Waschsalon.
Der Waschtag war eine willkommene Abwechslung nach den letzten Tagen voller Unternehmungen. Es war die perfekte Gelegenheit, einfach mal zu faulenzen, zu entspannen und den Tag ruhig anzugehen.
Am Abend machten wir uns dann fit und schnappte uns unsere Fahrräder, um zur nahegelegenen U-Bahn zu fahren. Mit der 72-Stunden-Travelcard ging es direkt weiter in die historische Altstadt Gamla Stan von Stockholm. Dort schlenderten wir durch die engen, gepflasterten Straßen und genossen den Charme der Gebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Besonders beeindruckend war das Stockholmer Schloss, die offizielle Residenz des Königs und ein wahres Wahrzeichen der Stadt.
Der Abend in Gamla Stan war eine perfekte Mischung aus Kultur, Geschichte und Entspannung – eine tolle Möglichkeit, Stockholm in all seiner Schönheit zu erleben.
Übernachtung: Camping Bredäng, Stockholm
19.07.19
Stockholm entdecken mit der Stockholm-Card
Am nächsten Morgen machten wir uns wieder auf den Weg in die Stadt, diesmal jedoch mit einem praktischen Vorteil: Wir fuhren mit der U-Bahn direkt zum Hauptbahnhof und besorgten uns die Stockholm-Card in der Touristeninformation. Ursprünglich wollten wir eine Karte für 2 Tage kaufen, aber als wir sie später genauer betrachteten, stellten wir fest, dass uns aus Versehen ein 3-Tages-Pass verkauft wurde – ein nettes kleines Extra! Mit dieser Karte konnten wir über 60 der Top-Sehenswürdigkeiten Stockholms besuchen und die Hop-on Hop-off Busse und Schiffe nutzen.
Eindruck von der Stadt bei der roten Bustour
Etwas überfordert von der Größe der Stadt und den vielen Optionen, machten wir uns auf den Weg zur Haltestelle der roten Busse. Die ca. 1 1/2-stündige Rundtour gab uns einen ersten guten Überblick über Stockholm und half uns, die verschiedenen Sehenswürdigkeiten besser einzuordnen. Mit Kopfhörern ausgestattet, erhielten wir interessante und informative Erklärungen über die Geschichte und Kultur der Stadt. Die warmen Temperaturen im Bus und die Fülle an Informationen waren allerdings etwas viel, sodass wir nach der Rundfahrt eine kleine Pause in einem der vielen Parkanlagen einlegten und im Schatten entspannen konnten.
Das Vasa-Museum: Ein Highlight der Reise
Frisch erholt setzten wir unsere Erkundungstour fort und nahmen ein Hop-on Schiff, das uns zum Vasa-Museum brachte. Das Vasa war ein Kriegsschiff, das 1628 auf seiner Jungfernfahrt vor Stockholm kenterte und mehr als 333 Jahre am Meeresboden lag, bevor es geborgen wurde. Heute ist es das am besten erhaltene Schiff aus dem 17. Jahrhundert und im Vasa-Museum ausgestellt. Über 98 % der Originalteile des Schiffs sind erhalten geblieben – ein absolut beeindruckender Anblick!
Wir hatten Glück und konnten einer deutschsprachigen Führung beitreten, die uns noch tiefere Einblicke in die Geschichte und die Details dieses historischen Schiffes gab. Das Vasa-Museum war definitiv ein Höhepunkt unserer Stockholmtour!
Es war ein ereignisreicher Tag, der uns viele Eindrücke von der Stadt und ihrer faszinierenden Geschichte vermittelte. Wer von euch war schon im Vasa-Museum? Was hat euch am meisten beeindruckt?
Skansen: Ein Enttäuschung nach viel Vorfreude
Nach all der Geschichte und den vielen Informationen wollten wir die nächste Attraktion von Stockholm besuchen: Skansen, das älteste Freilichtmuseum der Welt. Hier sollte es eine Reise durch die schwedische Geschichte geben, mit Gebäuden und Höfen aus allen Landesteilen.
Doch kaum hatten wir das Kassenhäuschen erreicht, wurden wir von einem plötzlichen Gewitter mit starkem Regen überrascht. Wir waren an diesem Tag nicht auf Regen eingestellt, also mussten wir uns erstmal für eine halbe Stunde unterstellen, um der Sintflut zu entkommen. Zum Glück ließ der Regen nach und wir machten uns auf den Weg, das weitläufige Gelände von Skansen zu erkunden.
Tiere und Natur im Skansen
In der Anlage befindet sich auch Stockholms Zoo, und wir verbrachten viel Zeit damit, das Wolfsrudel mit ihren Jungen zu beobachten. Es war wirklich spannend, die Tiere so nah zu sehen. Später entdeckten wir auch einen Elch, das Symbol Schwedens, der gemächlich durch seinen Bereich streifte – ein echtes Highlight!
Enttäuscht vom Museum
Trotz der interessanten Tierwelt und der schönen Natur waren wir von Skansen etwas enttäuscht. Wir hatten uns mehr von einem Freilichtmuseum erwartet. Die Handwerker und Dorfbewohner, die in der Beschreibung angekündigt wurden, waren offenbar schon im Feierabend oder in der Winterpause. Es wirkte leer und eher wie ein stillgelegter Park als ein lebendiges Freilichtmuseum. Wir hatten uns definitiv mehr Interaktivität und Erlebnisse erhofft, die uns in die schwedische Kultur eintauchen lassen.
Trotzdem war es ein schöner Spaziergang und eine nette Abwechslung. Vielleicht war unser Besuch auch etwas zu spät im Jahr, und daher gab es nicht viel Betrieb. Aber wir hatten dennoch einige schöne Momente mit den Tieren und der frischen Luft.
20.07.19
Ein unerwarteter Planwechsel in Stockholm: SkyView fällt aus
Mit der Stockholmcard im Gepäck hatten wir uns vorgenommen, die Stadt aus einer neuen Perspektive zu erleben – vom SkyView des Ericsson Globe aus. Voller Vorfreude standen wir früh am Morgen auf, um den Tag zu starten, und fuhren mit der U-Bahn direkt zum Globe. Pünktlich zur Eröffnung des Centers standen wir vor der Tür, bereit, die atemberaubende Aussicht über Stockholm zu genießen.
Doch als wir am Ticketschalter ankamen, erhielten wir eine unerwartete Nachricht. Die freundliche Dame erklärte uns, dass wir mit unserer Stockholmcard erst frühestens nachmittags um 13:00 Uhr mit dem SkyView fahren könnten. Dieses Zeitfenster hätte leider unseren ganzen täglichen Plan durcheinandergebracht. Angesichts der vielen weiteren Sehenswürdigkeiten, die noch auf unserer Liste standen, entschieden wir uns, SkyView ausfallen zu lassen und uns stattdessen auf die Altstadt von Stockholm zu konzentrieren.
Obwohl wir uns auf den Blick von oben gefreut hatten, war es dann doch eine Gelegenheit, die Stadt in ihrem vollen Charme zu erleben, ohne uns an die festgelegten Zeiten halten zu müssen. Der Altstadtspaziergang in Gamla Stan war ebenso faszinierend und versöhnte uns mit diesem kleinen Umweg.
Ein Besuch im ABBA-Museum: Ein Muss für alle Fans
Nach dem kleinen Rückschlag beim SkyView hatten wir beim nächsten Ziel mehr Glück: dem ABBA-Museum in Stockholm. Es war ein wunderschöner Tag, und als wir uns in die Warteschlange einreihten, war die Vorfreude groß. Der Anblick der vielen anderen ABBA-Fans, die ebenso auf den Eintritt warteten, ließ uns schnell erkennen, dass dieses Museum ein ganz besonderes Erlebnis sein würde.
Nach etwa 30 Minuten Wartezeit standen wir endlich am Ticketschalter und zahlten den Eintrittspreis von etwa 25,00 € pro Person – der Preis war es definitiv wert! Ausgestattet mit einem Audioguide, der uns durch das Museum führte, begaben wir uns auf eine Reise durch die Geschichte der schwedischen Pop-Legenden.
Das Museum ist ein echtes Muss für jeden ABBA-Fan, der in Stockholm ist. Von interaktiven Ausstellungen bis hin zu Originalkostümen, Musikinstrumenten und persönlichen Erinnerungsstücken der Band, gab es für uns als Fans viel zu entdecken und zu erleben. Die gesamte Präsentation war sehr gut aufbereitet und ließ uns in die Welt von ABBA eintauchen, als wären wir Teil der Band.
Besonders beeindruckend fanden wir die interaktiven Elemente, bei denen man in die Rolle eines ABBA-Mitglieds schlüpfen konnte – sei es beim Mitsingen oder beim Tanzen zu ihren größten Hits. Absolut begeisternd! Wer Stockholm besucht und ein Fan der legendären Band ist, sollte sich dieses Erlebnis auf keinen Fall entgehen lassen.
Ein Blick in die Zukunft im Tekniska Museet
Beschwingt von unserem Besuch im ABBA-Museum setzten wir unsere Entdeckungstour fort und nahmen den Hop-On Hop-Off Bus in Richtung des Tekniska Museet – des Stockholmer Technikmuseums. Dieses Museum hat sich als ein wahres Highlight unserer Reise herausgestellt, insbesondere für Technik- und Innovationsbegeisterte.
Im Science Museum des Tekniska Museet begaben wir uns auf eine faszinierende Reise durch die Geschichte der Roboter. Die Ausstellung, die erstmals am 17. Juli 2019 Premiere feierte, nahm uns mit auf eine Zeitreise – von den ersten mechanischen Konstruktionen bis hin zu den neuesten Humanoiden, die fast schon wie echte Menschen wirken. Mit über 100 Exponaten gehört diese Sammlung zu den umfangreichsten der Welt und gab uns spannende Einblicke in die Entwicklung und die Zukunft der Robotik.
Ein Highlight war natürlich das Interaktive Erleben dieser Maschinen, von denen einige sogar auf unsere Bewegungen reagierten. Wir staunten über die realistische Gestik und die fortschrittliche Technologie, die dahinter steckt.
Im oberen Stockwerk des Museums fanden wir eine weitere Ausstellung, die uns ins Staunen versetzte: die Entwicklung der Computerspiele. Von den ersten pixeligen 8-Bit-Kreationen bis hin zu den modernen 3D-Grafiken – die Ausstellung zeigte die enorme Evolution der Computergames und ließ uns nostalgisch an die eigenen Kindheitserinnerungen denken.
Das Tekniska Museet war ein faszinierender Ort, um nicht nur die technische Vergangenheit zu betrachten, sondern auch einen Blick in die Zukunft der Robotik und der digitalen Welt zu werfen. Ein perfekter Abschluss für einen Tag voller Entdeckungen!
Der königliche Kontrast: Ein Besuch im Stockholmer Schloss
Nach der Faszination der Technik machten wir uns auf, einen völlig anderen Teil von Stockholm zu erkunden: das beeindruckende Königliche Schloss. Der Besuch dieses historischen Gebäudes war ein wahrer Kontrast zu den modernen Exponaten des Tekniska Museet.
Unser erster Stopp war die Königliche Schatzkammer, wo wir die Kronjuwelen, Zepter, Orden und weitere königliche Insignien bestaunen konnten. Besonders beeindruckend war das Königsschwert von Gustav Vasa, das im Gewölbe des Kellers ausgestellt ist. Leider war es in diesem Bereich verboten, Fotos zu machen, was die Pracht dieser einzigartigen Artefakte noch intensiver wirken ließ.
Weiter ging es zu den Königlichen Räumen, die noch immer für offizielle Repräsentationszwecke genutzt werden. Da das Schloss kurz vor der Schließung stand, hatten wir nur wenig Zeit, die prachtvollen Räume zu besichtigen. Diese prunkvollen Säle und Salons werden heute noch für königliche Empfänge und Veranstaltungen genutzt – ein faszinierender Einblick in das moderne königliche Leben und gleichzeitig ein Schritt zurück in die Geschichte.
Die königliche Atmosphäre und der reiche Prunk des Schlosses standen in starkem Kontrast zu den technischen Wundern und den futuristischen Ausstellungen, die wir zuvor gesehen hatten, und boten eine perfekte Ergänzung zu unserem abwechslungsreichen Stockholm-Erlebnis.
Der Besuch im Gröna Lund Tivoli
Nach einem Tag voller Musik, Technik und königlichem Glanz entschieden wir uns, den Abend im ältesten Vergnügungspark Schwedens, dem Gröna Lund Tivoli, ausklingen zu lassen. Der Park befindet sich auf der Insel Djurgården, die wir bequem mit dem Hop-on Hop-off Boot erreichten.
Gröna Lund ist bekannt für seine über 30 Attraktionen und Fahrgeschäfte, die auf relativ kleinem Raum verteilt sind und Spaß für jedes Alter bieten. Vom klassischen Riesenrad über aufregende Achterbahnen bis hin zu kinderfreundlicheren Karussells ist hier für jeden etwas dabei. Wir genossen die Atmosphäre und schauten eine Zeit lang bei den Proben für eine Liveshow zu, die später am Abend aufgezeichnet werden sollte. Die entspannte, aber dennoch lebendige Stimmung im Park war der perfekte Abschluss für unseren ereignisreichen Tag.
Am Ende der vielen Eindrücke kehrten wir zufrieden und erfüllt von den Erlebnissen des Tages zu unserem Wohnmobil zurück und ließen den Abend gemütlich ausklingen.
Übernachtung: Camping Bredäng, Stockholm
21.07.19
Ein Ausflug zum Schloss Drottningholm: Ein königliches Erlebnis
Da unsere Travelcard für den öffentlichen Nahverkehr und auch der Stockholm Pass noch gültig waren, beschlossen wir, das Wohnmobil vor dem Campingplatz zu parken und erneut in die Innenstadt zu fahren. Ursprünglich hatten wir eine Fahrt mit dem Schiff zu den Schäreninseln nach Vaxholm geplant, doch leider war das Schiff bereits ausgebucht. Stattdessen suchten wir nach einer anderen Möglichkeit und fanden den Ablegeplatz für einen Dampfer zum Schloss Drottningholm.
Nach einer fast einstündigen Fahrt auf dem Mälarsee erreichten wir das Schloss, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Das Schloss Drottningholm ist das am besten erhaltene Schloss Schwedens aus dem 17. Jahrhundert und eine wahre Königin der Architektur. Zuerst besichtigten wir den wunderschönen Schlossgarten und den chinesischen Pavillon, der einen besonderen Charme versprühte. Anschließend entschieden wir uns für eine Führung im Schlosstheater, das das älteste noch in seiner ursprünglichen Form erhaltene und mit Originalmaschinerie betriebene Theater der Welt ist. Es ist eine wahre Sensation und im Sommer werden hier regelmäßig Opernaufführungen veranstaltet.
Unsere junge, begeisterte Museumsführerin erklärte uns mit viel Hingabe die Geschichte und Technik des Theaters, was den Besuch noch faszinierender machte. Nach der Führung setzten wir unsere Reise gemütlich mit dem Dampfer zurück nach Stockholm fort und genossen die ruhige Fahrt auf dem See.
Es war ein perfekter Ausflug, um die historische Schönheit und den königlichen Glanz von Schweden zu erleben.
Fazit Stockholmpass
Kosten für einen 3-Tagespass: 1.129,00 SEK
Besuchte Sehenswürdigkeiten:
Vasamuseum 150,00 SEK
Hop on Hop Off Bus + Schiff 450,00 SEK
Skansen 220,00 SEK
Technikmuseum 150,00 SEK
Schloss Stockholm + Schatzkammer 260,00 SEK
Grönna Lund Tivoli 120,00 SEK
Schloss Drottningsholm 350,00 SEK
Gesamt: 1.700,00 SEK
Stockholm – Der Abschluss eines erlebnisreichen Aufenthalts
Mit dem Stockholm Pass hatten wir ca. 470 SEK (etwa 47 Euro) pro Person an Eintrittskosten gespart, was sich als eine hervorragende Investition herausstellte. Bei einem erneuten Besuch von Stockholm würden wir diesen Pass definitiv wieder kaufen, um noch mehr von der Stadt zu erleben und zu sparen.
Nach einem erfolgreichen Tag in Stockholm fuhren wir mit der U-Bahn zurück zum Campingplatz und machten uns dann auf den Weg zum nächsten Ziel: Mariefred. Dort hatten wir einen Campingplatz angesteuert, um uns nach den vielen Erlebnissen etwas zu erholen. Doch nach dem Abendessen wollten wir noch einmal die Beine vertreten und entschieden uns, zum Schloss Gripsholm zu laufen.
Leider hatten wir die Strecke zum Schloss unterschätzt, und der Rückweg zog sich doch ziemlich in die Länge. Trotz der Ermüdung war der Besuch des Schlosses und die anschließende Wanderung eine schöne Möglichkeit, den Tag ausklingen zu lassen. Es war eine der vielen Erinnerungen an unseren Schwedenurlaub, die wir so schnell nicht vergessen würden.
Übernachtung Mariefreds Camping
22.07.19
Am nächsten Tag machten wir uns erneut auf den Weg zum Schloss Gripsholm, da wir es am Vorabend leider nicht mehr rechtzeitig besuchen konnten. Dieses Schloss, das immer noch von der schwedischen Königsfamilie genutzt wird, hat eine beeindruckende Geschichte und ist bekannt für seine Porträtsammlung mit über 4.500 Werken. Die Sammlung umfasst zahlreiche Gemälde und Porträts von schwedischen Monarchen und bedeutenden Persönlichkeiten der schwedischen Geschichte.
Da uns die Porträtsammlung weniger interessierte, entschieden wir uns, den Innenhof des Schlosses zu erkunden. Wir genossen den Blick auf die mächtigen, dicken Schlossmauern und umrundeten die beeindruckende Architektur des historischen Gebäudes. Es war ein schöner Spaziergang inmitten der Geschichte, der uns einen Eindruck von der Bedeutung des Schlosses und seiner Umgebung vermittelte.
Während wir uns dem Wohnmobil näherten, hatten wir das Glück, die Museumsdampflok "Östra Södermanslands" in Aktion zu sehen. Die Dampflok fuhr mit ordentlich Dampf und einer nostalgischen Atmosphäre vorbei. Es war ein weiteres Highlight, das unsere Besichtigung von Schloss Gripsholm auf eine besondere Weise abrundete, und wir konnten uns an diesem historischen Moment erfreuen, bevor wir unsere Reise fortsetzten.
Entdeckung des Götakanals in Norsholm
Nach einer entspannten Fahrt durch Schweden erreichten wir gegen Nachmittag Norsholm, ein malerisches kleines Städtchen am berühmten Götakanal. Der Götakanal gilt als technisches Meisterwerk und wurde zu einem der beeindruckendsten Bauprojekte des 19. Jahrhunderts. Wir hatten beschlossen, hier einen längeren Zwischenstopp einzulegen, um den Kanal und seine Geschichte genauer zu erkunden.
Zuerst suchten wir uns einen gemütlichen Platz für eine Kaffeepause und genossen den herrlichen Blick auf das ruhige Wasser des Kanals. Es war ein perfekter Moment, um einfach die Seele baumeln zu lassen und sich von der Schönheit der Umgebung verzaubern zu lassen.
Nach unserer Pause machten wir uns mit den Fahrrädern auf den Weg, um den Kanal und seine Schleusen näher zu entdecken. Der Götakanal erstreckt sich über beeindruckende 190 km, von der Ostsee in Mem bis zum Vänernsee in Sjörtorp, und überwindet insgesamt 91,5 Höhenmeter. Was uns besonders faszinierte, war die Tatsache, dass der Kanal größtenteils handgegraben wurde – ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst! Mit seinen 58 Schleusen und den zahlreichen historischen Bauwerken bietet der Götakanal eine einzigartige Möglichkeit, mehr über die schwedische Geschichte und den Fortschritt der Technik zu erfahren.
Während unserer Tour fuhren wir an verschiedenen Schleusenanlagen entlang, die immer wieder beeindruckend zeigten, wie geschickt die Ingenieure ihrer Zeit mit den Herausforderungen des Kanals umgingen. Wir erfuhren auch, dass der Bau des Kanals ganze 22 Jahre in Anspruch nahm – eine gewaltige Leistung!
Als wir zurück zum Stellplatz kamen, entdeckten wir noch ein Kreuzfahrtschiff, das in den kommenden Tagen den Götakanal von Stockholm nach Göteborg befahren würde. Für uns war es ein schöner Abschluss des Tages, und wir konnten uns gut vorstellen, wie es sein musste, auf einem solchen Schiff durch den Kanal zu fahren – umgeben von Natur, geschichtsträchtigen Schleusen und atemberaubender Landschaft.
Der Götakanal hat uns wirklich beeindruckt, und wir können es nur empfehlen, diesen einzigartigen Ort auf einer Schwedenreise zu besuchen. Ob per Fahrrad oder mit dem Schiff, die Schönheit und Geschichte des Kanals ist unvergesslich und auf jeden Fall eine Reise wert!
Übernachtung: Stellplatz Kapten Bille´s, Norshom, Götakanal
23.07.19
Zeitreise im Freilichtmuseum Linköping
Für diesen Tag hatten wir nur eine kurze Fahrt vor uns, aber die Entdeckung des Freilichtmuseums Linköping machte ihn zu einem der spannendsten Tage unserer Reise. Nur wenige Kilometer entfernt erreichten wir das weitläufige Gelände des Museums, das uns eine Zeitreise in die 1940er und 1950er Jahre ermöglichte.
Im Freilichtmuseum Linköping – einem der größten seiner Art in Schweden – standen rund 100 historische Gebäude, die in den 1940er und 1950er Jahren aus dem Stadtzentrum von Linköping hierher versetzt wurden, um Platz für Neubauten zu schaffen. Was dieses Museum so besonders macht, ist die Tatsache, dass die Gebäude auch heute noch bewohnt sind. Viele der Bewohner und Ladenbesitzer kleiden sich in der Mode der damaligen Zeit, was die Atmosphäre noch authentischer wirken lässt.
Es war wie ein Schritt in die Vergangenheit. Wir spazierten durch die alten Straßen, schauten in die liebevoll restaurierten Häuser und bestaunten die alten Handwerksbetriebe und Geschäfte. Besonders beeindruckend war die Schulgebäude, in dem wir sogar die Schulbank drückten! Eine energische Lehrerin brachte uns ein schwedisches Gebet bei, was uns ein echtes Gefühl dafür gab, wie der Schulalltag damals gewesen sein könnte. Es war eine lustige und lehrreiche Erfahrung!
Der Besuch im Freilichtmuseum war ein echtes Highlight unserer Reise – eine perfekte Möglichkeit, in die Geschichte einzutauchen und gleichzeitig etwas über das Leben in Schweden vor rund 70 Jahren zu lernen. Besonders schön fanden wir, dass so viele Originalgebäude erhalten und sogar weiterhin genutzt werden. Dieses Museum hat uns wirklich fasziniert und war ein tolles Ziel für alle, die sich für Geschichte und Kultur interessieren.
Kleine Irrfahrt und die Schleusentreppe in Berg
Nach unserem letzten Stopp hatten wir das nächste Ziel schon im Kopf: die Schleusentreppe in Berg, ein wahres Highlight für Schiffs- und Kanal-Fans. Doch wie das manchmal so ist, lief nicht alles nach Plan.
Als wir das Ziel „Berg“ ins Navi eingaben, hatten wir leider das falsche Berg ausgewählt und landeten etwa 15 Kilometer in die falsche Richtung. Es war schon ein bisschen verwirrend, dass beide Orte ungefähr die gleiche Entfernung zum Ausgangspunkt hatten. Aber ehrlich gesagt, waren wir an diesem Punkt so auf den Weg fokussiert, dass wir es erst bei der Ankunft bemerkten.
Während dieser kleinen Irrfahrt entdeckten wir etwas, das uns doch sehr erschütterte: Ein überfahrenes Bärenbaby am Straßenrand. Es war ein trauriger Anblick, der uns eine Weile beschäftigte und uns nachdenklich stimmte.
Als wir schließlich am richtigen Ziel – der berühmten Schleusentreppe von Berg – ankamen, war das Wetter leider nicht auf unserer Seite. Der Regen setzte ein, und der Himmel schien uns nicht wirklich eine Pause zu gönnen. Wir schauten uns noch ein Boot beim Schleusen an, doch der Regen wurde immer stärker, sodass wir uns schließlich dazu entschlossen, zum Campingplatz weiterzufahren.
Trotz des Wetters war es ein interessanter Stopp, und die Schleusentreppe selbst ist beeindruckend, auch wenn wir bei besserem Wetter sicherlich länger geblieben wären. Nächstes Mal wissen wir, bei welchem Berg wir wirklich landen wollen!
Fahrradtour und Entspannung in Borsenberg
Nach einer ausgiebigen Kaffeepause, bei der wir die Ruhe und den Blick auf die Umgebung genossen, besserte sich das Wetter endlich. Das war der perfekte Moment für eine kleine Fahrradtour durch den Ort Borsenberg.
Wir radelten gemütlich durch die malerischen Straßen und entdeckten die charmanten Ecken des kleinen Ortes. Ein kurzer Stopp im Supermarkt war auch ein Muss – schließlich mussten wir noch Brot und Milch für den nächsten Morgen besorgen.
Mit den frischen Einkäufen im Gepäck kehrten wir schließlich zum Campingplatz zurück und ließen den Tag entspannt ausklingen. Der Abend am Platz war ruhig und friedlich, genau das Richtige, um den Tag Revue passieren zu lassen und sich auf die kommenden Abenteuer vorzubereiten.
Übernachtung: Strandbades Camping, Borsenberg
24.07.19
Fahrradtour entlang des Göta Kanals
Nachdem wir die Schleusentreppe Berg am Vortag aufgrund des Regens nur kurz besucht hatten, machten wir uns am nächsten Tag auf, die Gegend mit dem Fahrrad genauer zu erkunden. Die Route führte uns entlang des beeindruckenden Göta Kanals, einem historischen Wasserweg, der Schwedens Landschaften miteinander verbindet.
Nach etwa 24 km erreichten wir die größte Schleusentreppe in Berg, die sich als eines der bekanntesten technischen Bauwerke Schwedens entpuppte. Diese 1 Kilometer lange Schleusenanlage am malerischen See Roxen ist ein beeindruckendes Beispiel für Ingenieurskunst. Ursprünglich sollte der Kanal vor allem als Transportweg dienen, doch die Eisenbahn übernahm bald die Hauptlast des Gütertransports. Dennoch bleibt der Kanal heute ein Touristenmagnet, der jedes Jahr viele Besucher anzieht.
Nach der Besichtigung der Schleusen drehten wir unsere Runde und radelten die 24 km zurück zum Campingplatz. Es war eine entspannte und schöne Fahrt, die uns die beeindruckende Natur und Technik rund um den Göta Kanal näherbrachte.
Abendstimmung am Campingplatz Strandbadet Borensberg
Nach einer erlebnisreichen Fahrradtour entlang des Göta Kanals kehrten wir zum Campingplatz Strandbadet in Borensberg zurück. Die Abendstimmung war einfach perfekt, der Himmel erstrahlte in warmen Farben und die sanften Wellen des Kanals glitzerten im letzten Licht des Tages. Es war der ideale Moment, um den Tag in aller Ruhe ausklingen zu lassen.
Wir genossen die friedliche Atmosphäre am Campingplatz, umgeben von Natur und Wasser. Der Abendhimmel reflektierte sich auf dem stillen Kanal, während die letzten Sonnenstrahlen die Bäume am Ufer in ein goldenes Licht tauchten. Es war der perfekte Ort, um den Tag Revue passieren zu lassen und den Zauber des schwedischen Sommers zu erleben.
Übernachtung: Standbadets Camping Borensberg
25.07.19
Schloss Vadstena und die Oldtimer-Szene in Schweden
Direkt am malerischen Vätternsee liegt das beeindruckende Schloss Vadstena, eine viereckige Festungsanlage, die im Auftrag von Gustav Vasa erbaut wurde. Umgeben von einem wassergefüllten Wallgraben, ist das Schloss nur im Rahmen einer geführten Tour zu besichtigen, was uns einen besonders intensiven Blick auf die Geschichte und Architektur des Ortes ermöglichte.
Doch nicht nur das historische Erbe Schweden hat uns beeindruckt – immer wieder begegneten uns auf den Straßen auch alte Oldtimer, die dem Land seinen ganz eigenen Charme verleihen. Wir hatten fast das Gefühl, auf einer Zeitreise durch Kuba oder die USA zu sein, so viele beeindruckende Klassiker fuhren uns entgegen. Chevrolet, Dodge, Ford Mustang oder Cadillac – diese Schlitten sind nicht nur in den großen Städten ein Blickfang. Es war fast unmöglich, einen Tag zu fahren, ohne mindestens eines dieser zeitlosen Fahrzeuge zu sehen. Schweden ist wirklich nicht nur das Land der tausend Seen, sondern auch das Land der Oldtimer-Liebhaber.
Klosterruine Alvastra: Ein Stück schwedischer Geschichte
Unsere Reise führte uns weiter zur Klosterruine Alvastra, einem beeindruckenden Zeugnis mittelalterlicher Geschichte. Einst stand hier das erste Kloster des Zisterzienserordens in Schweden, am malerischen Ostufer des Vätternsees. Heute sind von dem einst mächtigen Kloster nur noch Ruinen übrig, die uns einen faszinierenden Einblick in die Geschichte dieses einst so bedeutenden Ortes geben.
Fast vier Jahrhunderte lang war Alvastra ein geistiges, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Während dieser Zeit war das Kloster ein wichtiger Bestandteil des religiösen Lebens und ein Zentrum für Kunst und Bildung. Doch im Zuge der Reformation und der damit verbundenen Umstrukturierungen in Schweden wurde das Kloster 1529 aufgelöst. Das Eigentum des Zisterzienserklosters wurde von der Krone eingezogen, und so endete die lange Geschichte dieses ehrwürdigen Ortes.
Trotz der Zerstörung und dem Verfall kann man noch immer die erheblichen Ausmaße und die beeindruckende Architektur der Ruinen bewundern, die von der einstigen Bedeutung des Klosters zeugen. Es war ein faszinierender Ort, um die schwedische Geschichte zu erleben und einen Moment innezuhalten.
Gränna – Die süße Heimat der Zuckerstangen
Am Nachmittag erreichten wir Gränna, einen charmanten Ort am Ufer des Vätternsees, der seit 1850 für seine rot-weißen Zuckerstangen, die berühmten Polkagrisar, bekannt ist. Bereits beim Ankommen machte sich ein süßer Duft bemerkbar, der uns direkt in die traditionellen Zuckerstangen-Kochereien führte.
Mit großer Begeisterung beobachteten wir die Herstellung der süßen Köstlichkeiten in der Werkstatt Polkapojkarna. Es war faszinierend zu sehen, wie die heiße, zähe Masse zunächst gefärbt und geformt wurde, bevor sie mit viel Geschick in die typische rot-weiße Spirale gedreht und zu den charakteristischen Stangen gezogen wurde.
Die Vielfalt war beeindruckend – von klassischen Minze-Zuckerstangen bis hin zu modernen Kreationen mit Schokoladen- oder Fruchtgeschmack. Während wir aufmerksam den einzelnen Arbeitsschritten zusahen, bekamen wir großzügige Kostproben gereicht, die uns die Entscheidung für den Einkauf nicht gerade erleichterten. Natürlich konnten auch wir nicht widerstehen und legten uns einen Vorrat an, der sicher die Heimreise kaum überstehen wird.
Gränna ist nicht nur ein Paradies für Naschkatzen, sondern auch ein Ort voller Tradition und Handwerkskunst. Der Besuch bleibt uns als süßer Höhepunkt unserer Reise in Erinnerung.
EKSJÖ – DIE ZEITREISE IN SCHWEDENS HOLZSTADT
Gesättigt von den vielen süßen Eindrücken aus Gränna setzten wir unsere Reise fort und steuerten die charmante Holzstadt Eksjö an. Diese Stadt, die als eine der besterhaltenen Holzstädte Schwedens gilt, empfing uns mit einer warmen und historischen Atmosphäre.
Eksjös Altstadt, die Gamla Stan, wurde für ihre außergewöhnliche Sanierung und Bewahrung des historischen Ortskerns mit der Europa Nostra-Auszeichnung gewürdigt. Hier sind rund 60 Gebäude geschützt, und jeder Spaziergang durch die engen Gassen fühlt sich wie eine Reise in die Vergangenheit an. Der Grundriss dieses Viertels mit seinen mittelalterlichen Straßen, Märkten und Höfen ist seit Jahrhunderten nahezu unverändert geblieben.
Beim Bummeln entdeckten wir malerische Holzhäuser, jedes mit eigener Persönlichkeit – von bunt gestrichenen Fassaden bis hin zu detailverliebten Schnitzereien. Viele der Häuser erzählen Geschichten aus früheren Jahrhunderten, was die Altstadt zu einem lebendigen Freilichtmuseum macht.
Eksjö strahlt eine Ruhe aus, die es leicht macht, die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen. Es war ein wunderbarer Ort, um innezuhalten und die besondere Verbindung von Geschichte und schwedischem Charme aufzusaugen.
UNVERHOFFT KOMFORTABEL – EIN BESONDERER STELLPLATZ BEI EKSJÖ
Nach einem ausgiebigen Besuch in der historischen Holzstadt Eksjö war es an der Zeit, einen Platz für die Nacht zu finden. Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt entdeckten wir einen sehr gepflegten und idyllisch gelegenen Stellplatz, der uns mit seiner modernen Organisation überraschte.
Die Infrastruktur war bestens durchdacht: Alle Anschlüsse waren mit Zahlenschlössern gesichert, und den notwendigen Zahlencode erhielten wir ganz unkompliziert per SMS vom Betreiber. Dieses praktische System sorgte nicht nur für Sicherheit, sondern auch für eine stressfreie Nutzung der Einrichtungen.
Am Abend wurden wir zudem herzlich von einem freundlichen Betreiber-Ehepaar begrüßt. Sie kamen persönlich vorbei, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung war und wir uns wohlfühlten. Dieses persönliche Engagement verlieh dem Platz eine besonders angenehme und familiäre Atmosphäre.
Nach einem ereignisreichen Tag bot dieser Stellplatz den perfekten Ort zum Entspannen und ließ keine Wünsche offen – ein wahres Highlight für Camper, die Wert auf Komfort und freundlichen Service legen.
Übernachtung: Ställplats Lyckarp, Hult
26.07.19
ABENTEUERLICH UNTERWEGS ZUR STURGATTA-SCHLUCHT
Früh am Morgen brachen wir zu unserem nächsten Ziel auf: die Sturgatta-Schlucht, eingebettet in ein unberührtes Naturreservat. Schon die Anfahrt versprach Abenteuer, denn unser Weg führte über Waldwege und holprige Schotterpisten, die zunehmend anspruchsvoller wurden. Nach knapp 15 Kilometern über unwegsames Gelände erreichten wir schließlich den kleinen Parkplatz am Rande des Reservats.
Von dort aus ging es zu Fuß weiter – über Stock und Stein, hinein in die beeindruckende Schlucht. Die Natur zeigte sich von ihrer rauen und ursprünglichen Seite, mit wildem Bewuchs und steilen Felswänden, die die Szenerie einrahmten. Der Pfad wurde jedoch zunehmend schwieriger, mit rutschigen Abschnitten und unübersichtlichem Gelände.
Nach einer Weile entschieden wir uns, umzukehren, bevor der Weg zu riskant wurde. Trotz der abgebrochenen Wanderung genossen wir die Zeit in dieser abgeschiedenen Wildnis, die uns die ursprüngliche Schönheit der schwedischen Natur auf eindrucksvolle Weise näherbrachte. Die Sturgatta-Schlucht bleibt ein Abenteuer, das uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird!
KATTHULT HOF: AUF DEN SPUREN VON MICHEL AUS LÖNNEBERGA
In Småland angekommen, stand ein Besuch des legendären Katthult Hofs auf unserer To-do-Liste. Der Hof, bekannt aus den Michel-von-Lönneberga-Filmen, liegt im kleinen Ort Gibberyd, etwa 15 Kilometer nördlich von Bullerbü. Hier erwachte die Kindheitserinnerung vieler von uns wieder zum Leben.
Wusstet ihr, dass Michel im schwedischen Original Emil heißt? In Deutschland wurde der Name geändert, da "Emil" bereits durch Erich Kästners "Emil und die Detektive" belegt war.
Der Hof ist noch genauso erhalten, wie er in den Filmen zu sehen ist:
Für viele von uns war es wie eine Reise in die eigene Kindheit, als wir uns zwischen den vertrauten Schauplätzen bewegten. Es war fast, als könnten wir Michel mit seinem blonden Wuschelkopf noch über den Hof rennen sehen.
Die jüngere Generation hingegen stand oft etwas ratlos da, da die Geschichten um Michel (oder Emil) heute nicht mehr so präsent sind. Dennoch: Ein Abstecher zum Katthult Hof ist für Fans der Astrid-Lindgren-Welten ein absolutes Highlight!
EIN BAUM MIT GESCHICHTE: DIE KVILLEKEN
Unsere Reise führte uns weiter zu einer ganz besonderen Sehenswürdigkeit: der Kvilleken, auch bekannt als Rumskullaeken. Diese beeindruckende Stieleiche ist nicht nur ein Baum, sondern ein lebendes Denkmal der Naturgeschichte.
Etwa 20 Kilometer von Vimmerby entfernt, im Naturschutzgebiet Nora Kull, erhebt sich die Kvilleken majestätisch über die Landschaft. Mit einem Stammumfang von 13 Metern ist sie der größte Baum Schwedens – und mit einem geschätzten Alter von über 1.000 Jahren zugleich einer der ältesten.
Die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Teile des Stammes sind bereits abgestorben, und der Baum wird durch ein Stahlseil stabilisiert, um die letzten noch lebenden Äste zu sichern. Leider hat der Eichenprozessionsspinner zusammen mit einem Pilzbefall dem Baum in den letzten Jahren stark zugesetzt. Dennoch ist die Kvilleken ein beeindruckendes Naturdenkmal, das seine Besucher in Staunen versetzt.
Hier, unter der Krone dieses riesigen, uralten Baumes, spürt man die Kraft und die Vergänglichkeit der Natur gleichermaßen. Es ist ein stiller Ort, der einen tiefen Eindruck hinterlässt.
VIMMERBY UND DIE SUCHE NACH RUHE AM SEE
Unsere nächste Etappe führte uns nach Vimmerby, die Heimat von Astrid Lindgren. Ein Fotostopp am Astrid-Lindgren-Denkmal durfte natürlich nicht fehlen. Die Statue zeigt die weltberühmte Kinderbuchautorin in ihrem Arbeitszimmer, an der Schreibmaschine sitzend – eine Hommage an ihre unvergesslichen Geschichten.
Für eine ausgiebige Stadtbesichtigung fehlte uns allerdings die Lust. Stattdessen wollten wir die Seele baumeln lassen und ein paar ruhige Tage an einem See verbringen. Unser Ziel war der Campingplatz am Lansjön in Ankarsrum, der uns wegen seiner idyllischen Lage besonders reizte. Doch leider war dieser Platz bereits ausgebucht.
Kurzerhand beschlossen wir, weiter nach Västervik zu fahren, wo wir auf einen Stellplatz ausweichen wollten. Auch dieser war überraschend voll belegt – der Sommer in Schweden scheint bei Campern äußerst beliebt zu sein!
Zum Glück gibt es in Västervik noch einen zweiten Platz, und wir hatten das Glück, dort einen Stellplatz zu ergattern. Endlich konnten wir durchatmen und uns auf ein wenig Entspannung freuen!
Mit den Fahrrädern machten wir uns auf eine kleine Orientierungsfahrt durch die Umgebung von Västervik. Dabei entdeckten wir am Fähranleger verschiedene Informationstafeln, die uns mehr über die nahegelegenen Schären erzählten. Fasziniert von den Informationen und den wunderschönen Ausblicken auf das Wasser, beschlossen wir, am nächsten Tag nochmal eine Fahrt zu den östlichen Schären zu unternehmen.
Die Aussicht und die Geschichte, die diese Region zu bieten hat, zogen uns immer mehr in ihren Bann, und wir freuten uns darauf, diese Schönheit aus nächster Nähe zu erleben.
27.07.19
Als wir am nächsten Morgen am Fähranleger ankamen, mussten wir feststellen, dass wir uns eine falsche Uhrzeit notiert hatten. Die Fähre zu unserer gewünschten Insel sollte erst in zwei Stunden ablegen. Da wir nun etwas mehr Zeit zur Verfügung hatten, beschlossen wir, die Gelegenheit zu nutzen und unternahmen einen weiteren kleinen Rundgang durch die Stadt.
Västervik zeigte sich bei Tageslicht von einer anderen Seite, und wir genossen es, durch die charmanten Straßen zu schlendern. Dabei entdeckten wir viele schöne Ecken, kleine Cafés und historische Gebäude, die den Ort so besonders machten. Es war der perfekte Moment, um noch ein wenig mehr von der Stadt zu erfahren und uns auf den kommenden Tag vorzubereiten.
Gegen 13:00 Uhr legte die Fähre schließlich mit dem Ziel Idö, einer kleinen Schäreninsel, ab. Die Landschaft rund um Västervik bot eine beeindruckende Vielfalt aus Küste, Stränden, Klippen und Buchten, die sich perfekt in die wunderschöne Schärenlandschaft einfügte. Mit rund 5.000 Inseln und Inselchen erstreckte sich die Gegend in alle Richtungen, was den Fahrtwind und die Aussicht besonders faszinierend machte.
Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichten wir die Insel und machten uns direkt auf den Weg zur Lotsenstation. Die steile Treppe, die uns hinaufführte, stellte eine kleine Herausforderung dar, doch oben angekommen wurden wir mit einer fantastischen Aussicht auf die zerklüfteten Felseninseln und das weite Meer belohnt. Es war der perfekte Ort, um eine Weile zu verweilen und die atemberaubende Natur in vollen Zügen zu genießen.
Wieder zurück an Land steuerten wir am Abend noch einen Stellplatz in Tuna, direkt am Bahnhof an. Hier konnten wir die historische Schmalspurbahn beobachten, die zweimal täglich auf der Strecke Hultsfred nach Västervik verkehrt. Es war ein charmantes und nostalgisches Erlebnis, diese traditionelle Bahn zu sehen, die die Region seit vielen Jahren mit Leben erfüllt.
Bei unserem Abendspaziergang entdeckten wir dann etwas ganz Besonderes: einen Hirschkäfer, einen der größten und auffälligsten Käfer in Europa. Die Männchen können zwischen 3,5 und 8 cm lang werden und sind besonders durch ihre beeindruckenden Mandibeln (Oberkiefer) auffällig, die bei den Männchen massiv vergrößert sind – ein „Geweih“ gleich. Wir hatten das Glück, ein besonders großes Exemplar zu finden, das in seiner vollen Pracht vor uns kroch. Ein faszinierender Moment, den wir so schnell nicht vergessen werden
Übernachtung: Stellplatz Tuna Torg, Lillgatan 8, Vimmerby
28.07.19
Schweden-Abenteuer: Elchpark Virum – Eine Safari der besonderen Art
Nach einer erholsamen und sehr ruhigen Nacht – der Zug fuhr erst am nächsten Tag um 10:00 Uhr vorbei – machten wir uns am Morgen auf den Weg zum Elchpark Virum in Tuna, ein absolutes Highlight auf unserer Schwedentour.
Der Elchpark bietet eine unvergessliche Möglichkeit, den majestätischen Tieren ganz nah zu kommen. Wir nahmen an einer geführten Safarietour teil, die uns in einem Traktor mit angehängten Wagen durch das weitläufige Gelände führte. Die Elche, mit einer Schulterhöhe von bis zu 2,30 Metern und einer beeindruckenden Kopf-Rumpf-Länge von 3 Metern, kamen erstaunlich nah an uns heran.
Und das Beste daran: Die Elche fraßen uns das bereitgestellte Futter aus der Hand und ließen sich ohne Scheu streicheln! Es war eine unglaublich intime Begegnung mit diesen großartigen Tieren. Für uns war es ein absolutes Highlight der Reise – wer hätte gedacht, dass man wirklich vom Elch geknutscht werden kann? Ein bisschen Mut war schon erforderlich, aber die freundlichen Tiere waren so zutraulich, dass es eine einzigartige Erfahrung war.
Der Besuch des Elchparks Virum war für uns definitiv ein unvergesslicher Moment, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wenn ihr also in Schweden unterwegs seid, dann solltet ihr euch diesen besonderen Ort nicht entgehen lassen. Elche hautnah erleben – ein Erlebnis, das man nicht vergisst!
Schloss Kalmar und Entspannung an der Ostsee
Nach unserem unvergesslichen Erlebnis im Elchpark Virum setzten wir unsere Reise fort und steuerten das beeindruckende Schloss Kalmar an. Dieses Schloss, mit seinen massiven Mauern und gewaltigen Türmen, erinnert an seine historische Bedeutung als Festung. Jahrhunderte lang war es ein wichtiger Verteidigungspunkt an Schwedens Grenze. Es war faszinierend, in die Geschichte dieses Ortes einzutauchen und sich vorzustellen, wie hier einst das Land geschützt wurde.
Leider wurde unser Besuch jedoch durch den hohen Eintrittspreis zum Schloss etwas gebremst. Nach kurzer Überlegung entschieden wir uns, den Besuch auf später zu verschieben und fuhren weiter zum nächsten Campingplatz.
Dort angekommen, genossen wir den sonnigen Nachmittag in vollen Zügen. Der Blick auf die Ostsee war einfach atemberaubend, und mit einer tassen Kaffee in der Hand ließen wir die Seele baumeln. Manchmal braucht es gar nicht viel, um glücklich zu sein – einfach die Ruhe genießen, den Wellen lauschen und den Tag in aller Gelassenheit ausklingen lassen.
Fazit: Reisen bedeutet nicht nur, Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, sondern auch, Momente der Ruhe und des Genusses zu finden. Und genau das haben wir an diesem Tag gemacht – eine perfekte Mischung aus Geschichte und Entspannung!
Das Marinemuseum in Karlskrona – Eine Reise durch die Geschichte der Schwedischen Marine
Unser nächster Stopp führte uns zum Marinemuseum in Karlskrona, dem nationalen Museum Schwedens, das der Geschichte der schwedischen Marine gewidmet ist. Es ist ein faszinierender Ort, um mehr über die maritime Geschichte Schwedens und die Entwicklung der Marine zu erfahren.
Ein absolutes Highlight des Museums ist das begehbare U-Boot HMS Neptun, das 1980 in Dienst gestellt wurde und während des Kalten Krieges eine bedeutende Rolle spielte. Es war ein beeindruckendes Erlebnis, durch die engen Gänge des U-Boots zu schlängeln und sich vorzustellen, wie das Leben an Bord gewesen sein muss. Die Ausstellung im Inneren gibt interessante Einblicke in das Leben der Besatzung und die Herausforderungen des täglichen Lebens unter Wasser.
Doch das Marinemuseum hat noch viel mehr zu bieten. Es gibt eine Galionshalle, in der prächtige Schiffsfiguren ausgestellt sind, und eine Modelkammer, in der detailreiche Modelle von Schiffen und U-Booten zu sehen sind. Darüber hinaus bietet das Museum eine spannende Ausstellung zum Kalten Krieg in der Ostsee, die den historischen Kontext und die militärischen Auseinandersetzungen in dieser Zeit beleuchtet.
Am Kai des Museums können Besucher mehrere historische Museumsschiffe besichtigen, die ebenfalls einen wichtigen Teil der Schiffs- und Marinegeschichte Schwedens darstellen.
Für jeden, der sich für Schifffahrt, Militärgeschichte oder den Kalten Krieg interessiert, ist das Marinemuseum in Karlskrona definitiv einen Besuch wert! Es bietet nicht nur spannende Ausstellungen, sondern auch die Möglichkeit, einen Teil der schwedischen Marinegeschichte hautnah zu erleben.
Ein Tag der Ruhe und Besinnung – Der letzte entspannte Moment vor dem Urlaubende
Da das Ende unseres Schwedenabenteuers immer näher rückte, beschlossen wir, an diesem Tag auf weitere Besichtigungen zu verzichten. Stattdessen wollten wir uns eine Auszeit gönnen und einfach die verbleibenden Stunden in Ruhe genießen. Die letzten Tage waren vollgepackt mit Entdeckungen, Sehenswürdigkeiten und vielen neuen Eindrücken – heute war es an der Zeit, einfach mal nichts zu tun.
Wir verbrachten den Tag auf dem Campingplatz, umgeben von der natürlichen Schönheit der Landschaft. Der Fokus lag nicht auf dem Erkunden neuer Orte, sondern auf dem Genießen der stillen Momente. Es war der perfekte Tag, um die Seele baumeln zu lassen und das Gefühl der Erholung aufzusaugen, bevor wir uns wieder auf den Weg machten.
Mit einem entspannten Frühstück, gemütlichen Lesestunden und einem kurzen Spaziergang durch die Umgebung, ließ sich der Tag in aller Ruhe verbringen. Die Gedanken schwebten um den bevorstehenden Abschied, doch an diesem Tag wollten wir noch einmal im Hier und Jetzt leben und die Ruhe genießen, die der Campingplatz inmitten der Natur bot.
Es war der ideale Abschluss für unseren Urlaub, ein Moment des Innehaltens und der Besinnung, bevor es zurück in den Alltag ging.
Übernachtung: Campingplatz Alholmens Sölvesborg , 2 Nächte
30.07.19
Regentag am Campingplatz Sölvesborg – Eine Auszeit in der Natur
Der Himmel zeigte sich an diesem Tag von seiner trüben Seite, und so entschieden wir uns, den Regentag für eine wohlverdiente Pause zu nutzen. Nach einer erholsamen, ausgiebigen Nachtruhe und einem gemütlichen Frühstück, das wir in aller Ruhe genossen, ließen wir uns von der Ruhe des Tages treiben. Die nächsten Stunden verbrachten wir mit Lesen, was uns die Gelegenheit gab, dem Trubel des Reisens zu entkommen und uns zu entspannen.
Am Nachmittag ließ der Regen schließlich nach, und so machten wir uns auf, die Umgebung des Campingplatzes Sölvesborg zu erkunden. Der spärlich beleuchtete Uferbereich des Platzes zeigte sich in ruhigem Glanz. Wir genossen den Spaziergang entlang des Wassers, beobachteten die Wellen und die sich verändernde Atmosphäre. Der sanfte Regen hatte die Natur aufgefrischt und es war eine willkommene Abwechslung, einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Die Ruhe dieses Regentages war eine willkommene Auszeit auf unserer Reise und brachte uns in Einklang mit der natürlichen Umgebung des Campingplatzes Sölvesborg. Ein perfekter Moment, um sich zurückzulehnen und die Stille in vollen Zügen zu genießen.
31.07.19
Ein Sonnentag in Simrishamn – Ruhe und Charme der kleinen Küstenstadt
Nach dem verregneten Tag wurden wir am nächsten Morgen mit wunderschönem Sonnenwetter belohnt. Es war der perfekte Start in den Tag, um die Umgebung zu erkunden. Unser Ziel war die Kleinstadt Simrishamn, ein idyllischer Ort an der südlichen Küste von Schweden. Simrishamn beeindruckt nicht durch große Sehenswürdigkeiten, sondern durch seine charmante, entspannte Atmosphäre, die einem das Gefühl gibt, hier einfach richtig zu sein.
In der St. Nikolai Kirche, die bereits im Jahr 1123 urkundlich erwähnt wurde, machten wir einen kurzen Zwischenstopp. Die Kirche selbst ist ein faszinierendes Beispiel schwedischer Architektur und strahlt eine ruhige, beschauliche Stimmung aus. Besonders faszinierend fanden wir die Schiffsmodelle, die an den Wänden der Kirche hängen – sie zeugen von der langen maritimen Geschichte dieser Küstenregion.
Simrishamn ist der ideale Ort, um dem Trubel der größeren Städte zu entfliehen und einfach den Charme eines traditionellen schwedischen Fischerdorfs zu erleben. Bei einem Spaziergang durch die Straßen genossen wir die friedliche Atmosphäre, die sich wie ein sanfter Rhythmus über die Stadt legte.
Ein perfekter Ort für einen entspannten Tag, an dem die Seele baumeln kann und man einfach die Schönheit der Umgebung in sich aufnehmen kann.
Ales Stenar – Schwedens Antwort auf Stonehenge
Unser nächstes Ziel war der beeindruckende Steinkreis Ales Stenar, der oft als das schwedische Stonehenge bezeichnet wird. Diese mystische Anlage befindet sich auf einem Hügel an der Küste und bietet einen atemberaubenden Blick auf das weite Meer. Die 59 massiven Steine, die hier ca. 600 nach Christus in Form eines Schiffs angeordnet wurden, bilden eine riesige Anlage, die etwa 70 Meter lang und 20 Meter breit ist.
Ob es sich bei Ales Stenar um ein Grabmal oder einen Sonnenkalender handelt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Die Vorstellung, dass es sich um eine Art prähistorisches Navigations- oder Kalender-System handeln könnte, macht diesen Ort umso faszinierender. Bei unserem Besuch konnten wir förmlich die Geschichte spüren, die in den Steinen eingeschrieben ist.
Nach unserem Rundgang oben auf dem Hügel fuhren wir hinunter zum Hafen von Kåseberga, einem idyllischen kleinen Fischerdorf. Hier besuchten wir eine Räucherei, wo wir frisch geräucherten Lachs kauften – der perfekte Snack nach so einem spannenden Besuch. Der Lachs schmeckte frisch und würzig, genau so, wie man ihn sich in einer schwedischen Küstenstadt vorstellt.
Am Abend machten wir noch einen Spaziergang zum Hafen, wo wir die angenehme Abendstimmung genossen. Während wir an der Küste entlang schlenderten, lauschten wir den Klängen eines schwedischen Sängers, der mit seiner Musik den Sonnenuntergang begleitete. Bei einer Flasche Bier ließen wir den Tag gemütlich ausklingen – ein weiterer unvergesslicher Moment auf dieser Reise.
Übernachtung: Stellplatz Käseberga, Ales Väg, Löderup
01.08.19
Ystad – Ein Paradies für Krimifans
Unser letzter Stopp auf dieser unvergesslichen Schwedentour führte uns nach Ystad, einem charmanten Ort, der nicht nur für seine malerischen Gassen und bunten Fachwerkhäuser, sondern auch als Wallander-Stadt bekannt ist. Die südschwedische Stadt hat durch die Kriminalromane von Henning Mankell und seiner berühmten Figur, dem Kommissar Kurt Wallander, internationale Bekanntschaft erlangt. Ystad wurde somit zu einem Wallfahrtsort für Krimifans aus der ganzen Welt.
Ein Spaziergang durch die Altstadt fühlt sich fast wie eine Reise in die Krimireihe an: Alle Plätze, Straßen und Restaurants, die in den Wallander-Büchern erwähnt werden, existieren in der Realität – man kann die Spuren des Kommissars direkt nachverfolgen. Eine Stadtrundfahrt im roten Feuerwehrauto bietet eine besondere Gelegenheit, Wallanders Welt hautnah zu erleben, während man an den Orten vorbeifährt, die eine Schlüsselrolle in den spannenden Geschichten spielen.
Neben den Krimi-Touren ist Ystad auch für seine wunderschöne Altstadt bekannt. Die Kletterrosen, die die Häuserfassaden zieren, und die bunten Fassaden der Gebäude verleihen der Stadt einen besonderen Charme. Die vielen Fachwerkhäuser sind ebenfalls ein faszinierendes Detail, da sie für Schweden eher untypisch sind, was Ystad eine ganz eigene, historische Atmosphäre verleiht.
Es war ein perfekter Abschluss für unsere Reise durch Schweden, bei dem wir sowohl die Krimifans als auch die Liebhaber historischer Stadtbilder auf ihre Kosten kamen.
Übernachtung: Stellplatz Marina Ystad, Segelgatan
02.08.19
Abschied von Schweden – Trelleborg und die letzte Etappe
Unser letzter Stopp in Schweden führte uns nach Trelleborg, einer Stadt, die am südlichsten Punkt des Landes liegt und somit der ideale Ausgangspunkt für die Rückfahrt mit der Fähre war. Da unsere Fähre erst um 23:00 Uhr ablegte, hatten wir noch genügend Zeit, die Stadt in Ruhe zu erkunden.
Ein Highlight von Trelleborg ist die rekonstruierte Wikingerburg, die uns einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Wikingerzeit gab. Die Trelleborg-Burg ist eine der best erhaltenen Wikingerfestungen in Skandinavien und wurde im 10. Jahrhundert erbaut. Heute kann man auf dem Gelände die mächtigen Schutzmauern, Wachtürme und Holzhäuser besichtigen und sich in die damalige Zeit zurückversetzen lassen. Es war spannend, durch die historischen Anlagen zu schlendern und sich vorzustellen, wie das Leben damals war.
Nach dem Besuch der Wikingerburg machten wir es uns auf einem nahegelegenen Stellplatz gemütlich, der uns den letzten Blick auf Schweden ermöglichte. Bei einer Tasse Kaffee und einem entspannten Abend genossen wir die letzten Stunden in diesem wunderschönen Land. Es war der perfekte Abschluss für unsere Reise, bevor wir uns auf die Fähre begaben, die uns zurück nach Deutschland bringen würde.
Wir nahmen viele Erinnerungen an Schweden mit – an die faszinierende Natur, die historischen Städte, die charmanten Orte und natürlich an all die kleinen Abenteuer, die uns auf dieser Reise begegnet sind.
Übernachtung auf der Fähre.
Rückfahrt nach Rostock – Eine ruhige, aber kühle Überfahrt
Die Überfahrt nach Rostock, vor der wir uns anfangs ein wenig grauten, verlief überraschend ruhig. Diesmal hatten wir ein kleineres Abteil mit weniger Sitzen, was die Atmosphäre entspannter machte. Es war schnell ruhig, da die meisten Reisenden sich ebenfalls in ihren Sitzplätzen niederließen.
Allerdings gab es einen kleinen Haken: Die Temperatur an Bord sank im Laufe der Nacht erheblich. Während der Abend noch relativ angenehm war, wurde es schnell kühl, sodass das Sitzen irgendwann weniger komfortabel war. Leider gab es nicht viele Möglichkeiten, sich richtig warmzuhalten, sodass die Überfahrt für uns etwas ungemütlich wurde. Trotzdem ließen wir uns nicht die gute Stimmung verderben – es war ja schließlich der letzte Abschnitt unserer Schwedenreise.
Trotz der Kälte verging die Fahrt schneller als erwartet und schon bald erreichten wir Rostock, bereit für die letzte Etappe unserer Rückkehr.
03.08.19
Frühstück auf der Fähre und die letzten Kilometer nach Nürnberg
Unser Frühstück nahmen wir bereits um 5:00 Uhr morgens auf der Fähre ein, was uns die Gelegenheit gab, die letzten schwedischen Kronen noch schnell auszugeben. Es war eine angenehme Möglichkeit, den Tag zu beginnen und gleich nach der Fährankunft durchzustarten.
Kaum von der Fähre gefahren, setzten wir unsere Reise fort und erreichten gegen 17:00 Uhr Nürnberg – unser festgelegtes Ziel für diesen Tag. Dort trafen wir eine liebe Bekannte, mit der wir den Abend verbrachten. Bei Pizza und einem Glas Wein ließen wir die vergangenen Tage Revue passieren und genossen einen entspannten, gemütlichen Abend. Es war der perfekte Abschluss für unsere unvergessliche Schwedenreise.
04.08.19
Heimreise mit Kaffeestopp in Ummendorf
Auf unserer Heimreise machten wir einen Kaffeestopp in Ummendorf bei den Eltern. Es war eine schöne Gelegenheit, nach der langen Fahrt kurz anzuhalten, sich zu erfrischen und die letzten Erlebnisse unserer Schwedenreise auszutauschen. Der warme Empfang und der gemütliche Kaffee ließen uns für einen Moment innehalten und die Reise gebührend ausklingen. Nach dem erholsamen Stopp fuhren wir weiter in Richtung Heimat, dankbar für all die Eindrücke und Abenteuer, die uns Schweden beschert hatte.
Fazit:
Reflexion über die Reise:
Obwohl wir für diese Reise erstmals 4 Wochen Urlaub am Stück hatten, kam uns die Zeit unheimlich kurz vor. Wir hatten uns ein großes Programm und eine weite Rundtour vorgenommen, aber viele Ziele hätten wir gerne noch ausführlicher besichtigt und ein paar Ruhetage mehr eingelegt. Die Fülle an Eindrücken und Sehenswürdigkeiten war überwältigend, und es gibt so viele Orte, die noch auf unserer Liste stehen.
Für unsere nächste Schwedenreise haben wir nun schon eine gute Vorlage, an welchen Regionen es uns besonders gut gefallen hat. Die Ostküste um Fjällbacka und Smögen fanden wir landschaftlich sehr beeindruckend. Auch der Besuch des Elchparks war ein echtes Highlight und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Stockholm mit seinen zahlreichen Museen und Sehenswürdigkeiten haben wir durch die Stockholm Card ausgiebig erkundet, was sich als eine der besten Entscheidungen für diese Reise herausstellte.
Ein wichtiger Punkt für die nächste Reise: Bei der nächsten Fährüberfahrt werden wir uns definitiv eine Kabine buchen, um die Reise noch komfortabler zu gestalten und den Aufenthalt auf dem Schiff angenehmer zu gestalten.
Insgesamt haben wir ca. 4.600 km zurückgelegt und viele unvergessliche Erlebnisse gesammelt. Es war eine großartige Reise, die uns viele wunderschöne Erinnerungen beschert hat, und wir können es kaum erwarten, bald wieder zurückzukehren.